Beiträge von Captn Difool

    Doch, sowas gibt es. Mein MC10SII bringt das zeitweise bei Nennauflagekraft. Damit wird eine AS-Einstellung nicht unbedingt einfacher. Von daher lasse ich es ab 80-90µ spätestens gut sein.

    Dabei haben die Rundfunkanstalten ein meist riesiges Plattenarchiv...was machen die damit, wenn nichts mehr zum Abspielen da ist? Davon abgesehen, könnte man viele interessante Sendungen damit produzieren und vielleicht auch mal wieder Zuhörer ans Radio bekommen. :whistling:

    In der Regel ist eine Wäsche angesagt, wenn eine einstmals neue Platte mit der Zeit ein sich vermehrendes Knistern bekommt. So erlebte ich das bei einer meiner ersten neu gekauften Platten von vor über 30 Jahren. Die war m-, immer top gepflegt und kratzerfrei. Trotzdem wurde mit jedem Abspielen das Knistern über den Abspielbereich verteilt vernehmlicher. Auch gewissenhaftes Carbonbürsten brachte keine Besserung. Ich war schon frustriert. Zu sehen war nichts. Als ich mir dann meinen Punktsauger baute und nach erfolgreicher Einführungsphase die Platte wusch, war das Knistern weg und klang auch etwas dynamischer, besonders in den Höhen. Sie war wieder wie neu. Ab da war dann endgültig klar, früher oder später muß jede Platte die Waschmaschine durchlaufen.


    Ortofon wies bereits in einem Prospekt in den 80ern darauf hin, das eine Plattenwäsche den Wiedergabegenuß allgemein erhöht bzw. wieder herstellt und das zudem auch Nadel wie Platte mehr geschont werden. Daher empfahl der Hersteller diese jedem Plattenfreund eindringlich.


    Bei einer großen Plattensammlung wird das natürlich zu einer Zweitbeschäftigung. Ich lasse die Bürste so 5-10min laufen. Höre ich dabei Musik, passiert es schon mal, das ich darin versinke und die laufende Plattenwaschmaschine vergesse....inzwischen ist die Platte schon halb trocken gelaufen und muß noch mal von vorn anfangen... :cursing: Also dann doch besser dabei stehen bleiben und auf den Musikgenuss verzichten. :| Das Leid eines jeden Plattenwäschers, gleich ob Flächen- oder Punktsauger. :rolleyes:


    Da kann ich den Wunsch nach mehr automatisierten Komfort nur zu gut verstehen. Mit einer Gläss könnte ich praktisch mit dem Wechsel der gespielten Platte zugleich auch eine Platte in der Maschine wechseln. So würde mit jeder gehörten Plattenseite zugleich eine Platte aus dem Regal sauber, eine feine Sache.


    Derzeit liegt so ein Teil aber leider ausserhalb meiner finanziellen Reichweite, da ich gerade viele andere Lasten zu stemmen habe. Ich bin ja schon froh, überhaupt einen tauglichen Punktsauger hinbekommen zu haben, der hilft mir schon viel. Eine Gläss nachbauen, traue ich mir nicht zu, da steckt viel Entwicklungspower drin - das Rad nochmal neu erfinden?


    Wäre aber mehr Geld locker, würde ich auch nicht zögern und eine Gläss bestellen. Der Preis ist angemessen, denn gleich ob Gläss, Hannl, Monk und wie sie alle heißen, das sind Kleinserienprodukte für einen Nischenmarkt. Die lassen sich gewerblich nicht billiger herstellen. Meinen Punktsauger habe ich aus Resten gebaut, weniger als 100€. Aber würde ich die Arbeitsstunden berechnen, würde eine Gläss kaum teurer kommen und die Hersteller müssen auch ihre Lebenshaltungskosten bestreiten. Ich glaube kaum, das auch nur einer wirklich reich von seiner Arbeit würde. Also, wer es sich erlauben kann, sollte auch zulangen, besonders die Platten danken es dann. :thumbup:

    Also ganz dunkel meine ich mich auch an Ende 80er erinnern zu können, wo das das Topmodell einer Serie dieser Bauart war, welches erst später hinzukam. Bei einer damaligen Zeitschrift (keine Ahnung ob AUDIO oder STEREO) war das sogar mal ne Zeit lang Referenz. Der Preis lag deutlich über 2000 DM. Nadelträger müßte wie bei Clearaudio meist üblich Bor sein. Nackter Naturdiamant versteht sich wohl von selbst. Über die Ausführung des Trigonschliffes weiß ich keine Details. Dem Namen nach soll er wohl auch eine Annäherung an das Schneidstichelideal sein. Eventuell ist die Serie schon im HiFi-Jahrbuch von 1984 zu finden, die liegen bei mir aber noch im Umzugskarton... Abgebildet wurden diese MC übrigens vorzugsweise in einer Stabilityheadshell, wahrscheinlich wurde diese sogar standardmäßig mitgeliefert.

    ...welcher Hersteller verspricht denn sowas.


    Du weißt schon, wie schwer es ist, bei so einem winzigen und zudem perfekt durchsichtigen Teil die Richtung der Kristallstruktur festzustellen. Und wozu dieser Aufwand...gibt es jetzt schon "Goldohren", die bei einer falschen Kristallstruktur Ohrenkrebs kriegen?

    Hallo Rainer,
    das hat bei hochwertigen Nadeln schon seinen Sinn. Was meinst Du, wie schwierig es erstmal ist, überhaupt so eine Schliffform in dieser Genauigkeit hinzubekommen? Bei der Kristallstruktur ähnelt es sich wie bei einem Steak. Falsch geschnitten (orientiert) ist es eine "Schuhsohle", beim Diamanten ist es also umgekehrt erwünscht, weil dann noch etwas härter. Das Polieren dauert dann zwar auch länger, dafür hält die Politur dann aber auch länger. Erst solche Nadeln bringen dann auch ihre weit mehr als 1000 Spielstunden. Dadurch das sie so schön glatt bleiben, Platten wie Nadel stets sauber gehalten werden, dann ist es auch kein Problem, eine Platte zigmal ohne hörbaren Verschleiß zu spielen. Erst diese Politur ist es auch, die auf Leerabschnitten die zum Teil sehr positiv erwähnte "Ruhe" oder "Schwärze" reinbringt. Wenn ein Tonabnehmer also in einer höheren Preisklasse angesiedelt ist, macht zu einem erheblichen Teil gerade dieser aufwändig hergestellte Diamant den Preis aus.


    Anstatt also gleich zu polemisieren ist es besser, sich mit der Thematik mal gründlicher auseinander zu setzen. Verstehen macht sich besser, als nur Pauschalaussagen wie Stichabfolgen beim Skat rauszuhauen.

    Ich hatte ein Exemplar zur Probe (Mahavishnu Orchestra, Inner Mountain Flame) wo ab dem letzten Stück pro Seite kaum noch Musik zu hören war, der Rest des Signals bestand nur aus Verzerrungen und Rauschen, obwohl die Platte optisch gar nicht soo schlecht war. Ob das an einer abgenutzten Nadel lag oder noch falsche Justage mit im Spiel waren, entzieht sich leider meiner Kenntnis.


    Wenn Du mit einer scharfen Nadel abspielst kann es gut sein, das diese etwas tiefer abseits des "Mainstreamverschleißes" in der Rille abtastet und damit die Wiedergabe noch ganz passabel ist. Meine DHFI2 habe ich bestimmt schon 500 mal abgespielt, insbesondere den Tiefenabtastest. Aber bei 300Hz ist so oder so kaum Verschleiß wahrnehmbar, sie funktioniert zumindest noch einwandfrei.

    Ein SPU hat sicherlich eine sehr gut polierte Rundnadel für seinen Preis, da sehe ich das nicht ganz so kritisch. Aber die Billignadeln sind eben auch so entsprechend hergestellt. Gesinterter Industriediamant auf Stahlstift. Die kann man nicht so gut auspolieren und das ist auch teuer. Daher schaben solche Rundnadeln spür- sicht- und hörbarer in der Rille als eine wirklich gut auspolierte Nadel eines Naturdiamanten. Hatte ich hier aber schon öfters erklärt...hinzu kommen dann noch Reinhaltung von Nadel und auch Rille, das spielt alles zusammen.



    Edit
    Schlechtreibfehler

    Die "schlechtesten" Platten die ich kaufe, sind vg+ Das gilt auch für den Pflegezustand. Die Brühe in meinem Abscheider ist dann zwar auch schon etwas trüb nach einigen Wäschen solcher Platten, allerdings auch völlig ohne Filter. Aber eine Flomischeibe, die ich in die Innenhülle nicht mehr reinbekomme, weil sie an meinen Fingern festkleben bleibt, gebe ich freundlich dem Anbieter wieder zurück und schaue weiter...;)


    Ich denke mal die Gläss ist optimal zur Pflege einer bestehenden Sammlung und nicht für Restaurationsarbeiten. Und da macht sie eben das, wofür sie auch gedacht ist.

    Ja, Berlin hatte speziell für Ausländer schon was spezielles in dieser Zeit. Ex-Metropole im Provinzkorsett oder so ähnlich, die Widersprüche und Gegensätze.


    @Michael, ja sowas kommt immer vom Label. Den Leuten, auch damals in Berlin brauchte man wohl kaum erklären wer Bowie ist...da waren wohl eher die verschlafenen Programmdirektoren angesprochen, die nach den Beatles und James Last nichts mehr von der Welt mitbekommen haben und sich fragen, warum sie solche Platten ins Archiv nehmen sollten... :sleeping:


    Gruß vom Ex-Icke ;)

    Das ist aber den Drehern gegenüber ungerecht. Im "Werkssetup" mag das vielleicht stimmen, aber Matten und auch Tonarme samt ihrer Verkabelung sind in ihrem Einfluß nicht zu unterschätzen. Ehe ich mir einen anderen Dreher suche "fummle" ich erstmal mit anderen Möglichkeiten, als gleich die Geldschaufel hervor zu holen.

    Das sind die berühmten Beilagen zu Redaktionsexemplaren, die natürlich immer etwas Werbung via des betreffenden Redakteurs verbreiten sollen. Von anderen Interpreten habe ich das teils auch... Aber ein bißchen was ist da schon dran, Bowie hat auch hier in Deutschland eine treue Fangemeinde, auch wenn diese ebenfalls bereits angraut... ;)

    Edding hatte ich schon erfolgreich angewendet, aber dazu muß die Eloxalschicht wirklich tiefschwarz und glänzend sein. Bei etwas helleren Ton in Seidenmatt fällt ein Edding schon zu sehr auf.


    Andere Verfahren für Alu kenne ich nicht. Brünieren funktioniert wegen der natürlichen Aluoxydschicht nicht. Das ist der Nachteil von Eloxal, das es nicht reparabel ist.

    Also, um es mal abzukürzen: Es kann gerne kritisch hinterfragt werden, aber es sollten die praktischen Erfahrungen der einen nicht von den anderen in Frage gestellt werden, die das Gerät nur von den Bildchen hier kennen. Wenn Chris wie Thorsten das erfolgreich ausprobiert haben und damit hochzufrieden sind, dann ist das bitte so zu akzeptieren und nicht ständig noch nachzukarten, das nicht sein kann, was angeblichh nicht sein darf. Sollte hier weiter so gestichelt werden, werde ich hier mal einen Spülgang in Richtung "Auswaschrille" einkippen...




    Edit: Ich habe hier mal kurz auf den Ausspülknopf gedrückt.