Beiträge von Captn Difool

    Ja, aber der Mark 7 ist nur noch ein Plastikbomber. Sicherlich spielt er hervorragend Platten ab, aber das haptische Gefühl ist mit dem der Vorgänger (Mark 2 bis 5) in keinster Weise vergleichbar. Deshalb sind ja solche völlig absurden Preisforderungen bei den Gebrauchten möglich.

    Ein Metallgehäuse ist für sich allein weder ein Qualitäts- noch Wertigkeitsmerkmal. Viele High-End-Walzen haben für teuer Geld einen "Plastikteller". Und ich bezweifle, das man beim Mk7 das Plastikgehäuse wirklich heraushört. Aber Optik und Haptik sind heute ja viel wichtiger als das klangliche Ergebnis...


    Absurde Preisforderungen sind nur dadurch möglich, weil eben zu viele scheinbar auf belanglose Äußerlichkeiten Wert legen. Ansonsten noch 700€ drauflegen und gleich den GR nehmen. Da sollte alles bei sein, was man für einen Drehergenuß braucht.

    ...dass es durch die aktuelle Weltsituation geaenderte Kostenstrukturen gibt. ... Insofern hat sich zB Ortofon entschlossen, eine Vertriebsstufe zu streichen und die Systeme in D nicht mehr über ATR anzubieten, sondern die Händler direkt zu beliefern.

    ...

    Jeder hat mit diesen Kosten zu kämpfen, auch die Konsumenten, deren Strom-, Öl- und Gasrechnungen um die Ohren fliegen, wo der Supermarkteinkauf auch 10% teurer geworden ist, wodurch zusätzlich noch Geld für Hobby und Freizeit entzogen wird. Dann kommen noch die erhöhten Hersteller-, Vertriebs- und Händlerpreise zusätzlich drauf. Dadurch fallen bereits viele aus dem Käuferkreis raus. Mit dem Direktvertrieb ist nichts billiger geworden, die Preise die ich bei ATR sehe, finde ich auch teils (sofern angegeben) bei Ortofon online wieder. Verlierer sind hier die Konsumenten und eben was ich schrieb, ist es nur eine Frage der Zeit, wenn bei der Hersteller-Vertriebskette dann auch die Konkurse kommen, weil sie glaubten, mit ihren "Mondpreisen" sicher zu sein. Ähnlich wie in den 90er Jahren, als die Japaner den Markt übersättigt hatten und damit sich selbst den Markt wegnahmen...

    Sicher ist heute keiner mehr und der tägliche Laib Brot ist im Zweifelsfall näher, als eine neue High-End-Pretiose. Bei einer noch schneller trabenenden Inflation werden die unwichtigeren Konsumartikel die ersten Opfer werden, so auch fast die gesamte Freizeitindustrie. Die kann sich dann auch nicht mehr mit Mondpreisen retten. Sobald die Preise die Leistbarkeitszone nach oben verlassen, verkaufen sie nichts mehr. Ende.

    Ich gewinne immer mehr den traurigen Eindruck, das "High End" nicht mehr das obere Ende des technisch sinnvoll Möglichen auslotet, sondern nur noch Höchstpreise für optisch gestaltete Lifestylegadgets. Technisch sind die meisten Produkte nur noch Mainstream. Man orientiert sich hier aber am Konsumenten, der seine Kaufentscheidungen zu 90% nur noch nach optischen Eindrücken gewichtet.


    Eine Begrifflichkeit zu echtem High End kann ich z.B. zur Dereneville-Reihe von Rainer assoziieren, hier steht die perfektionierte Technik im Mittelpunkt. Während der oben gezeigte Wilson Benesh für mich eher in die zuvor genannte Kategorie fällt. Spielzeuge für Reiche. Damit wird High End für mich immer langweiliger und uninteressanter. Es ist fast nichts mehr dabei, was mich noch aus dem Sessel locken würde.

    Sehr viel OT hier, welcher die allgemeine Unzufriedenheit unsere Lage ausdrückt. Darauf kann ich hier leider nicht weiter eingehen.


    Was die Preissteigerungen angeht, die sind zu einem nicht unerheblichen Teil schon überzogen. Man kann die Inflation nicht einfach mittreiben, wenn die Einkommen der Konsumenten unten liegen bleiben.


    Beispiel: Mein Cadenza Bronze kostete 2020 Liste 1850€ jetzt 2799€ (Das Black kostete 2020 2450€) Liste. Wer kann mir jetzt schlüssig eine Preissteigerung von 50% in 2 Jahren oder eine durchschnittliche Preissteigerung von 25%/Jahr erklären? Unsere durchschnittliche Inflation beträgt 9%/Jahr.

    Ich bekam das Cadenza glücklicher Weise noch ein Stück günstiger und habe darauf gespart. Das schaffe ich jetzt nicht mehr, wollte ich nochmal eines neu erwerben.

    Es ist bekannt, das sich solche Artikel Leute der gehobeneren Einkommensklasse leisten. Anscheinend meinen Marktforscher, die haben noch Geld in der Reserve, also lockt man sie aus der Reserve und testet mal, wie viel sie bereit sind, draufzuzahlen. Das gilt auch bei Schallplatten (wo ich ebenfalls meinen Konsum stark reduziert habe). Die Hersteller werden ihre Preisforderungen noch zu spüren bekommen, wenn der Umsatz einbricht, weil viele ihrer Produkte für den Konsumenten seine Zone des Leistbaren verlassen. Ob sie dann nur noch von den wenigen Reichen leben können? Solches Angebotsverhalten kann im schlimmeren Fall sogar das Ende der Analogrenaissance einläuten, weil die Absatzzahlen dann nicht mehr wirtschaftlich vertretbar werden.

    Die meisten Transistoren bekommt man noch, wenn auch als China-Klone. Schwieriger wird es mit speziellen ICs, die ab den späten 90ern verstärkt zur Verwendung kamen und oft nur Einmalserien waren. Sind die defekt, kann man es nur mit einem baugleichen Schlachtgerät versuchen.


    Ich habe so einen Fall bei einem Yamaha-Cassettendeck, wo der Hauptsteuerchip spinnt und daher keine Cassetten mehr abspielbar sind. Das Gerät ist sonst noch tiptop.

    So ist es. Aber es gibt ja immer noch Gläubige, die eben glauben, ihr alter 1219 oder L75 wäre der Nabel der (Analog)Welt und vom Preisleistungsverhältnis unschlagbar.

    Wer einen wirklich guten TD 125/126 möchte, kommt um eine Restauration nicht mehr herum.

    Ein Tip:

    Alle Werbetexte im Gewerblichen Teil posten und ein User kann dann von hier darauf verlinken und gut ist. Keiner dieser Texte will hier jemanden direkt etwas verkaufen, daher kann man das auch alles gelassener sehen. Wer keine Probleme hat, sucht sich welche.

    Sein Desing war zu seiner Zeit schön und die Nostalgie rettet es bis heuter herüber. Aber man sollte es auch nicht überbewerten. Vielfalt und nicht Einfalt.

    Also mal einfach realistisch:

    Die guten Dreher von damals sind alle inwischen mindestens 40 Jahre alt. In der Zeit haben die meisten schon richtig was mitgemacht. Gelegentlich ist natürlich mal ein Dreher im Liebhaber- und Sammlerzustand dabei, da kann man dann einfach sorglos auflegen und genießen. Doch angesichts vieler Angebote die ich in der letzten Zeit so sehe, ist das bald eher die Ausnahme. Die Liebhaber behalten lieber ihre Schätzchen und verkaufen sie wenn, nur aus der Not oder aus Nachlass.


    Auch wenn die alten Dreher mindestens genauso gut oder teils "besser" als aktuelle Modelle sind, sind sie das nur im Topzustand. Meistens ist es aber so, das man nach einem Gebrauchterwerb erstmal selbst Hand anlegen muß, um den Dreher wieder auf Vordermann zu bringen. Nicht jeder kann das und bei machen lassen kommt man schon wieder in Preisregionen eines neuen Drehers.


    Der Markt bietet aktuell durchaus eine Vielfalt an, mit Hanpin und Technics gibt es sogar wieder Direktantriebe. Ansonsten Riementriebler in zig Varianten. Inflationsbereinigt sind diese Dreher auch nicht wirklich teurer als die damaligen. Einen alten Thorens Reference oder Prestige konnte sich damals auch nicht jeder leisten.


    Wer weniger Ärger und Verdruss haben will, ist mit einem neuen Dreher besser beraten. Hier kann man noch aufstellen, einstellen, auflegen, loslegen. Alle meine alten gebrauchten Dreher hingegen brauchten von mir erstmal eine Restauration um mit den aktuellen Drehern konkurrenzfähig zu werden, das ist zumeist schon ein erheblicher Aufwand.


    Das sollte man bei "früher war alles besser" im Hinterkopf behalten.


    Einige Beispiele, könnte ich kein Vintage aufbauen: Feickert Analouge, Technics, Linn, Thorens (ab Gunter Kürten), Clearaudio, Project bieten allesamt für uns noch leistbare Modelle an. Diese alle brauchen keinen Vergleich mit den besten Vintagedrehern scheuen. Scheuen? Ach ja, Scheu gehört natürlich auch dazu. ;)


    Diese Frage kann man also ganz nüchtern ohne hochkochende Emotionen beantworten.

    Kannst ja dann auch dem Reference einen Antrag machen und vielleicht den Gunter fragen, ob Du um seinen (dem Reference) Arm bitten darfst.... ^^

    Danke, Peter!

    Schwer zu lesen, das Layout, aber interessant!

    Da gebe ich Dir Recht. Das Layout ist für DIN A4 von der Schriftgröße her, aber hier wäre dann ein zweispaltiges Layout leserlicher gewesen. Bei den langen Zeilen kann man schon mal verrutschen. Das strengt an. Auch in einem Ebook-Reader, wo man dann auch horizontal scrollen muss. Da ist eben der Preis für "kostenlos".
    Desweiteren wird es dann von Friedrich Engel höchstwahrscheinlich auch keine Updates mehr geben. 4. und letzte Auflage. Ich habe mir damals die 2. Auflage gekauft.

    MC-Pres gibt es viele. Auch aus den 80ern....


    Was mich hier an den gezeigten Beispielen interessieren täte:

    -Klirrgrade?

    -Rauschabstände?

    -Frequenzbandbreite?


    Denn mit klirrenden Rauschern, die schon bei 40kHz austeigen gibt es bereits zu viele, als das es sich lohnen würde, diese noch einmal nachzubauen. Ausser Bastelspaß am Sonntag.