Die wichtigste Frage für Radiohörer analogen Rundfunks war und ist mMn welche wesentlichen Eigenschaften von Empfangsgeräten erwartet werden. Von diesen Anforderungen hängen die technisch notwendigen Lösungen ab. Die Empfangsbedingungen und die technischen Möglichkeiten von Radios haben scih durch Bauelementeweiterentwicklungen und damit machbare neue schaltungstechnische Konzepte samt effektiverer Fertigungstechnologien ständig und mit zunehmender Geschwindigkeit weiterentwickelt. Daraus ergibt sich, das nur der Vergleich in einer gewissen Zeitspanne entstandener Empfänger sinnvoll ist, ausgenommen man will den besten Empfänger ever oder ähnliches postulieren.
Bei allen Bewertungskriterien von Empfangsgeräten ist wohl der sogenannte "Klang" des Radios am schwierigsten einzuschätzen und deshalb so umstritten, weil auf individueller Einschätzung beruhend. Einzig mögliches objektives Kriterium dabei ist die Genauigkeit der Wiedergabe der Aussendung, d.h. die geringsmögliche Verfälschung der übermittelten Information. Davon ausgehend können detaillierte Beurteilungskriterien der Leistungsfähigkeit der Radios bestimmt werden.
Bei der Bewertung von technischen Geräten, die ihre geplanten Nutzungsdauer lange überschritten haben, ist es auch immer notwendig möglichst weitgehend den technischen Zustand zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme wieder herzustellen, da durch Alterung die Einstellungen oft bis zu vom Bediener merkbaren Fehlfunktionen verändert sind. Schon nach wenigen Jahren hat der genannte Entwickler Wieschhoff einen Umbau und Neuabgleich seiner Geräte empfohlen. Dabei war die Nachrüstung der schmalen ZF im 2002 in Bezug auf die eingesetzten Filter nicht unbedingt die leistungsfähigste technische Lösung, wie man auch über manche schaltungstechnische Details dieses und eigentlich jeden Gerätes diskutieren kann.
Anbei, wie hat der große Meister eigentlich das Gruppenlaufzeitverhalten in den Zwischenfrequenzverstärkern der Geräte bei seinen Überholungen eingestellt? Revox hat mKN lange Zeit bei Abgleichproblemen in der ZF die Servicewerkstätten aufgefordert die Geräte einzuschicken, da damals keine Werkstatt über geeignete Gruppenlaufzeitmeßplätze verfügte wie auch kaum heute verfügt.
Zu den bisher genannten guten Radios ist mMn unbedingt der Tandberg TPT-3001, der durch konsequentes Konzept und hohen Aufwand in FE, ZF, Demodulator und Stereodekoder absolute Spitzenleistungen erreicht. Dabei kann man durchaus über die zusätzlich in der schmalen ZF zugeschalteten Keramikfilter hinwegsehen. Für HIFI-DX, wenn denn solche Orientierungen heute überhaupt noch sinnvoll sind, sollten diese Dinger wie auch in anderen Geräten zumindest von ihrem und der resultierende Amplitudengang der gesamten ZF geprüft und ggfs. getauscht werden,