Totgesagte leben länger...
Da die 6L6 Verstärker alle die bessere Auflösung hatten, hatte ich den Trion zerlegt und das Gehäuse nebst Übertragern für Testaufbauten degradiert.
Zunächst hatte dort die EL12 Schaltung Einzug erhalten mit der EF12 als Pentode:
Dynamik und "Druck" hatte der, klang aber leider zu Bissig - also wieder zerlegt.
Der Audionote 6L6P2SE nahm danach Platz. So wie ich mir das mit dem Trafo vorgestellt habe hatte das aber nicht funktioniert. Mit Hilfe von Monarchino (danke Dir) hatte ich die Schaltung ohne Gegenkopplung und als Triode modifiziert. Damit lief er dann, konnte mich aber leider auch nicht so recht überzeugen.
Vom Aikido hatte ich einmal die Novalplatine mit 6N6P und die Oktalplatine mit 6SN7 bestückt. Das Netzteil (auch von Glassware) ist geregelt mit Gleichstromheizung.
Leider hat sich jetzt erst im Nachgang herausgestellt, dass auf der Oktalplatine die Widerstände der Heizreferenz falsch beschriftet sind. Somit waren 100k und 300k vertauscht. Die Novalplatine habe ich noch nicht überprüft, ist aber auch wurscht da 2x 300k.
Der 6SN7 Aikido klang aufgeblähter im Bass, der Novalaikido ging gut vorwärts mit knackigem Bass.
Daher habe ich die Oktalsockel runter- und Novalsockel liegend draufgelötet, so dass das ganze in ein schlankes Gehäuse passt mit einfachem Netzteil: Doppelmono ClCRC und Wechselspannungsheizung (Das Broski Netzteil bleibt der Novalplatine vorbehalten).
Im Wohnzimmer an den Bullfrog und der MusicalTechnology Vorstufe hatte ich Trion, RH84, Jogi6L6 und RH6L6 getestet.
Frust machte sich breit, da jeder Verstärker eine andere Schwäche hatte.
Entgegen meiner Überzeugung hatte ich dann nochmal die Valvet E2 hervorgekramt (Die hatte ich schon bei Kleinanzeigen eingestellt).
Auch das war erst mal ernüchternd. Mit dem Aikido als Vorstufe aber super. Also jetzt Doch Transe oder was?
Valvet und Aikido hochgeschleppt und nochmal an die Lolas - nee das passt nicht.
Im Wohnzimmer steht also die Kombi schonmal - halleluja.
Im Büro (wo ich hauptsächlich höre) bin ich aber noch immer nicht ganz happy.
Den Jogi 6L6 hatte ich vorerst zugunsten des RH6l6 ausser Betrieb genommen (Ausserdem brauchte ich den Trafo für den 6L6P2SE).
Der RH Amp klang eeetwas angenehmer mit etwas mehr Auflösung. Aber einige Stücke beißen dann doch.
Was also tun? Wie war nochmal der Trion? Mist den hatte ich ja totgesagt und zerlegt, das Gehäuse zersägt... jammern nutzt nix also wieder aufgebaut.
Gleichrichtung jetzt mit IXYS Dioden, die Siebkapazität deutlich verkleinert, die 6SN7 gegen 6J5 getauscht und jeder Kanal hat jetzt seinen eigenen Heizkreis.
Gefühlt klingt der jetzt räumlicher und dynamischer als vorher.
Über Adapter nochmal ECC82 und 6SN7 getestet = Rückschritt. Ebenso mit 6SJ7 als Triode.
KT66, 6AR6, und 6BG6 spaßeshalber gesteckt - nöö das passt nicht (Die EL34 im 6L6P2SE und RH6L6 aber auch nicht) Die Röhre muss halt zur Schaltung passen.
Während im Jogi 6L6 die 6BG6 am angenehmsten klang, war die im RH6L6 recht unangenehm. Dort war die 6AR6 die angenehmste Röhre, gefiel aber nicht in den anderen beiden 6L6-Schaltungen..
KT66 hingegen war in allen drei 6L6 Schaltungen am unangenehmsten.
Röhre X kann also in Verstärker Y toll klingen, kann aber in Verstärker Z Mist sein. Somit sind die Röhrenerfahrung anderer mit Vorsicht zu genießen und nicht beliebig Übertragbar.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Unter den besseren Schaltungen hatten die 6L6 Schaltungen eine gute Auflösung (der RH6L6 war noch der beste). Der RH84 war ganz ok, Andreas Schwarzs EL12 hatte Schmackes und Dynamik aber im Moment bin ich wieder beim Trion gelandet.
So richtig happy bin ich, wie gesagt noch nicht aber meine vordergründigsten Ideen habe ich erst mal umgesetzt und einiges an Erkenntnissen dazugewonnen.
2A3 sehe ich nicht bei mir - 45 und 6S41S behalte ich aufgrund der Kosten vorerst im Hinterkopf. Die RH-Schaltung liesse sich noch für 300B umstricken ... mal sehen.
Trion und RH84 brauchen jetzt erstmal ein Gehäuse. MoFo ist noch ne Idee aber halt wieder Transe...