Der Kenwood ist bestimmt kein schlechter Spieler, das habe ich auch nie behauptet, mir gefallen jedoch die Duals eindeutig besser.
Den Tonabnehmer beim Kenwood schließe ich einfach mal aus, da ich mit mehreren verschiedenen getestet habe.
Natürlich passt nicht jeder Tonabnehmer zu jedem Tonarm, das ist schon klar. Der Kenwood kling an einem "MC 25 E" und am bekannteren "Vinylmaster Red" auch richtig gut, gar keine Frage, ebenso der Denon. Gegen einen Dual cs 721 mit dem serienmäßigen "Shure V 15 III" muss er sich m.E. dennoch recht warm anziehen. Es geht ja hier auch nicht um den "besten Dreher der Welt" sondern einfach um einen Tipp, dass ein guter gebrauchter Spieler nicht teuer sein muss um gut Musik zu spielen. Ich gehe nur von heutigen Preisen aus, die beiden Duals bekommt man für 200 - 300 Euro. Der Kenwood geht ab ca. 800 Euro los. Um klanglich mit dem Dual gleichzuziehen ist meistens die Investition in ein "größeres" System notwendig.
Ich möchte einfach motivieren etwas zu experimentieren. Ich bin auch nicht der große Bastler unter dem Herrn, ich höre am liebsten einfach nur Musik, die idealerweise genau so kling wie ich es möchte. Dennoch ist der Weg, dahin das Ziel. ich höre im Schnitt 1 Stunde Platte am Tag. Ich habe 2 Anlagen, eine im Wohnzimmer, hier steht ein Daul cs. 731 q, am Röhrenverstärker, zeitgleich am Röhren-Kopfhörerverstärker. passend zum Röhrengerät werden Klipsch Boxen betrieben.
In meinem Arbeits-, Musik was auch immer Zimmer steht der cs 721 am Technics Verstärker und an Eigenbauboxen. Hier steht auch noch immer mein erster Technics Spieler, der meist zum waschen der guten Scheiben zweckentfremdet wird.
An manchen Regentagen hole ich dann den Spieler von oben ins Wohnzimmer, oder den neuen Spieler und probiere etwas rum. Hierzu habe ich 4 verschiedene Alben die ich doppelt habe, und drei von denen sogar noch auf CD. Dann wird synchron gespielt, (was bei 2 Drehern gar nicht so einfach ist, aber mittlerweile habe ich es raus) und fleißig am Verstärkereingang hin und her geschaltet. Dann mal mit CD verglichen, dann mal ein System getauscht und so weiter...
Der Spieler, der für mich dann am besten klingt, bleibt im Wohnzimmer, der andere wandert hoch.
Und das "am besten klingen" hängt ganz viel von der Musik ab, die ich im Moment höre.
klar, es ist so vieles messbar, aber die Frage ist immer, was höre ich davon. Mit einem feinen Messgerät kann ich messen wenn im Garten ein Blumentopf umfällt, aber wahrnehmen kann ich es nicht.
Der Plattenspieler an sich macht eigentlich die kleinste Variabel im ganzen System aus, dennoch wird immer am meisten darüber diskutiert. Viel mehr Bedeutung hat das System, auch das sollte zu meiner Musikrichtung passen. Dann kommt der Verstärker, Transistor oder Röhre. So klingen einige Systeme am Transistor Verstärker super, am Röhrenverstärker evtl. etwas dumpf, während es natürlich auch andersrum sein kann. Dann kommen noch die Boxen, die meiner Ansicht nach das größten Anteil haben. So klingen etwa meine Klipsch Boxen am Technics Verstärker etwas zu agil im Hochtonbereich, während diese an der Röhre sehr ausgewogen klingen.
Und zu guter letzt die Musikrichtung, meine Anlage ist nicht perfekt für klassische Musik, dynamische Rockmusik kommt im Gegensatz super rüber.
Aus diesen Gründen sollte man viel probieren und nicht einfach viel Geld hinlegen und im Glauben sein, dass man jetzt dem High-End nahe ist.
Ein guter Bekannter hat um die 5000 Euro für seinen Plattenspieler ausgegeben und besitzt vielleicht 30 Platten. Hier ist der Spieler mehr Visitenkarte als alles andere.
Kauft lieber mehr Platten und probiert einfach aus. Wenn Ihr dann das für Euch passende System gefunden habt, dann kann man immer noch einen teuren neuen Plattenspieler kaufen, dann ist sicher dass dieser auch zu Euch und Eurer Musik passt. Was ist der tollste Transrotor mit mittelschwerem Tonarm wert, wenn Euer lieblings System einen leichten oder schweren Tonarm verlangt?