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Dvorak, 1. Sinfonie - Decca 1967, Istvan Kertesz
Der Komponist ist für mich in der Sinfonik weitestgehend ein weißer Fleck. Dem soll nun
Aufklärung widerfahren. Werde mich in der nächsten Zeit damit befassen und hier dann zusammenfassend meine Eindrücke schildern.
Gruß
Frank
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Ich habe nun die ersten 6 Sinfonien von Dvorak gehört (die 9. Sinfonie "Aus der Neuen Welt" klammere ich aus meinen Eindrücken hier aus, sie ist unbestritten ein großartiges Werk).
War Dvorak mir bisher in der Sinfonie unbekannt, so glaube ich mir nun ein Bild verschafft zu haben und möchte meine Eindrücke wie angekündigt mitteilen:
1. Die Einspielungen der Decca aus den Jahren 1967 / 68 mit den Londoner Sinfonikern unter Istvan Kertesz ist klanglich und interpretatorisch hervorragend. Diesbezüglich kann ich die Aufnahmen sehr empfehlen.
2. Die Musik selber empfand ich als anstrengend. Dvorak mag Blechbläser und die sind auf den genannten Sinfonien dominant. Thematisch fällt auf, dass die Melodien wenig liedhaft und eigenartig kurz sind. Diese werden permanent gesteigert f - ff, die Sequenz der Sequenz der Sequenz ......Modulationen am laufenden Band....Tempi ebenso. Die Musik hat kaum Ruhepunkte. In der Schule lernten wir im Unterricht, dass die südosteuropäischen Komponisten die Volksmusik ihrer Heimat in ihre Musik einfließen liesen. Dies hatte ich in der Sinfonie stärker erwartet und es leuchtet eher selten als typisch in den genannten 6 Sinfonien auf. Schade. Insgesamt sehr unruhige Partituren.
Vielleicht hätten gut gereifte Sinfonien (vielleicht 4) bei mir einen positiveren Eindruck hinterlassen, die 9. Sinfonie hat diese Reife oder Dvorak hätte lieber Fleischer bleiben sollen...
Frohe Ostern,
Frank