Hobbit66
Zitat:
"Was ist ein High End Studio? Der Begriff sagt mir nichts?
Ein Filmstudio? Ein Tonstudio? Und was bitte ist High End, nachdem dieser nach über 40 Seiten nicht klar definiert wurde weil er frei interpretierbar ist."
gibt man "High End Studio" bei google ein, wird man mit dem einen oder anderen Studio verlinkt, welches sich auf das Angebot von High End Produkten spezialisiert hat
Wir haben (glücklicherweise?) die Zeiten hinter uns gelassen, in denen Begriffe erst in den DIN Normen spezifiziert werden mussten, bevor man diese eindeutig verwenden konnte.
man findet die "hifi" Norm nicht umsonst im Hifi Museum spezifiziert:
http://www.hifimuseum.de/die-hifi-din-45500.html
Und ja. Mein Fahrzeug war damels wirklich so groß, dass es nicht mehr auf den Parkplatz vor dem HiFi Geschäft in München Platz hatte...nannte sich damals glaube ich U-Bahn oder Tram. 
Auch heute findet man vor den noch etablierten Geschäften diese von Shakti angesprochenen Fahrzeuge übrigens nicht - auch wenn in München Menschen einen Porsche fahren, wo anderorts jemand vielleicht einen Golf fahren würde. (90% der Porsche in München gehören übrigens den Banken - das nur am Rande)
Warum also stehen sie dort nicht?
Es gibt dafür schlicht keine Parkplätze in der Stadt. Aber auch vor neueren Studios wie dem Klangloft am Stadtrand von München wirst Du diese Auto-Marken nicht sehen.
Hatte ich irgendwo geschrieben, dass die von mir genannten S-Klasse / 7'er BMW vor hifi Geschäften standen? Mein Bezug war eher auf die Kaufkraft der gehobenen Mittelklasse bezogen. Die geparkten Autos der Aussteller in Frankfurt konnten hingegen auch schon mal Ferrari oder ähnliches sein.
Aber auch vor neueren Studios wie dem Klangloft am Stadtrand von München wirst Du diese Auto-Marken nicht sehen.Dorthin kommen keine Menschen die sich ausschließlich fürs Image Musikanlagen mit Bling Bling erkaufen, sondern eher Leute mit Gehör und Musikverständnis und teils Musiker. Und ja: Da spielt an einem Abend auch einmal ein Sato mit selbst gebauten Treibern und Hypex Modulen und unsexy Ripolen im Bass und namhafte Autoren wie HB schreiben darüber ein paar Zeilen nach einem audiophilen geselligem Abend.
Der Inhaber des Klangloft macht einen guten Job, schaue ich mir aber seine Marken an, teilweise auch in seinem Vertrieb, werden diese aber auffallend oft in diesem thread als "Blink Blink" Beispiele genannt, zB die zyprische Oligarchen Firma "Aries Cerat".
Aber auch "Topwing" als empfohlene Tonabnehmer oder "Rui Borges" Laufwerke werden hier eher als negative Beispiele der Preisentwicklung herangezogen.
Insofern freut es mich, wenn ausgerechnet dieser Händler positiv erwähnt wird, steht er doch für mich für die neueren Händler, die dem High End Gedanken in Deutschland ein frisches Leben einhauchen und den Mut haben, auch teuerste Produkte aus exotischen Ländern in der Vorführung zu haben. Danke für dieses Beispiel!
Was ich aber vermisse - nach der für mich leider sehr negativen Entwickling der Messe der High End Society - und weshalb ich damals eigentlich vom HiFi Geschäft zu einer Messe der High End Society gegangen bin - ist die Vielfalt der Geräte und Marken verbunden damit diese auch wirklich gut (!) hören zu können. Klar gibt es immer Ausnahmen und Hersteller, die sich überagend einsetzen in dieser schlechten akustischen Umgebung gute Bedingungn zu schaffen. Das ist aber leider nicht die Masse.
Warum eigentlich nicht?
Sollte das nicht unter dem Gesichtspunkt einer ausschließlichen 2-tägigen B2B Messe auch relevant sein? Ich meine schon!
Hier bin ich ganz Deiner Meinung.
Für den betriebenen Aufwand empfinde ich ebenfalls viele der Vorführungen in München als grottenschlecht. Zumal einige Ausnahmen zeigen, dass man aus diesen Räumen durchaus klanglich was rausholen kann.
Ich mag da auch nicht entschuldigen, dass einige Hersteller halt jahrelange Erfahrung in München haben und deshalb besser vorführen und gerade Newbies deshalb benachteiligt sind. Mit hat dieses Jahr zB YG sehr gut gefallen. Das gegenwärtige YG Team hat das erste Mal in München ausgestellt und auf Anhieb eine gute Vorführung hinbekommen.
Doch zurück zu meinen ursprünglichen Gründen für den Besuch der Messe:
Damals schon hatte nicht alles in den Räumen der HiFi Geschäfte Platz - in manchen Geschäften damals noch viel mehr als heute. Da spielten Tape Decks von Teac, Sony, Technics, Alpine und Onkyo auf einer Linie vergleichbar und haptisch anfassbar nebeneinander. Da standen Infinity Kappas neben Martin Logan und Revox Anlagen neben Braun Atelier Anlagen - klar: alles schlöechtes Design im Vergleich zu heutigen Creationen 
Damals gab es den Vertriebszwang nur zum Glück nicht so ausgeprägt. Man erlebte echte Vielfalt in den Geschäften und konnte frei eintscheiden.
Das veränderte sich sehr stark und wurde weniger und weniger. Vertriebsdruck entstand.
Heute habe ich jedoch den Eindruck dass es den Hifi Geschäften noch schwerer gemacht wird ein "querhören" Vertriebsübergreifend zwischen anderen Marken zu ermöglichen. Zu hoch ist der Druck bestimmte Mengen von einem Vertriebspartner abzunehmen und zu schwer sind die monitären Hürden sich von vielen Vertriebspartnern beliefern zu lassen. Leider.
Da ich mittlerweile seit rund 40 Jahren professionell mit der Branche verbandelt bin, erlaube ich mir zu sagen, dass früher der "Gebietsschutz" deutlich härter gefahren wurde, die EU Richtlinien haben da deutlich geholfen, sogenannte MarktVeranwtortungsgebiete aufzuweichen, das Internet hilft in der Umsetzung.
Druck hinsichtlich fester Abnahmemengen habe ich früher durchaus mehr mitbekommen, als heutzutage. Speziell im High End Bereich gibt es diesen eigentlich kaum noch, es gibt zu viele Marken als Alternative, auf die ein Händler ausweichen könnte. Natürlich gibt es Platzhirschen, Accuphase, B&W, T&A usw , die sich etwas mehr Druck auf den Handel erlauben können. Aber ansonsten limitiert die Menge an Vorführgeräten im Handel eigentlich weniger der Vertrieb, sondern mehr die Liquidität des Händlers. Nicht jeder ist von Hause aus so gut mit Kapital ausgestattet, wie zB Klangloft ode manch anderer etablierter Händler. Insofern ist für die kleinen Händler in der Branche jede Investition in ein Vorführgerät eine wichtige strategische Entscheidung, die mit einem gewissen Auswahlprozess im Vorfeld einhergeht.
Auch ein Grund für mich, meine "workshops" zu machen, da ich bei einem grossen Produktfeld im Vergleich dann auch direkt die Meinung potentieller Interessenten mitbekomme. Diese Meinung ist mir sehr wichtig, da auf einem Workshop die unterschiedlichsten Menschen zum hören kommen und entsprechen eine grosse Bandbreite an audiophilen Geschmäckern abgebildet ist.
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Vieles davon habe ich jedoch auf der Hifi Deluxe gefunden und ich werde gut zusehen wie sich diese im Laufe der letzten Jahre konstant positiv weiterentwickelt und sehr am Kontakt und Feedback ihrer Consumer-Kunden interessiert ist.
Die Hifi Deluxe ist für mich ebenfalls immer eine spannende Talent Show, wer es kommerziell geschafft hat, kann sich dann irgendwann auch mal die High End im MOC erlauben. So sind diesen Jahr zB Alysivox und Grandiose erstmalig im MOC gewesen, nachdem die letzten Jahre auf der Hifi Deluxe gesetzt waren.
Die Hifi Deluxe bietet in den grösseren Räume einfach bessere Vorführbedingungen, in den Hotelfluren in den Mini Zimmern finde ich es hingegen dann immer unerträglich.
Ich bin froh, dass es diese Nebenmessen gibt, auch dass es immer wieder weitere kleinere Ausstellungen (zB Martion) um räumlichen Umfeld gibt.
Dies ist gute Frankfurter Tradition, Audioplan (unter anderem) hatte über Jahre hinweg auch immer noch eine lokale Vertriebsmesse parallel zum Kempinski
Gruss
Juergen