Beiträge von radiobastler

    Wie schon erwähnt, gestaltet sich die Arbeit am Gehäuse recht umfangreich. Um die Löcher zu verschließen, musste ich viele kleine Blechplättchen verkleben und alles verspachteln.


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    Jetzt muss auf den Füllspachtel noch der Feinspachtel aufgetragen werden.

    Vorher stand aber noch eine Stellprobe an.

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    Stellprobe mit Abdeckung, in natura sieht das besser aus als auf dem Foto.

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    Das Messinstrument wird den Arbeitspunkt der Röhre anzeigen, also den Bias, umschaltbar auf links und rechts.

    Hallo Stephan,


    die TDA 7294 waren in preisgünstigen PA-Endstufen verbaut. Das originale lineare Netzteil mit einfachem RKT, preiswerten Gleichrichtern und 1 Paar Siebkondensatoren war nicht sehr üppig - genaue Werte habe ich nicht.

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    Dann war wahrscheinlich das Netzteil unterdimensioniert. Da war das SNT im Vorteil, weil es eine stabilere Ausgangsspannung hatte. Die Spannung darf bei entnommener Leistung nicht nennenswert einbrechen.

    ...

    Die gleichen Meanwell SNT in meinen TDA7294 ClassAB Endstufen (sorry, auch kein Röhrenverstärker) funktionieren besser, als ein Linearnetzteil. :)

    ...

    Da würde mich interessieren, wie hoch Kapazitäten im Netzteil waren und wie das Linearnetzteil aufgebaut war. Ich hätte jetzt kaum einen Unterschied zwischen SNT und konventionellen NT erwartet, da diese ICs interne Regelungen haben.

    Ich kann die grundsätzliche Funktionsweise ja mal sehr einfach aufzeigen.


    Hintergrund ist der eigentliche Trafo in einem Netzteil, egal ob SNT oder konventionelles Netzteil. Mit der zu übertragenden Leistung steigt die Masse des Trafos proportional an. Wir haben im Betrieb Trafos von 1,5 kVA bis 25kVA im Einsatz. Den kleinsten kann man alleine tragen, für den großen hat man zu zweit Probleme den überhaupt hoch zu heben.

    Je höher die zu übertragende Frequenz ist, desto geringer kann der Eisenquerschnitt werden. Je niedriger die Frequenz ist, desto größer der Eisenquerschnitt.


    Ein SNT setzt genau dort an. Die Eingangsspannung von 230V wird nun beim SNT gleichgerichtet und mit einem Kondensator geglättet. Die nachgeschaltete Elektronik erzeugt eine hochfrequente Spannung im bis zu dreistelligen kHz-Bereich. Wir bewegen uns hier also schon im Längstwellen- bzw. Langwellen-Bereich. Bei der hohen Frequenz kann der Trafo also recht klein sein. Um die magnetischen Verluste klein zu halten, werden die Kerne dieser Trafos häufig aus Ferrit hergestellt. Durch den Skineffekt muss die Trafowicklung aber aus HF-Litze oder aus flachen Kupferbändern bestehen. Ebenfalls muss bei der Wicklung auf die VDE geachtet werden und Primär- und Sekundärwicklung ausreichend voneinander isoliert werden.

    Die mit einem solchen Trafos runter- oder hochtransformierte Spannung wird wieder gleichgerichtet und geglättet.


    Hier alles sehr Einfach beschrieben.

    Dieser gesamte Vorgang erfordert natürlich eine mehr oder weniger komplizierte Regelung und Steuerung.


    Alles hat seine Vor- und Nachteile, die erzeugte HF in Form einer Rechteckspannung erzeugt aber massiv Oberwellen, die sehr weit hoch im Frequenzspektrum reichen können. Diese müssen gefiltert werden. Bei billigen SNT wird aber genau dort oft gespart und gewisse HF-Anteile lassen sich in der ausgegebenen Gleichspannung nachweisen. Gute Filterung ist bei einem SNT also das A und O, kostet aber Geld.

    Hinzu kommen durch die kleine Bauweise des Trafos parasitäre Kondensatoren, das sind Übergangskapazitäten zwischen Primär- und Sekundärwicklung. Diese gibt es auch bei herkömmlichen Trafos, sind aber wesentlich geringer. Diese Übergangskapazitäten können Masseschleifen erzeugen.


    Ein weiterer Nachteil ist, dass bei SNT oft die Bauteile "auf Kannte genäht" sind (Kostengründe). Der Eingangskondensator hat z.B. nur eine Spannungsfestigkeit von 350V, was theoretisch reicht (230V AC Netzspannung sind 325V DC, 230*Wurzel 2), ist aber sehr knapp, zumal die Netzspannung auch mal höher sein kann als 230V. Es ist besser wenn man 450V Kondensatoren verwendet, die kosten aber mehr. Bei den aktiven Bauelementen sieht das nicht anders aus.


    Ein häufiges Problem ist die kompakte Bauweise des SNT, die Elkos vertragen Hitze nicht gut. Wenn die Kondensatoren aber aufgrund der Bauweise nahe der Kühlkörper positioniert werden, reduziert das die Lebensdauer. Ich habe häufig das Gefühl, dass machen die extra (geplante Obsoleszenz).


    Das Thema ist jetzt aber hier nur sehr grob dargestellt, es gibt natürlich die unterschiedlichsten Schaltungskonzepte, aber ich denke man kann nachvollziehen, dass die technische Ausführung von SNT alles andere als trivial ist.


    Fazit: Ein SNT das gut aufgebaut ist, lässt sich durchaus in Audioschaltungen verwenden, das Problem ist nur, dass man es dem Netzteil von außen nicht ansieht. Ein gutes Netzteil, SNT oder konventionell ist nun einmal teuer. Die EMV Norm hilft da auch nicht weiter, sie beschreibt Hauptsächlich nur die Einflüsse auf andere Geräte und auf das Stromnetz.


    Wenn man nur eine Minute sachlich darüber nachdenkt, kann ein SNT, das keine 20€ kostet keine vernünftige Lösung sein, selbst wenn es 100€ kostet. Nach Abzug der Marge für Händler usw. bleibt für die Herstellungskosten kaum noch etwas über. Gut, man kann ja auch Glück haben und es Funktioniert, ob das dann langzeitstabil läuft muss man dann sehen.


    Ein konventionelles Netzteil ist viel teurer, ja. Es ist viel schwerer, ja. Und es ist viel größer, ja. Ein solches Netzteil ist aber langzeitstabil, beschussfest und erzeugt keinen HF-Müll. Meine Meinung!


    Edit: Ich vergaß zu erwähnen, dass der Vorteil von SNT nicht nur im Platzbedarf und Gewicht liegt, sondern auch im Wirkungsgrad. Unter anderem aufgrund der geringeren magnetischen Verluste des Trafos. Der Wirkungsgrad liegt hierbei bei durchaus 90%. Das schafft ein konventionelles Netzteil nicht.

    Auf kannte genäht heißt, Bauteile halten gerade so die Betriebsspannung aus, was sich in der überschaubaren Lebensdauer zeigt.

    Wenn du 16€ Netzteile für Audioschaltungen verwenden willst und dir das ausreicht, ist es ja gut. Meinen Ansprüchen genügt das nicht.

    Was die EMV Norm betrifft, warum stören solche Netzteile dann den Funk?

    SNT ja oder nein, jeder hat da seine eigenen Ansichten, Vorlieben oder Erfahrungen. Diese Diskussionen enden immer gleich.

    In deinem Beitrag

    ... Gut gemacht kann das sehr störarm gemacht werden, auch in Röhrenverstärkern. Wie es sich ein SMT klanglich gegenüber einem klassischem Netzteile macht, muss man herausfinden. Der Vorteil ist, dass man bestenfalls eine höherfrequente "PWM-Frequenz" ausserhalb des Hörbereichs hat und diese sehr gut gefiltert bekommt.


    MfG

    Robert

    Genau, du sagst es, leider trifft das auf viele SNT nicht zu. Die Dinger sind fast immer auf kannte genäht. SNT die gut sind (z.B. Industriestandard) kosten auch ihr Geld. Vorteile sind geringes Gewicht (wenig Eisen), geringerer Platzbedarf und besserer Wirkungsgrad. Leider lässt die Lebensdauer oft zu wünschen übrig, genau weil sie auf kannte genäht sind.


    Massiv eingesetzt, z.B. in Beleuchtungsanlagen in Gebäuden können sie sogar den Funk stören.

    Ich sehe SNT in Audioschaltungen grundsätzlich sehr kritisch. Die sind eben sehr günstig, weshalb sie viel verwendet werden. Wenn die Filterung entsprechend aufwendig ist, mag es gut funktionieren. Dann sind die Netzteile aber nicht mehr günstig. Gerade für Röhrenschaltungen würde ich konventionale Netzteile immer vorziehen. Gerade die hier verwendeten Röhren übertragen noch Signale bis weit in den MHz-Bereich hinein. Die ECC81 z.B. wird auch in UKW-Tunern verwenden.

    Weiter gehts.

    Da das Sandstrahlen der Abdeckung recht lange dauerte, da der alte Hammerschlaglack recht hartnäckig war, habe ich es mit Abbeizer versucht. Das resultat war recht zufriedenstellend.


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    Nachdem der Lack Blasen geworfen hatte, konnte ich mit dem Spachtel die Farbe gut abkratzen. Das Ganze war eine ordentliche Sauerei.

    Danach gab es noch eine Stellprobe.


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    Vom Werdener S-Bahnhof fährt der 190er bis Haltestelle Papiermühle, von dort aus sind es zu Fuß noch ca 1km bis zum Schevener Hof. Der 190er fährt aber nur einmal in der Stunde, von Werden S-Bahn 4nach und ist um 8nach an der Haltestelle Papiermühle. Besser kommt man da leider mit Öffis nicht hin. Aber vielleicht kann dich jemand, der aus der Richtung Essen-Werden kommt mitnehmen. Der 142er fährt bis Kettwig, von dort könnte ich dich mitnehmen, das müsste man dann im Einzelfall absprechen, da ich nicht immer dabei bin, oder schon einmal später komme.

    Der 2A3-Uchida-Verstärker hat seine Feuertaufe bestanden. Getestet wurde an großen Jensen G610, VOTT A7, Rullit-Breitbändern mit Feldspule, Le Petite und diversen anderen Breitbändern. Auch gegen eine originale Uchida musste dieser Amp sich beweisen.

    Was folgt... na ja

    Will auch haben... ;(

    Nun ist der erste 2A3 Röhrenverstärker fertig und hat die Feuertaufe bestanden.


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    Die Farbe trifft nicht meinen Geschmack und einige Löcher sind auch zu viel. Da ich aber Zugriff auf ein Sandstrahlgerät habe, ist das entfernen der Farbe kein Problem. Danach werden die Löcher verschlossen und gespachtelt und dann alles lackiert. Die Farbe wird wahrscheinlich schwarz sein, aber auch mit Struktur. Mal sehen was ich da bekomme und was mir gefällt.

    Eine genaue Planung des Aufbaus ist hierbei nötig.


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    Hier weiche ich vom symmetrischen Aufbau ab, da hier vor allem die Luftlöcher um die Röhrenfassungen herum bereits vorhanden sind. Hier also die grobe Aufteilung. Die großen Blechkondensatoren müssen aber leider aus Platzmangel entfallen.


    Alle Röhren (2x 2A3, 2x 6SN7 und eine 5U4G), zwei Ausgangsübertrager von Hammond, einige Elkos und diverses Montagematerial sind vorhanden. Die AÜs waren in der ursprünglichen Version des 2A3 Amps meines Freundes verbaut und sind zwar nicht so gut wie die von Reinhöfer, klingen aber durchaus schon sehr gut. Die Schaltung wird identisch mit dem anderen Amp sein, also eine Uchida-Schaltung.


    Edit:

    Einen Trafo für das Kraftwerk habe ich bei Jan Wüsten bestellt.

    Sekundär: 2x270V 200mA / 2x50V 200mA / 6,3V 2A / 6,3V 7A / 5V 3A


    Die 6,3V 7A finden für die Heizung der beiden 2A3 Verwendung, gleichgerichtet, gesiebt und über Vorwiderstände auf je 2,5V reduziert.

    Tja, dann frage ich mich aber, warum schmeißen wir dann in der Firma diverse Netzteile nach kurzer Zeit in die Tonne und wechseln SNT gegen konventionelle Netzteile aus, weil sie den Funk stören. Gut, jeder hat da vielleicht eigene Erfahrungen.


    Es kommt bei SNT auf die Qualität an und die lässt auch bei Industrieware immer mehr zu wünschen übrig.

    Erst einmal etwas zur Triodenschaltung. Eine Penthode als Triode zu benutzen ist nicht das Gleiche, als wenn man eine Triode benutzt. Eine Penthode bleibt eine Penthode, bei der die Kennlinien flacher werden, was dazu führt, dass es zu einem anderen Klirrspektrum kommt und die Verstärkung abnimmt. Das liegt daran, dass die Rückwirkung der Anode auf das Steuergitter zunimmt. Will man Triodensound haben kommt man um eine echte Triode nicht herum. Die bekanntesten sind hier wohl die 2A3 mit ca. 3,5W und die 300B mit ca. 8W. Mit wirkungsgradstarken Lautsprechern um die 95dB kommt man mit 1-2W aus, wenn man nicht mit Partylautstärke Musik hören will. Der Darling mit der Triode 1626 (=VT137) ist mit seinen max. 800mW ein richtiger Ohrenschmeichler mit sowas von Triodensound. Es ist die Frage, was will man haben.


    Ich finde diese EL12n Schaltung bezogen auf den Endstufenteil sehr schön. Ich bin eigentlich der "Triodentyp", finde aber die Kombination EL12n mit EC92 schon sehr schön. Die zwei EC92 lassen sich durch eine ECC81 ersetzen, denn die EC92 ist eine halbe ECC81. Ich wollte mal eine 6SL7 ausprobieren. Klassische Vorstufe wäre ja eine EF11 oder EF12, das wäre dann aber auch eine Penthode, die nicht unbedingt sexy aussieht.

    Die EL12n durch eine alte EL12 von z.B. Telefunken zu ersetzen bringt klanglich extrem viel.


    Man kann die EL12 auch komplett ohne Gegenkopplung betreiben, dann wird sich der Klang auch wieder verändern. In welche Richtung das geht müsste man mal testen.


    Ein richtig guter Triodenverstärker wäre einer mit 2A3 und Reinhöfer Übertrager in der Ushida-Schaltung mit Gleichstromheizung. So einen durfte ich letztens bauen, ist aber kein günstiges Vergnügen. Da habe ich gemerkt, das die Hammond Übertrager, wie sie in der BTB-Schaltung verwendet werden klanglich total anders sind. Die Reinhöfer AÜs sind um längen besser, aber auch viel teurer.


    Mir stellt sich die Frage Triodenschaltung ja/nein nicht, wenn ich Triode haben will, dann nehme ich eine Triode, meine Meinung.


    Zum Thema Schaltnetzteile kann ich nur sagen, wenn sie gut gebaut sind, dann mag es funktionieren. Leider sind die meisten Schaltnetzteile nicht langzeitstabil. Beruflich habe ich damit häufiger zu tun und ich habe solche Teile schon öfter zerlegt. Da stimmt das Wärmemanagement nicht, die Bauteile sind in der Spannungsfestigkeit zu knapp bemessen usw. Die SNTs sollen ja nicht lange halten. Klar, man kann Glück haben. Ein Konventionelles Netzteil hält richtig dimensioniert zig Jahrzehnte.

    Dann funken SNTs mit HF mit ca. 50-100kHz und erzeugen Oberwellen. Sind die SNTs nicht richtig entstört gibt es Störungen.


    Der Klang...

    Tja, hier scheiden sich die Geister. Die EL12 alt und die EL12n machen an dem richtigen Lautsprecher auch richtig Spaß. Mit dem Hammond Übertrager ist der Klang sehr gut, aber es geht noch besser mit einem anderen Übertrager. Muss man nicht auf den Preis achten, kann man da klanglich richtig die Sau raus lassen. Grundsätzlich sind die alten EL12 besser als die neuen, wenn man sich das leisten will und kann. Alte gute EL12 kosten viel und im Netz kauft man ja meist die Katze im Sack. Ich besitze eine gute EL12 aus den 30ern und ich konnte diese statt der EL12n testen, der Unterschied ist deutlich hörbar. Ich habe immer so ein bisschen Schwierigkeiten den Klang zu beschreiben, aber ich würde sagen die Alte hat mehr Fundament, ist natürlicher, nicht ganz so höhenlastig und sie geht etwas mehr in Richtung Triode. Beim Test wurde die Lautstärkeeinstellung nicht verändert und die Alte war lauter. Ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen.

    Die Vorstufenröhre dürfte klanglich eine große Rolle spielen. EC92 bzw ECC81 ist eine gute Kombi, wie sich hier 6SL7 oder 6SN7 schlagen weiß ich nicht. Eine Variante wäre noch ECC40. Der Klassiker ist natürlich EF11 oder EF12, diese wurden in Schaltungen alter Radios gerne kombiniert.