Hallo Leute,
ich weis, das der Thread schon etwas älter ist aber ggf kann jemand was gebrauchen was ich schreibe.
Zur Vorgeschichte der consequence - Serie....oder besser aus dem "Nähkästchen" geplaudert
Mitte der 90er kamen zu uns die neuen Manager /Servicemanager von Thorens zu uns nach Karlsruhe um die neuen Serviceverträge zu besprechen. Damit will ich aber nicht langweilen, interessant war nur am Ende der Gespräche die Antwort auf meine Frage, wann denn endlich von Thorens ein CD-Player kommt, man muß doch mit der Zeit gehen....
Die Antwort war prompt und klar: Thorens wird nie einen CD-Player herrausbrigen, man konzentriert sich auf das Kerngeschäft und baut Plattenspieler.
Knapp ein/eineinhalb Jahre kam dann die consequence -Serie herraus inklusive der Bitte, diese Geräte auch zu servicieren. .....aha
Klar, kein Problem....Serviceunterlagen bitte !
Leider dauerte die Zusendung der Unterlagen wie so oft "etwas" länger, da hatten wir die ersten abgefackelten Geräte schon da
Ein zwei Tage nach Erhalt der SUs kam ein Fax ( ja wirklich FAX!) mit den ersten Serviceänderungen,
die den TTA und den TTP betrafen, weiter ging es dann mit den TCD.
Natürlich haben wir schon vor den SM´s die Schaltungen "zerpflückt" und hofften auf grundlegende neue Schaltungen....Fehlanzeige, selbst unsere eingefleischten Thorens- Indianer waren entteuscht. Die Geräte waren alle mit der "heißen" Nadel gestrickt, zum einen waren die Schaltungen der Endstufe und der Vorstufe eigentlich Kopien schon länger laufenden Schaltungen von Grundig und Philips, jeweils noch mit etwas Schischie drumrum, zum anderen waren sie mechanisch echte Katastrophen, kaum eine hatte die Löcher für die Schrauben an genau passender Stelle, so war z. b. der Volumeregler der ersten Serie immer etwas schief im Gehäuse. Der Einschaltknopf des Filters verhakte sich ständig da die seitlichen Führungslöcher der Zapfen zu klein waren, auch mußten wir eigentlich immer die innere Dämpfungsscheibe des Knopfes durch eine kleinere tauschen, da bei manchen Geräten es unmöglich war sie auszuschalten, der µSchalter war immer gedrückt. und und und....
Das bedeutet aber nicht das ich die Geräte nicht mag, im Gegenteil, sie haben ihren Charme und ich bin froh, das viele diesem auch erlegen sind.....so kleine Geräte und machen trotzdessen richtig Alarm
Daher sind wir ja auch seit einigen Jahren wieder offizieller authorisierter Thorensservice für die klassischen Geräte denn die Dreher mache ich auch wirklich sehr gerne
BTT:
Die Erste Serie der Endstufe war noch ohne Relais-Board und RC-Glied und neigte, wie einige schon bemerkt haben gerne zum Hitzetod, was zum einen am viel zu hohen Ruhestrom von 500-550m lag, zum einen an den zu kleinen KüKö und der bescheidenen Wärmeabfuhr. Was schön war, ist das wenn es sie "gerupft" hat, meistens nur die Endbomben gekostet hat, die Treiber bleiben oft heil.
Bei den ServiceInfos die wir dann erhielten war dann unter anderm der Umbau mit Relaisboard ( das nat. auch lange nicht lieferbar war) zum andern das runterdrehen des
Ruhestromes um 100mili.
Die Problematik der Endstufen hatte sich dann auch schnell bei den Händlern rumgesprochen ( ob das eine direkte Anweisung seitens Thorens war, weis ich nicht) auf alle Fälle wurden wir recht schnell mit den noch nicht verkauften Endstufen regelrecht geflutet zum Umbau.
Danach war einigermaße Ruhe im Sack, seitens der Endstufe.
Und an hand der Anzahl der umgebauten Geräte kann ich mir kaum vorstellen, das es eine offizielle Version 2 vom Werk aus gab, lasse ich aber eines besseren belehren
Nun btt:
Version 1:
1. Alle 85er Elkos raus und durch 105er ersetzen ( Achtung, die Lötaugen sind recht schlecht, daher nicht heißmachen und ziehen sondern erst vorsichtig entzinnen und dann rausziehen, ich muß in den letzten Jahren immer wieder Geräte von "Rupfern" flicken, ist auch nicht schön:( )
2. Biastrimmer durch Cermets / 0.5W ersetzen
(Es hat sich gezeigt, das die standardmäßig verbauten Kohleschicht, gerne verrauchen, sollte man wissen, wenn es sich nicht vernünftig einstellen läßt )
Einstellung in Mitte vorerst.
3. Wie schon bemerkt Längsregler und Treiber prüfen ob OK
(Btw den Trimmer dazu auch ersetzen!!!!)
4. Lautsprecher anschließen oder Last-R´s und Eingänge abschließen.
5. Dann einschalten und zuerst die Spannung auf 50 V einstellen
6. Ruhestrom über dem Zement-R messen, im frisch eingeschaltene Zustand sollte er schnell auf ca. 250-300m ansteigen, nach 1/2h auf ca 370-380m, nach einer Stunde auf 400-420 stehen bleiben. KüKö aussen an den Rippen gemessen ca 60 Grad.
7. Spannung der Längsregelung nachprüfen, sollte nicht mehr wie 2 V unterschied haben !!!
Des wars für V1
V3 ( Eigentlich V2 in kurz:
Punkt 1 bis 5 siehe oben.
6. Messpunkte für den Ruhe, jeweils an den R´s, vorne
Beim Einschalten sollten dort dann 170mili stehen.
Nach einer halben Stunde auf 240mili steigen , nach einer Stunde auf ca 250mili stehen bleiben. Am KüKö aussen an den Rippen ca 50 max 55 Grad zu messen sein.
Punkt 7, siehe oben.
Wichtig noch: der Ruhestrom steigt kontinuierlich an in der Aufwärmphase, er sollte NIEMALS irgendwann wieder fallen, dann hast du noch ein Problem am Board
mifft, jetz habi doch was gschriebe, wollde oigendlich net