Moin,
also ganz so subjektivistisch würde ich das Ganze nicht betrachten,
...ist es doch auch nicht, subjektiv ist es nur aus der Perspektive der anderen die uns beurteilen, für jeden einzelnen von uns wird es zu einer höchst objektiven Angelegenheit, was die Ursache für sämtlichen Kontroversen hier ist, die dann so erbittert ausgetragen werden. Wäre jeder sich seiner Unzulänglichkeiten bewusst, würde hier nicht so häufig gestritten werden müssen.
Und objektiv in diesem Zusammenhang wären Messwerte, also Frequenzgang der DIGNA etc, darüber wird aber grundsätzlich nicht gesprochen und wenn, dann spielt es in den Augen der Anwender keine, oder nur eine geringe Rolle, was wiederum nachvollziehbar ist, denn in jedem Kopf steckt ein anderes Gehirn.
Dass unser Gehör in seiner Wahrnehmung über den kompletten Frequenzbereich hinweg nur bei hohen Lautstärken (ca.80dB) halbwegs linear "funktioniert" ist auch bekannt. Also rein technisch müssen Geräte den Frequenzgang korrigieren, damit Instrumente sich bei leiser Abhörlautstärke noch "vertraut" anhören, allerdings korrigiert das Gehirn eifrig mit, bei dem einen mehr bei dem anderen weniger, sofern es sich um Klänge handelt, mit denen es vertraut ist.
Anderes Beispiel: Taucher nehmen bei ihren Tauchgängen Lampen mit, bzw. fotografieren immer mit Blitz, weil das Wasser die Frequenzen des Lichts absorbiert. Zuerst Rot, dann Grün zuletzt Blau. Eine rote Badehose ist unter Wasser ab 5m Entfernung schwarz, es sei denn, derjenige der sie betrachtet wusste vorher, dass sie rot ist. Dann erscheint sie ihm auch als rot. Interessant daran ist, dass eine als rot wahrgenommene Badebekleidung sich im Nachhinein auch als gelb mit grünen Streifen herausstellen kann, dann nämlich, wenn sie ohne das Wissen des Betrachters gewechselt wurde.
In der Kunstszene gibt es den Satz, "Man sieht nur was man weiß", das gilt fürs Hören ebenso.
Gleichwohl nehme ich jedem bedingungslos ab, wenn er mir von seinen Erfahrungen erzählt, z.B. dass er Bauteile an ihrem Klang voneinander unterscheiden könne, und zwar nicht, indem er sie auf ihre Resonanzfrequenz hin abklopft, sondern als Bestandteil einer Schaltung, oder dass er imstande sei heraushören, ob Lautsprecherkabel auf Hütchen aufliegen, oder das Elektronen ein Kabel bevorzugt in die eine statt in die andere Richtung durchqueren? oder durchschwimmen?, durchlaufen?, was auch immer, ob ich das ebenfalls so wahrnehme, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Es soll ja auch Menschen geben, die Musik einfach so hören...
Komponisten beim komponieren, Dirigenten beim Studium einer Partitur.
Wie auch immer - nur Versuch macht kluch...die DIGNA II C hat auf jeden Fall hinreichend Potential, Euren Horizont zu erweitern.
Beste Grüße
Michael
P.S. Ihr solltet tatsächlich in Betracht ziehen, Euch die von mir erwähnte Copin-LP einmal anzuhören.
Diese musikalische Szene war für mich immer eine aufschlussreiche Erfahrung, vor allem wenn ich sie über sündhaft teure Anlagen nicht gehört habe.