Beiträge von good_old_80th

    7.) An der unteren Endstufenplatine (LI-Kanal) waren die 4 Endstufentransistoren nicht mehr die Originalen. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber gut ist es auch nicht unbedingt. (Wenn man schon tauscht, warum wird dann nicht mit den originalen Transistoren ersetzt? Oder alle Transistoren ersetzt? Fachmännische Reparatur sieht anders aus). Hier sollten immer die richtigen „Bruder-Schwester-Paare“ verwendet werden! So sah es aber nicht aus.

    Statt den beiden 2SA1076 waren 2SA1295 eingebaut (Schwesterntransistor für 2SA1295 ist 2SC3264)

    Statt den beiden 2SC2526 waren 2SC2565 eingebaut (Schwesterntransistor für 2SC2565 ist 2SA1095)


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    8.) Das Lautsprecherrelais ist ebenfalls durchgebrannt und muss erneuert werden. Ich hatte es später gemessen. Es funktionierte noch, aber so wie es aussieht nicht mehr lange.


    Also: Ich kaufe ein paar Sicherungen T 3,15A und ein neues Relais, tausche das Relais und die Sicherungen. Mal sehen was passiert. (€ 10,-)


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    Kapitel 4: Stromversorgung, Siebelkos, Netzteilplatine und Relais


    Um zur Relaisplatine PB-1392-4 zu gelangen muss man die Netzteilplatine PB-1392-2 ausbauen. Da erkenne ich bereits (angeklebte) ausgelaufene Elko`s die ich glücklicherweise bereits eingekauft habe. So kann ich die gleich mal allesamt tauschen.


    Platine PB-1392-2

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    An der Relaisplatine PB-1392-4 habe ich das Relais erneuert.

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    Zuletzt tausche ich die beiden dicken, fetten 33.000uF Elko`s.

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    Danach habe ich alles wieder eingebaut.

    Platinen befestigt.

    Sicherungen erneuert und eingeschaltet. (1. Versuch)


    Die Lampen leuchten (ein gutes Zeichen).

    Die „Warm-Up“ Lampe blinkt (ein gutes Zeichen).

    Das Lautsprecherrelais zieht an und die „ Warm-Up“ Lampe geht über in ein Dauerleuchten (ein gutes Zeichen).

    Ich schließe den I-Pot am AUX-Anschluss an und stecke mal die Kopfhörer an (beim ersten Test will ich ja den Verstärker nicht gleich überfordern).

    Auf beiden Kanälen höre ich Musik (ein gutes Zeichen).


    Dann plötzlich ein Knall! (kein gutes Zeichen).

    Die Sicherungen an der unteren Endverstärkerplatine (linker Kanal) sind durchgebrannt. Der zweite Kanal (Rechts) geht noch.

    Also ausschalten und nachdenken – nachschauen.

    Eine Luxman L-530 Reanimations-Story


    Kapitel 1: Die Vorgeschichte


    Es war das Jahr 1982 als ich gerade 16 Jahre alt wurde und der erste Nintendo Gameboy kommt erst in 2 Jahren auf den heimischen Markt. Das einzige Videospiel für den Heimgebrauch „Pong“ waren dann doch zu langweilig. Mangels Alternativen verbrachten wir unsere jungen Jahre mit viel Musik. Aber nicht nur Musik hören im Radio! Auch den Daumen und Mittelfinger auf den Zaubertasten „REC“ und „PLAY“ des Kassettenrecorders um jederzeit unsere Lieblingssongs aus dem Radio auf Magnetband zu verewigen – mit mäßiger Qualität. Schallplatten waren da viel besser! Erstens konnte man sich den Song den man wollte kaufen (…ja, damals musste man das noch…) und zweitens konnte man den Song jederzeit und in „sekundenschnelle“ auflegen. Und weil uns „Musikliebhabern und Profis“ das so wichtig war, wussten wir natürlich genau bescheid. Wir wussten wer die besten Plattenspieler baute und was der Unterschied zwischen MC und MM System ist und warum der Eine einen geraden und der Andere einen geschwungenen Tonarm hatte.

    Mein Sohn kann das heute im Bereich der Smartphones und Games genauso gut wie ich damals im HiFi-Bereich. (Er weiß da Alles!)

    Natürlich wussten wir auch was die besten Lautsprecher waren. Klipschorn natürlich. Keiner von uns hatte je eines in Natura gehört und wir hatten auch gar nicht den Platz diese monströsen Dinger in einem quadratischen Zimmer mit 120m² in einem Abstand von 12,3 cm von der Ecke aus gesehen aufzustellen (zusätzlich der Geldmangel) – so blieb uns nur der Traum. Alternativen fanden wir in Fachzeitschriften und natürlich beim HiFi Fachhändler. Dort stand alles was das Herz begehrte. Plattenspieler von Thorens mit 2 und sogar 3 Tonarmen, Linn, Dual, Marantz, spacige Transrotor und hässliche EMT (hässlich war OK weil der so super war). Auch die Boxen die dort standen waren von mittelgroß bis monströs groß und von Herstellern wie AR(Acoustic Research), pyramidenartige KEF mit gigantischen Bassdurchmessern , Canton, Bowers & Wilkins, Tannoy, Revox Basreflex, Magnat mit dem schlechtestem Klang aber den größten beschrifteten Basslautsprechern und einer Bulldogge drauf, Infinity mit Reference bis Kappa9 und viele mehr. Aber um den Klang vom Plattenspieler zum Lautsprecher zu bringen brauchte es natürlich einen Verstärker.


    Kapitel 2: Die Anschaffung


    Auch Verstärker gab es viele und das Zeitalter der einzig wahren Röhrenverstärker neigte sich langsam dem Ende zu. Sie waren extrem teuer und sensibel und dabei nicht wirklich besser als die besten modernen Transistorverstärker dieser Zeit. So waren ständige Neuerscheinungen am Markt und wir drückten uns genauso ständig die Nasen platt an den Auslagen der besten HiFi Anbieter. Da waren in den Schaufenstern Geräte wie Accuphase, Denon, Grant, Conrad Johnson, Marantz, Pioneer, Technics, Kenwood, Yamaha und natürlich Luxman.

    Und der Luxman L-530 war mein absoluter Liebling (und vielleicht auch der Marantz 2600, aber der hatte vom Klirr-Faktor her keine Chance). Aber 20.000,- Schilling (3.000,- DM) war einfach zu teuer. Ich hatte nur 3.000,- Schilling und dafür kaufte ich mir dann mit 18 mein erstes Auto, einen gebrauchten Käfer Bj. `63.

    Die Jahre vergingen, aber wenn ein Keim erstmal gesät ist, dann hast du keine Chance, dann bricht es irgendwann mal durch. Und jetzt 37 Jahre später 2019 kam der Durchbruch. Ich wollte einen Luxman L-530 mit 2x 120Watt an 8 Ohm und Class A Betrieb und Klirrfaktor <0,007%. Vor allem aber wegen dem ausgezeichneten Phonoeingängen wo ich die Möglichkeit habe MM und MC Tonabnehmer in hoher Qualität zu nützen (und das mit umschaltbarer Impedanz). Das optische Aussehen war mir schon damals wichtig. Heute kommt noch die hochwertige Verarbeitung aller Knöpfe und Schalter aus Metall dazu (denn das gibt es so nicht mehr). Also habe ich mir ein solches Gerät um € 721,- bei E-Bay „optisch einwandfreien Zustand, aber defekt“ ersteigert (inklusive Transportkosten, schließlich hat das Ding 20kg). Ich dachte mir, das wird kein Problem solange die Optik passt. Ein bisschen Basiswissen in Elektronik habe ich; und die Hilfe der Foren, so wie dieses Forum hier. Da habe ich gelesen: die Elektrolytkondensatoren muss man sowieso alle tauschen, egal ob das Gerät funktioniert oder nicht weil die dann irgendwann wie ein alter Bettnässer ausrinnen. Also kann ich gleich ein defektes Gerät kaufen und alle Elkos tauschen, da kann ich mir noch einiges sparen.

    Dachte ich mir und kaufte alle 46 Elektrolytkondensatoren die da drinnen verbaut sind um nur 78,- bei Mouser. Die kamen sogar noch vor dem Gerät bei mir an. (Schaltpläne, Stücklisten und Servicepläne sind im Netz vorhanden, also alles da was man so braucht). Dachte ich…


    Kapitel 3: Die Inspektion


    Als der Luxman endlich bei mir ankam packte ich Ihn ganz euphorisch aus und er sah tatsächlich aus fast wie neu (Auch die Lüftungsgitter waren unbeschädigt). Auf der Rückseite klebte noch ein „EXPERT HiFi Service“-Kleber; da hat also nur ein Fachmann rumgefummelt – dachte ich mir. Angesteckt und eingeschaltet haben alle Lichter und Lämpchen funktioniert, aber kein Ton kam raus. Wie erwartet und vom Verkäufer angegeben.


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    Also habe ich das Gerät geöffnet und mal eine erste Inspektion gemacht.

    1.) Falsche Kondensatoren verbaut (22.000uF statt 33.000uF). Ob das der Fachservicebetrieb war?

    2.) Die Betriebskontrolllampe beim Lautstärkenregler wurde mit Isolierband versehen und somit nicht sehr fachmännisch erneuert. Fachmann?

    3.) Das untere Abdeckblech zeigt, dass die alten originalen großen ELKO`s schon mal ausgeronnen waren.


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    4.) An der oberen Endstufenplatine (RE-Kanal) fehlte eine der beiden Sicherungen. Die zweite war durchgebrannt.

    5.) An der unteren Endstufenplatine (LI-Kanal) waren beiden Sicherungen vorhanden, aber ebenfalls Eine durchgebrannt. (je T 3,15A).

    6.) Die anderen 4 Sicherungen (neben den dicken Elko`s) waren OK


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    Ja, ich habe es auch direkt am "vollen" Board versucht. Klingt gleich gut. (Du brauchst das obere Brett nicht wirklich.

    Aber: Das wusste ich vorher nicht und habe das ganze Konstrukt so gemacht, dass es mit dem Tisch daneben auf gleicher Höhe endet.

    Und noch was: Ich habe das untere fette Board nicht ganz eben hinbekommen ( vermutlich bei den Wandbohrungen 1mm Unterschied wegen dem Eisen in der Betonwand). Somit kann ich mit den Spikes das ausgleichen. ... und es gefällt mir besser mit dem dünnen Board.

    PS: 16mm ist nicht so dünn für Schichtholzplatte und das Gewicht der Plattenspieler-Füße ist fast direkt über den Spikes.

    Und wenn es wer nachbauen will, so sollte er die Bohrungen im Holz nicht genau 16mm machen sondern größer - so kann man den Bohrungsfehler in der Wand ausgleichen. (Vielleicht korrigiere ich das auch noch).

    Hallo Thomas, ich hatte vor zwei Wochen das selbe Problem. Einen "neuen" alten Victor QL Y55F Plattenspieler und keinen geeigneten Platz dafür. Am Phonomöbel kommt es beim "Trampeln" am Boden zu Übertragungen. (Nicht gut). Außerdem hat der Victor besseres verdient als einfach lieblos hingestellt zu werden. Andererseits ist so ein selbst gebasteltes Wandregal mit Winkel nicht sehr schmuck (und passt somit auch nicht zum Victor). Schönes Wandregal wie von STOIC kostet in der passenden Größe über 1.800 Euro (zu viel finde ich). Also habe ich eine eigene Konstruktion gemacht für etwa 150 Euro Material die mindestens so schön sein soll wie die von Stoic. Ein wenig Werkzeug habe ich zu Hause (Kreissäge, Bohrmaschine, Schleifmaschine) und das reicht auch schon. Hier mein Ergebnis - hält Bombenfest, bewegt sich null und ich kann mich draufsetzen.

    Plan: Du brauchst eine feste Wand - sonst wird das nix. In die Wand 3 Metalldübel (d=20mm) und da rein fette Gewindestangen (d=16mm).

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    Dann 3 Holzplatten (Vollholz Buche schicht-verleimt vom Baumarkt - Arbeitsplatte 16mm zuschneiden lassen 47x50 cm). Diese Holzplatten entsprechend der Gewindestangen mit der Kreissäge ausfräsen. (Habe ich alles in der Wohnung gemacht - ist einfach).


    Dann die 3 Holzplatten verleimen und die Kabeldurchführungsbohrung machen. ..und noch eine Testverschraubung an der Wand (nachdem der Leim trocken ist).

    Beim Raufschieben der 14kg schweren Holzplatte (die ist immerhin 48mm dick) hat alles gewackelt. Aber festgeschraubt --> bombenfest!

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    Dann noch den Frontteil (ebenfalls 3 Holzleisten 16mm zusammengeleimt und ausgehöhlt, damit die Gewindestangen Platz haben). 50x3 cm.

    Und natürlich die Spikes zur Nivellierung einbauen. Und die obere Platte 50x49,5cm (16mm dick). Die steht 5 mm von der hinteren Mauer ab und schließt vorne eben ab. (wegen der Entkoppelung darf die nicht an der Wand anstehen).

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    Alles noch schön weiß anmalen und einen schönen Kabeldurchführungsdeckel einsetzen.

    Fest anschrauben und fertig.

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    Und dann noch den Victor drauf (der hat auch ca. 18 kg)


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    Durch die Spikes doppelt entkoppelt. ...und funktioniert.


    Was meint ihr? (zum Ergebnis, nicht zum Müll der beim Arbeiten in meiner Wohnung angefallen ist. Ich sauge noch heute Sägespäne aus diversen Ritzen...)