Bei mir arbeitet ein Moon LP 110 die Signale des Vinyls auf.
Im Original Zustand ist der LP110 schon ganz gut . Ein besseres Linear Netzteil honoriert der kleine Moon mit klar hörbar besseren Klang .Damit kann man bereits zufrieden Musik hören.
Der Moon LP110 reagiert merklich auf seine Stellfläche . Der Vorbesitzer (habe das Gerät gebraucht gekauft) hatte aus diesem Grund bereits Sorbothan Gerätefüße angebracht .
Die zur Anpassung an den Tonabnehmer (MM/MC) nötigen Einstellungen für Kapazität und Widerstand , werden im
Gerät via zweier Reiter (pro Kanal) gesteckt.
Zwecks Anpassen an mein MM (Ortofon 2m Blue) , wagte ich erste Blicke ins Gehäuse Innere.
Schon beim Öffnen des Gerätes fiel mir auf , daß die in Führungsrillen (im Inneren seitlich an den Gehäusewandungen) fixierte Platine recht locker in ihrer Führung saß.
Vibrationen werden so natürlich prima auf die Platine übertragen ...
Zwei Lagen Tesafilm entlang der Platinenkannten geklebt, schafften einfach und schnell Abhilfe .
Die Kapazität lässt sich auf 0, oder 100pf festlegen.
Kein großer Bereich , doch in der Praxis wohl meist ausreichend.
Was mir mehr ins Auge stach , war der
via Reiter schaltbare, gerade mal 1mm „große“ 100pf SMD Kondensator .
In der letzten Zeit habe ich mich viel mit Kondensatoren beschäftigt . Ihr Einfluss auf die klangliche Performance von Gerätschaften lässt sich (für meine Ohren) nicht leugnen.
Umso mehr beschäftigte mich die Frage , inwiefern dieser 100pf Miniatur Kondensator den LP110 klanglich ausbremst...
Der SMD Kondi musste seinen Platz räumen und wurde gegen einen Styroflex Kondi gleicher Kapazität ersetzt.
Treffer !
Der klangliche Unterschied war alles andere als gering .Das Klangbild gewann damit sofort an Auflösung und die Bühne wurde breiter und auch tiefer.
Eine Anhebung der Kapazität auf bis zu 300pf bewirkte (in meinem Setup) dagegen kaum mehr klangliche Unterschiede , so daß ich bei den 100pf blieb.
Das erste Ergebnis konnte sich schon hören lassen.
Das klang bereits viel besser .
Doch mir viel auf , daß der Hochton mit dem Styroflex Kondensator auch irgendwie unnatürlich wirkte .
Ich ersetze den Styroflex durch den eines anderen Herstellers .
Ja , auch das war zu hören , doch dieser künstlich klingende Hochton wollte nicht gänzlich verschwinden und versuchte mein Glück mit Silver Mica Kondensatoren.
Diese wollten an besagter Stelle jedoch überhaupt nicht gefallen. Der Hochton geriet damit recht scharf .
Leider gibt es keine wirklich große Auswahl an Kondensatortypen im niedrigen PF Bereich .
Nach einiger Sucherei bin ich mit 110pf Folienkondensatoren dennoch fündig geworden.
Um es kurz zu machen ...
Die passen einfach auf den Punkt !
Enorm , wie sich das Klangbild damit verbessert . Der Hochton gerät damit völlig Artefakt frei , der Mittelton besser artikuliert und der Bass gewinnt an Kontur , Durchzugskraft und reicht tiefer hinab . Die Bühne gewinnt nochmals an Tiefe und präziserer Darstellung.
Gegenüber dem Styroflex Kondi tatsächlich nochmals ein großer klanglicher Schritt nach vorne .
Vor ein paar Wochen konnte ich meinen Moon gegen einen wesentlich hochpreisigeren Röhren Phono Pre (etwa 4000€ Klasse) an heimischer Anlage vergleichen.
Warm gelaufen , zeigte dieser Röhren Pre , was er vermochte.
Schöne Klangfarben , transparenter Mittelton , feine Auflösung und gut konturierter Bass.
Eine durchweg erwachsen wirkende Darstellung.
Im Vergleich mit meinem Moon, fielen die klanglichen Vorteile jedoch keineswegs groß aus .
Eher gering und waren vielleicht auch einfach mehr Geschmacksache .
Die Präsentation über eine gute Röhre hat für mich etwas magisches .
Auch wenn mein LP110 keineswegs nüchtern , oder unterkühlt klingt,
die Röhre hatte mich angefixt....
Vor einigen Jahren hatte ich mir eine Musical Fidelity X10-D nach eigenem Gusto umgebaut .
Koppel Kondensatoren von Rike , bessere Siebelkos und ein besserer Trafo , verhalfen dem Tube Buffer zu klanglicher Hochform .
Nicht nur , aber auch aus vorherrschenden Platzverhältnissen im Gehäuseinneren, wanderten die beiden ECC88 raus , auf die Gehäuseoberseite , wo sie gut erreichbar stecken.
Tube Rolling bietet sich förmlich an.
Eben diese X10-D holte ich nun aus ihrem Dornröschenschlaf um sie zwischen Moon LP110 und Amp einzuschleifen.
Die Kombination läuft sehr gut .
Mit der X10-D bekommt die Darstellung ihren Schuss Röhren Charme , ohne weich zu zeichnen.
Der Hochton gerät eine kleine Portion feiner , die Bühne wirkt weiträumiger .
Der Raum scheint mitunter mit Musik geflutet . Klanglich Mir gefällt das äußerst gut .
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Bleibt gesund !
Beste Grüße,
Oliver