Beiträge von Schism

    Hallo Michael,


    dass kommt sehr drauf an wie und an Wen du verkaufst. Und natürlich auf den Zustand deiner LPs. Ansonsten spiegelt dieser Wert die jüngere Verkaufsstatistiken der einzelnen Pressungen wider - realistisch ist es daher durchaus.


    Wenn du eine Sammlung hast, die sich - ich sage mal - komplett im Zustand "Near Mint" befindet, inkl. aller Beigaben, und du alle LPs einzeln verkaufen kannst, wirst du sicherlich einen Preis zwischen "Mid" und Max" bekommen können.
    Wenn deine Alben alle möglichen Zustände aufweisen und du alles auf einmal zu einem Händler bringst, wird der Erlös bestimmt niedriger als der Minimal-Wert werden. Kommt aber auch wieder drauf an, wie selten die Exemplare sind.
    Wenn man diese Faktoren beachtet, kann das ein sehr guter Anhaltspunkt sein (bspw. für Versicherungen - oder einfach für einen selbst).


    Viele Grüße
    Sebastian

    "De meist überschätzten Alben" wären auch noch einen Thread wert :)

    Dem Lästercharakter der Menschen nach zu urteilen würde ich schätzen, dass der in wenigen Stunden dutzende bis hunderte Antworten bekommen würde ^^.


    Wirklich stark unterschätzt finde ich:

    Kasabian - West Ryder Pauper Lunatic Asylum (was ein geiler Titel allein?)

    Hallo Zusammen,


    ich habe schon länger keine Rezension mehr verfasst, obwohl ich eigentlich der Meinung bin, dass dieses Forum viel mehr davon bräuchte im Verhältnis zu den Technik-Diskussionen. Daher nehme ich das Album "The Big Taste" zum Anlass, um mit euch darüber zu sprechen respektive es mit euch zu teilen.


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    Ich weiß nicht wie viele von euch den Namen Richard Dobson kennen - ich hörte ihn vor einigen Wochen zum ersten Mal, als ich mir, als großer Fan von Townes van Zandt, Steve Earle & Steve Young einige Teile der DVD "Heartworn Highways" ansah.
    Richard Dobson, geboren am 19.03.1942 in Tyler, Texas und gestorben am 16.12.2017 in Diessenhofen, Schweiz, war Teil des Kreises oben genannter Musiker.
    1990 schrieb er sogar ein Buch über seine Zeit mit diesen - "The Gulf Coast Boys".


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    Musikalisch reiht sich The Big Taste wunderbar in den leichten und rythmischen, jedoch auch teils melancholischen Road trip-Folk der kalifornischen und texanischen 60er und 70er Jahre ein.
    Sie klingt vertraut - aber nicht abgekupfert. Ein wenig wie wenn man etwas altbekanntes wieder sieht, oder hört, und dabei Nostalgie fühlt. Und dennoch etwas neues kennenlernt.
    Richards Stimme ist eine Tiefe mit viel Wiedererkennungswert. Die Lyrics sind kleine Geschichten, denen man gerne zuhört. Das Album an sich, in seiner musikalität, positiv reduziert - nicht zu arg orchestriert. Genau mein Ding.


    Aufgenommen im Mai 1978 ist es Richard Dobsons zweites Album und wurde, laut Discogs, privat finaziert gepresst - weitere Informationen dazu habe ich allerdings nicht gefunden. Es gibt insgesamt drei Pressungen, wobei mir unklar ist, von wann genau die beiden Nachpressungen sind; ich denke aber, dass sie auch eher aus den 70ern oder vielleicht den frühen 80ern stammen.


    Dieses Exemplar, aus der ersten Charge stammend, welche alle handsigniert und nummert sind, trägt die Nummer 190/200, hat ein kleines Text book dabei und - und das finde ich besonders schön - eine kleine Notiz an scheinbar einen Freund oder Bekannten namens "Rod".

    ..Ist das nicht der Wahnsinn? Ein Zeitzeuge "at its best" - ich fühle mich wie ein kleiner Lotto-Gewinner, dass dieser kleine handgeschriebene Zettel bei meiner LP beilag. Ganz wunderbar!
    Auf Discogs haben 27 Menschen angegeben eine Ausgabe dieser Pressung zu besitzen. Über alle drei Pressungen hinweg sind es zusammengezählt 85.


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    Die LP sieht aus wie neu und auch das Cover ist in einem sehr guten Zustand.
    Das Papier der Innenhülle ist vergilbt - witzigerweise so sehr, dass die Notiz und das Text book einen "bleibenden Eindruck" hinterlassen haben, welcher davon zeugt, dass sie wohl für eine sehr lange Zeit nicht bewegt worden sind.


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    Die Pressung selbst ist perfekt plan und auch einwandfrei gemastert. Eine tolle eindrucksvolle Stimme singt im Vordergrund, während diese durch herausragend separierte Instrumente begleitet wird. Einer der Gründe, weshalb ich gerne Vinyl der alten Zeit höre. Vielerlei Musik (natürlich nicht alle!), von modernen Streaming-Diensten für moderne Endgeräte gemastert, bietet oft ein völlig anderes Klangbild. Da vermag es technisch noch so gut sein - die Musik hat hierbei, auf Schallplatte, einfach viel mehr Tiefe. Im wörtlichen wie im symbolischen Sinne.

    Für jeden, der sich in diesem Genre zuhause fühlt, der sollte mal ein Blick riskieren. Zu hören gibt es einiges bei Youtube - ein, zwei andere günstige Angebote der jeweiligen drei Pressungen, sind ebenfalls in Europa verfügbar gewesen.


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    Eventuell fühlt sich der ein oder andere inspiriert in dieses schöne, treibende Werk reinzuhören - dem wünsche ich viel Freude dabei.


    Lieben Gruß
    Sebastian

    Ist das Gehäuse wiklich aus MDF? Wäre ja feuchtigkeitsempfindlich. Gerade bei älteren Maschinen wie VPI oder Nitty Gritty sieht man ja immer mal wieder auf Fotos verquollene Spanplatten-Gehäuse. Das kann bei Hannl oder Nessie nicht passieren.

    Keine Ahnung - war nur ein Spruch. Überteuert ist das alles in meinen Augen so oder so.
    Viel Feuchtigkeit ist da doch aber sowieso nicht - was sollte da passieren, selbst wenn irgendwelche Maschinen aus diesem Material gebaut worden wären? Im Prinzip ist es ja ein geschlossenes System :) .

    Ja, schaut gut aus, Du musstest(?)/ hast den EMT aber sehr weit nach hinten schieben/ geschoben. Nimmst Du den Originalüberhang oder fährst Du eine andere Geometrie? Wenn eine andere, welche?

    Ich habe nach der originalen Schablone von Thorens ausgerichtet.
    Das Tonarmrohr selbst ist vor- und zurück verstellbar und hätte ich die Länge angepasst, hätte ich auch entsprechend den Abnehmer weiter vorn im Headshell positionieren können. Ich hatte allerdings Angst das Ronarmrohr nicht nur in seiner längsausrichtung zu verstellen, sondern auch zu verdrehen. So, wie es jetzt ist, passte es gottseidank optimal, weshalb ich mir weiteren Aufwand gespart habe - auch wenns hübscher aussehen würde. Ich spiele immer mal wieder mit dem Gedanken diese Büchse der Pandora nochmal zu öffnen. Mal sehen. ^^

    Ob man solche Geräusche hört hängt aber doch in erster Linie am Tonabnehmer bzw. an dessen Schliff und nicht am Plattenspieler per sé.. bei allem Verständnis für die Freude an seinen eigenen Geräten.

    Hey Ray, danke für den Link!
    Ist natürlich alles Geschmackssache. Bei sicherlich einem Drittel der aufgezählten Alben habe ich das Gefühl, dass diese standardmäßig in jeder Rolling Stone-Liste auftauchen - zu den besten Covern hätte ich diese aber sicherlich nicht dazu gezählt.
    Vermissen tu ich bspw. Townes, She Wants Revenge oder Dr. John. Völlig mitgehen tu ich bei "Catch a Fire". Das habe ich auch als Original hier mit Cover in NM-M stehen - ich freue mich jedes Mal, wenn ich das öffne :love:.

    Ich bin echt zwiegespalten. Einerseits möchte ich mich der Industrie nicht ergeben und noch 800,- € dafür bezahlen, dass ich es denen leicht mache und wellige LPs behalte. Aus Prinzip.
    Auf der andere Seite nervt es tierisch, das ein Großteil der neuen LPs nicht ordentlich gepresst ist. Von meinen alten LPs (der Großteil meiner Sammlung) sind zwar nur sehr wenige gewellt aber vielleicht wäre ich am Ende bereit, mir so ein Teil anzuschaffen. Da will ich aber erst einige Erfahrungsberichte lesen, das alles gut funktioniert, bevor ich selten zu beschaffene Pressungen da hinein lege.
    Man liest zwar nicht oft davon aber der ein oder andere hat ja schonmal eine LP gehimmelt.


    Der Preis ist auf jeden Fall deutlich fairer, als alles, was der Mitbewerbermarkt so hergibt - danke Pro-Ject! Faire Geräte zu sehr fairen Preisen - auch hier.