Beiträge von Dago64

    Moin,

    genau da bekommt man den Schaltplan. :)

    Nimm zuerst mal nur C133 und C134 (je nachdem welcher Kanal betroffen ist) einfach mal raus.
    Die Kondensatoren findest du auf den Koordinaten B3 und D3 auf der letzten Seite.

    Mal sehen wie sich das dann auf die Störungen auswirkt.

    Gruß

    Reiner

    Hallo Andreas,

    da die Störungen auch vorhanden sind, wenn der Lautstärkeregler auf Minimum steht, müssen die Störungen nach dem Lautstärkeregler entstehen. Da die Störungen links und rechts unterschiedlich sind, können sie auch nicht vom Netzteil kommen, da dieses für beide Kanäle gleichzeitig verwendet wird. Bass- und Höhenregler funktionieren, als dürfte auch die Endstufe prinzipiell noch in Ordnung sein.

    Ich vermute, dass einer der Elkos in der Endstufe defekt ist. Im Schaltplan sind das C134, C138, C144 oder C? hinter R174, bzw. die gleichen Elkos im anderen Kanal, je nachdem welcher als rechter Kanal verwendet wird.

    Da sich die Störgeräusche auch mit dem Lautstärkeregler ändern, tippe ich mal zuerst auf C134 bzw. auf C133. Aber das müßte man messen, aus der Ferne ist das nicht möglich.

    Gruß

    Reiner

    Sind die Störungen komplett weg, wenn der Volume Regler auf minimum steht?

    Sind die Störungen identisch in beiden Kanälen?

    Sind die Störungen im LS durch Bass- und Höhenregler zu beeinflussen?

    Gruß

    Reiner

    Moin,

    bei der EAR handelt es sich um eine Phono, bei der das Netzwerk in der Rückkopplung den RIAA Frequenzgang bestimmt. Aber: Der Frequenzgang bei solchen rückgekoppelten Systemen wird nicht nur durch das Netzwerk bestimmt, sondern auch maßgeblich durch den Verstärkungsfaktor μ der ersten beiden Röhren. Wie sich dieser Verstärkungsfaktor μ auf den Frequenzgang einer Phono auswirkt zeigt folgende Grafik:


    pasted-from-clipboard.png

    Die 4 Kurven zeigen von unten nach oben den Frequenzgang einer rückgekoppelten Phono für folgende Verstärkungsfaktoren der ersten beiden Röhren mit μ = 80, 90, 100 und 110.


    Der Verstärkungsfaktor μ ist eine Größe, die durch den inneren geometrischen Aufbau der Röhre bestimmt ist. Er schwankt durchaus um ± 20% um den in den Datenblättern angegebenen Wert. Bei der 5171 liegt dieser mittlere Wert des Verstärkungsfaktors bei
    μ = 70 bei der ECC81 liegt er bei 60, bei der ECC82 bei 17 und bei der ECC83 bei 100.



    Fazit: Normgerechte Frequenzgänge bekommt man bei einer derartigen Phono nur dann, wenn das Rückkopplungsnetzwerk und der Verstärkungsfaktor der Röhren aufeinander abgestimmt sind. Wer Röhren tauscht, selbst gegen solche mit derselben Bezeichnung, der wird mit ziemlicher Sicherheit einen anderen Frequenzgang erhalten und es wird dadurch auch anders klingen. Wer das mag, der kann das gerne tun. Den gleichen Effekt erreicht man aber auch mit einer Klangregelung - mit HiFi hat aber beides nichts mehr zu tun.


    Gruß

    Reiner

    So, Fazit aus dem Ganzen:

    Der Verstärker kostet als Bausatz 252 €, man bekommt ihn über andere Quellen sicher noch günstiger. Andere Übertrager (ich verwende ATR18-L ) bringen eine enorme Verbesserung, Kosten für das Paar 160 €.

    Die Bearbeitung des Chassis um die Übertrager einzubauen erfordert Know-How, das passende Werkzeug und viel Geduld.

    Der Verstärker arbeitet nun entgegen der Originalschaltung im Ultralinear-Betrieb bei 62% Anzapfung. Die Gegenkopplung wurde für die LS (Magnat Quantum 603) und für die neuen Übertrager optimiert. Dazu wurde zunächst der Übertrager und insbesondere die Wicklungskapazität zwischen Primär- und Sekundärwicklung gemessen und der Verstärker mit den Werten neu simuliert. Als Resultat ergab sich u.a. eine notwendige Anpassung der Koppelkapazität zwischen Treiber und Endröhre. Das simulierte und gemessene Bode Diagramm zeigt keine Instabilitäten.

    Zum Klang: Der Verstärker macht jetzt richtig Spaß.

    Damit ist das Thema für mich abgeschlossen.

    Gruß

    Reiner

    Hallo Reiner,

    die 30 kHz kommen nicht mal durch den Ausgangsübertrager..., und wenn sie wirklich mal irgendwie bis zum Eingang gelangt sein sollten, dann dürfen diese auch dort hängenbleiben.

    Gruß Andreas

    sie kommen über den Gegenkopplungspfad auf den Eingang, und dieser Pfad ist am Ausgang des Übertragers angeschlosse.

    Wie denn? Dafür müsste Deine Gegenkopplungsschleife niederohmiger sein als die Lastimpedanz des Verstärkers..., doch in diesem Fall würde der größte Teil der Ausgangsleistung in dieser Gegenkopplungsschleife verbraten.

    Gruß Andreas

    Andreas,

    Keeskopp hat schon recht. Folgendes Gedankenexperiment dazu: Ein Verstärker bestehend aus zwei Stufen, kann in seiner ersten Stufe Signale bis 100 kHz verarbeiten und in seiner zweiten Stufe nur Signale nur bis zu 20 kHz, darüber hinaus soll jeweils nichts mehr gehen. Eine über alles Gegenkopplung (R mit parallelem C) ist vorhanden und ein LS ist auch angeschlossen.

    Was passiert, wenn jetzt ein impulsartiges Signal von z.B. von 5 kHz im Lautsprecher ein Störsignal von 30 kHz erzeugt und zum Verstärker zurück gelangt? Das Störsignal gelangt über die Gegenkopplung auf den Eingang des Verstärkers und wird von der ersten Stufe verstärkt, kann aber von der zweiten Stufe nicht an den Ausgang des Verstärkers gelangen und damit wirkt die Gegenkopplung nicht mehr. Der Schmutz bleibt also in der ersten Stufe "hängen" und kann dort alles möglich anrichten.

    Gruß

    Reiner

    Hallo,

    Wer keine Gegenkopplung will, darf keine Kathodenwiderstände einsetzen, darf keine Trioden wegen Miller Kapazität verwenden, darf keine Ultralinear-Schaltung einsetzen, darf bei Pentoden kein Schirmgitter einsetzen etc. etc. etc. Das sind nämlich alles lokale Gegenkopplungen.

    Ohne eine über alles Gegenkopplung ist der Begriff HiFi (so wie er heute verstanden wird) für einen Röhrenverstärker keine Option. Richtig dimensioniert verbessert jede Gegenkopplung die Qualität eines Verstärkers, unabhängig ob Transistor oder Röhre.

    Wer eine GK richtig einsetzen will braucht zunächst entsprechende Messmittel um das Verhalten eines Verstärkers ohne Gegenkopplung zu analysieren. Unabdingbar ist dazu ein vektorieller Netzwerkanalysator, der weit über den Audiofrequenzgang hinaus Frequenz- und Phasengang aufnehmen kann, denn gerade außerhalb des Audiobereiches hat ein Verstärker seine Grenzen und kann bei falsch dimensionierter GK leicht "Schmutz" produzieren.

    Wer ganz ohne Gegenkopplung auskommen möchte, der muss die Schaltungstechnik aus der Zeit um 1918 verwenden; der Klang wird auch dementsprechend sein.

    Wer sich näher mit dem Thema Gegenkopplung auseinander setzen möchte, dem kann ich wärmstens das Buch "Audio Power Amplifier Design Handbook" von Douglas Self empfehlen.


    Gruß

    Reiner

    aber rechteck mit lautsprecher dürfte wenig sinn machen, soll doch die weiche spektrale effekte am lautsprecher bewirken.

    LS und Amp bilden immer zusammen eine Einheit. Die Optimierung der GK am Amp bietet eine Möglichkeit beide elektrisch "einander näher" zu bringen. Eine Standard GK ergibt auch nur Standard Verhalten.

    Gruß

    Reiner

    Hi,

    die neuen Übertrager sind ein enormer Gewinn für diesen Amp. Von Schrei-Ei kann definitiv nicht mehr die Rede sein, auch das Dröhnen im Tiefton Bereich ist verschwunden.

    Dennoch, die nach Simulation (an reellen 8 Ohm) optimale Gegenkopplung dämpft den Hochton Bereich zu stark. Stimmen werden dadurch zu weit in den Hintergrund gedrängt; insgesamt fehlt Brillanz im Klangbild. Die Ursache sind die LS, ein Rechteck Signal an den angeschlossenen LS ergibt ein deutlich anderes Verhalten als an einem reinen Widerstand.

    Also habe ich die Gegenkopplung diesmal an die LS angepasst und damit passt das Klangbild.

    Der Amp macht jetzt richtig Spaß, auch die Leistung reicht völlig aus. Und: er hat wesentlich bessere LS als die Magnat Quantum 603 verdient, auch wenn die Gegenkopplung dann neu bestimmt werden sollte.

    Wenn nur dieses extrem schwer zu bearbeitende Edelstahl Chassis nicht wäre, dann ....


    Gruß Reiner

    Wenn keine finanziellen Interessen dahinter stehen würden, hätte man diese mehr als peinlichen Contests schon längst abgeschafft. Wer verdient denn da?

    Gruß

    Reiner

    Hallo,

    um endlich mal Vergleiche anzustellen zu können ohne die Hörplatz-Position zu verlassen, habe ich mir folgendes Zubehör aus China bestellt, was heute eingetroffen ist. im Prinzip handelt es ich um eine Switch Matrix, an der zwei Verstärker und zwei LS-Paare angeschlossen werden können und per Fernbedienung diese Komponenten verschaltet werden können.

    IMG_2427.jpg


    Innen drin:

    IMG_2428.jpg

    IMG_2429.jpg


    Das ganze sieht recht gut aus, integrierte 10W Lastwiderstände für den gerade nicht auf die LS geschalteten Verstärker, VU Meter um die Pegel anzugleichen und natürlich die Fernbedienung.

    Hat hier schon jemand damit Erfahrungen gesammelt?

    Gruß

    Reiner

    monachino

    Hi,

    deine Vorgehensweise zur Bearbeitung solcher Chassis habe ich bei diesem Bausatz angewendet und es hat prima funktioniert. Wer ein Loch in so ein Chassis bohren will, braucht neben einer guten Standbohrmaschine noch gute Edelstahlbohrer, Bohr-Öl, viel Geduld und richtig Druck auf den Bohrer. Vorbohren mit kleinen Bohrern funktioniert nicht, da diese brechen, deshalb habe ich 4 mm verwendet. Mit einer Drehzahl von 200/min und richtig Druck braucht es ein paar Minuten bis die oberste Schicht durch ist, dann geht es recht schnell: der Bohrer wird sehr heiß und das Bohr-Öl beginnt zu qualmen. Bohrer und Material unbedingt abkühlen lassen! Danach weiter bohren und nach kurzen Zeit ist man durch. Das Bohrloch mit einem weiteren Bohrer zu vergrößern ist danach kein Problem mehr, geht sofort durch wie durch Butter. Aber Spaß macht das ganze nicht.


    Der Verstärker ist jetzt wieder aufgebaut und die Gegenkopplung an die neuen Übertrager angepasst. Vorsicht, der Übertrager invertiert! Mit ohmschen Widerständen am Ausgang zeigen diese Übertrager ein sehr gutes Verhalten. Mal sehen, ob sich das auch klanglich auswirkt.

    Obwohl optisch etwas gelitten kann man ihn durchaus noch präsentieren.


    Gruß

    Reiner

    Spikes, die über die Wicklungskapazitäten des Netztransformators ins Geräteinnere gelangen, können sehr hohe Spannungen aufweisen. Handelt es sich bei dem Ground Widerstand um einen Schichtwiderstand, kann im Laufe der Zeit dadurch die Widerstandsschicht zerstört werden. Der Widerstand sieht äußerlich unbeschädigt aus, manchmal sieht man jedoch kleine Löcher in der Passivierungsschicht. Dagegen hilft ein Parallelkondensator, der zusätzlich noch gegebenenfalls HF-Störungen ableitet.

    Ist der Widerstand erkennbar verfärbt (meist bräunlich), dann können eventuell die LS falsch angeschlossen worden sein und der LS Strom könnte durch diesen Widerstand geflossen sein.

    Sinnvoll ist an der Stelle ein Draht-Widerstand, der mit einem Kondensator überbrückt ist.

    Noch sinnvoller ist es ein Gerät so zu konzipieren, dass ein Ground Widerstand nicht notwendig ist.

    Gruß Reiner

    Ich werde Klappferrite ausprobieren.

    Ja, kannst Du machen. Aber vorher überlege mal: Wo werden diese Teile verwendet?

    Auf USB, HDMI und Display Port Leitungen in der Computer Welt findest Du sie massenhaft. Warum? Weil diese Leitungen Störstrahlungen aussenden und diese Klappferrite können diese Aussendungen dämpfen. Dafür sind sie da und dafür wirken sie auch, weil sie nämlich genau dafür entwickelt wurden. Und der Frequenzbereich ab dem diese Teile wirken müssen beginnt bei 30 MHz, das ist weit weg vom Audio-Bereich.

    Lass dich nicht beirren, benutze den gesunden Menschenverstand und fall nicht auf Firmen herein, die für eine Kabelentwicklung angeblich Jahre brauchen und irre Geld für wirkungsloses Zeug verlangen. Physik bleibt Physik und Leitungen sind seit über 100 Jahren nicht nur erforscht, sondern auch exakt mathematisch erfasst, da gibt es nichts neues mehr - auch wenn einige Schlauköpfe das immer wieder behaupten.

    Aber jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Trotzdem viel Spaß mit diesem Hobby.

    Gruß

    Reiner