Mein Fazit zur Digna
Angestachelt durch überwiegend positive Beurteilungen, war ich sehr neugierig , die Performance der Digna II selber für mich zu hinterfragen.
Jürgen Grau (alias Mr. Nixie) hatte mich am Telefon sehr nett beraten . Schon drei Tage später kam die Digna bei mir an.
So wünscht man sich das .
Die Digna II bakam die Aufgabe , sich gegen meinen, von einem S11 ZeroZone Netzteil gespeisten und überarbeiteten Moon 110LP Phonopre, klanglich durchzusetzen, um ein dauerhaftes Bleiberecht zu bekommen.
Ich nutze alleine ein Ortofon 2m Black als Tonabnehmer.
Ich schätze dessen Spielweise aufgrund seiner tollen Dynamik , Körperhaftigkeit , Bassstärke und Auflösung . Penibelst genau justiert , klingt es im Hochton wunderbar angenehm , neigt zu keinerlei Übertreibung und behält auch in schwierigsten Passagen ganz gelassen den Überblick .
Ein wirklich geniales MM System, wie ich finde.
So ganz genau vorstellen konnte ich mir nicht , was die Digna besser machen könnte , als mein eigener Phonopre.
Ich habe aber schon oft genug erlebt , daß es immer wieder Steigerungen gibt .
Auch wenn ich die Klangqualität meines überarbeiteten Moon Pre sehr mag , wird das sicher nicht das Ende der Fahnenstange sein .
Was könnte die Digna II also eventuell
besser ...?
Die Digna trudelte mit einem weißen 15V Steckernetzteil bei mir ein, welches die ersten Tage als Stromversorgung reichen musste.
Zur Digna II passende und bereits eingespielte Röhren habe ich in recht großer Auswahl zuhause .
Mit Jürgen (Mr. Nixie) hatte ich das besprochen .
Die optional angebotene ECC8100 war nicht nötig .
Ihre allerersten Töne spielte Digna mit einem Pärchen ECC88 von Siemens (aus den 1960‘ern) auf dem Buckel .
Ich hatte es ja schon geschrieben...
Der Hochton gefiel mir garnicht. Harsch und schrill trifft es wohl am besten. Der Bassbereich kam schwachbrüstig und ohne gewohnten Tiefgang daher .
Den Hochton konnte ich mit einem Paar TFK E88CC (mit Raute) mildern, der Bassbereich gewann jedoch nicht merklich hinzu.
Ok, das Gerät war ganz neu , so daß es mit einiger Einspielzeit klanglich hinzugewinnen sollte.
Diese bekam die Digna auch . So richtig in Pötte wollte sie dennoch nicht kommen.
Als hätte Jürgen es geahnt , bot er mir an , den DC Cleaner zu testen.
Das Angebot nahm ich gerne an , da ich vermutete, daß dieses weiße Schaltnetzteil die Digna irgendwie limitierte .
Zwei Tage später war das Netzteil bei mir.
Ganz schön flott, der Jürgen 🙂
Ich brauchte tatsächlich keine 10 Sekunden , um den Unterschied zum Standard Netzteil zu hören.
Via DC Cleaner und Netzteil klang es auf Anhieb erwachsener . Besserer Hochton und merklicher Schub im Bass.
Das Netzteil, welches zum DC Cleaner gereicht wird , ist eines der einfacheren Sorte , erfüllt jedoch wohl seinen Zweck. Den Zuwachs an Klangqualität schreibe ich daher alleine dem DC Cleaner zu .
Ich bin der Ansicht , daß dieser unverzichtbar zur Digna gehört.
Ohne verschenkt man einfach zu viel Klangqualität.
Die Digna spielte sich bis zum Wochenende weiter ein und bekam zuletzt er in Paar russischer 6N23P (E88CC) eingesteckt. Die passen übrigens wirklich gut zur Digna.
Ein Vergleich mit dem hauseigenen Phonopre sollte am bevorstehenden Wochenende stattfinden.
Wochenende ...
Die Digna hatte klanglich wirklich zugelegt . Der Hochton auf ein angenehmes Maß gezähmt , der Mittelton schön transparent und gut artikuliert und der Bassbereich mit genügend Autorität und Kontur.
An Auflösung hatte die Digna ebenfalls zugelegt .
Hinsichtlich Räumlichkeit war ich mir nicht recht schlüssig .
Meine diesbezüglichen Zweifel manifestierten sich , als ich meinen Pre an die selben Platten heranließ .
Im Vergleich, fehlt es der Digna an räumlicher Tiefe . Gegen den Moon Pre empfinde ich die Darstellung als tendenziell zweidimensional.
Im Hochton vermag der Moon noch etwas schöner zu klingen und im Tiefbass noch weiter runter zu reichen.
Somit musste sich die Digna II bei mir geschlagen geben.
Mein Moon 110LP Phonopre ist die erste Version , welche neu mal um die 500€ kostete.
Das Gerät habe ich gebraucht gekauft. Ich habe bessere Kondensatoren (als die verbauten SMD) für die nötige Kapazität eingelötet.
Als Netzteil dient das erwähnte ZeroZone S11 Ultra Lownoise
(kostet neu ca. 137€) .