Hallo Klaus,
also, über Kabel kann man vortrefflich und lange diskutieren. Es gibt auch Phonokabel (für den Plattenspieler Anschluss) für mehrere 100 Euro den Meter zu kaufen.
Ich ganz persönlich gehe da folgendermaßen ran:
Für ein MM System ist es zunächst einmal wichtig ein Kabel zu nehmen, das "niederkapazitiv" ist
Das heisst in der Praxis ein Kabel das in etwa 50 ...70 pF pro Meter Kapazität darstellt.
Warum ist das wichtig ?
Ein MM System möchte mit einer gewissen "optimalen Kapazität" an die Phonostufe angeschlossen werden.
Diese Kapazität liegt in der Regel für ein MM System zwischen 150 ....500 pF (je nach Hersteller).
Diese Kapazität setzt sich ziusammen aus (addiert sich):
Kabel im Tonarmrohr, Anschlusskabel zur Phonostufe , Eingangskondensator der Phonostufe (ggf. optimalerweise schaltbar).
Diese Kapazität hat Auswirkungen auf die Hochtonwiedergabe (lineareität des Frequenzgangs) . Hatte ich weiter vorn schon mal im Detail erklärt.
Wenn Du mit der Gesamtkapazität in dem Strang niedrig bleibst, kannst Du ggf. etwas dazu schalten. Abziehen geht aber nicht. Deshalb ein niederkapazitives Kabel und so kurz wie möglich.
Weiterhin sollte das Kabel vernünftig flexibel sein und einen Biegeradius haben, der für den Anwendungsfall in Ordnung geht.
Der Schirm solte dicht sein, ggf, auch ein Kabel mit einem 2. eingebauten Carbonschirm z.B., man muss es da aber nicht übertreiben.
Die Leitungen sollten ggf. aus sauersuoffarmen Kupfer betsehen (was die Meisten sowieso sind), es gibt da auch versilberte Kabel, die einen eher ansatzweise "höhenlastigen Klang" bringen. Solche Kabel gibt es auch als Tonarm (Innen-) Kabel.
Die meisten Verluste hat man an Steckern in so einem Kabelverlauf und Lötstellen / Spleisstellen.
Daher zunächst mal das Kabel mit einem silberhaltigen Lötzinn löten, die Stecker mit rhodinierten, versilberten oder vergoldeten Kontakten und von der Kontaktgabe gute Stecker.
Hier gibt es oft auch Korrosionseffekte im Laufe der Zeit.
Ebenso sollte man ein Augenmerk auf die Anschlusssteckerchen an den Pins vom System legen und deren Kabelchen.
Weiterhin ist bei den Kabeln das verwendete Isolationsmaterial (Dielktrikum) nicht ganz unwichtig.
Wir könnten das jetzt "um des Kaisers Bart" weiter Diskutieren.
Um das einmal insgesamt im Zusammenhang zu sehen:
Du hast einen mittpreisigen guten Plattenspieler, die Innenverkabelung ist sicher brauchbar.
Ein DL 103 System ist ebenso ein gut brauchbares System, aber nicht das Ende der Fahnestange, bei den Phonostufen hast Du bereits Erfahrungen gesammelt, da geht aber noch deutlich was.....
Also dann wieder zum Kabel:
Besorg Dir ein solides Kabel (ein gutes Mikrofonkabel reicht da erst mal) so etwas in der Größenordnung von vielleicht 10 € pro Meter.
Dazu ordentliche Stecker, wie z.B. von der Firma Neutrik.
analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/15121/
So ein Stecker sollte z.B. im Innenteil Teflon Isolierung haben, dann schmilzt das beim Löten nicht gleich zusammen. Ausserdem solide Befestigungskrampen zur Zugentlastung, ev. Hohlpins.
Das Augenmerk sollte auf "Solide" und nicht auf "Woodoo" liegen.
Wenn Du das Anschlusskabel steckbar ausführst, kannst Du damit später auch problemlos experimentieren, wenn Du magst.
Klangzugewinne bekommst Du aber (in abnehmender Reihenfolge) zunächst durch ein besseres System (das zum Arm passt von der Nadelnachgiebigkeit her), von der Phonostufe (die möglichst einstellbare Kapazitäten (MM) und auch Eingangswiderstände (MC) haben sollte, von der EInstellung des Tonarms (VTA etc.) , von der Tellermatte und dann auch von den Kabeln (sofern Du bereits bei "Solide" bist und nicht irgendwelche minderwertigen Kabel verbaut hast (hast Du nicht) ).
In Deienm Plattenspieler werkelt einetwas verbastelter Thorens TP 16 Arm (MK nix) mit einen anderen Headshell, das werkseitig nicht vorgesehen war.
Ich habe keine Vorstellung, ob die Geometrie des Arms dadurch noch stimmt. Hast Du das mal mit einer Schön Schablone (oder ähnlichem) nachgeprüft ? (-> Überhang, Köpfung. Nulldurchgänge ?)
Im Original war auf dem TP 16 "MK nix" dieses Headshell:
analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/27469/
analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/27468/
Ich schriebe das hier, damit Du die Relativität der Kabel zum Gesamtplattenspieler im Auge behältst und ein Gefühl dafür bekommst, welche "Stellschraube" zunächst den größten Effekt bringt.
Ich hoffe das bringt nicht zuviel Verwirrung in die ganze Sache.
Gruss, Udo