Hallo Forum.
ich sehe die Sache so:
wenn eine horizontale Kraft also die Antiskatingkraft über den Tonarm und das Feder-Dämpfungs-System an die Nadelspitze geleitet wird, wird dieses Feder-Dämpfungs-System verformt, egal ob der Teller sich dreht oder nicht.
Wie ich schon sagte, die Skatingkraft bewirkt, dass die Rillenflanken ungleichmäßig belastet werden. Die innere wird dabei höher belastet als die äußere Rillenflanke.
Solange die Kraftkomponenten, die auf die Rillenflanken wirken, groß genug sind, um auch bei schnellen und großen Amplituden den Nadelkontakt zur Rille zu halten, ist alles bestens.
In dem Moment, wo diese Andruckkräfte nicht mehr ausreichen und die Nadel abhebt kommt es zu den hörbaren Verzerrungen. Dies passiert bei einem System ohne AS bei der äußeren Flanke schneller, als bei der Inneren. Die Verzerrung ist also einseitig.
Um diese Verzerrung abzustellen, muss ich den Anpressdruck der Nadel auf die äußere Rillenflanke erhöhen.
Das geschieht, zum Beispiel durch eine am Tonarm angreifende (Antiskating-) Kraft. Mit dem Effekt, dass die Nadel, wie stark auch immer, in Richtung Plattenmitte verformt wird.
Alternativ kann man den Anpressdruck auf die äußere Rille auch durch Erhöhung der Auflagekraft erreichen, übrigens in gleicher Höhe wie die Antiskatingkraft, da beide in 45° auf die Rillenflanke wirken. Mit dem Effekt, dass das Feder-Dämpfungs-System nun vertikal verformt wird.
Mein persönliches Fazit: Eine Antiskaitingeinrichtung führt zur horizontalen Schiefstellung der Nadel. Die Einstellung der korrekten Nulldurchgänge wird dadurch erschwert.
Die Erhöhung der Auflagerkraft erreicht in Bezug auf Abtastfähigkeit genau das gleiche und solange die Aufklagerkraft im vom Hersteller angegebenen Bereich liegt, sehe ich keinen Hinderungsgrund diese zu erhöhen.
Zumindest ich habe jetzt eine Erklärung dafür, warum meine Tonarme mit allen erdenklichen Systemen (Stücker 15 hatte ich in letzter Zeit schon montiert) auch ohne Antiskatingeinrichtung ohne jegliche Verzerrung laufen.
Gruß an alle
Rainer