Hi,
ZitatIch glaube, dass kaum jemand daher gehen wird und einen integrierten OPAMP in Röhren nachbaut.
In HighEnd vielleicht nicht .... in der Mess und Militär-Technik schon.
Zitat..stecke die mal auf einen Kurve-Tracer und schau Dir die Kennlinien an. Das sind dann die rein "synthetischen" Daten der Bauelemente...ohne irgendwelchen "Schaltungsschnickschnack drumrum". Dann wird auch klar, warum man "steilen Transistoren die Verstärkung erstmal abgewöhnen muss", damit sich irgendwie Lineartität einstellt.
NPN-Kleinleistungstransistor Toshiba 2SC2240
analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/90627/
Vorstufentriode JJ ECC82
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Leistungspentode Svetlana EL34
analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/90629/
Das Röhrendigramm für Anodenstrom über der Gitterspannung (Ia-Ug) entspricht dem Kollektorstrom über Basispannung (Ic-Vbe)des NPN Transistors.
Das Röhrendiagramm Anodenstrom über der Anodenspannung (Ia-Ua) entspricht dem Kollektorstrom über der Kollektoe-Emitter-Spannung (Ic-Vce).
Schon aus der rein qualitativen Betrachtung erkennt man, das die Triode eine Sonderstellung bei dem Verhalten des Anodenstroms zur Anodenspannung einnimmt.
Die Kurven der Pentode und des Transistors ähneln sich stärker.
Die qualitative Betrachtung zeigt aber auch das abseits des stark gekrümmten Kurventeils, die Kurven des Transistors deutlich gerader -eben linearer- ausschauen.
In diesen linearen Bereich wird optimalerweise der Arbeitspunkt gewählt.
Quantitativ ergibt die Betrachtung, das der Transistor deutlich steiler ist und höhere Verstärkung erlaubt.
Für Audiozwecke ist die Verstärkung in manchen Applikationen durchaus zu stark.
Wird die Steilheit des Transistor durch Emitter-Degeneration gesenkt (eine ´schnelle´ Form von Gegenkopplung, die unmittelbar wirkt und nicht den Timingproblemen einer global rückkoppelnden Schleife unterliegt), dann wird seine Arbeitskurve weiter linearisiert.
Die höhere Linearität des Transistors zeigt sich unmittelbar am geringeren Klirrfaktorniveau.
ZitatUnterschiedliches Klirrspektrum...hmmm...so unterschiedlich ist das gar nicht
Das Klirrspektrum wird hauptsächlich durch die Wahl der Schaltung und der Arbeitspunkte bestimmt, weitaus weniger durch die Wahl des Bauteils.
Bestes Beispiel dafür ist ein symmetrischer Geräteausgang, der aus zwei identischen nur phasengedrehten Signalen angesteuert wird.
Der asymmetrische Ausgang weist dann gerade und ungerade Klirrkomponenten auf, während der symmetrische nur die ungeradzahligen Komponenten aufweist.
Der Eigenklirr des Bauteils ergibt sich aus der Form seiner Übertragungskennlinie.
Die hat einen quadratischen Verlauf für Trioden und JFETs und einen exponentiellen Verlauf für NPNs.
Die mathematische Reihenentwicklung ergibt, das sich die Klirrspektren deutlich unterscheiden.
Aber um Röhren ranken sich ja die gräuslichsten Mythen und Märchen und oft ist mehr der Wunsch Vater des Gedankens als triste Realität.