Beiträge von Calvin

    Hi,



    Zitat

    Ich glaube, dass kaum jemand daher gehen wird und einen integrierten OPAMP in Röhren nachbaut.


    In HighEnd vielleicht nicht .... in der Mess und Militär-Technik schon.



    Zitat

    ..stecke die mal auf einen Kurve-Tracer und schau Dir die Kennlinien an. Das sind dann die rein "synthetischen" Daten der Bauelemente...ohne irgendwelchen "Schaltungsschnickschnack drumrum". Dann wird auch klar, warum man "steilen Transistoren die Verstärkung erstmal abgewöhnen muss", damit sich irgendwie Lineartität einstellt.


    NPN-Kleinleistungstransistor Toshiba 2SC2240
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/90627/
    Vorstufentriode JJ ECC82
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/90628/
    Leistungspentode Svetlana EL34
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/90629/
    Das Röhrendigramm für Anodenstrom über der Gitterspannung (Ia-Ug) entspricht dem Kollektorstrom über Basispannung (Ic-Vbe)des NPN Transistors.
    Das Röhrendiagramm Anodenstrom über der Anodenspannung (Ia-Ua) entspricht dem Kollektorstrom über der Kollektoe-Emitter-Spannung (Ic-Vce).
    Schon aus der rein qualitativen Betrachtung erkennt man, das die Triode eine Sonderstellung bei dem Verhalten des Anodenstroms zur Anodenspannung einnimmt.
    Die Kurven der Pentode und des Transistors ähneln sich stärker.
    Die qualitative Betrachtung zeigt aber auch das abseits des stark gekrümmten Kurventeils, die Kurven des Transistors deutlich gerader -eben linearer- ausschauen.
    In diesen linearen Bereich wird optimalerweise der Arbeitspunkt gewählt.
    Quantitativ ergibt die Betrachtung, das der Transistor deutlich steiler ist und höhere Verstärkung erlaubt.
    Für Audiozwecke ist die Verstärkung in manchen Applikationen durchaus zu stark.
    Wird die Steilheit des Transistor durch Emitter-Degeneration gesenkt (eine ´schnelle´ Form von Gegenkopplung, die unmittelbar wirkt und nicht den Timingproblemen einer global rückkoppelnden Schleife unterliegt), dann wird seine Arbeitskurve weiter linearisiert.
    Die höhere Linearität des Transistors zeigt sich unmittelbar am geringeren Klirrfaktorniveau.



    Zitat

    Unterschiedliches Klirrspektrum...hmmm...so unterschiedlich ist das gar nicht


    Das Klirrspektrum wird hauptsächlich durch die Wahl der Schaltung und der Arbeitspunkte bestimmt, weitaus weniger durch die Wahl des Bauteils.
    Bestes Beispiel dafür ist ein symmetrischer Geräteausgang, der aus zwei identischen nur phasengedrehten Signalen angesteuert wird.
    Der asymmetrische Ausgang weist dann gerade und ungerade Klirrkomponenten auf, während der symmetrische nur die ungeradzahligen Komponenten aufweist.
    Der Eigenklirr des Bauteils ergibt sich aus der Form seiner Übertragungskennlinie.
    Die hat einen quadratischen Verlauf für Trioden und JFETs und einen exponentiellen Verlauf für NPNs.
    Die mathematische Reihenentwicklung ergibt, das sich die Klirrspektren deutlich unterscheiden.
    Aber um Röhren ranken sich ja die gräuslichsten Mythen und Märchen und oft ist mehr der Wunsch Vater des Gedankens als triste Realität.

    Hi,


    ist nicht Dein Ernst?
    Was hat die Preisgestaltung mit effektiver Qualität und Verstand zu tun, insbesondere bei gehypten Geräten?
    Krönendes Beispiel sind eine Reihe von Technics Spielern, allen voran der 1210, der auch nicht besser spielt als z.B ein 5310 oder Q3 für ~100€.
    Aktuell gibt es aber tasächlich ein "Angebot" für einen 1210MK5G für sage und schreibe 2.999€!!!!


    jauu
    Calvin

    Hi,


    offenbar sehen wir die Konzepte von Gegenkopplung unterschiedlich.
    Unter global ohne Gegenkopplung verstehe ich einen Amp, der aufgrund lokalen Feedbacks stabil und sauber wie vorgesehen arbeitet.
    Unter globalem Feedback verstehe ich den Ansatz wie bei OPAmps (Anm. ein OPAmp ist eine Schaltungskonfiguration, unabhängig von Sand oder Vakuum).
    Der bedeutet das die ol-Verstärkung sehr hoch ist und der Amp ol-betrieben als Audioverstärker gar nicht nutzbar ist und das erst die Gegenkopplungsschleife die Parameter so einstellt, das ein stabiler Audio-Amp draus wird.
    Typischerweise sind die Gegenkopplungsfaktoren dabei hoch, meist höher als der cl-Verstärkungsfaktor.
    Hier ist also die globale Gegenkopplungsschleife dominant.
    Schalte ich einem Verstärker, der mit lokaler Gegenkopplung schon wie vorgesehen funktioniert, eine vergleichsweise und notwendigerweise schwache Gegenkopplungsschleife zu, dann habe ich allenfalls eine Mischform.
    Hier ist die lokale Gegenkopplung weiterhin dominant und nicht die globale Schleife.
    Es ist also kein Vergleich zwischen zwei Gegenkopplungskonzepten, sondern der Vergleich zwischen einem Konzept und einer Mischform.
    Vielleicht ist das im Sinne des TE zu weit und zu puristisch gedacht, aber so hat er es m.A.n nun mal postuliert.

    Zitat

    Eine umschaltbare Überalles-Gegenkoppelung ..... gleichzeitig mit und ohne Überalles-Gegenkoppelung .... war nicht gefragt


    Was das rumreiten auf Röhrentechnik soll versteh ich nicht.
    Die Regeln der Elektrotechnik gelten für Sand wie Vakuum gleichermassen.

    Zitat

    Linearität von (Trioden-)Röhren WESENTLICH besser ist, als jeglicher "Sand


    Das trifft nicht zu, das ist eine Meinung die leider viel zu häufig kolportiert und auch noch geglaubt wird.
    Es kommt bei der Betrachtung des Verhaltens eines Bauteils immer auf den Arbeitpunkt auf der Kennlinie, die Stärke derer Krümmung und den Aussteuergrad an.
    Durch die deutlich höhere Steilheit sind gerade bipolare Transistoren bevorteilt.
    Ziehe ich deren Steilheit durch lokale Gegenkopplung herunter auf das Niveau einer Triode z.B. dann ist der Sandhaufen i.d.R. linearer.
    Man erkennt das z.B auch im Vergleich von bipolarem Transistor zu JFETs, die Röhren ähnlichere Parametersätze aufweisen.
    Man sollte den Linearitätsbegriff nicht verwechseln mit dem typischerweise größeren Austeuerbereich, sanfteren Übersteuerungsverhalten und unterschiedlichem Klirrspektrum der Röhren.


    Das Röhren und im speziellen TriodenAmps herausragend klingen können ist auch nicht Thema des Threads.
    Ich habe ja selbst ausgiebigst und lange die Power and Glory of KR erleben dürfen. 8)


    jauu
    Calvin

    Hi,


    nu wissemer Beschaid, un dat is Prihima :whistling:
    Mit IC102 einem Dualen LM6172 sind I/V Konverter für den DAC-Signal Strom aufgebaut.
    Der in der Nähe sitzende IC107, ein Dualer AD712, von dem aber nur eine Hälfte genutzt wird, baut einen DC-Servo.
    Auf IC102 folgt IC103, ein Dualer OPA2134, der aus dem symmetrischen Signal per Differenzbildung ein asymmetrisches macht.
    Genutzt wird aber von diesem Dualen OPAmp nur einer, der zweite läuft leer und heizt die Umgebung (genau wie IC107)
    Mit IC108 und 109, jeweils Dualen LM6172, folgen zwei GIC Filter-Stufen.
    IC104, ein Dualer AD712, nutzt eine Hälfte für den Ausgangstreiber und die zweite Hälfte als DC-Servo.
    Der Ausgangstreiber ist ein OPAmp, der durch einen diskreten Stromverstärker in kreuzgekoppelter Diamond-Struktur etwas Verstärkung und Bums auf die Leitung bringen soll.
    Der Stromverstärker ist dabei in die Gegenkopplungsschleife des OPAmps eingeschlossen, selbst wenn der Diamond-Buffer auch sehr gut ohne das Feedback-Schleifchen auskäme.
    Im zweiten Stereokanal sind die Suffices aus 200er Reihe.


    jauu
    Calvin

    Hi,


    Zitat

    bitte den Eingangstext nochmal genau lesen


    Zitat

    suche ich Fertig-Geräte ...
    1) völlig ohne globale Gegenkoppelung
    2) globale Gegenkoppelung
    3) globale Gegenkoppelung des Front-Ends
    Wer kennt solche Verstärkermodelle ?


    Also das ist keineswegs missverstanden worden von allen ausser #14, sondern gerade von #14

    Zitat

    Eine umschaltbare Überalles-Gegenkoppelung wurde nicht gefragt, weil diese nur realisierbar ist, wenn ein funktionierender Verstärker mit lokaler Seriengegenkoppelung erweitert wird mit einer Überalles-gegenkoppelung.


    Das ist eben genau das was der Verstärker von #14 macht.
    Stülpt einem lokal gegengekoppelten Amp ein äusseres Schleifchen über.
    Und weil der Amp dann weniger verstärkt, wird halt mehr Eingangssignal draufgeknallt.

    Zitat

    ich weiß genau, das es funktioniert, weil ich es selbst getestet habe. Wenn man sich mit Verstärkertechnik gut auskennt, ist es nicht besonders schwer.


    Mit Verlaub, ich zweifel das Du das was in #1 beschrieben hast, auch tatsächlich getestet hast.
    Deine bisherigen Äusserungen lassen nicht annehmen, das Du Dich in Verstärker-Schaltungstechnik so gut auskennst, das Du das unzweideutig beurteilen kannst.
    Aber ich würde mich selbstverständlich gerne irren und da das alles ja nicht soo schwer sein soll, dann zeig uns doch einfach, was Du getestet hast.


    jauu
    Calvin

    Hi,


    Zitat

    Nach dem D/A Wandler steht bei einem OPV (MIXAMP) das ist ein opa2132ua. Der fÜhrt doch das symmetrische Signal zusammen, oder? Danach kommen zwei LM6172 die als AUDIO Amp bezeichnet werden


    Woher sollen wir das wissen? ?(:pinch::wacko: Sind wir Hellseher der Wunderheiler? Odorieren wir uns morgens mit C37? :pinch:
    Keine Schematic, keine Typbezeichnung des DA-Wandlers oder des Gerätes anbei.
    Versuch einfach mal Deine eigene Frage nachzuvollzuziehen, ob Du selbst wüsstest worum es überhaupt gehen könnte.
    Wer ne gute Antwort will sollte die Frage auch gut und sorgfältig stellen.
    Dazu gehört es ausreichend Informationen mit zu liefern.
    Das man einen Dr. Ingenieur auf sowas hinweisen muss X(:thumbdown:


    Ist z.B. der DAC-Chip ein Stromausgangs- oder Spannungsausgangstyp?
    Hat der DAC asymmetrische oder symmetrische Ausgänge?
    Hat er z.B. symmetrische Sannungsausgänge, könnte ein OPA2132 als einfacher Differenzstufe/Asymmetrierer geschaltet sein, dem die LM6172 als GIC Filter folgen, bevor es in die AD712 geht.
    Hat er asymmetrische Stromausgänge könnte der OPA2132 als I/V Wandler geschaltet sein.
    Hat er symmetrische Stromausgänge könnten die LM6172 als I/V Wandler .... etc, etc.


    jauu
    Calvin

    Hi,


    Zitat

    für die DSP-Entzerrung brauche ich eine geringere Vorverstärkung als bei einem herkömmlichen Phono-Pre, letztendlich fällt die Dämpfung durch das RIAA-Netzwerk weg. Dadurch verringere ich schon das rauschen


    Nein, das ist falsch.
    Im Tiefmitteltonbereich trifft das wohl zu, weil die Bassanhebung unterhalb 1kHz digital rauschrei erfolgen kann.
    Bei der analogen Version trifft die höhere Verstärkung hier aber auch auf wachsende openloop Verstärkung bei gleichzeitig kleinem Eingangssignal, sodaß das Verzerrungsproblem weit weniger auftritt als im Hochtonbereich der linearen Stufe.
    Auch ist die Empfindlichkeit des Ohres für tieffrequentes Rauschen geringer ausgeprägt.
    Bezogen auf 1kHz haben beide Systeme gleiche Verstärkung.
    Zum Hochtonbereich hin hat die analoge Variante bis zu 20dB geringere Verstärkung (nur Audio Bereich ... darüber hinaus werden die Unterschiede noch größer).
    Das RIAA-Netzwerk wirkt aufgrund seiner fallenden Amplitudencharakteristik als Rauschfilter.
    Aktiv ausgeführt weist es keine Einfügungsdämpfung oder Pegelverluste auf.
    Passiv ausgeführt können die Pegelverluste durchaus unter 10% gehalten werden.
    DIe DSP Lösung hat also nur die im ersten Beitrag bereits beschriebenen Vorteile: "Als Vorteil der digitalen Entzerrung bleibt die hohe und toleranzfreie Entzerrung und die einfache Möglichkeit präzise Equalizer zu setzen um bspweise die Hochtonresonanz evtl. auch Tiefenresonanz zu bügeln."

    Zitat

    Klar ist das ich logischerweise einen Vorverstärker mit geringem Klirr und hoher Bandbreite benötige


    Dann ist sicher auch klar, das für die lineare Verstärkung für den DSP ein Vorverstärker mit deutlich höherer Bandbreite und/oder deutlich höherer ol-Verstärkung als für die analoge Lösung erforderlich wäre? ;)


    jauu
    Calvin

    Hi,


    Zitat

    Variante 2) globale Gegenkoppelung...(nicht nur ein "Schleifchen" mit 3-6dB sondern satte 15dB)


    Und wo holst Du dann die 'fehlenden' 15dB Ausgangspegel her?
    Für klangliche Vergleichbarkeit sind gleiche Pegel Voraussetzung.
    Und das geht nun mal nicht durch simples Umschalten zwischen 1) und 2) weil jedes dB an Gegenkopplung ein entsprechendes dB an closedloop Verstärkung kostet, egal ob Röhre, diskreter Transistor oder In OPAmp Ausfùhrung.
    Ein Vergleich ginge nur, wenn auch gleichzeitig die openloop Verstärkung entsprechend angepasst würde.


    jauu
    Calvin

    Hi,


    Zitat

    Der Rauschabstand sollte aber mit einem guten DSP besser in den Griff zu bekommen sein als mit einem "herkömmlichen Entzerrnetzwerk.


    Und auf welcher Basis gründet diese Annahme? ?(
    Ausgehend von 1kHz als Referenzfrequenz würde die lineare Verstärkung zunächst einmal knapp +20dB Verstärkung bei 20kHz gegenüber der analog entzerrten (nur das 2120Hz Filter) aufweisen und damit ca. 20dB mehr Rauschen.
    Das wird dann im DSP zwar wieder gedämpft, sodass man am Ende ein Nullsummenspiel hat, vorausgesetzt die eigentliche A-D Wandlung geschieht Rausch- und Artefakt-frei.
    Wo es jedoch Unterschiede geben könnte ist:
    a) in der Übersteurungssicherheit der Verstärkerstufe und dem AD-Wandler
    und
    b) im Verzerrungsverhalten
    Typischerweise nimmt die openloop Verstärkung ab wenigen Hz Grenzfrequenz mit 6dB/oct ab.
    Damit nimmt auch der Gegenkopplungsfaktor ab und die Verzerrungen steigen an.
    Hinzu kommen weitere Verzerrungsmechanismen, sodass der Anstieg der Verzerrungen ab etwa 1-5kHz steiler als mit 6dB/oct erfolgt.
    Gleichzeitig steigt aber auch der Pegel des Eingangssignals oberhalb 2120Hz mit 6dB an.
    Das Ergebnis sind kräftige Hochtonverzerrungen
    Wird dagegen das 2120Hz Filter aktiv in der Gegenkopplung der Verstärkerstufe realisiert, dann bleibt der Gegenkopplungfaktor ab 2kHz konstant mit entsprechend geringerem Hochtonklirr.
    Kurzes Beispiel:
    Wir verwenden einen OPAmp mit 120dB openloop Verstärkung und 10Hz openloop Bandbreite (ein Gain-Bandwidth-Produkt von 10MHz).
    Wir wählen eine closedloop Verstärkung von 40dB, wie sie viele MM-Phonos aufweisen.
    Einmal verstärken wir linear für den DSP und das andere Mal mit einer ab 2120Hz um 6 dB fallenden cl-Verstärkung nach RIAA.
    Die ol Verstärkung unseres OPAs fällt also mit 6dB/oct, entsprechend 20dB/dec oberhalb von 10Hz ab.
    Die ol Verstärkung ist damit:
    114dB bei 20Hz
    100dB bei 100Hz
    80dB bei 1kHz
    74dB bei 2kHz
    60dB bei 10kHz
    54dB bei 20kHz und wird schliesslich
    0dB bei 10MHz.
    Bei 40 dB linearer closedloop Verstärkung wird einfach die Differenz gebildet.
    Bei 2kHz bleiben also 34dB Reserve für die Gegenkopplung übrig.
    Bei 20kHz sind es nur noch 14dB.
    Bei der Variante mit ab 2120Hz fallender Verstärkung haben wir bis 2kHz 40dB Verstärkung, die bis 20kHz auf 20dB abnimmt.
    Wir haben also oberhalb von 2kHz konstante 34dB Gegenkopplungsreserve.
    Das ist bis zu 10mal mehr Gegenkopplung und das in einem Bereich, wo aufgrund des grossen, ansteigenden Eingangs-Signalpegels viel Gegenkopplung wünschenswert wäre!


    Zusammengefasst: DSP ist nicht perse besser.
    Die Vorteile erscheinen erst auf der digitalen Ebene.
    Die nötige analoge Peripherie darf nicht aus der Betrachtung fallen.
    Dadurch kann die DSP Lösung durchaus auch schlechtere Endresultate liefern als die klassisch analoge Lösung.


    jauu
    Calvin

    Hi,


    Zitat

    Die High Speed Teile, wie OP 249 (Dieters Entdeckung), AD 827 oder meine LME s sind da eine ganz andere Hausnummer.
    Alleine das Spielen mit der Gk und der Einsatz von Silver Glimmer am OPV sind nur bsphft. Moeglichkeiten fuer Abaenderungen in der klangl. Performance, oder "Sound"!


    Was hat das "spielen" mit peripheren Bauteilen mit dem eigentlichen, inhärenten Klangcharakter des OPAs zu tun?
    Was hat Änderung der Peripherie mit reinem OPAmp Rolling zu tun?
    Wer sagt, das aus einem NE5534 nur eingeengter, lahmer Klang kommen muss?
    Wer sagt denn, das der offenere Klang der Highspeed Teile nicht ein Zeichen von Oszillation ist, weil die Versorgung fehlangepasst ist?
    Ich möchte auf die negativen Erfahrungen vieler OPAmp Roller mit dem einstmals euphorisch gehypten D797 hinweisen, der in mehr Fällen oszillierte denn verstärkte, weil Layout und Abblockung nicht adäquat ausgelegt waren.
    Aber ein super Highspeed Teil isser schon ... janee schon klar :whistling:
    Es bedarf halt nur etwas Sorgfalt und Rücksichtnahme und weniger an 'Geschmack', damit er wie vorgesehen funktioniert.
    Apropos 'über den Tellerrand schauen' .
    Selbst die Geschmacksfetischisten bedienen sich am Gewürzregal der Technik.
    Nur, während der Techniker mit dem Fachverstand eines guten Koches zum Schluss abschmeckt, haut der Geschmacksfetischist ein Paar Chilis in die von Anfang an versalzene Brühe.
    Dann aber dem Techniker in die Suppe spucken und laut rufen "Meine Suppe schmeckt besser".... janee, schon klar :thumbdown:


    jauu
    Calvin

    Hi,


    Zitat

    Bin zwar nicht Calvin ...
    ... aber ohne Kenntnisse und Messmittel gar nix.


    Bin zwar Calvin, aber so hätt ich das auch gesagt ;)
    Auch wenn die Aussenbeschaltung von OPAmps zwar grundlegend gleich ist, bedeutet das noch lange nicht, das einfach mal so ein OPAmp gegen irgendeinen anderen getauscht werden sollte oder kann.
    Klangliche Beschreibungen sind daher auch mit Vorsicht zu geniessen, weil sie durchaus eher Effekte aus fehldimensionierter Peripherie des OPAmps, denn aus dem OPAmp selbst sein können.
    Im Schaltplan sieht es z.B so aus als wären die Versorgungsspannungen der beiden AD712 mit gerade mal je zwei 47nF (in der Nähe?) der OPAmp Pins geblockt.
    Von grösseren Elkos als Energiespeicher ist nichts zu sehen.
    Das könnte sich klanglich im Bassbereich negativ bemerkbar machen,
    Es könnte auch für breitbandigere OPAmps Probleme schaffen.
    Es zeigt jedenfalls, das jegliche Behauptung bezüglich klanglicher Charaktere anderer OPAmps nicht haltbar, eigentlich sogar unseriös ist.
    In die gleiche Richtung gehen auch die Kommentare zum NE5534, übrigens ein Single OPAmp, der hier ohnehin nicht für den AD712 getauscht werden kann.
    Signaltechnisch ist dieser OPAmp für Audioschaltungen immer noch vielen moderneren OPAmps gleichwertig oder besser.
    Als Besonderheit besitzt er einen Kompensationseingang, d.h. sein Verhalten kann durch zusätzliche äussere Beschaltung tiefergehend beeinflusst werden.
    Davon ausgehend sich allgemeine Urteile über sein klangliches Verhalten zu erlauben ist wie sicheres Auftreten bei völliger Bewusstlosigkeit. :whistling:


    jauu
    Calvin

    Hi,


    die Übersteuerungsreserve hat nichts mit der Frage invertierend (oben als I-U Konverter bezeichnet) oder nichtinvertierend zu tun, sondern nur bei welchem Pegel die Verstärkerstufe bei gegebener Versorgungsspannung clippt.
    Nehmen wir als Beispiel ein RIAA vorverzerrtes Signal mit -40dBV@1kHz, entsprechend 10mVrms oder +-14.14mVpp.
    Bis ca. 50kHz steigt der Amplitudengang der Kurve mit +20dB/dec an, erreicht also bei 20kHz knapp -20dBV, entsprechend 100mVrms, oder +-141.4mVpp.
    Bei linearer Verstärkung von +40dB, gleich 100-fach, bedeutet das schon +20dBV, oder +-14.14Vpp bei 20kHz und triebe jeden OPAmp mit +-15V Versorgung ins Clipping.
    Röhren mit ihren typischerweise viel höheren Versorgungsspannungen bieten da mehr headroom.
    Es gibt drei Methoden/Punkte, die das Clipping verhindern.
    Der erste ist, das Musik ein fallendes Amplitudenspektrum aufweist.
    Der zweite ist der Verstärkerstufe eine fallende Amplitudencharakteristik zu geben.
    Dafür bietet sich die 2120Hz-Entzerrung an, die dann sicher stellt, das der Pegel oberhalb 1kHz konstant bleibt.
    Im Beispiel hätten wir oberhalb 1kHz einen Pegel von 0dBV, oder +-1.414Vpp und damit gut 20dB Übersteuerungsreserve.
    Es kann natürlich auch die komplette RIAA Entzerrung in einer Stufe gebaut werden, das bringt gegenüber der 'nur 2120Hz' Variante abervkeine Vorteile bezüglich Übersteuerungsverhalten.
    Der dritte ist die Verstärkung auf zwei Stufen zu verteilen mit z.B +30dB linear in der ersten und +10dB fallend (bezogen auf 1kHz) in den folgenden Stufen.


    jauu
    Calvin

    Hi,


    'nur' 40dB ist ein Denkfehler.
    Es bezieht sich auf die Verstärkung bei 1kHz.
    Aufgrund der Vorverzerrung müssen zu tiefen Frequenzen aber knapp 20dB zusätzlich verstärkt werden.
    Bei Verstärkungsfaktoren um 60dB, bzw. um 80dB für MCs, lässt sich gut abschätzen wieviel Rauschabstand der lineare Verstärker ermöglicht.
    Geringeres Rauschen dürfte daher eher Wunschdenken sein, weil der fallende Amplitudengang der RIAA auch gleichzeitig ein Rauschfilter ist.
    Der AD-Wandler eines digitalen Sytems muss auch gut ausgesteuert sein um die Dynamikwerte zu garantieren.
    Allerdings kostet die Entzerrung alleine schon 7 Bits und 3-4 Bits Reserve gegen Übersteuerung durch Signalpeaks und Knackser sollten auch einkalkuliert werden.
    Berücksichtigt man noch, das von der theoretischen Auflösung eines ADC selbst im gùnstigen Fall vielleicht 16Bit übrig bleiben, wird klar, das das digitale Sytem hier keineswegs Vorteile hat.
    Als Vorteil der digitalen Entzerrung bleibt die hohe und toleranzfreie Entzerrung und die einfache Möglichkeit präzise Equalizer zu setzen um bspweise die Hochtonresonanz evtl. auch Tiefenresonanz zu bügeln.


    jauu
    Calvin

    Hi,


    Zitat

    aber technisch möglich ist das schon


    DAS Gerät möchte ich mal sehen!
    Es geht hier nicht darum, das ein hauptsächlich lokal gegengekoppeltes Gerät vielleicht ein hauchfeines 3-6dB Globalschleifchen umgebunden bekommt, sondern der TE fragt nach konzeptionell deutlich unterschiedlichen Geräten.
    Das bedeutet für globale Gegenkopplung möglichst hohe OL-Verstärkung und typischerweise (d.h ohne komplexere Kompensationsmassnahmen höherer Ordnung) sehr geringe Bandbreite.
    Geringere Verstärkung und höhere Bandbreite openloop kann man durch lokale Gegenkopplung erreichen.
    Der Bedarf an globaler Gegenkopplung sinkt dann.
    Im Extrem kann man die lokale Gegenkopplung soweit treiben, das keine globale Schleife mehr nötig ist.
    Das wäre z.B die Version 3, der Puffer (Spannungsverstärkung =1) oder Stromverstärker.
    Bei den meisten Endstufen ist das ein Ausgangs Emitterfolger oder Darlington Emitterfolger mit 100% lokaler Gegenkopplung.
    Hier kann in der Tat die globale Gegenkopplungsschleife entweder vor dem Puffer oder nach dem Puffer abgegriffen werden.
    Die Konzepte 'nur lokale Gegenkopplung' und 'globale Gegenkopplung' können durchaus gleiche Verstärkung und Bandbreite aufweisen.
    Einfach nur an einen Verstärker, der ohne globale Schleife bereits funktioniert ein Schleifchen zuzuschalten bedeutet immer(!!) Verstärkung, Bandbreite und weitere Parameter zu ändern.
    Das ist so, egal was Du behauptest oder nicht behauptest.
    Wie dabei sinnvolle Vergleichbarkeit hergestellt werden soll entzieht sich mir.


    jauu
    Calvin

    Hi,


    der RB250 stellt die Auflagekraft über Gewicht, der RB300 über Feder ein.
    Der Einstellmechanismus ist ein deutlicher optischer Unterschied, das das Lagerjoch für die Vertikallagerung anders aufgebaut ist.
    Der Gegengewichtsausleger beim 250 ist gewendelt, schwarz und ich meine sogar aus Kunststoff, während der 300 einen silbernen, glatten Metallausleger hat.
    Das Gegengewicht des 250 ist eine grosse schwarze Scheibe (mit hellgrünem Punkt).
    Frühe 300 hatten ein kleines silbernes Wolframgewicht, spätere 300 ein grösseres silbernes Stahlgewicht.
    Die Lager des 250 sind vier gleiche Rillenkugellager mit Flansch von relativ grossem Durchmesser.
    Es könnten sogar die gleichen Typen und Grössen sein, die Linn im Akito verwendet.
    Der Akito und der RB250 sind konstruktiv äusserst ähnlich und ich vermute, das die Lager beim Rega wie beim Akito ebenfalls eingeklebt sind.
    Dann bekommst Du echt Spass bei der Demontage! (s. meinen aktuellen Thread über den Akito)
    Bei beiden Armen sind durch die hohen Toleranzen, die die billige Fertigung bedingt, sehr hochwertige Lager wohl mehr gewünscht effektiv als tatsächlich effektiv.
    Kauf lieber billig OEM-B Ware ein, papp Dein Bepperl drauf und vertick sie teuer.
    Das ist zwar nicht anstândig, aber dann haben Deine Kunden wenigstens funktionierende Arme.


    jauu
    Calvin