Beiträge von anerol-da

    Es war bei mir sehr von der Stimmung abhängig ob ich es mochte oder nicht. An manchen Tagen konnte ich es gar nicht ertragen, da waren die Fehler der Aufnahme, des Vinyl zu viel für mich. Aber an anderen Tagen spielte es für mich und meine Vorstellung einfach perfekt, da könnte kein System ihm das Wasser reichen.


    Das Decca gehört genau wie meine Quad ESL57 zu den Dingen von denen ich vorhabe sie erneut zu kaufen, weil ich sie vermisse. Mal sehen ob mir das eines Tages gelingt...;)

    Fällt mir nur eins zu ein. Ein Gutmeinender Deccaner begrüßte mich nach einem heftigen Frusterlebnis einmal mit den mitfühlenden Worten “Hallo Mitleidender”.


    Und das mit dem ESL 57 kann ich bestens verstehen. Ich hatte sie bislang nur so halb, aber sie laufen mir nach. Nur das: ich habe mal in einem Trödel eine recht günstige Quad 33 Anlage gekauft. Als ich mich von dannen machen wollte sagte mir der nette Herr noch: Moment, sie haben die Lautsprecher vergessen einzuladen. Es waren 57er. Nicht hörbar aber eine gute Restaurationsbasis.


    Seitdem habe ich sie mehrfach gehört und jedesmal etwas einzigartiges entdeckt. Irgendwann mal ....

    Ok, mache ich dann mal. Wollte aber dennoch gerne wissen, wir die Deccas am Fraham laufen.


    Hier mal ein Text, den ich vor kurzem woanders geschrieben habe. Meine Fragen kommen glaube ich klar raus.


    Also, Decca Systeme oder, wie sie heute heißen, London. Es gibt sie schon ewig lange und viel ist schon darüber geschrieben worden. Ich habe wahrlich schon einige Tonabnehmer mein eigen genannt. Viel Getier war dabei und aus dem Norden hinter Schleswig Holstein ebenfalls. Von den Kontinenten aus dem Osten wie aus dem Westen ebenfalls. Moving Coil, klar, muss ja. Moving Magnet, selbstredend. Und natürlich auch Moving Iron. Mein erstes selbstgekauftes war mal, glaube ich, ein Audio Technica AT-95E vom Saturn in Köln, als der noch Herrn Waffenschmidt gehörte. Und weil es gerade so schön passt, es waren auch Systeme dabei, die preislich gesehen eigentlich waffenscheinpflichtig sein sollten. Keines dieser Systeme hat mich je so nah an die Musik gebracht wie dieses Decca Jubilee.


    Gerade höre ich Phil Carmen „Live in Montreux“ das Stück „On my way in L.A.“ Guitarre, Bass, Hammond, ein solo nach dem anderen. Die Jungs haben es echt drauf. Und ich habe das Gefühl ich bin im Auditorium Stravinski dabei. Wer liest aus? Decca (scheiss auf die Namensänderung) Jubilee im Grado Ärmel.


    Wenn alles passt ist dieses System ein Ritt - auf dem Vulkan, der Rasierklinge, in den Himmel - sucht euch was aus. Und absolut kein anderes kommt da auch nur im entferntesten ran. Die Verbindung von Rille zu Signal ist so denkbar kurz und ungedämpft, dass man alles, aber auch wirklich alles mitbekommt. Und genau da beginnt der Frust. Ähnlich wie bei einem Sportwagen, dessen Federung eben auf maximale Kurvengeschwindigkeit und nicht auf maximalen Komfort ausgerichtet ist.


    Ein Decca auf einer schlecht gereinigten Platte verzerrt. Ein Decca auf einer misshandelten Platte, wir müssen ja alle second hand kaufen, verzerrt. Ein Decca auf einer schlecht aufgenommen Platte zeigt jeden Fehler des Toningenieurs. Da kommt man dann schnell zu dem Ergebnis, dass man viele Platten mit einem Decca gar nicht hören möchte. Wäre aber schade um all die Platten, die man dann nicht mehr auflegt. Gestern Abend habe ich Beethovens erstes Klavierkonzert auf DG mit Benedetti, den Wienern und Giulini gehört. Göttlich. Wenn man mal das Orchester im Halbrund um den Flügel gruppiert gehört hat und das aus dem Konzertsaal so kennt, dann will man das dann auch so - und nicht platt.


    So, lange Vorrede. Sorry. Hier meine Frage and die Decca Kenner.


    Bekommt man das weg, oder muss ich damit leben?


    Mein Erklärungsansatz ist, dass alle anderen Systeme den Nadelträger mit einem Gummi lagern. Diese Lagerung, dämpft natürlich. Verzerrungen hört man dann weniger, aber es bleibt auch Feininformation „im Gummi hängen“.


    Ich habe bereits mit John Wright Kontakt gehabt. Der meinte ganz lapidar dazu:


    The Decca cartridges will reproduce every piece of information from the record, that includes any damage, noise from poor pressings and worn dirty records. Most of the complaints can be put down to poor record care. You wouldn't believe the amount of debris I find around the stylus when I receive them in for repair.


    So, eigentlich habe ich ja meine Antwort schon von dem, der es wissen sollte. Dennoch würde ich gerne von euch, die ihr Erfahrungen mit den guten Stücken habt, wissen, wie eure Erfahrungen sind und ob ihr Lösungen gefunden habt.


    Frohe Ostern an euch alle und bleibt gesund.

    Hallo zusammen,


    Normalerweise bin ich ja eigentlich mutig, aber die will ich jetzt mal nicht kaputt machen. Also, ich habe einen Grado Signature Standard Tonarm (auch bekannt als Baukran) mit dem IC-754 Kabel. Das ist das schwarz rote mit den schönen dicken Steckern dran. In einem ist ein Wackler. Mit dem Lötkolben kann ich einigermaßen umgehen und habe sogar einen. Mein Problem, wie mache ich den Stecker auf.


    Hat hier jemand schon mal so einen geöffnet? Eine Tip wie man das ohne Beschädigung oder Zerstörung hinbekommt?


    Hier ist noch ein Bild, vielleicht würden diese Stecker ja auch woanders verwendet.


    Schon mal vielen Dank vorab.

    Irgendwie hat euch mein Problem nicht motiviert, richtig? Es war die Glühbirne, die eine kalte Lötstelle auf der Platine hatte. Jetzt läuft er wieder wie neu. So kann’s gehen. Und das einstellen eines TD 125 habe ich gleich mitgelernt.


    Danke trotzdem

    Hallo Rolandpower,


    Ist die Frage für mich? Auf jeden Fall. Aber am liebsten schraube ich die Grados an den Grado Signature Tonarm. Nicht weil es unbedingt besser ist, sondern weil dann Grado und Grado miteinander spielen.


    Am IIIer dürfte dein Grado aber auch prima laufen.


    Viel Spaß damit

    Ich geb’s am besten gleich zu, ich mag die IIIer Arme. Mein erster separater Tonarm war ein SME 3009 III. Natürlich mit Dämpfungswanne FD 200 und natürlich benutzt aber ausgelaufen. Was habe ich an dem Teil geschrubbt bis der ganze Modder wieder wech war.


    Zur Qualität kann ich nur sagen, dass seinerzeitige Tests des Lobes voll waren. Sind sie ja eigentlich immer, aber es stimmte wohl in diesem Fall.


    Wenn man sich den IIIer mal genau ansieht, muss man wohl feststellen, dass er viele Ideen, die dann im Ver weiterentwickelt würden, bereits an Bord hatte. Da fällt mir z.B. sofort auf, dass die Horizontalachse gegenüber den IIern verdreht wurde und nunmehr parallel zum Tonabnehmersystem verlief. Auch der Schlüssel, mit dem man den Tonarm vor und zurück bewegt ist doch deutlich präziser als unsere knubbeligen Hände und dem System beim Ver sehr ähnlich.


    Was die absolute Qualität dieser Tonarme anbetrifft, haben wir ja schon die Bilder aus ARAs Musicroom gesehen. Ich möchte hier nur ergänzen, für all diejenigen, die vielleicht glauben, das ARA das ja wohl musste, dass Thorens nahezu auf jeden Reference zumindest einen SME 3009 III verbaut hat. Und die konnten ja fei entscheiden, was sie auf ihr Prestigeobjekt draufbauen.


    Ich habe mal mit den Jungs bei SME diskutiert, ob sich die effektive Masse des Tonarms durch unterschiedliche Beschickung des Schlittens nicht verändern würde. Sie haben das bestätigt, aber auch erwähnt, dass der Unterschied verhältnismäßig gering ist und man es deshalb nicht in die BA aufgenommen hat.


    Wie bereits lang und breit diskutiert läuft so manches MC zur Zufriedenheit in diesen Tonarmen. Zur Anpassung gibt es schließlich zum einen die unterschiedlichen Paddel sowie auch die bereits erwähnten Zusatzgewichte für die Headshell. Ich persönlich höre den Arm aber mit MM Systemen. Dazu gehören auch gerne die seinerzeit erhältlichen integrierten Arm - System Kombinationen von Shure oder Ortofon. Und schon wieder eine Idee, wie man eine Kontaktstelle vermeiden kann.


    Noch eins zum Verständnis der damaligen Zeit. Ich hatte ebenfalls mal einen Black Widow. Wenn ich mich nicht ganz irre ist in der Bedienungsanleitung dieses Tonarms der Tonabnehmereinbau anhand eines Denon DL 103 erklärt und auch so abgebildet. Hat das mal jemand ausprobiert? Würde man wohl heute nicht mehr machen.


    Sorry, ist ein bisschen lang geworden, aber ich mag diese Tonarme nunmal sehr. Sie waren das was man heute wohl Technologieträger nennen würde.


    Ach ja, wenn noch jemand ein Ultra 500 nutzlos in der Kiste hat, bitte melden.

    Hallo zusammen,


    Ich bin ein großer Fan der Plattenspieler von Thorens und besitze auch einen TD 125 MK I BC. Derzeit ist ein Tonarmbrett von Swissonor mit einem SME Ausschnitt drauf. Sehr gerne höre ich mit einem SME V und einem Denin DL 103 mit van den

    Hul Boron Nadelträger und Nadel. Mein Problem ist, dass das Ding nicht so will ich. Aber erstmal der Reihe nach.


    Als ich ihn gebraucht gekauft habe saß er in einer grauen Plastikzarge für den professionellen Einbau in einen Studiotisch. Seinerzeit war ein Ortofon RS 212 drauf. Das Gerät war “restauriert” und lief prima. Nur irgendwann fing er an einfach nicht loszulaufen. Der Verkäufer hat sowohl die Kontaktschiene gereinigt wie auch alle Lötstellen auf der Platine nachgearbeitet, aber das Problem bleibt hartnäckig.


    Jetzt habe ich mich mal mit der Serviceanleitung daran begeben und die Einstellung der Motor Spannung bei den drei Geschwindigkeiten überprüft. Waren in der Regel zu hoch. Alles neu abgeglichen und mit Vorfreude wieder installiert. Das Ergebnis: die Situation ist schlimmer als vorher. Jetzt muss ich ihn anschieben, damit er läuft.


    Ich bin kein Techniker, habe aber den Verdacht, dass schon jemand vor mir an dieser Stelle mit dem Problem gekämpft hat und vielleicht sogar bewusst diese Ströme höher eingestellt. Lt. SA sollen es bei 45 8 Volt, bei 33 5 Volt und bei 16 2,5 Volt sein.


    Hat jemand eine spontane Idee?

    Hallo zusammen,


    Ich hatte mal einen Burmester 808 MK 3 und habe ihn dann verkauft. Später kam er dann wieder zu mir zurück. Ursprünglich habe ich ihn bei Pawlak in Essen gebraucht gekauft. Ein echter Methusalem von 1986. Da ich auch älter und bequemer werde, fing es an mich zu stören, dass der 808 keine Fernbedienung hat. Daraufhin wanderte er zuerst eine gewisse Zeit in den Keller und dann in den Verkauf. Da sich aber niemand auch nur zu einem halbwegs annehmbaren Preis dafür interessieren wollte, kam er wieder in den Keller.


    Zur Ergänzung sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass das gute Stück 2004 oder so in Berlin war, um ein komplettes Upgrade auf 808 MK 3 XLR zu erhalten. Das hat meinen Einstandspreis dann fast verdoppelt. Irgendwann war die Anzahl der zu betreibenden Tonarm und Tonabnehmerkombination so gross, dass die üblichen maximal 3 Eingänge nicht mehr ausreichten. Der Moment, den 808 wieder hervorzuholen, war gekommen.


    Heute ist das gute Stück bei mir gesetzt. Ich habe verschiedene Phono Eingangsmodule wie MM, SYM MC und MC2 (für die, die sich mit Burmester ein wenig auskennen) und kann davon bis zu 6 fertig konfigurieren. Das schöne an den alten 808 ist, das man über die Adapterstecker die ohmsche und die kapazitive Anpassung (für MMs) sehr einfach vornehmen kann. Kein Umdrehen und Mäuseklavier, kein Aufschrauben, kein Umlöten. Auch wenn durch die Steckverbindungen vielleicht 0,001% Klangqualität verloren gehen die für mich klar bessere Lösung.


    Noch ein Wort zu den Eingängen. Die alten 808 hatten noch die allseits gehassten Mini 712 Eingänge auf den Modulschächten eins bis drei. Diese Stecker waren schon arm an Metall bevor Herr Eichmann zum ersten Mal über seine Bullet Plugs nachgedacht hat. Ein echter Vorteil. Und da der 808 so schön anpassbar ist, gehen bei mir die neuen XLR Eingänge (MK 3 XLR upgrade) auf die Modulschächte drei bis fünf. Warum? So kann ich bis zu 5 Tonabnehmer symmetrisch an die Phonovorstufe anschliessen, wenn ich denn soviele symmetrische Module verwenden will.


    Das beste kommt aber erst noch. Die eingebaute Pegelmessung erlaubt ein sauberes einpegeln, sowohl der Kanäle untereinander, sollte mal ein Unterschied auftreten, als auch von verschiedenen Kombinationen untereinander. Schluss mit Pegelunterschieden, die jedwedes vergleichen schon zum vornherein zum Scheitern verurteilt sein lassen. Weiterhin kann man den Azimuth sehr schön kontrollieren, wenn man die richtige Einmessplatte hat. Jedenfalls wird man sich erst dann klar darüber, wie weit der 808 seiner Zeit voraus war oder, wenn man will, den Bedürfnissen von uns Analogfans angepasst war. Welches Gerät kann das denn heute noch?


    Wenn man heute etwas vergleichbares will, kann man gleich richtig in Computergeraffels investieren und dann dauernd das Zeug bei der Anlage stehen haben. Mehrere einpegelbare Eingänge hat man damit aber immer noch nicht.


    Es ist schon verblüffend, wenn man die alten und neuen MM Recken am richtigen Tonarm einmal sauber kapazitiv angepasst und eingepegelt gegen die allseits so umschwärmten MCs antreten lässt.


    Bevor ich ausschweife, also ich verwende eine 808 als Phonovorstufe und eine fernbedienbare Hochpegelvorstufe dahinter und war nich nie so zufrieden.

    Handarbeit in der Schweiz, Netzfilter, Regeltrafo, große und beleuchtete Anzeige, solides Gehäuse, zwei Ausgänge.....


    Klar, wenn einer weiß was er einkaufen muss damit‘s klappt (sprich ein anderer hat die x Prototypen gebaut und bezahlt), und dann jedes Einzelteil stückweise vom Hersteller bekommt und das Gehäuse ebenfalls einzeln, die ganzen Einzelteile zusammenbringt dann wird’s billiger. Wenn man aber akzeptiert, dass andere Erfahrung und Lebenszeit investieren, um sowas zusammenzubringen und dann damit noch ihren Lebensunterhalt verdienenen muss sieht es vielleicht schon ein wenig anders aus. Ich jedenfalls bin denen dankbar, die sich Gedanken darüber machen, was man machen kann, um Musik noch besser wiedergeben zu können.


    Nochmals anders gesagt, ich habe etwas für die übrig, die nach 60 Jahren TD 124 noch auf die Idee kommen, mit der Netzspannung zu arbeiten, um die Wiedergabe zu verbessern im Gegensatz zu den unzähligen Schlaumeiern, die uns schon immer weissmachen wollen, dass nur ihre Kondensatoren den wahren Klang durchlassen oder die Künstler, die alles plump verdoppeln oder verdreifachen, weil ja kein Hersteller die für seine Verstärker benötigten Netzteile oder Siebkapazitäten berechnen kann.


    Ich jedenfalls gebe mein Netzteil nicht mehr her und betrachte es als integralen Bestandteil eines TD 124 oder Garrard 301 Konzeptes in Zeiten in denen sich die Netzspannung von dem wegbewegt hat, was die damaligen Entwickler als Rahmenbedingungen vorgegeben bekommen haben.

    Hallo Klausi,


    Vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich scheine nicht der einzige zu sein, der die Diskussion von 2011 nicht gelesen hat. Könntest du vielleicht einen link einstellen, dann kann man das einfacher finden.


    Was das eigentliche Thema anbetrifft nutze ich die W-Bremse nach wie vor. Daneben reduziere ich aber nich die Netzspannung. In der Kombination W-Bremse und 200 Volt kommt das für mich optimale Ergebnis heraus.


    Gerne möchte ich zu dem Thema Unruhe im 124er nich ein weiteres Thema kurz anschneiden. Benutzt jemand die Montagebretter der Firma Swissonor aus Panzerholz mit den Entkoppelungsgummis? Diese sind so gestaltet, dass sie sowohl oben wie unten über die Montagebretter hinausreichen und in der Mitte eine Gummitülle haben, so dass keine harte Verbindung zwischen Befestigungsschraube und Montagebrett besteht. Der Zugewinn an Entkoppelung ist enorm und macht sich durch deutlich mehr Detailreichtum bemerkbar. Hat da jemand Erfahrung mit? Diese Art von Montagebrett gibt es inzwischen übrigens auch für TD 125 und TD 125 lb.

    Hallo zusammen,


    Vielen Dank für die Klarstellungen zum E50 Motor.


    Die Wirbelstrombremse komplett auszubauen ist natürlich eine Möglichkeit, wenn man einen Regeltrafo verwendet. Es gibt dann aber mitunter ein neues Problem. Bei einem perfekt restaurierten 124er bei dem Motor und Lager optimal laufen, kann es Situationen geben, bei denen man den Motor nur noch dann auf die Solldrehzahl abbremsen kann, wenn man die Spannung sehr weit runtersetzt. Das können dann sogar nur noch 160 - 180 Volt sein. Mitunter ein bisschen wenig, denn der Motor braucht für optimale Arbeitsbedingungen auch einen gewissen Mindestwert.


    Das ganze Thema hat noch eine andere Dimension. Böse Zungen behaupten, dass man mit einem regelbaren Trafo die „Unruhe“ im Gerät nach Geschmack steuern kann. Es ist ja so, dass die Wirbelstrombremse den Motor abbremst. Der will das natürlich nicht und arbeitet dagegen und wird im Zweifel heiß. Ebenso kann es bei dem Riemen zu Schlupfproblemen führen, denn er sitzt ja als einziges Bindeglied zwischen dem zu schnell laufenden Motor und der Stufenscheibe, die per Wirbelstrombremse auf die gewünschte Geschwindigkeit abgebremst werden muss. Wenn diese Kräfte zu stark werden, kommt gerne bei frisch revidierten 124ern und Strombedingungen über 230 Volt vor, produziert der gesamte Antriebsstrang „Unruhe“ die durch die harte Kopplung des Montagebretts an das Laufwerk eins zu eins auf den Tonarm und das System übertragen werden. Eigentlich ist ja Unruhe des Teufels bei einem Plattenspieler, es scheint aber auch so zu sein, dass dieses Phänomen zu einem lebendigen und frischen Klangbild führt. Das wird ja auch von vielen Besitzern geschätzt, die sonst beim Musikhören mit extrem bedämpften Plattenspielern eher einschlafen.


    Dies Unruhe ist natürlich bei jedem Laufwerk vorhanden, kann aber bei einem Reibradler mitunter ein wenig viel werden. Deshalb die Eingangsaussage, dass ein regelbares Netzteil für einen 124er mitunter sehr hilfreich ist, um die „Lebendigkeit“ nach Geschmnack abzustimmen.


    Meine 124er laufen bei etwa 200 Volt für mich optimal. Aber Achtung, wenn man beim 124er alles macht, was man machen kann, um ihn ruhig zu kriegen hat man irgendwann einen Sondek oder TD 125 und da wäre das Original wohl doch die billigere Lösung.


    Das ganze Thema gibt es übrigens auch beim Garrard 301. Da der aber ohne Riemen und Stufenscheibe auskommt, ist das Thema meines Erachtens ne ganze Nummer kleiner.

    Hallo zusammen,


    Dieses Thema finde ich spannend. Warum klingt der TD 124 sooo gut. Die kurze Antwort ist: ich weiß es nicht. Die lange kann lang werden. Hier mal eine kurze Schilderung dessen, was ich probiert habe.


    Ich habe einen TD 124 MK 2 in Originalzarge ST-104 im Schopper Nachbau. Der Plattenspieler ist bei Schopper revidiert worden und hat auch den nicht magnetisierteren Plattenteller von Swissonor. Darauf aufgebaut war ein Ortofon Tonarm RS-212 auf seinem Originalbrett. Daneben hatte ich einen top fitten TD 125 MK 1 ebenfalls mit einem Original verbauten Ortofon RS-212. Auf beiden Tonarmen war ein gleichaltes Ortofon SPU 90th Anniversary. Die Phonovorstufe hatte identische Eingänge. Die Tonarmkabel hatte ich vor dem Test noch identisch machen lassen.


    Bei dem Vergleich kam sofort zu Tage, dass der 124er ein deutlich energiegeladeneres Klangbild vermittelt als der 125. In anderer Sprache schien es so als hätte man einen 911er unterm hintern, der durch die Kurve getrieben werden muss, während der 125er, einmal eingelenkt, wie ein Käfer durch die Kurve gleitet. Dieser Effekt war übrigens bei jedweder Musik gleich.


    Gibt es hier nun eine neue Erkenntnis? Eigentlich nicht denn die beschriebenen Eigenschaften des 124er kommen auch hier durch. Warum schreibe ich das? Weil ich bei dem Interesse an diesem Thema auch mal meinen eigenen Versuch, bei dem ich mir Mühe gegeben habe, vergleichbare Bedingungen auf verschiedenen Laufwerken herzustellen, beschreiben und teilen wollte.


    Heißt das nun das der 124er besser ist? Mitnichten. Jeder hat meiner Meinung nach das Recht, nach dem Klangbild zu suchen, dass ihm gefällt, denn wir haben ja keine allgemeingültige Referenz auf die wir uns beziehen können. Jedenfalls kenne ich keine.


    Aber wo wir gerade so schön dabei sind. Hat jemand Erfahrung mit speziellen Netzfiltern mit Netzspannungsanpasssung für den 124er? Oder die Garrards? Es macht ja durchaus Sinn, die ursprünglich bei der Konstruktion dieses Gerätes vorliegende Netzspannung von 220 Volt wieder herzustellen, denn der Motor läuft ja bei den heutigen 240 Volt Netzspannung schneller. Hierdurch wird dann die Wirbelstrombremse verstärkt eingesetzt, was wiederum zunehmende Unruhe in das Gerät bringt. Ich benutze das Gerät von Riverside Audio PS 2 mit großem Erfolg. Meine bevorzugte Netzspannung ist bei 200 Volt. Für mich der ideale Mittelwert zwischen Kraft und Ruhe.


    Hat jemand schon mal einen. Vorwiderstand vor das Gerät gesetzt, um die Spannung runterzubringen? Irgendwelche Erfahrungen?

    Dieser 301 ist so geschmackssicher wie ein ganzkörperverchromter Aston Martin DB 5..

    Also ich finde ihn schön. Aber Gefallen liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Und wie schrecklich wäre es, wenn wir alle die gleichen Plattenspieler schön fanden.


    Mal ne ganz andere Frage, auch wenn es vielleicht nicht hierhin gehört. Auf besagtem 301 ist der Ortofon 12 Zoll Tonarm. Hat jemand Erfahrungen mit diesem Tonarm, insbesondere mit älteren oder auch neueren SPUs? Wie ist der Unterschied zur 9 Zoll Variante?


    Ich wünsche einen schönen Sonntag.