Hallo zusammen,
ich besitze den Classic Amp nun schon einige Monate. Ich betreibe ihn zusammen mit dem PSX-R2 Netzteil und bin sehr zufrieden.
Allerdings muss ich anmerken , dass ich gegenüber Cyrus positiv voreingenommen bin. Ich habe mehrere Jahre einen Cyrus 8 DAC besessen, der wunderbar zu meinen Geihain ME 25 passte.
Als ich die Geithain (leider etwas voreilig) durch eine ATC SCM 7 ersetzte, musste ein für mein Empfinden kräftigerer und besonders im Tief- und unteren Mitteltonbereich „satterer“ Verstärker ran: ein Exposure 3010s2d kam ins Haus.
Nun komme ich seit einigen Jahren zwar in den Genuss eines eigenen, kleinen Musikzimmers, allerdings gilt seitdem: Zimmerlautstärke ist angesagt. An sich kein Problem, da ich noch nie ein ausgesprochener „Lauthörer“ war - nur wachen sowohl der Exposure als auch die ATC erst so richtig auf, wenn sich die Zimmerlautstärke schon im sehr gehobenen Bereich befindet…
Zum Glück befand sich in meinem Fundus noch eine Chartwell LS 3/5 (ohne a) von Graham Audio, die zwar keinen nennenswerten Wirkungsgrad besitzt, dafür aber schon sehr leise angenehm „voll“ klingt - mit einem deutlich geringeren „Oberbass-Buckel“ als die 3/5a.
Mit dem Exposure harmonierte es für meinen Geschmack trotzdem erst mit etwas „Gas“…und ich vermisste die feine Auflösung und das offene, „unbehäbige“ Klangbild meiner ehemaligen Cyrus - Geithain Kombo.
Dann kam ich günstig an einen Cyrus 8 xpD, zusammen mit dem externen Netzteil…und ich war erst einmal wieder zufrieden. Bis auf eine Sache, die ich allerdings gerne in Kauf nahm: Phono nur über den Umweg einer externen Vorstufe. Allerdings: um mit der Qualität des hervorragenden Phonovorverstärkers im Exposure gleichzuziehen, geht die notwendige Investition meiner Erfahrung nach schon den gehobenen dreistelligen Bereich.
Und jetzt der Classic. Mit Phonostufe. Und ohne BFA-Buchsen - wobei ich nie Probleme mit dieser Anschlussvariante hatte und ich mit den Adaptern von Cyrus gut zurecht gekommen bin.
Offen gesagt: Ich habe schon gezögert…der Kauf des 8 xpD war ja noch nicht so lange her, das Klangerlebnis in Kombination mit der LS 3/5 einfach prima…aber schließlich waren die Berichte in Print- und Onlinemedien dann doch „erfolgreich“. Der 8xpD fand zu einem fairen Preis einen zufriedenen Käufer und ich erfreue mich am Classic. Mit Phonostufe. Und - wie ich finde- mit sehr praktischen speziellen Bananensteckern, die eine saubere und sichere Verbindung sicherstellen.
Im Vergleich zum 8 xpD bietet der Classic meiner Einschätzung nach (und ohne die beiden Versionen an der LS 3/5 direkt gegeneinander gehört zu haben) eine etwas größere dynamische Bandbreite. Die markentypisch unartifizielle Wiedergabe der tonalen Bereiche ab dem Oberbass findet sich auch beim Classic, allerdings mit einer kleinen Extra-Portion Auflösung und Durchhörbarkeit im oberen Bereich.
Dies geht allerdings nicht einher mit einer Überbetonung im Brillianzbereich, die besondere Durchhörbarkeit sowie Räumlichkeit suggerieren soll.
Vielleicht ist der Classic nicht ganz so „schön“ abgestimmt wie seine Vorgänger. Neutral mit ganz leichter Tendenz zum Angenehmen, unaufgeregt, aber keinesfalls blutarm, so würde ich den Classic charakterisieren. Dies gilt übrigens meiner Erfahrung nach für den Betrieb ohne und mit dem Zusatznetzteil.
Ach so: Meine klanglichen Eindrücke gelten sowohl für den Betrieb mit Hochpegelquellen als auch für den Phonozweig. Natürlich kommt es bei Phono in hohem Maß auf die Charakteristik und Wiedergabegüte des Tonabnehmers an…die Qualität des Phonozweiges halte ich für vergleichbar mit der des Exposure, und das meine ich als Kompliment.
Soweit meine bisherigen Eindrücke…
Gruß, Horst