Ich finde die heutige Musikszene wesentlich undurchschaubarer als dies in den 80/90ern der Fall war. Das hat dann positive und negative Konsequenzen.
Mittlerweile können viel mehr Bands ihre Musik selbst aufnehmen und der Öffentlichkeit über diverse Plattformen präsentieren. Sprich wenn ich mir die Mühe mache finde ich jede Menge gute und vielfältige Musik.
Das ist andererseits aber sehr zeitauswendig und bedingt durch die große Menge an Musik werde ich auch jede Menge Schrott finden. Ist ja nicht Jeder ein Genie.
Es gibt nicht mehr die eine dominierende Jugendszene, sondern Dutzende. Und jede/r Jugendliche wird dort seine musikalische Nische finden.
Das führt dazu daß es eben keine/wenige so dominierenden Musikbands gibt wie noch vor 20 Jahren. Eine Band wie die Foo Fighters kommt einem großem gemeinsamen Nenner noch am nächsten.
Top40 Radio ist (so finde ich) immer noch so unerträglich wie immer. Da geht es um Geld und Vermarktbarkeit. Wenn ich mir die Top10 diverser Länder von 1960 bis 2020 ansehe wird dort immer ein großer Anteil an One Hit Wondern und (meine Meinung) unerträglichem Liedgut zu finden sein.
Meine pers. Wahrnehmung neuer Musik ist ebenfalls subjektiv geprägt. Wenn ich etwas Neues höre ziehe ich sehr schnell Querverweise zu alten Bands und Musikrichtungen.
Darunter leidet natürlich die spontane Begeisterung. Das war als Teenager wesentlich leichter.
Noch ein Aspekt: meine Kinder werden schon jetzt einer riesigen Auswahl an Musik ausgesetzt, noch bevor sie einen eigenen Geschmack entwickeln können oder selbst Musik entdecken. Mla sehen was die später hören.