Oder wenn es nicht eilig ist, Christian, warte vielleicht noch, bis der Riemen seine Einlaufphase hinter sich hat und ich mir ein genaueres Bild machen konnte. Weil... aus rein theoretischer Überlegung bin ich ins Grübeln gekommen. Der Riemen hat einerseits mehr Grip als der nicht mehr taufrische originale alte; er ist aber auch deutlich nachgiebiger, flexibler als das Original. Heißt das dann nicht auch, dass er auf die gegen den Gleichlauf arbeitende Rillenauslenkung der Nadel oder Welligkeiten des Vinyls empfindlicher reagieren müsste, oder ist das ein Denkfehler?
Wegen zunehmender Versprödung hat der alte Riemen weniger Grip und mehr Schlupf, daher ist der Vergleich schief; aber seine geringere Flexibilität sollte ihm doch prinzipiell Gleichlaufvorteile gegenüber weicheren Riemen verschaffen, oder?
Klassische Klaviermusik wäre ein prima Testfeld, die allermeisten dieser Platten stammen bei mir aber aus den sechziger bis achtziger Jahren, da liegen die Gleichlaufschwankungen der Aufnahmegeräte oft schon im hörbaren Bereich, weshalb nicht klar ist, ob der Riemen schuld ist, wenn's "eiert". Allerdings scheint mir für den Blauen ein leichtes Verrücken des Motors nach außen besser, während der originale Riemen mE mit geringerer Spannung besser fährt.
Verdammt, ich hätte nicht damit anfangen sollen... Und wenn ich ehrlich bin: Beethoven-Sonaten, Gesamtaufnahme mit Kempf, DG, klingt - Testmodus aus - , allen vinylen Einschränkungen zum Trotz zum Nichtaufhörenkönnen gut, and that's what it's all about!