Das Einbringen der Rille in die Lackfolie erfolgt im Prinzip nach dem Drehverfahren: Der Schneidstichel (genauer: Schneidmeißel) ist auf seiner "Schnittseite" eben und diese Ebene liegt mindestens rechtwinklig zur Lackfolie damit der Span aus der Lackfolie (oder aus einer Vinylacetatplatte) abgetrennt werden kann. Im Bild unten erkennt man den weißen "Wattebausch" der vorher genau aus dieser Platte herausgetrennt wurde:
analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/36951/
Der Radius am Boden ist genormt (m.W. 2µm); ebenso Rillenbreite und -tiefe. Letztere beiden variieren jedoch mit der Modulation.
Rein theoretisch könnte man mit einem Schneidstichel die Schallrille abtasten, wenn dieser bei gleicher Drehrichtung exakt anders herum eingebaut wäre. Aber dieser würde auch den "Dreck auf den Rillenboden" mit abtasten und jede Unzulänglichkeit in der Produktion einer Schallplatte (z.B. Welligkeiten) würde das weiche Vinyl nicht verzeihen. Von daher machen größere Verrundungsradien als die an einem Schneidstichel (2µm Bodenradius!) durchaus Sinn
Gruß Stefan