Hallo
Ich höre seit ca. 15 jahren mit Shahinian Obelisks.
Aufstellung und Raum haben sich schrittweise mit meinen Erfahrungen und auch kozeptionelle Inputs (z.B. durch das Buch von Floyd Toole) und einen Freund, der Akustiker ist verändert.
So wie sine snd stehen sie jetzt schin seit ca. 3 jahren.
Ich hätte ein paar Inputs zu den Diskussionen hier, es ging ja auch um die Frage:
wie hast du denn die Aufstellung arrangiert und gab es weitere Maßnahmen "am" Raum?
Das ist dann Raumakustik des Opernhauses PLUS Deine Raumakustik.
Für Hifi ideal wäre eigentlich ein Lautsprecher mit der Abstrahlcharakteristik einer Taschenlampe.
Ja und nein, so einfach lässt es sich nicht sagen.
Jeder LS erzeugt Raumschall, auch wenn er wie eine Taschenlampe abstrahlt.
Denn der Schall geht ja nach dem Hörplatz weiter und verteilt sich von dort im Raum.
Man hört ja nicht im Freifeld.
Störend wir der Raumschall laut UNtersuchungen erst, wenn
- die Nachhallzeit des Hörraums ähnlich lang ist wie jene des Aufnahmeraums (der eben auf der Aufnahme zu hören ist)
- der Raumschall starke Verfärbungen gegenüber dem Direktschall hat
- der Raumschall sehr starke Reflexionen aufweist.
Wie hört sich das bei mir an?
Die NHZ meines Raums liegt ca, bei 0,4 sec.
Höre ich eine Orchesteraufnahme, z.B. aus dem Wener Musikvereinssaal (NHZ 2,1 sec), so dominiert akustisch der Aufnahmeraum, der Hörraum fällt gar nicht auf.
Bei einer Aufnahme, die sehr trocken aufgenommen ist (z.B. Johnny Cash - American Recording IV) so dominiert der Hörraum, es wirkt, als ob das Schallereignis im Hörraum stattfindet.
Das "VIEL" ist der Knackpunkt, jeder Lautsprecher liefert Diffusschall und das Maß davon soll bestimmen, ob "Richtig" oder nicht?
DANN müßten alle Lautsprecher Punktstrahler mit ganz engem Fokus sein. Das dürfte in der Praxis wenige Menschen interessieren......
Ich hatte mal gelesen, es käme darauf an, daß die erste Wellenfront vor den frühen Reflektionen eintrifft oder so ähnlich.
Es ist bei sogenannten "omnidirektionalen" Lautsprechern so, daß die ebenfalls das Originalsignal des Verstärkers abstrahlen, dieses aber anders im Raum verteilen.
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Interessantes und wichtiges Thema.
Zu allererst muss man mal feststellen, dass "klassische" Lautsprecher ja zumeist in den Höhen schmal abstrahlen und in den Bässen ommnidirektional werden.
Da wird der Schall je nach Frquenz unterschiedlich im Raum verteilt, was zu unterschiedlichen Schallenergien je anch Frequenz ud auch zu unterschiedlichen Reflexionen und somit Raumantwort je nach Frequenz führt.
Ideal sind LS, die in ALLE Richtungen gleich abstrahlen - gleich schmal oder gleich breit.
Omnidirektioneale wollen eben alle Frequenzen in alle Richtungen abstrahlen.
Was ist nun richtig (unser Gehör ist kompliziert)?
Das lässts ich unter anderem mit binauralen Messungen mittels Kunstkopf beantworten.
Es gibt einen Messwert, der nennt sich inerauraler Korrelationskoeffizien (IACC) - dr beschreibt, wie stark sich die Signale an den beiden Ohren ähneln (korrelieren), 0 bedeutet keine Korrelation also komplett diffus, 1 bedeutet idente Signale.
Diese extremen Werte lassen sich nur per Kopfhörer erreichen.
Man unterscheidet auch frühe und späte IACC-Anteile (vor bzw nach 80 ms).
Die frühen IACC-Werte beschreiben die Abbildungsschärfe der Schallquelle, auch apparent source width genannt (ASW)
Niedriige Werte bedeuten ein diffuses Abbild, hohe Werte ein schmales Abbild
Beim natürlichen Hören erreicht ma maximale IACC Werte von 0,55-0,6.
In einem Orchesterkonzert sind die IACC-Werte deutlich drunter, 0,15-0,3
Schmal abstrahlende LS in stärker bedämpften Räumen erreichen jedoch IACC-Werte von bis zu 0,7
Das führt u einer zu schmalen Abbildung der Schallquellen.
Man kann das gut überprüfen, indem man bei einem Live-Komzert mit akustischen Instrumenten die Auen schließt und drauf achtet, wie scharf die Abbildung ist.
Das ist bei weitem nicht so scharf und exakt wie über manche Musikanlagen
Ominidrektionale LS und Dipole in einem passenden Ram sind da näher an den natürlich Werten dran.
der späte Anteil des IACC ist ein Messwert, der anzeigt, wie sehr der Klang den Hörer einhüllt (Envelopment).
Je trockener der Raum, also je mehr Absorber, desto geringer dieser Wert.
Omnidirektionale LS und Dipole erzeugen einen höheren späten IACC Wert.
Von dahe rist es wichtig, den Raum nciht zu stark absorbierend zu gestalten.
Diffuse Gestaltung der Reflexiinsflähen ist um einiges wichtiger, um die Reflexionen nicht zu verfärben.
Und ja, es geht um den Abstand der Reflexionen gegenüber dem Direktschall (der ersten Wellenfront).
Der Unterschied zwischen den Reflexionen und dem Direktschall sollten zumindest 1,7 m betragen.
Das führt zu einer Verzögerung von mehr als 0,5 ms - da kommt der Präzedenzeffekt des Gehör ins Spiel,das die Wahrnehmng der Reflexionen unterdrückt.
Es kommt für unser gehör nicht nur auf die Verzögerung und relativen pegel zwischen Direktschall und Reflexionen and, sondern auch auf die Richtung, aus dem die Reflexionen kommen.
Das Gehör nimmt räumlichkeit wahr, wenn Reflexionen as rictungen zwischen ca. 40° und 90° (also genau seitlich, Maximum bei ca. 60°) eintreffen.
In einem Stereodreieck stehen die LS aber bei 30°.
Wenn in der Aufnahme nun Schallanteile des Aufnahmeraums drauf sind, wird das bei schmal abstrahlenden LS nicht als räumlich wahrgenommen, sondern als diffuser Schall, der sich zwischen den beiden LS verteilt.
Omnidirektonale LS erzeugen Reflexionen über die Seitenwände, die irgendwo zwischen 40° und 90° daherkommen nd somit zur Räumlichkeit beitragen.
Die Reflexionen des Aufnahmeraums werden also auch von seitlicher wahrgenommen, der whrgenommene Aufnahmeraum geht über die Grenzen der LS hinaus.
Klar werden auch die Signale der Schallquellen (Instrumente) selber auch seitlich reflektiert, aber durch die zeitliche Verzögerung von min. 0,5 ms gteift der Präzedenzeffekt.
Der Nachhall des Aufnahmeraums auf der aufnahme dauert ja länger, somit werden die durch den Präzedenzeffekt nicht unetrdrückt.
Das bedeutet für die Aufstellung und den Raum:
- möglichst große Abstände zu allen Wänden (Vorderwand, Seitenwände, Abstand hinter dem Hörplatz)
- kurze Abhördistanz (ich höre bei 1,6 m Seitenlänge des Stereodreiecks, ist anfangs gewöhnungsbedürftig)
- Raum diffus gestalten (z.B. mit Bücherwänden).
Das führt dazu, dass:
- der Direktschall mit deutlichem Abstand vor den Reflexionen ankommt - es wird nichts verschmiert
- die Reflexionen aus den richtigen Seiten kommen, um Räumlichkeit zu erzeugen
- der Raumschall auch diffus wird und somit nicht auffällt
So spielen omnidirektionale LS sehr sauber und präzise - und gleichzeitig räumlich.
Zu Hallsaucenwerfern werden sie erst, wenn da erhebliche Aufstellungsfehler gemacht worden sind.
LG
Babak