Da ich vor einiger Zeit Remco bei seinem Problem mit dem Reibradlager Hilfe angeboten hatte, meinten ich und mein Spieltrieb uns etwas vorbereiten zu müssen.
Das Ergebnis:
Klötzchenspiel ? Xylophon-Bauteile ? Nein.
Es ging um die Möglichkeit, Ober- und Unterteil sicher einspannen zu können, so dass die alten Buchsen sicher bearbeitet, bei Bedarf in der Lage kontrolliert, korrigiert oder ausgedrückt werden können, neue eingesetzt werden können ohne Gefährdung der kaum ersetzbaren Originalteile der Lagereinheit.
Eingespannt werden kann in allen Positionen,
selbst die Nieten des unteren Federblechs können somit bearbeitet/aus- und eingetrieben, ggf Gewinde geschnitten werden.
Ein kleiner "Rücker" und ein Werkzeughalter für den Edelstahl - Buchsen-Ausdrücker, den man in der Regel zu neuen Lagerbuchsen dazubekommt, sind ja bei diesen Arbeiten recht nützlich .. Also noch schnell etwas Holz und Messing bearbeitet.
Als Remco mit dem Problemteil vorbeikam, zeigte sich ein sehr schwergängiger Lauf im verbauten Zustand.
Liessen wir das Rad ausgebaut in je einer Buchse laufen, funktionierte das jeweils sehr gut. Also war klar, dass nur die Position der Lager zueinander nicht stimmte.
Die Positionen der Lagerbuchsen wurden mit Hilfe der Werkzeuge mehrfach korrigiert und die obere Lagereinheit musste im vorderen Bereich etwas nach oben gedrückt werden
(Schraubstock + formschlüßig gefrästes Holz)
Bei allem mussten wir sehr vorsichtig vorgehen und immer wieder prüfen, um nicht über das Ziel hinauszuschießen.
Alles wurde etwas gereinigt, vorsichtig poliert, mit Lupe kontrolliert, zusammengebaut und das Rädchen drehte dann fast ganz wie gewünscht.
Öffnete man die obenliegenden Schrauben um etwas weniger als 1/8 Umdrehung, also immer noch sehr sicher fest, nur nicht maximal fest, lief es supersanft, perfekt, auch vibrationsfrei.
Da in diesem Zustand nicht mehr sichtbar wurde, wo und in welche Richtung für das allerallerletzte Quentchen gearbeitet werden könnte, entschloss ich mich, es dabei zu belassen. Bin selber ein Milimeterfick ..., aber ich wäre, verwendete ich diese Reibradeinheit in meinem Garrard, genau so wie ist sehr zufrieden.
Problem gelöst.
Das vorbeugend besorgte neue Audiosilente-Rad inkl neuer Lager konnte originalverpackt bleiben.
Ich war bei den Probeläufen erstaunt, was das Ding dem Teller für ein hohes Drehmoment verpasst.
Zackig !
Wie das ganze bei Kollegen Remdeck nun performt, kann nur er berichten.
Da die Werkzeuge ja nun mal da sind, ich sie recht hilfreich finde, biete ich sie hier freundlich zum Ausleihen bei Bedarf an.
Meldet Euch gerne.
Ich werde es noch leicht modifizieren.
Auf dem vorletzten Bild sieht man sehr gut,
dass es schon praktischer wäre, erhielte das obere Klemmholz noch einen halbkreisförmigen Ausschnitt, damit beim Korrigieren der unteren Buchse das Reibrad wiederholt eingesetzt und entfernt werden kann, ohne den Halter immer wieder öffnen zu müssen.
Schonmal Späne gemacht, habe ich mir dann aus Restholz noch einen schwenkbaren Service-Rahmen für den 401 gebaut.
Mich hat das rutschige, unsichere Ablegen auf Bücherstapeln immer total genervt.
Weil ich Bock darauf hatte, sind alle Verbindungen ohne Nagel oder Schraube.
Der Rahmen ist kugelgelagert zu schwenken.
Die Sperre konnte ich mir aus Messing anfertigen, auch wenn die Formgebung des Knopfes ohne Drehbank etwas heikel war.
Was noch fehlt ist eine Ablagefläche für den Motor, da der ja, zwar selten, aber hin und wieder Pflege braucht. Aber es wird ja Herbst und da ist es im Keller gemütlich ...
Cheers - Frank