Hallo Emil und Kollegen,
ich bin vollkommen bei Dir / Euch, dass man mit den Kosten "die Kirche im Dorf" lassen sollte.
Das ging / geht mir auch so.
Daher ist fast alles von meinem "Edelschrott" mal irgendwo günstig gebraucht gekauft.
Die Preise gehen aber derzeit leider durch die Decke .....
Ich hatte das Glück vor über 20 Jahren hier im Forum und im damaligen Nachbarforum (der Betreiber ist leider gestorben) die Möglichkeit zu haben bei diversen Phonostufen- und Tonabnehmer "Shootouts" teilnehmen zu können. Sowas ist absolut interessant, auch der Besuch bei netten Kollegen, selbst wenn deren Anlage zunächst mal ausserhalb der eigenen finanziellen Reichweite liegt. Da kann man oft ein tolles System günstig kaufen auf vertrauenswürdiger Quelle mit Probehören .... oder auch andere Sachen aus der Schatzkammer.... (nicht die Katze im Sack)
Man bekommt Eindrücke und kann vergleichen.
Und bekommt ggf. eine "Vision", wo man (vielleicht irgendwann mal) gerne hin will.
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Zu den Frequenzgangdiagrammen und technischen Daten:
Ein halbwegs vernünftiges System hat in der Regel einen ziemlich linearen Frequenzgang.
An diesen Daten kann man kaum erkennen, ob es Klangunterschiede gibt und welche.
Vielmehr entscheidet die Nadelgeometrie viel was den Klirr und die Intermodulation betrifft. (Sowas klingt dann leicht in Richtung streng / harsch, wenn das hoch ist)
Weiterhin stellt sich die Frage wo die Resonanz des Systems im hohen Frequenzbereich liegt (20 kHz +), was ggf. eine Höhenanhebung bewirken kann.
Das alles sagt aber noch nichts über Stimmwiedergabe, Räumlichkeit, Ausgeglichenheit und ggf. (leichte) Harschheit in den Höhen aus.
Da gibt es dann weitere Dinge wie die verwendeten Nadelträgerröhrchen, wie die Pole im System aufgebaut sind (laminiert oder nicht ....) .
Letzten Endes auch die System / Arm Resonanz....
Was mich sehr verwundert hat war das EMT System TSD 15. Das sieht auf dem Papier nicht aus wie aus der 1. Reihe, wenn man aber ein gut funktionierendes hört, ist man absolut begeistert....
So ging mir das mit einem alten Thorens TD 126 mit EMT 929 Arm den ich mal ganz billig kaufen konnte... Damals konnte man EMT Systeme noch für etwa 500 € (original) überholen lassen.
Diese System hat es mir immer noch angeten....
Ich hatte auch mal die Gelegenheit einen Tag bei Rainer Horstmann (Derenville Plattenspieler) sein zu können und meine Platten mitzubringen..... Schon richtg toll, aber der Preis (System allein für 10 k €) und die Verbesserung dazu gegen meinen alten "Edelschrott" hmmm ....
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Bei einem MM System hat die verwendete Eingangskapazität einer Phonostufe weiterhin einen ziemlichen Einfluss auf den Frequenzgang.
Daher ist es wichtig diese Parameter (und bei MC auch der Eingangswiderstand) einstellen zu können, mindestens sollten aber Steckplätze vorhanden sein mit denen man das beeinflussen kann.
Hier gibt es eine sehr schöne Darstellung was das so bewirkt (Quelle: alte HiFi Stereofonie)
analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/8012/
aaaber.... Da gibt es ganz tolle Phonostufen die man so "dolle fein" einstellen kann, dass man kaum noch die Unterschiede hört (ich hatte da mal eine Restek Mini Ria) und dann kam ein schnöder Black Cube von Lehmann daher, den man auch einstellen konnte, aber im Prinzip erst mal grob und dazu hatte er Steckplätze..... Der Klang trotzdem (für mich insgesamt (viel) besser ....
Ich hatte mir vor etwa 10 Jahren die Mühe gemacht (gepegelte) DAT Bänder aufzunehmen und damit die Möglichkeit zu haben per Fernbedienung die Quellen umzuschalten .... Bei diesem meinem Test ist der Black Cube nach 2006 und PWX Netzteil sehr gut hervor gegangen....
Insgesamt habe ich über die Jahre wohl 20 Phonostufen besessen.
Irgendwann kam mir ein (recht alter, dafür sehr sehr günstiger) Lehmann Silver Cube über den Weg und der war wie ich gern sage "Quantensprünge" besser.....
Auch einen Abstecher in die Röhrenfraktion habe ich gemacht, die "günstigen" Vorstufen hatten keine Chance gegen meine Halbleiter Stufen (ich mag gern gute Höchtonauflösung.
Auch (inzwischen teure) Telefunken Röhren kamen da leider nicht mit....
Eines Tages kam mir eine Monk Mini Phono unter, die mit der Original Röhrenbestückung auch nicht so richtig gut klang, auch da habe ich probiert was geht und eines Tages kam ich (von einem Mitfori) an einen Satz cryogen behandelter ECC 83 Röhren ....
Das hätte ich nie geglaubt, wie gut das auf einmal klang..... Allerdings immer noch nicht auf dem Niveau eines Lehmann Silver Cube.....
Es ist nie die letzte Stufe erreichet....
Allerdings sollte man das geniessen der Musik dabei nicht vergessen.... egal auf welchem Niveau das ist, Hauptsache man hat Spaß dabei....
Gruss, Udo