Beiträge von KlausR.

    Hallo,

    So wie im "aktiven hören" das Diffusfeld definiert wird, glaube ich auch nicht, das es so vorkommt im Hörraum. Trotzdem gibt es natürlich einen Hallradius(Hallmass), so wie von mir beschrieben. Ich verweise mal aufs Wikipedia.

    Ein diffuses Schallfeld wird in der Fachliteratur ganz sauber definiert. Im Wiki steht:


    Da der Direktschall mit zunehmender Entfernung von der Schallquelle schwächer wird (um etwa 6 dB
    bei Abstandsverdopplung), der diffuse Schall (die Summe an Reflexionen) dagegen im gesamten Raum etwa konstant bleibt, gibt es einen Abstand von der Schallquelle, bei dem beide Anteile gleich stark sind: den Hallradius.


    Schon mal ein Fehler: in Räumen nimmt der Pegel bei Abstandsverdopplung nicht um 6 dB ab, sondern um ca. 3 dB:


    T. J. Schultz, “Improved Relationship between Sound Power Level and Sound Pressure Level in Domestic

    and Office Spaces,” Rep. 5290, American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers

    (ASHRAE), prepared by Bolt, Beranek and Newman, Inc. (1983).

    Da auch im Wiki in der Definition des Hallradius der diffuse Schall auftritt, gibt es per Definition in Räumen keinen Hallradius, da es kein diffuses Schallfeld gibt. Wiki verweist auf die Formel von Sabine, diese jedoch ist nur in diffusen Schallfeldern gültig, wie Sabine schon selber gesagt hatte!


    Merke: Wiki ist immer mit größter Vorsicht zu genießen, die Autoren der Einträge haben, wie in diesem Fall, wohl nicht die für den Eintrag notwendige relevante Fachliteratur zur Hand, daher steht da oft viel Falsches, wie in diesem Fall, oder es fehlt wichtige Information, wie in diesem Fall.





    So ist es aber doch unser Bestreben im Hörraum zusätzlich zum Direktschall ein möglichst diffuses Schallbild zu erreichen mit wenig harten und direkten Reflektionen. Uns also dem theoretischen Raum anzunähern. Eben wie es in den Tonstudios auch der Fall ist.

    In Hallräumen werden große Anstrengungen unternommen, um ein (möglichst) diffuses Schallfeld zu erzeugen, doch schon das Einbringen einer zu messenden Probe macht diese Anstrengungen zunichte, wie die Diskussion in der Fachwelt zum Thema ISO 354 ganz deutlich zeigt:


    http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-6178.html


    In Räumen mit Lautsprechern gibt es direkten Schall, Erstreflexionen, Raummoden, all dies führt dazu, daß das Schallfeld nicht diffus sein kann, nicht diffus ist, im Wohnzimmer genauso wie im Tonstudio. Die von mir geschilderten Messungen beweisen dies mehr als deutlich, man sollte sich also vielleicht mal von diesen falschen und völlig überholten Vorstellungen frei machen.


    Klaus

    Einwenig irritiert bin ich jetzt schon , sollte ich das obige richtig interpretieren gibt es kein diffuses Schallfeld bzw. Diffusschall , in realen Wohn/Hörräumen .

    Eine kleine Nachtlektüre:


    Das Schallfeld in akustisch kleinen Räumen:


    http://www.aktives-hoeren.de/d…pelmann_Schallfeld_DE.pdf


    Danach sollte eigentlich alles deutlich sein in Bezug auf diffuses Schallfeld, Hallradius etc. Wer daran interessiert ist, die Originalliteratur selber zu lesen, PN genügt.


    Klaus

    im Durchschnitt 0,4 s ist schonmal als gut zu betrachten , ein runterdrücken auf 0,3 dagegen deutlichst aufwendiger .


    Ein Bewertungskriterium der Nachhallzeiten von tiefen zu mittleren Freuqenzen ist das Bassverhältnis , ebenso ist es ein Kriterium für was eine Raumoptimierung ausgelegt werden soll.


    Und ebenso ist es eine Kriterium das , das die Nachhallformel nach Sabine, für einfache Raumgeometrien gilt .

    Ich wiederhol's gerne nochmal: für die Notwendigkeit der Nachhallzeiten wie in EBU oder SSF gefordert gibt es keinerlei psychoakustischen Belege.


    Echte Nachhallzeiten im Bass sind schwierig zu messen, da diese Messungen durch die Raummoden beeinträchtigt werden:


    Oelmann et al., “Zur Messung von “Nachhallzeiten” bei geringer Eigenfrequenzdichte, Rundfunktechnische Mitteilungen 1986, vol. 30, no. 6, S.257


    Die Formel von Sabine ist nur in diffusen Schallfeldern von Gültigkeit, welche es in realen Räumen jedoch nicht gibt, der berechnete Wert von 0.4 s ist also mit Vorsicht zu geniessen.


    Klaus

    Hallo,

    Klaus eine Frage , wieso hast du eine vollflächige Deckenabhängung in deinem Hörraum ?

    Wir haben diesen Raum vor 15 Jahren ans Haus angebaut. Da er traditionell gemauert, verputzt und tapeziert werden sollte, mit gefliestem Fußboden, war mir klar, daß er nur mit Möblierung und Gardinen/Vorhängen viel zu hallig sein würde. Wandabsorber kamen wegen WAF nicht in Frage, also dachte ich im ersten Ansatz daran, Verbundplattenabsorber des Fraunhofer Instituts f. Bauphysik in die Decke einzubauen. Bekam kein grünes Licht, also wurde es letzendlich die Spanntuchdecke, im Nachhinein die bessere Lösung, ästhetisch wie auch akustisch. Nachhallzeit nach Sabine berechnet ca. 0.4 s. Laut Gehör/Gefühl ok, also nie die Notwendigkeit gesehen, das mal zu messen.


    Klaus

    Moin,

    Ich hatte geschrieben, das in diversen Räumen die auf dem Zentralrechner gespeicherte Musikdateien abgerufen werden können .

    Auf meine Frage, ob in dem kleinen WSF-Raum ebenfalls die Nachhallzeit einstelbar ist, kam lediglich der Kommentar "alles gut". Also nochmal die Frage: ist in diesem Raum die Zeit einstellbar? Wurde bei der Vorführungen im kleinen Raum die Nachhallzeit verändert, um deren Einfluss auf die Wiedergabe einer Musikaufnahme zu demonstrieren?


    Klaus

    Moin,

    Darum tippe ich auf ein Flatterecho, das ja nur dann störend wirkt, wenn es noch eine gewisse Lautstärke hat, am Hörplatz.


    Zum Thema Flatterecho:


    Flatterechos werden durch impulsartige Signale wie Händeklatschen, Knall, Hammerschläge, aber auch Sprache erzeugt. Es handelt sich eine periodische Folge von Einzelechos, erzeugt durch Reflexionen des Impulses an zwei einander gegenüberliegenden parallelen und ebenen Reflektoren, z.B. Haus- oder Zimmerwänden. Der Impuls bewirkt eine Kugelwelle, die sich in Richtung der beiden Reflektoren ausbreitet und von diesen reflektiert wird, wobei die beiden reflektierten Wellenzüge nach einer bestimmten Zeit, die vom Abstand der Impulsquelle bzw. des Beobachters zum Reflektor abhängt, beim Beobachter eintreffen.


    Die beiden Wellenzüge werden solange zw. den beiden Reflektoren hin- und hergeworfen, bis sie infolge von Luftabsorption und Absorption an den Reflektoren abgeklungen sind. Der sich zwischen den Reflektoren befindende Beobachter hört eine Serie von Schallpulsen mit Frequenz und Dauer t0 des auslösendes Impulses. Der Zeitabstand zw. zwei aufeinenderfolgenden Pulsen, oder die Impulsfolgefrequenz, hängt von den Positionen von Impulsquelle und Beobachter zueinander ab. Flatterechos unterschieden sich in der Impulsfolgefrequenz fFL sowie in der frequenzabhängigen Abklingzeit.



    Die Impulsfolgefrequenz fFL ist durch den Abstand der beiden Reflektoren gegeben:

    fFL = c/l

    mit

    l = Abstand zw. den beiden Reflektoren

    c = Schallgeschwindigkeit in Luft = 340 m/s



    Je kleiner der Abstand, desto dichter ist die zeitliche Abfolge der Pulse, die beim Beobachter eintreffen, und desto größer die Tonhöhe des resultierenden Tons. Ein Abstand von 3,4 m hat demnach eine Tonhöhe von 100 Hz zur Folge. Bei sehr kleinen Abständen ist der Klang des Flatterechos metallisch, ab einem Abstand von ca. 2 m macht sich ein Schnarren bemerkbar, das mit zunehmendem Abstand in ein Flattern übergeht, bis ab 16 m die Reflexionen als einzelne Echos wahrgenommen werden.


    Die notwendige Bedingung für die Ausbildung eines Flatterechos ist, daß die Impulslänge t0 so kurz ist, daß keine Interferenz, d.h. Verstärkung oder Auslöschung, zwischen den Pulsen auftreten kann:



    t0


    Bei einem typischen Raum von 8 x 5 m wären die Impulslängen demnach 23,5 bzw. 14,7 ms.



    Ist die Impulslänge größer, wird kein Flatterecho ausgebildet, sondern eine der Eigenfrequenzen angeregt und eine Resonanz aufgebaut. Da Absorptionskoeffizienten bei senkrechtem Schalleinfall kleiner sind als bei schrägem Einfall, wird die Nachhallzeit/Abklingzeit TFL des Flatterechos länger als die Nachhallzeit des Raumes bei der gleichen Frequenz:



    TFL = 0,04/(c/sfS +a/l + m)



    mit



    c = Schallgeschwindigkeit in Luft = 340 m/s

    l = Abstand zw. den beiden Reflektoren

    f = Frequenz des Impulses

    S = Reflektorfläche

    a = Absorptionskoeffizient der Reflektoren

    m = Schallabsorptionsgrad von Luft


    Maßnahmen zur Unterdrückung von Flatterechos in Räumen sind



    - Anbringen von Diffusoren an den Begrenzungsflächen, diese müssen jedoch recht groß sein

    - Anbringen von Absorbern an den Begrenzungsflächen, der Absorptionsgrad sollte mindesten 0,7 betragen

    - Neigung bzw. Schiefstellung einer Begrenzungsfläche, der Winkel sollte mindestens 5, am besten 20 Grad betragen

    - Hindernisse zwischen den Begrenzungsflächen aufstellen



    Literatur

    Krauth et al., “Modelluntersuchungen an Flatterechos”, Frequenz 1964, Bd. 18, Nr. 8, S. 247

    Maa, “The flutter echoes”, J. of Acoustical Society of America 1941, vol. 13, S.170


    Klaus

    Hallo,

    Wobei man, meiner Meinung nach, zwischen den ersten Schallharten Reflexionen (50ms) unterscheiden sollte.

    Erstreflexionen sind diejenigen Reflexionen, die
    1. von nur einer Raumbegrenzungsfläche reflektiert werden, bevor sie beim Hörer eintreffen und die

    2. innerhalb des Zeitfensters ankommen, in welchem der Präzedenz-Effekt wirksam ist.


    Die Obergrenze dieses Zeitfensters liegt bei 80 ms. 80 ms bedeutet einen Weglängenunterschied zw. Direktschall und Reflexion von 27 m, 50 ms von 17 m, sowas gibt in normalen Wohnräumen nicht, "wohnraumtaugliche" Werte liegen bei 20 ms.


    Zitat

    Während die ersten Reflexionen die Ortung eines Tones erschweren/stören
    ist das bei den größeren Nachhallzeiten auch vom Pegel derer abhängig.


    Richtiger wäre "während die ersten Reflexionen die Ortung eines Tones erschweren/stören KÖNNEN".


    Doch selbst im schalltoten Raum, also ganz ohne jegliche Reflexion, tritt Lokalisationsunschärfe auf, also nicht perfekte Schallquellenortung, wie entsprechende Experimente gezeigt haben:


    http://asa.scitation.org/doi/abs/10.1121/1.1908052


    Die Nachhallzeit ist definiert als die Zeit, in der der Schalldruck um 60 dB bzw. auf 1/1000 seines Ursprungswertes abfällt, bei einer Zeit von 0.3 s ist bei gleichem Ausgangspegel der Pegel genauso hoch wie bei einer Zeit von 1.5 s. Irgendwie macht der Satz für mich keinen Sinn. Ausserdem darf man nicht vergessen, dass nur etwa die ersten 10-20 dB der Schalldruckabnahme relevant sind, da der Rest von der durchlaufenden Musik maskiert wird.


    Klaus

    Moin,

    Zur Psychoakustik :


    Stichwort Orgel - ohne zu wissen was oder ob überhaupt was geändert wurde - sind Ausschnitte vorgeführt worden , dann wurde vom Tonmeister willkürlich die Nachhallzeit geändert und nach der Demo der Wert mitgeteilt , mit dem Hinweis das MIT Nachhallzeiten , live in der Kirche gespilet , das Gesamtstück länger dauert


    auf meine letzte Frage bzgl. des kleinen WFS-Raumes in Detmold hattest du seinerzeit nicht geantwortet. Wenn ich das lese, was auf der homepage steht, wird von einer einstellbaren Nachhallzeit diese Raumes nichts erwähnt, im Gegensatz zum Konzerthaus mit dem "elektroakustischen System zur Nachhallverlängerung der Firma SIAP".


    Ich gehe also davon aus, dass im kleinen Raum die Nachhallzeiten NICHT einstellbar sind, man einen Vergleich zw. höheren und niedrigeren Zeiten dieses Wiedergaberaumes also nicht machen kann. Womit wir wieder bei meinem Einwand sind, dass es keine psychoakustisch gestützte Erklärung für die Notwendigkeit des geforderten Korridors für die Nachhallzeiten gibt.


    Klaus

    Hallo,

    Selbstverständlich lassen sich zu hohe Nachhallzeiten ohne messen feststellen , aber nur mit dem Akustiker / Hörer & Raumakustik Material lassen sich exakte Nachhallzeiten bestimmen , zumindest bis 50-60 Hz herum , darunter wird es zeitlich & Material Einsatz etwas aufwändiger .


    Step by Step geht es beim Frequenzbereich und im Zeitkorridor hinunter , dann sind 500-600 € bestens angelegt .

    Exakte Bestimmung der Nachhallzeiten werden einzig und allein deswegen gemacht, um in Folgeschritten die Werte in den EBU/SSF-Korridor schieben zu können. Für die Notwendigkeit dieses Korridors habe ich bisher noch keine einzige sinnvolle Erklärung gelesen, die sich z.B. auf psychoakustische Untersuchungen stützt. Somit wird lediglich gefordert/empfohlen, ohne die Notwendigkeit zu nachzuweisen.


    Klaus

    Hallo,

    Ich reduziere es mal darauf, dass ich das Gefühl habe, dass es teilweise unpräzise klingt, da sich Töne übereinander legen. Dies ist wohl zu hohen Nachhallzeiten geschuldet. Oder die Erstreflexionen sind zu stark (ist das das gleiche?).

    Was genau (zu) hohe Nachhallzeiten RT60 wahrnehmungstechnisch bewirken, d.h. ausser die Sprachverständlichkeit zu beeinträchtigen, ist mir nicht bekannt, und wurde für Musikwiedergabe in kleinen Räumen meines Wissens auch nicht untersucht:


    http://www.aktives-hoeren.de/d…mpelmann_Nachhallzeit.pdf


    Starke Erstreflexionen sind qua Wahrnehmung nicht das gleiche wie Nachhall, sie machen sich irgendwann durch Änderungen der Klangfarben oder durch Änderungen der räumlichen Abbildung bemerkbar, und solche Änderungen werden als Reize benutzt anhand derer z.B Wahnehmungsschwellen bestimmt werden:


    http://www.aktives-hoeren.de/d…uehe_Reflexionen_2015.pdf



    Ich werde mich jetzt ein wenig einlesen.

    Schadet nie, dies erlaubt einem auch, die gängige Lehrmeinung, die von den technischen Akustikern vertreten wird, mit kritischen Augen zu sehen. Die links habe ich ja eingestellt, solltest du die Originalliteratur lesen wollen, schick mir 'ne mail.


    Zum Thema LEDE siehe hier:


    http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-6082.html


    Was Messungen angeht: wie schon gesagt, diese sind rein technisch orientiert und tragen dem menschlichen Gehör keinerlei Rechnung: Wahrnehmungsschwellen, Klangverfärbungsunterdrückung, Kurven gleicher Lautstärke, Trommelfellfrequenzgänge, all dies bleibt komplett unberücksichtigt. Nur weil eine Reflexion in der Messung auftaucht, ist sie noch lange nicht wahrnehmbar, und schon gar lässt sich aus der Messung ableiten, wie und in welchem Masse sie sich bemerkbar macht.


    Klaus

    Nebenbei, was wäre denn dein Lösungsansatz?


    Eine Lösung lässt sich nur dann vorschlagen, wenn man das Problem identifiziert hat, was bisher nicht der Fall ist. Ob Nachhall etwas mit


    1. mit zunehmender Lautstärke nervendem Klangbild

    2. nicht in sich ruhendem Klangbild

    3. mangelnder Präzision


    zu tun hat, weiss ich nicht, vor allem deswegen, weil dies absolut undeutliche Beschreibungen sind, bei denen ich z.B. nicht wüsste, was damit gemeint ist. Zu hohe Nachhallzeiten lassen sich aber problemlos feststellen, ohne jede Messung. Solange der Fragesteller keine weiteren Einzelheiten liefert, kann man nur raten und spekulieren.


    Klaus

    Moin,

    das ist einzigste Weg erst wird der Raum gemessen, dann wird gemessen

    wie der Lautsprecher sich in den Raum verhält...


    ... und im letzten Schritt wird dann noch der Trommelfellfrequenzgang des Besitzers begradigt.


    Wer als professioneller Raumakustiker das zentrale Element der Kette, um den sich schlussendlich alles dreht, nämlich den Hörer, d.h. die in diesem Zusammenhang relevante Psychoakustik und Klangwahrnehmung völlig ausser Acht lässt, ist in meinen Augen nicht kompetent. Man kann sich als Kunde diesbezüglich schlau machen (die links sind ja eingestellt), muss aber nicht, es steht jedem frei, zu entscheiden, woran er glaubt und woran nicht.

    HOFA schwimmt voll im Strom der allgemeinen Lehrmeinung, und ist für mich somit keine Referenz.


    Na was sollte denn sonst der Grund sein für die klanglichen Probleme, zumal ich schrieb:mbMn


    Du hast geschrieben: "die(s?) erhöhten Nachhallzeiten sind mbMn für den suboptimalen Klang verantwortlich" und diese Formulierung lässt darauf schliessen, dass beim Fragesteller erhöhte Nachhallzeiten eine Tatsache seien, obwohl dies nie erwähnt wurde.


    Klaus

    Hallo Stephan,

    Eine vernünftige Messung bringt Aufschluss ,manchmal reicht schon eine optimale Positionierung im Raum um das Ergebnis deutlich zuverbessern schon erlebt...

    Ohne Korrelation zw. Messung und Wahrnehmung kann eine Messung keinen Aufschluss bzgl. spezifischer gehörter Probleme bringen. Ohne einen Grundriss des Raumes mit Angaben zur Positionierung von LS und Hörplatz lässt sich zu diesem Punkt auch weiter nichts sagen. Vielleicht sind die Außerachs-Frequenzgänge der LS so verbogen, daß die Probleme dorther kommen.


    Es geht darum zu wissen wo die Problemstellen sind, vor allem im Nachhall, dies erhöhten Nachhallzeiten sind mbMn für den suboptimalen Klang verantwortlich. Wenn du da bessere Ansatzpunkte siehst, teil es uns mit.:)

    Von erhöhten oder zu hohen Nachhallzeiten hat der Fragesteller meines Wissens bisher nichts erwähnt.


    Klaus

    Hallo,


    ist es nicht besser 5-600€ für eine Akustikplanung (Messung) zu bezahlen und somit wichtige Hinweise für die Plazierung und Ausführung von Absorbern und Diffusoren zu erhalten...

    Die beste Investition meiner Meinung nach ist die in das Buch von Floyd Toole:


    https://www.amazon.de/Sound-Re…Engineering/dp/0240520092


    Darin wird auf alle Aspekte der Raumakustik und, noch wichtiger, auf die Wahrnehmung durch den Hörer eingegangen, welch letztere von der technischen Akustik komplett ignoriert wird.


    Klaus

    Moin,

    Man kann mit Hilfe der Messergebnisse Einschätzungen Treffen und den Raum ggf. weiter behandeln.


    Mit Hilfe von Messungen werden mit ziemlicher Sicherheit lediglich die "üblichen Verdächtigen" ermittelt (Erstreflexionen etc.) und entsprechende Behandlungsmassnahmen vorgeschlagen, ohne jedoch, mangels Korrelation, zu wissen, ob diese tatsächlich am Klangbild wie beschrieben schuldig sind. Genausogut kann man gleich an den entsprechenden Stellen Absorber anbringen, ohne erst gross zu messen.

    Zitat

    Der Klang dürfte präziser werden, wenn der Nachhall gesenkt wird und ein homogener(er) Frequenzgang und Nachhallverlauf erreicht ist.


    Was präziser Klang sein soll, müsste erstmal definiert werden.

    Um zu wissen, ob die Nachhallzeit subjektiv zu hoch ist, bruacht man nicht zu messen. Zwischen Raumfrequenzgang/Frequenzgang der Nachhallzeit und Wahrnehmung gibt es ebenfalls Null Korrelation, wenn man mal in die Fachliteratur schaut:


    http://www.aktives-hoeren.de/d…mpelmann_Nachhallzeit.pdf


    Die einzige (positive) Korrelation zw. Frequenzgang und Wahrnehmung, die mir bekannt ist, ist die zw. den Frequenzgängen von Lautsprechern und Bevorzugung durch Hörer.

    Untersuchungen in der Richtung gibt es bestimmt genug. Aber welche davon sind wirklich wissenschaftlich nachvollziehbar (siehe: Schlauer-Hans-Effekt)?

    Ich habe mir während der letzten 8 Jahre die relevante Fachliteratur zum Thema Raumakustik und diesbezüglich interessanter Psychoakustik angeschaut und solche Untersuchungen wären mir bestimmt aufgefallen:


    http://www.aktives-hoeren.de/v…c.php?f=28&t=1719#p109771


    Klaus

    Moin,

    Ohne Messen und akustische Maßnahmen wird er mMn leider nicht weiterkommen und akustische Maßnahmen machen nur Sinn, wenn man weiß wo man ansetzen muss.

    Mich würde dann mal brennend interessieren, wie man in Messungen erkennen kann, dass


    1. das Klangbild mit zunehmender Lautstärke nervt

    2. das Klangbild nicht in sich ruht

    3. es an Präzison mangelt


    vor allem angesichts der Tatsache, dass exakt Null Untersuchungen gibt, aus denen man eine Korrelation zw. Messung und Wahrnehmung ableiten kann!


    Klaus

    Moin,


    Zitat von Kawumm

    der nächste Vergleich fand im kleinen WSF Raum statt, in der Grössenordnung eines normalen Wohnzimmers, dieselbe Melodie / Stück auf dem Zentralrechner gespeichert wurde über das LS System vorgeführt .


    Mit Nachhallzeiten und runter bis 20 Hz im 300ms Fenster , ohne wenn und aber waren die Unterschiede derart von offensichtlich .


    Soll ich dem entnehmen, dass im kleinen WSF-Raum ebenfalls die Nachhallzeit einstellbar ist? Falls ja, welche Werte wurden eingestellt? Der nächste Schritt wäre dann natürlich der kontrollierte Hörtest zur Feststellung, welche Nachhallzeit "optimal" ist bzw. ob Nachhallzeiten oberhalb der EBU/SSF-Werte wirklich stören bzw. ab wann sie stören.



    Klaus

    Moin,


    Zitat von Kawumm

    Wir reden von einem Zeitfenster des Wechsel, innerhalb von maximal 15 Sekunden. Ein zeitlicher Abstand in dem das Kurzzeit-Gedächtnis nicht überfordert sein sollte. Vorgeführt und demonstriert, wurde dies in der WFS Konzerthalle in Detmold, an deren riesen Orgel.


    Laut info, die ich auf die Schnelle gefunden haben, lässt sich die Nachhallzeit schrittweise auf Werte zw. 1.5 und 5 Sekunden einstellen. Ich glaube gerne, dass zw. 5 und 1.5 s ein massiver Unterschied wahrzunehmen ist. Jedoch lassen sich solche Erfahrungen nicht auf akustisch kleine Räume übertragen, da wir dort von ganz anderen Grössenordnungen reden, mit ganz anderen psychoakustischen Auswirkungen, auf z.B. Wahrnehmungsschwellen. Darum müsste man derartige Experimente in kleinen Räumen durchführen, um festzustellen, wie sich vergleichbare Änderungen dort auswirken. Auch lässt sich deswegen von Orgelmusik in einer Konzerthalle nicht auf Wiedergabe über bündelnde Lautsprecher in einem kleinen Raum schliessen, da das Schallfeld ein ganz anderes ist. auch hierzu eine Ausarbeitung:


    http://www.aktives-hoeren.de/d…pelmann_Schallfeld_DE.pdf


    Du wärest vermutlich erstaunt, zu sehen, wie schlecht das akustische Gedächtnis, selbst bei kleinen Zeitspannen wie 15 s, selbst bei einer im Vergleich zu Orgelmusik einfachen Aufgabe des Erkennens der Tonhöhe ist:


    http://asa.scitation.org/doi/abs/10.1121/1.1907411


    Klaus

    Moin,


    Zitat von Kawumm

    Eine Melodie Sequenz von einer Orgel MIT Nachhall gespielt und dieselbige direkt danach mit REDUZIERTEN Nachhallwerten gehört hat, könnte womöglich in die Situation kommen, an den Einfluss von Reflexionen zu glauben. Zur Erinnerung , wir sind nur beim Nachhall !


    Du meinst, die Sequenz erst im Raum im eher halligen Zustand hören, dann in diesem Raum den Nachhall durch Anbringen von Absorbern merklich senken, dann nochmal hören? Dass das akustische Gedächtnis dafür eventuell zu schlecht ist, scheint bei dir keine Fragen aufzuwerfen!


    Klar ist zuviel Nachhall keine gute Idee, spätestens wenn die Sprachverständlichkeit leidet, besteht Handlungsbedarf. Auch zum Thema Nachhall jibbet 'ne Ausarbeitung :D


    http://www.aktives-hoeren.de/d…mpelmann_Nachhallzeit.pdf


    Klaus