Beiträge von Zitronenfalter

    Als ich Mitte der 70er anfing, nach Schaltungsvorschlägen aus elektor Verstärker zu bauen, waren die noch allesamt mit einzelnen Transistoren konzipiert. Das setzte sich fort bis in die 80er mit den erstmals erhältlichen Hitachi-Mosfets (2SJ49/SK134).

    Mein Radiorecorder von Telefunken, Bj. ca. 1975, war bereits mit einem Leistungs-IC vom Typ TBA810 bestückt - und spielte sowohl im Verbund mit angeschlossenen Eigenbauboxen wie auch mit den eingebauten sehr ordentlich.


    Bereits da zeigte sich, daß viele Vorurteile ("diskret ist besser") eigentlich Unfug sind.


    Unsere Kinder hatten in ihrer Jugend jeweils eine Mini-Kompaktanlage von Philips, Modell DCM 2020, die sie beim Auszug nicht mitgenommen haben, weil inzwischen Bluetooth-Boxen+Handy bequemer sind.


    Nachdem der letzte noch funktionsfähige Hifi-Verstärker irgendwelche nervigen Kritschelgeräusche von sich gab und zur Überarbeitung beiseite gestellt wurde, habe ich eine dieser DCM2020 aus dem Karton geholt und im Wohnzimmer an verschiedene LS angeschlossen (KEF Corelli, Telefunken L5000, Myro Koax-Monitor,...). Man merkt natürlich, daß das kein Hifi im eigentlichen Sinn ist, aber es musiziert jetzt bereits seit längerem ganz anhörbar.


    Irgendwann habe ich mal in die Service-Unterlagen geschaut:
    in dieser Anlage werkeln ein IC für die diversen Soundprofile (klassische Klangsteller gibt´s leider nicht)

    und ein Schaltverstärker-IC vom Typ TDA7491, welches ca. 10W @ 6 Ohm /Kanal bereitstellen soll.


    Abgesehen davon, daß durch das Soundprocessing und evtl .auch die HF-Filter am Ausgang der Frequenzgang etwas limitiert ist - man merkt nicht, daß hier ein Schaltverstärker arbeitet.

    Tatsächlich war ich davon ausgegangen, daß die eher alte Anlage noch einen der üblichen analogen Leistungs-ICs enthält, bis mich die vielen Diskussionen um Klasse-D-Verstärker anregten, genauer nachzuschauen.


    Resumee für meine Wenigkeit: man kann mit allen möglichen Lösungen glücklich seine Musik genießen.

    Ich werde auch weiterhin Röhren, diskrete Halbleiter (Germanium, Silizium,..), analoge Chips wie auch schaltende betreiben, ohne da irgendeine Religion draus zu machen.


    Im Hobby suche ich einfach nur Freude und Entspannung. Den Gral müssen andere suchen :P


    Gruß Klaus

    Guten Abend,


    die genannten 3k5 sind als optimaler Arbeitswiderstand (Primärimpedanz des Ü.) im Datenblatt aufgeführt. Der Innenwiderstand der Röhre liegt lt. Dokumentation bei 30k.


    Man kann die Primärimpedanz des Ausgangsübertragers in gewissem Rahmen von den Herstellerangaben abweichend wählen, sollte aber mit der Auslegung einer solchen Endstufe vertraut sein.

    So ganz perfekt ist auch die “korrekte“ Anpassung nie, da die Impedanz des Lautsprechers in Abhängigkeit der zugeführten Frequenz variiert. Oft ist eine Impedanzlinearisierung des LS sinnvoll / vorteilhaft.


    Gruß Klaus


    P.S. Datenblätter sehr vieler Röhrentypen und Hersteller finden sich auf der Seite von Patrick Sokoll

    Um auf den Einwurf von Halluzineller bzl. der Verstärkerklassen einzugehen: Daß sogar im B-Betriebsmodus sehr niedriger Klirr erreichbar ist, hat jüngst der chinesische Hersteller Topping bewiesen.


    B100 und B200 heißen m.W. die Monoblöcke.


    Ich erinnere mich auch, daß Douglas Self einmal in einem Artikel dargelegt hat, warum höherer Ruhestrom nicht zwangsläufig zu besserem Verhalten führt, es vielmehr darauf ankommt, daß der Ruhestrom an die Halbleiter angepaßt ist. Mitunter können das erstaunlich geringe Werte sein (ad hoc fällt mir Naim Nait ein).


    Gruß Klaus

    Seltsamer Vergleich.

    Von einem Buch wird auch nicht erwartet, daß sich während der Lektüre Menschen u. Gegenstände materialisieren.


    Ein Stereosystem strahlt dagegen zwar Schall ab, aber dieses Schallfeld im Hörraum hat nur sehr entfernt Ähnlichkeit mit dem, was sich dem Konzertbesucher darbietet.


    Ist auch nicht wirklich schlimm.


    Schließlich lautete der letzte Satz oben:

    M.b.M.n. ist dieses Format weitestgehend entbehrlich bis sinnfrei, wenn es um die Musik an sich geht.“


    (die entscheidenden Teile extra hervorgehoben)


    Gruß Klaus

    mein lieber Klaus


    Das trifft auf ALLE zu die Stereophonie hören, also auch auf dich & mich.

    Hallo Otto,


    die Stereophonie ist ja nichts physikalisch reales und konsistentes. Sie basiert rein auf menschlichen psychoakustischen Effekten.

    M.b.M.n. ist dieses Format weitestgehend entbehrlich bis sinnfrei, wenn es um die Musik an sich geht.


    Das Hören im Sweet Spot, wo man eben gezwungenermaßen sitzen muß, um die wichtigste Prämisse zu erfüllen, habe ich schon etwas länger hinter mir gelassen. Ich empfinde dies als unnatürlich - aber jeder mag das für sich natürlich ganz anders bewerten :)


    Entspannte Grüße

    Klaus


    P.S. @all: entschuldigt den OT-Schlenker

    Gelegentlich, wenn ich in der Kölner Philharmonie wieder einem Konzert lauschen darf, denke ich: dieses phantastische Klangerlebnis wollen die Hifi-Freaks und Hochender also mit ihrem nerdigen Gerätepark nachstellen - Lustig…


    Aber: mag doch jeder betreiben und modifizieren, wonach ihm der Sinn steht.

    Eine letztgültige Wahrheit gibt es ohnehin nicht.


    Gruß Klaus

    Hallo Franz,


    diese hohen Hauben gab es auch bei den 2a3 bzw. 300b-Monos von raphael audio (audio workshop).


    Bei diesem Verstärker oben sehen die Übertrager hinter den Endröhren mit ihrer schlanken hohen Form eher nach Tamura o.ä. aus Fernost aus.


    Ansonsten ist nicht jede 300b-Kiste mit einer Pentode als Eingangsröhre ein WE91-Klon…

    Macht natürlich nix, wenn es schön spielt :)


    Gruß Klaus

    Halte ich jetzt für etwas übertrieben - wenn auch das Gerät mit dem Gebastel innen und außen etwas erhöhten Aufwands bedurfte.


    Wer schon einmal das Vergnügen hatte, Verstärker aufzuarbeiten, in denen größere Brandschäden vorlagen (Trafo, Elkos, Leistungsröhren,…), sieht solche Fälle wie der hier besprochene eher gelassen ^^


    Gruß Klaus

    Es gibt sie also noch, die kleinen Schuhkarton-Verstärker mit entspanntem Hören angepasster Leistung und ordentlichem Klang.


    Der Luxman leidet sicher auch unter der Alterung sämtlicher Kontakte und Bauteile im Signalweg - nach ca. 4 Jahrzehnten durchaus verzeihlich.


    Gruß Klaus

    In einer Vorstufenschaltung wird eine 300B sicher nicht "verheizt" - höchstwahrscheinlich läuft sie mit sehr moderater Verlustleistung und hält nahezu ewig.


    Allerdings kann ich Brachialaufbauten dieser Art zunehmend nichts mehr abgewinnen. Auch wenn´s toll klingen mag - das Verhältnis Aufwand(Gewicht,Größe) / Nutzen ist mir zu weit jenseits von ausgewogen.


    Wer aber Freude an solchen Extremen hat, lasse sich bitte nicht abhalten ^^


    Gruß Klaus

    Wenn "Loudness" (aka physiologische Lautstärkeeinstellung) bislang stets eingeschaltet wurde, um auch bei geringen Pegeln einen ausgewogenen Klang genießen zu können, sollten vorzugsweise Geräte in Betracht gezogen werden, die diese Funktion - mindestens aber Klangsteller - enthalten.


    Es gibt m.E. kaum etwas unpraktischeres, als eine Kette, die erst bei Lautstärken beginnt Spaß zu machen, die das Umfeld (und die eigenen Nerven) stressen.


    Nix für ungut

    Gruß Klaus

    Hallo Steff,


    vielleicht magst Du einfach den Hersteller bzw. das Modell nennen. Woher soll der Nichteingeweihte sonst wissen, welche Tonmöbel gezeigt werden?


    Ich habe hier auch noch ein paar ältere LS, die wohl keiner (er)kennen dürfte.

    Kann mal im Sommer ein Foto liefern, momentan sind die Teile auf dem Dachboden verstaut (Gehäuse müßten auch erst gründlich überarbeitet werden - Straßenrandfund...)


    Gruß Klaus

    Diese ausgestellten Füße, welche man sonst bei größeren schmalen Standlautsprechern findet, wirken an einer “aus dem Vollen gefrästen“ Vorstufe optisch aber wirklich nicht harmonisch.


    Das ist m.E. ein Punkt, der oft übersehen wird.


    Damit ist ja nicht ausgeschlossen, auch einmal prägnante/ originelle/ eigenständige Details zu realisieren.


    Gruß Klaus

    Die wahrscheinlich ewige Debatte im Hochendbereich: Messungen erfassen nur einen Teil der Wahrheit, viele relevante Dinge können nicht gemessen werden, weil unbekannt und/oder prinzipiell einer Messung nicht zugänglich


    versus


    Messungen sind der einzig objektive Maßstab, um eine Komponente bewerten zu können.


    Ich möchte mir kein Urteil anmaßen, wundere mich aber immer wieder mal, warum ausgerechnet bei hochwertiger Musikreproduktion irgendwelche (vermeintlichen?) Kleinigkeiten über Wohl und Wehe genußvoller Rezeption entscheiden (sollen) :/


    Spontan kommt mir in den Sinn, daß dies auch an der Immaterialität liegen könnte, während bei eigener Präsenz im Konzertsaal die physisch erfahrbare Anwesenheit der Musiker sich sehr unmittelbar mitteilt.

    Und im Falle der Stereophonie kommt hinzu, daß man nicht einmal der akustischen Ausgabe eines klar lokalisierbaren Wandlers lauscht, sondern aus zweierlei Signalen die Instrumente als Phantomschallquellen durch unser Gehirn erzeugt werden müssen.


    :sorry: für den OT-Exkurs


    Gruß Klaus

    Ich muß ehrlich zugeben, daß sich mir nicht so recht erschließen will, warum die Wahl des OpAmps so eine Bedeutung hat, wenn das Signal zum Ausgang hin in einen Stream mehr oder weniger breiter Rechteckpulse verwandelt wird und die hohe Pulsrate zwingend ein effektives HF-Filter durchlaufen muß.


    Wurde das einmal meßtechnisch unter die Lupe genommen und/oder verblindete Hörvergleiche durchgeführt, um Autosuggestion auszuschließen?


    Weiß jemand näheres?


    Gruß Klaus

    Die Idee der optional hinzufügbaren Netzteilkapazität wurde offenbar von 0kt*ve kopiert. Leider ohne jedes Maß und in extrem schlechter Ausführungsqualität.


    Ich entsinne mich noch, vor vielen Jahren eine Besprechung in einer der Hifi-Regenbogenblätter gelesen zu haben.

    Mancher erinnert sich evtl. auch an die Vorstellung der Hiraga(?)-Endstufe mit riesigen Akkus bzw. Kondensatorbänken.

    Also alles nix neues.


    Allein: so ein wildes Gebastel als "Tuning" anzubieten bzw. zu verkaufen ist schon arg grenzwertig.


    Gruß Klaus