Beiträge von hoerohr

    Hallo Winnie winvieh ,

    das ist doch mal eine Steilvorlage wie sie im Buche steht, damit hast du nicht nur die eigentlichen Probleme beschrieben, sondern auch gleich ein Brücke zum nächsten Punkt geschlagen.


    Deine Beispiele zeigen eigentlich nur, dass das Thema "Gehäuse/Schirmung versus Masse" ganz offensichtlich geflissentlich übergangen wird. Wie wichtig das Thema ist, ist mir klar geworden, als ich mal ein Dossier über symmetrische Verkabelung für ein Tonstudio-Forum geschrieben habe, und dieses zur Kontrolle Jörg Wuttke, einstiger Chefentwickler bei Schoeps, geschickt habe. Der war geradezu außer sich weil ich an einer Stelle "Masse" anstatt "Schirm" geschrieben habe. Dem Mann geht diese "flapsige Verwechselung" offensichtlich tierisch auf den Senkel, anders kann ich mir seine Reaktion nicht erklären.


    Bei der Trennung von Masse und Schirm geht es nicht allein um die Verhinderung von Brumm, sondern auch um weitere, höherfrequente Störungen vom Signal fern zu halten. Dies ist gerade beim Übertrager besonders wichtig weil man hier nichts künstlich kompensieren kann, was bei einer elektronischen Schaltung ob deren niederohmigen Eigenschaften machbar ist (in gewissen Grenzen). Diese Störungen mögen noch so klein sein das man sie nicht hört, aber sie verfälschen das Signal auch durch Modulation, selbst bei -110 dB.


    Nichtsdestotrotz gibt es in meinem Übertrager sehr wohl eine Verbindung zwischen Masse und Gehäuse/Schirm. Jedoch nicht "hart" sondern weich über einen ground loop Filter (Isolator). In den Beispielen ist dieser mit GLP gekennzeichnet. Somit wird die rausgehende Schirmung vom Gehäuse "weich" getrennt und das Signal immer noch "geschont". Damit stehen immer noch beide Optionen - symmetrisch und unsymmetrisch - für die weitere Anbindung an den Phono-Vorverstärker zur Verfügung. Symmetrisch ganz klassisch per XLR, unsymmetrisch kann Pin 1 am RCA-Stecker auf Masse gelegt werden (ist kein Kurzschluss, die Eingangsmasse am Phono-Eingang bekommt lediglich einen Bezugspunkt).


    Was noch fehlt, sind Zeichnungen für die Ausgangsseitigen Verbindungsmöglichkeiten. Diese werde ich (hoffentlich) noch heute Abend nachliefern und einzeln erläutern.


    Ich hatte vor Jahren schon mal hier im Forum angefragt, wer welchen Trafo im Einsatz hat, und wie dort die "Erdungen" gemacht wurden, leider ohne Resonanz.

    Kein Wunder, bei der Vielfalt von Kompromissbehafteten Notlösungen weiß doch der normale Musikfreund nicht mehr was vorn oder hinten ist.


    Gruß


    Matej

    Hallo zusammen,

    endlich finde ich die Zeit einige Details zum Übertrager SUT-1L zu erläutern und die Besonderheiten und Eigenschaften einer symmetrischen Verbindung einzugehen. Dabei möchte ich oft auftretenden Probleme bei der Integration von symmetrischen Quellen in unsymmetrische Anlagen behandeln und meine Lösungen dazu besprechen.


    Als erstes möchte ich die Definition von Masse und Gehäuse/Abschirmung klären. In unsymmetrischen Verbindungen wird in der Regel die Abschirmung auch als Masseleitung verwendet, was dazu geführt hat, das man schon die Schirmung allgemein als Masse definiert. Und genau diese Definition führt immer wieder zu Missverständnissen und behindert uns bei der Behebung von Brummproblemen. Besonders deutlich wird das bei der Anbindung eines Plattenspielers an eine bestehende Anlage, wobei zu allem Überfluss selbst manche Hersteller das kleine 1x1 nicht berücksichtigt haben.


    Zum einfacheren Verständnis habe ich eine PDF-Datei mit 5 Beispielen der Verbindungsmöglichkeiten erstellt und beigelegt. In all diesen Beispielen sind Masse und Gehäuse/Schirmung streng getrennt, und mit all diesen Beispielen lässt sich ein symmetrisch ausgeführter Übertrager an einen unsymmetrischen Eingang eines MM-Phono realisieren.


    Doku_Verkabelung.pdf


    Bei all diesen Beispielen dient der Tonarm selbst als Abschirmung und hat keinerlei direkten Kontakt mit dem negativen Signalleiter des Tonabnehmers. Der Tonarm selbst wird per üblichem "Erdungsdraht" (Achtung, nicht Massedraht!) mit dem Gehäuse des Phonovorverstärkers, in unserem Fall des Übertragers, verbunden. Wir haben somit einem Potenzialausgleich zwischen den beiden Gehäusen, dabei hat das eigentliche Signal nichts zu suchen. So sieht es in der Regel bei unsymmetrischen Verbindungen aus. Bei symmetrischen Verbindungen - in der Regel XLR, alternativ (aber selten) Lemo oder ODU - findet diese Verbindung über die Abschirmung statt. Somit übernimmt der Kabelschirm die Funktion eines Gehäuses und eventuell auftretende Einstreuungen werden von beiden Signalleitern ferngehalten.


    Beispiel 1: Cinchausgang am Plattenspieler/Tonarm auf XLR - der Erdungsdraht verbindet die beiden Gehäuse, Pin 1 der XLR Buchse ist direkt mit dem Gehäuse verbunden, und im Stecker liegt der Schirm ebenfalls auf Pin 1. Somit sind alle Bedingungen einer brummfreien (Erdfreien) Verbindung gegeben - der Schirm dient lediglich als Abschirmung, beide Signale (+ und -) laufen unter gleichen Bedingungen.


    Beispiel 2: XLR-Ausgang am Plattenspieler/Tonarm auf XLR - die einfachste und bestmögliche symmetrische Verbindung, der Erdungsdraht wird überflüssig, die Verbindung von Tonarm und Verstärkergehäuse wird über die Abschirmung realisiert. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Verstärkereingang auch entsprechend so konfiguriert wurde. Das ist leider nicht immer der Fall, weshalb ich meine angebotenen Kabel auch in diesem Fall mit einem "Erdungsdraht" ausstatte. So sind meine Kabel jederzeit auch mit Fremdprodukten verwendbar.


    Beispiel 3: 5-Pol-Ausgang am Plattenspieler/Tonarm auf XLR - 5-Pol Verbindungen bieten die Möglichkeit die Abschirmung getrennt von den Signalleitungen zu führen. Somit ist eine Konfiguration mit XLR-Steckern problemlos möglich, und auch hier wird der Erdungsdraht überflüssig. Aus den bereits erwähnten Gründen (siehe 2:) statte ich meine 5-Pol/XLR-Kabel ebenfalls trotzdem mit einem Erdungsdraht aus.


    Beispiel 4: Cinchausgang am Plattenspieler/Tonarm auf Cinch + mein RCA-XLR Adapter - dieses Beispiel ist eigentlich nicht empfehlenswert. Cinch selbst bietet nur 2 Pole, hat also keine Anschlussmöglichkeit die Schirmung getrennt anzuschließen. Eine Möglichkeit wäre, die Abschirmung per separater Litze einseitig am Eingangsseitigem Cinch-Stecker "hinten" herauszuführen und mit der Polklemme am Verstärkergehäuse anzuschließen. Übrigens ein guter Tipp für den Anschluss von MM-Tonabnehmern am Phonoeingang, weil es die Kabelkapazität drastisch vermindert. Für den Anschluss eines Übertragers mit symmetrischem Eingang jedoch ungeeignet.


    Beispiel 5: 5-Pol-Ausgang am Plattenspieler/Tonarm auf Cinch - unter den bereits bestehenden Anlagen vielleicht die am häufigsten vorkommende Variante. Da der Cinch-Stecker keine Anschlussmöglichkeit für den Schirm bietet, ist die Verwendung des "Erdungsdrahtes" hierbei Standard. Nicht jeder möchte gleich seine bestehenden Cinchstecker "opfern" und auf XLR umrüsten. So ist mit der Verwendung unseres Adapters eine vollwertige symmetrische Verbindung zum Übertrager machbar.


    Das wars fürs erste. Fragen bei Unklarheiten sind erwünscht, dafür habe ich den Beitrag in diesem Kanal angelegt.


    Es folgen noch eine Abhandlung zum Ausgansseitigem Anschluss an den MM-Phono Eingang, Anpassungsmöglichkeiten an verschieden Tonabnehmer, bisherige Erfahrungen mit verschiedenen Tonabnehmern und Phonovorverstärkern.


    Gruß


    Matej

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/142307/


    1987 ca.5700,--DM mit Tonarm und noch immer klasse

    Klasse das ich den nochmal sehe. Als Rene Trömner damit ankam, haben viele Leute die Nase gerümpft wegen "frecher Goldmund Kopie".

    Mir gefiel der Dreher auf Anhieb, und Trömner hat mir damals eine komplette Motor-Einheit samt Steuerung einzeln verkauft. Das Teil läuft heute noch bei meinem damaligen Schreiner, fehlerfrei!


    Gruß


    Matej

    Hallo Hubi,

    ich kann jetzt lediglich aus meiner Erfahrung bezüglich des Acryls für die Verwendung von Plattentellern berichten. Acryl ist dafür schon recht gut, besser als so profane Alu-Teller. Aber mittlerweile gibt es bessere Materialien, z. B. POM.


    Ich denke das hier beides eine Rolle spielt, das Acryl nicht mehr so en vogue ist und das es technisch von POM überholt wurde. Nichtsdestotrotz ist und bleibt Acryl ein gutes Material und es gibt immer noch genügend Hersteller die auf Acryl setzen. Wenn die das gefällt, kannst du immer noch bedenkenlos zu einem Acryllaufwerk greifen. Es gibt ja auch noch andere Parameter die z. T. noch wichtiger sind als als das Chassis-Material, wie z. B. elektronische Motorsteuerung oder ein gescheiter Tonarm.


    Gruß


    Matej

    Hallo zusammen,

    als ich meinen Network-Player (Project Stream Box S2 Ultra) installiert habe, wollte ich bei der Gelegenheit auch ein "besseres" USB-Kabel zum DAC (Project DAC-Box DS2 ultra) probieren. Habe mir dann bei HiFi-Regler ein inakustic Exzellenz bestellt. Neugierig angeschlossen, und Bauklötze gestaunt - unglaubliche Räumlichkeit, völlig losgelöst von den Lautsprechern und auf einmal waren Instrumente zu hören die vorher gar nicht da waren. So fiel mir ein Kastagnetten-artiges Geräusch auf, welches im regelmäßigem Rhythmus auftrat, und von rechts nach links wanderte. Beim genauen hinhören fielen mir auch hin wieder Knackser auf, welche ebenfalls regelmäßig auftraten. Sch...., doch nicht etwa defekt? Habe dann andere Stücke gewählt - die "Kastagnetten" und Knackser tauchten wieder im selben Rhythmus auf. Klare Sache, Kabel defekt. Mit meinen alten USB-Kabeln verschiedener Qualität trat das alles nicht auf, habe drei unterschiedliche ausprobiert.


    HiFi-Regler hat das Kabel ohne mit der Wimper zu zucken sofort ausgetauscht, die haben sogar die Rückversandkosten übernommen. Als das neue dann endlich ankam, habe ich das natürlich wieder sofort getestet - vom "superben" Klang war nichts mehr zu hören, aber auch keine "Kastagnetten" und keine Knackser. Versuche Unterschiede zu den normalen USB-Kabeln zu hören habe ich zwar unternommen, aber eventuelle Unterschiede als belanglos empfunden.


    Seitdem ist meine Neugier auf "bessere" USB-Kabel erst mal auf "null" gesunken. Das inakustik spielt wie jedes andere auch, sieht aber gut aus, auch wenn das niemand sieht :)


    Es ist einfach defekt, austauschen und Ruhe ist. Komischerweise scheint das nur bei den Edelmarken aufzutauchen, bei den billig-Strippen ist mir das noch nie passiert.


    Gruß


    Matej

    Hallo Harry,

    schön hergerichtet, gratuliere!

    Wie sieht es mit den Lagern aus? Das Zeugs was außen sichtbar ist kriecht ja in jede kleinste Ecke, da werden die Lager garantiert auch was abbekommen haben. Hast du die auch gereinigt und neu eingestellt?


    Gruß


    Matej

    Hallo zusammen,

    man muss wohl oder übel damit rechnen dass ein "negatives" Ereignis eingetreten sein könnte. Vor einigen Tagen las ich die Meldung das die Russen auf der Krim die Ukrainer systematisch enteignen. Inwiefern Andrej dazu gehört, oder zu welcher Bevölkerungsgruppe er gehört, keine Ahnung, weis hier glaube ich eh niemand.


    Ich bereue es jedenfalls nicht was gespendet zu haben...


    Gruß


    Matej

    Hallo Bernd,

    dein Beitrag zeigt doch auf das eigentliche Problem was solche Produkte haben. Die preisliche Bewertung kommt hier in eine Schieflage, wird sogar auf den Kopf gestellt.


    Wer gibt schon viel Geld für Tonarm und MM-Preamp aus, um ein "profanes" MC-System" für 750,- € daran zu hängen? Das wäre mal ein eigenes Thema...


    Weiter oben wurde die Notwendigkeit einer Plattenwaschmaschine erwähnt. Kann ich bestätigen, scheinbar schlechte Aufnahmen, bzw. Pressungen gewinnen deutlich an Qualität und machen auf einmal Spaß. So krass war das mit dem Benz Micro Ruby nicht, das Ethos scheint hier deutlich anspruchsvoller zu sein.


    Gruß


    Matej

    Hallo,


    der Analaogschmiede-Tonarm schaut wirklich schön aus! Was kann er denn inm Gegensatz zu anderen bekannten, guten Tonarmen. Gibt es da sowas wie eine Bezugsgröße? Man weiß ja jetzt nicht wo der qualitativ = hörtechnisch steht.


    Grüße :)

    Das gro der guten Tonarme klingt mit einigen passenden Tonabnehmern wunderbar, kommt allerdings an seine Grenzen mit hochwertigen MC-Abtastern jenseits der 2.000,- € Klasse. Sie schaffen es nicht "das eine", was diese Systeme können, und wofür die Besitzer viel Geld ausgegeben haben, rüberzubringen. Es gibt nur ganz wenige Tonarme, die mit dieser TA-Klasse zurechtkommen und den besonderen "Tatsch" auch mühelos wiedergeben können. Der AS-Arm kann das, und das zu einem Bruchteil des Preises der Konkurrenz. Und letzteres ist genau das was den Tonarm so besonders macht. Würde der AS-Arm 3.500,- € kosten, wäre er wahrscheinlich bestenfalls Insidern bekannt.


    Achtung: dies ist eine subjektive Aussage und die Preisgrenzen sind ebenfalls gefühlt subjektiv und willkürlich gewählt.


    Gruß


    Matej

    Hallo zusammen,

    möchte noch etwas loswerden im Bezug auf die Spendendebatte. Natürlich wissen wir alle, dass die momentane Situation für alle Seiten schwierig (das ist noch verniedlicht) ist. Für Andrej nahezu ausweglos, für uns schwer einzuschätzen ob das nicht ein Fass ohne Boden wird. In einer solchen Situation sind 900,- € Peanuts, reicht gerade mal für 2-3 Wochen. Aber mir, und wahrscheinlich auch den anderen Spendern, geht es hier auch darum es wenigstens zu versuchen. Schade wenn ein solches Talent (nicht nur technisches Wissen, sondern auch ein Gespür für die Materie) nicht noch eine Chance bekommt. Und selbst wenn das nicht reicht, so bleibt bei Andrej (sofern er es ernst meinst) das Gefühl das er geschätzt wird und nicht allein ist. Wenn alles doch noch vor die Hunde geht, bleibt für Andrej immer noch die Motivation einen Neuanfang zu starten, egal ob in der Ukraine, auf der Krim oder in Deutschland, Slowenien (jederzeit willkommen) oder sonst wo in Europa.


    Sch..... was auf das Risiko, mir ist es die Sache Wert.


    Gruß


    Matej


    PS: Habe schon einiges für die Ukraine gespendet, und was die 3. Welt angeht so hat es Slowenien mehr mit der Hilfe zur Selbsthilfe. Global sind einige Leute unterwegs die bei uns ihre Ausbildung genossen haben und heute in ihrer Heimat verheißungsvolle Projekte fahren. Geldspenden damit sich irgendwelche Despoten den Bauch vollschlagen ist nicht so unser Ding.