Beiträge von Arne

    Hallo,


    ich mußte einfach diesen alten Thread einmal aus der Tiefe holen. Ich habe vor etwa einer Woche meinen Well Tempered Classic mit dem beschriebenen Kit auf Stringantrieb umgebaut. Ich war anfänglich sehr skeptisch (besonders wegen des Knotens) und sah mich im Geiste schon das Kit mit 50% Verlust wieder auf eBay verticken.


    So weit wird es aber nicht kommen. Um es kurz zu machen: Wow. Der Sprung ist erheblich größer als der vom einfachen "Well Tempered Record Player" zum früheren "Well Reference". Dabei sind die Veränderungen im Klangbild - ich kann es nicht anders sagen - wirklich das exakte Gegenteil von dem, was Alex vermutet/befürchtet. Alles wird straffer und konturierter, bei kleiner Jazz-Besetzung (Charlie Byrd Trio) stehen die Instrumente wie angenagelt im Raum. Das war bei meinem Well vorher einer der wenigen Kritikpunkte: Trotz der Ruhe und weitgehenden Abwesenheit von Störgeräuschen fehlte die felsenfeste Abbildung z.B. eines großen VPI. Das ist jetzt vorbei. In dieser Ausbaustufe ist es schlicht und ergreifend der beste Plattenspieler, den ich je besessen habe.


    Ich kann allen Well-Besitzern, die jetzt nach dem Well Amadeus schielen und das Kleingeld zusammenzählen, nur empfehlen, sich erstmal das "Amadeus Upgrade Kit" anzuhören.


    Arne

    Mir hat gerade erst letzte Woche ein Revox-Techniker erzählt, dass er aus heutiger Sicht eine PR99 (selbst die MK I-Version) einer B77 immer vorziehen würde. Die PR99 sei vom Entwicklungsstand her neuer und habe letztlich doch eine deutlich rauschärmere Elektronik.

    Allerdings bezweifle ich, daß sich die Plattenfirmen die Mühe machen und für den geringen Umsatz, der verglichen mit der CD erzielt wird ein extra Master zu erstellen.


    Offenbar ist gerade das häufiger als man denkt. Schließlich werden die im Vergleich zur CD in vergleichsweise kleiner Auflage hergestellten LPs oftmals von den "Gurus" der Szene wie Bernie Grundman oder Doug Sax gemastert, die beim "Loudness War" nicht mitmachen und sich durchaus der Zielgruppe bewußt sind, für die sie arbeiten. Eine ganze Reihe von Vinylausgaben klingt deshalb trotz digitalen Ausgangsmaterials besser (das heißt vor allem: dynamischer) als die CD. Diana Kralls letzte Platte wurde glaube ich schon genannt, eine andere ist z. B. "Wild Young Hearts" von den Noisettes, die als CD auf einer guten Anlage unanhörbar ist.


    Arne

    Hallo,


    ich kann Jürgen nur beipflichten. Der Laden unterscheidet sich wohltuend von anderen Second-Hand-Plattenläden, die ja nur zu oft im Wesentlichen dasselbe Programm führen. Thomas Mechlen fliegt selbst mehrfach im Jahr in die U.S.A. und bringt aus New York, Kalifornien und Florida nicht selten mehrere tausend Platten mit. Der Zustand variiert, aber es sind immer eine Menge Sachen dabei, die man ansonsten in Deutschland vergeblich sucht, u. a. auch im Jazz- und Klassikbereich (originale Blue Notes, RCA Living Stereos, Mercury Living Presences usw). Die Preise sind fair, aber bei gut erhaltenen Originalpressungen nicht im Schnäppchenbereich angesiedelt. Ich würde mal sagen: Die Scheiben, die den besonderen Reiz von Black Diamond Records ausmachen, liegen in der Regel irgendwo zwischen 20 und 80 Euro. Das heißt konkret: Eine gut erhaltene Verve-Pressung aus den 60ern (z.B. irgendwas von Stan Getz oder Oscar Peterson) gibt's um 28-35 Euro, das in England als Exportware gepreßte Pendant einer Decca SXL mit London-Label kann in ordentlichem Zustand je nach Titel auch mal einen 50er kosten.


    Ich gehe sehr gern hin - Thomas Mechlen wie auch die anderen Mitarbeiter sind ausnehmend freundlich und hilfsbereit. Besonders positiv: Man kauft nie die Katze im Sack - wenn es etwas auszusetzen gibt, ist der Inhaber der letzte, der nicht mit sich reden läßt.


    Arne

    Dieser Verallgemeinerung kann ich so nicht zustimmen; man muss immer wieder den Einzelfall betrachten. Und das gilt sowohl für Neu- als auch für Wiederveröffentlichungen.


    Gruß


    Andreas


    Leider kann man aber praktisch niemals sicher sein. Erst neulich hat ein Mitglied im Steve-Hoffman-Forum nachgewiesen, dass (mindestens) eine der MFSL-Sinatra-Neuauflagen vom Digitalmaster gezogen wurde und das selbst die MFSL-Box aus den frühen 80ern vom gleichen Künstler schon teilweise digital remasterte Versionen enthält. Für eine ganze Reihe der Wiederveröffentlichungen von Classic Records gilt wohl ähnliches. Die Spreu vom Weizen zu trennen ist mithin fast unmöglich, zumal sich die Labels inzwischen - um die Fans nicht zu verprellen - sehr schwer damit tun, dieses Vorgehen zuzugeben. Das Dilemma der Reissue-Labels ist wohl, dass sie mit den Bändern vorlieb nehmen müssen, die ihnen zur Verfügung gestellt werden, und das werden vielfach stinknormale DATs mit einer Auflösung von 16 Bit / 48 Khz sein.


    Arne

    Wieso DAT?
    Wegen Kosten, Bandlänge, Platzbedarf, Bedienung!


    Als Klassikliebhaber nehme ich fast immer die ca 115 Minütige Sendungen auf, teilweise bis 3 Std. Da kommt keine Cassette mit.


    Genau deshalb bin ich auch von DAT auf den Sony PCM-D50 umgestiegen. Absolut problemloses Handling, Super Bit Mapping bereits standardmäßig eingebaut und schon mit dem internen 4-GB-Speicher bei 16 bit / 44.1 kHz eine maximale Aufnahmedauer von 6 Stunden und 24 Minuten. Das Überspielen per USB 2.0-Schnittstelle ist im Handumdrehen erledigt, archiviert wird bei mir wegen der Datensicherheit auf DVD-RAM. Ich kann nur sagen: Ein Quantensprung gegenüber DAT. Mindestens gleiche Qualität bei unschlagbarem Bedienungskomfort. Band ja, aber bei mir nur noch analog! :)


    Arne

    Hallo,


    vielleicht kann mir einer der Decca-Kenner hier weiterhelfen. Weiß jemand, ab wann (bzw. ab welcher LXT-Katalognummer) es gleichzeitig Mono- und Stereopressungen einer Aufnahme gab? Oder präziser gefragt, bis zu welcher LXT-Nummer gibt es keine korrespondierende Stereoaufnahme? Dass der Zeitpunkt so um 1958-60 herum liegen muss, ist mir schon klar, aber in den Zeitrahmen fallen halt Hunderte von Aufnahmen bzw. Katalognummern.


    Arne

    Hallo,


    vor einigen Monaten war ich erstaunt, am Schaufenster der "Hifi-Galerie Udo-Werner Becker" in der Roonstraße in Köln plötzlich einen Zettel mit der Aufschrift "zu vermieten" zu entdecken. Der Laden stand wie eh und je bis unters Dach voll mit Hifi-Geräten, wie man von draußen unschwer erkennen konnte - er war und blieb aber geschlossen, wobei sich an dem Zustand des Ladens bis vor wenigen Wochen nichts änderte (allerdings waren die von außen sichtbaren Zierpflanzen mittlerweile vertrocknet). Es sah aus, als wäre das Geschäft fluchtartig verlassen worden. Dabei war der Laden seit über 20 Jahren am Platz. Weiß jemand näheres?

    Meiner war BJ 90 SN 88000 mit Cirkus, Ittok und K5 , allerdings fast kaputt und mit BASIK Netzteil, in Top Zustand für 350 EUR vom Händler!


    Die Zeiten dürften allerdings wirklich vorbei sein. Aber ich stimme Dir prinzipiell zu. Ich habe vor etwa einem Jahr meinen LP12 incl. Valhalla, Ittok, Linn K18, unverkratzter Haube und OVP im Top-Zustand für um die 800 Euro "geschossen", und selbst das wurde von einigen Forumskollegen hier als etwas zu teuer empfunden. Bereut habe ich es dennoch nicht, weil der Spieler wirklich extrem gepflegt ist und immer noch aussieht wie frisch aus dem Laden, praktisch ohne sichtbare Gebrauchsspuren. Mit einem Grace-Tonarm hätte ich ihn aber vermutlich auch für 300 Euro weniger nicht haben wollen - da sind die nächsten 500 Euro Nachrüstkosten vorprogrammiert, damit das Teil einigermaßen auf heutigem Niveau spielt.


    Arne

    Warum kaufst Du Dir nicht eine DVB-C Karte für den PC? Der gesendete Datenstrom (MP2) wird ohne jede weitere Manipulation oder gar Verlust auf die Festplatte gespeichert.


    Kann man mit einer DVB-C-Karte bzw. einem DVB-C-Stick (gibt's ja von Terratec für 99 Euro) auch die digital eingespeisten Radioprogramme empfangen? Alle Infos, die ich im Netz darüber finde, klammern das (absichtlich oder unbewußt?) aus. Auch bei Terratec ist nur von analogem und digitalem TV und analogem Radio mit RDS die Rede.


    Arne

    Hallo,


    eigentlich bin ich ein UKW-Verfechter (seit vielen Jahren tut ein Dual CT 1641 bei mir Dienst), aber gestern habe ich zum ersten Mal an der heimischen Anlage Internet-Radio gehört (einfach die Kopfhörerbuchse meines IBM Thinkpad r51 per Miniklinke -> Cinch mit dem Vorverstärker verbunden). Der holländische Klassikkanal Radio 4 sendete eine Liveübertragung (Mahler 2) - wer spielte, habe ich leider nicht mitbekommen.


    Ich muß sagen, ich war ziemlich geplättet. Keine wahrnehmbare Kompression, sehr schöne Klangfarben (besonders bei den Blechbläsern) und große Dynamik - ich habe wirklich gebannt zugehört, bis ich wegen eines dringenden Termins das Haus verlassen mußte. Ich wünschte, ich könnte als Analog-Fan etwas anderes behaupten, aber m. E. wird es für UKW ab 192 kbps schwer.


    Arne

    Was heißt bei einer Phono-Vorstufe eigentlich "besser"? Ich denke, daß der Klang von vielen Faktoren abhängig ist. Ein nicht zu vernachlässigender Parameter ist aber die Rauscharmut des Phonozweigs, und damit war es bei allen Vollverstärkern, die ich kennengelernt habe, nicht sonderlich weit her. Was das wirklich bedeutet, habe ich erst erfahren, als mir per Zufall vor einigen Jahren für kleines Geld ein Lehmann Black Cube angeboten wurde. Seitdem muß ich im "Leerlauf" den Lautstärkeregler meines Verstärkers bis in die 12-Uhr-Position aufreißen, um überhaupt ein Rauschen wahrzunehmen. Bei leisen Aufnahmen (z. B. Akustikgitarre solo) macht das schon einen riesigen Unterschied, was feine Details angeht.


    Arne

    also wenns nur um Oberflächengeräusche und Knackser geht ,
    kann aber ein Arkiv1 auf dem LP12 auch locker mithalten (...)


    Mit dem Well Tempered Record Player vielleicht, aber mit dem Well Tempered Classic mit "black damped platter"? Das wage ich stark zu bezweifeln. Ich kann zum Vergleich leider nur meinen pre-Circus-LP12 mit Ittok und K18II heranziehen, aber da fehlt zum WT dann doch noch eine ganze Menge. Die große Stärke des Well ist, daß die Ruhe praktisch unabhängig vom verwendeten System ist - ein gutes MM-System profitiert von den Stärken des Well genau so wie ein hochpreisiges MC. Aber ich will hier keinen Glaubenskrieg vom Zaun brechen, schließlich höre ich selbst momentan eher mit dem LP12. Den Well würde ich aber freiwillig nicht hergeben. Was ihm fehlt (ich hatte darüber schon einmal einen Thread aufgemacht) ist eine Motorsteuerung auf dem Niveau eines Valhalla oder besser. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, irgendwann mal eine solche zu bekommen oder selber zu bauen.


    Arne

    Ich kenne mehr wie einen der den Well klanglich super fand, wegen fehlender Feinmechanik vom Kauf jedoch Abstand nahm. Und das war noch zu
    golfballfreien Zeiten.


    Der Well Tempered ist ein extrem guter Plattenspieler. Er hat andere Stärken und Schwächen als z.B. ein LP12, spielt aber mindestens in der gleichen Liga. Ich kenne nach wie vor praktisch kein Laufwerk, bei dem vorhandene Oberflächengeräusche oder Knackser so in den Hintergrund treten wie beim Well Tempered.

    Checke doch einfach mal ein Nagaoka MP10.. Kostet nicht viel, ist MM und meiner Meinung nach DIE Alternative zum 103er.


    Hallo,


    sind die Nagaokas wirklich so gut? Ich hatte hier und auch in einem anderen Forum mal um Kommentare dazu gebeten, aber kaum Antwort bekommen. MP-10/-11 bzw. die neuen Serien mit einer Null hintendran gelten, wenn man den im Internet zugänglichen Quellen Glauben schenkt, als gute, sauber abtastende Einsteigersysteme, die am richtigen Arm vielleicht einen Tick besser als ein Audio Technica AT 90/95 spielen. Preislich gibt sich das nichts.


    In der Preiskategorie der verschiedenen DL-103-Varianten sind ja eher die besseren Nagaoka-Abtaster (MP-20/30/50) zuhause. Ich kenne aber niemanden, der diese Systeme schon einmal gehört hat bzw. sie explizit empfehlen würde. Schaut man bei Audioasylum, so findet man Widersprüchliches. Alle scheinen sich zwar einig darin zu sein, daß die Abtastfähigkeit der Nagaoka-Systeme sehr gut ist - beim Klang gehen die Meinungen aber auseinander. Zwischen den Zeilen lese ich "undynamisch, müde, kein richtiger Bass, aber seidige, angenehme Höhen".


    Ich würde mich freuen, mal eine fundierte Meinung dazu zu hören - ich würde für meine LP12/Ittok LVII-Kombi möglicherweise durchaus mit einem MP20/30 als Nachfolger meines inzwischen doch betagten K18 II liebäugeln.


    Arne


    P.S.: Wenn ich mich nicht täusche, sind die Nagaokas keine MMs, sondern MIs (Moving Iron). Allerdings liefern sie anders als die Grado-Systeme wohl eine recht hohe, MM-ähnliche Ausgangsspannung. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

    den Staub auf dem Ball einfach wegpusten, der Staub auf dem Silikon fällt nicht weiter auf, fliegt teilweise beim Pusten mit weg,sinkt teilweise nach unten.
    Hab gerade die Silikon-Wanne eines WT-Arms entleert, ein klein dunkel gefärbtes unten am Boden.


    Kann ich nur bestätigen. Ich bin seit vielen Jahren im Besitz eines Well Tempered Classic (davor hatte ich einen Well Tempered Record Player), und ich muß sagen, daß der Staub keinerlei Probleme macht. Ich sauge alle zwei, drei Wochen vorsichtig die Tasse ab - was darin liegen bleibt, stört nicht weiter.


    Arne

    Der Empfehlung schließe ich mich an, möchte aber gleichzeitig darauf hinweisen, dass es das Ganze auch auf LP gibt. ;)


    Hallo Markus,


    ich wußte doch, das ich was vergessen hatte. Im Ernst: Die LP-Ausgabe hatte ich damals (noch bei Walter Lindenberg vom Plattenladen "Get Rhythm" im Kölner Mediapark) bestellt, habe sie aber nicht mehr bekommen - ich war mir nicht sicher, ob die Aufnahmen wirklich auch auf LP erschienen sind.


    Arne