Beiträge von stefane

    03) Vincent Neil Emerson - The Golden Crystal Kingdom

    Da hatte ich eine große Erwartungshaltung, die sich (zumindest für mich) nicht in Erfüllung gewandelt hat, mir fehlt da der Moment der Begeisterung aber vielleicht muss ich es einfach erst noch 2-3x hören bis es "kickt".

    Dieses Beiläufige, leicht Lakonische ist gerade das, was mir an der Platte sehr gefällt.


    In die beiden vorigen Platten - "Fried Chicken and Evil Women" aus dem Jahr 2019 und "Vincent Neil Emerson" aus dem Jahr 2021 - hatte ich immer mal wieder reingehört, zu einem Kauf konnte ich mich dann aber nicht entschließen.

    Kennst Du diese beiden Platten? Und, falls ja, wo würdest Du die wesentlichen Unterschiede gegenüber dem neuen Album sehen?

    Oh, das hört sich richtig klasse an ! Danke für den Hinweis, gleich mal reinhören.

    Ist bereits Margaret Glaspys drittes Album, Dr.Music.


    Das Debütalbum "Emotions and Math" aus dem Jahr 2016 fand ich großartig. Konzentriert auf Stimme und elektrische Gitarre, aber trotzdem mit einem vollen Sound, der sehr direkt aufgenommen ist.


    Nach dem Debütalbum kam 2020 das zweite Album "Devotion", auf dem sie diesen kantigen E-Gitarrensound allerdings zugunsten einer üppigeren Produktion mit allerlei elektronischen Spielereien und einer prominenteren Rolle von Piano und Keyboards zurückgefahren hat, was damals überhaupt nicht an mich ging.


    Im August diesen Jahres erschien mit "Echo the Diamond" dann ihr drittes Album, bei dem der rotzige, drahtige Gitarrensound des Debüts, vielleicht mit etwas weniger bluesigen Untertönen als beim Debütalbum, wieder zurück ist, und bei dem auch ihre ebenso warme wie raue Stimme wieder deutlich im Vordergrund steht.

    Tolle Platte, auch wenn's nicht ganz in meine TOP 10 des Jahres gereicht hat.

    Mein Konzertjahr 2023 war quantitativ leider nicht allzu ergiebig:


    01) Rose City Band – 6.6.2023 – Schorndorf, Manufaktur

    02) Simon Joyner Trio – 8.9.2023 – Schorndorf, Manufaktur

    03) Lankum – 17.11.2023 – Schorndorf, Manufaktur

    04) The Sadies – 10.11.2023 – Stuttgart, Laboratorium

    05) Courtney Marie Andrews – 22.8.2023 – Schorndorf, Manufaktur

    06) Slow Pulp – 15.12.2023 – Schorndorf, Manufaktur

    07) Postcards – 29.4.2023 – Schorndorf, Manufaktur

    08) Chuck Prophet & The Mission Express – 26.4.2023 – Heilbronn, WaldHaus

    09) Water and Sand – 14.10.2023 – Eltershofen, Music House

    10) Ghost Woman – 28.7.2023 – Schorndorf, Manufaktur

    11) The Reverend Peyton's Big Damn Band – 6.7.2023 – Heilbronn, WaldHaus

    12) Downpilot – 5.5.2023 – Stuttgart, Laboratorium

    Dann will ich auch mal, bevor's zu spät wird.


    01) Lankum - False Lankum

    Contemporary Irish Folk aus Dublin.

    Fesselnde Mischung aus leisen, zarten Tönen, dem oft unverblümten, eindringlichen und fordernden Gesang und dem mächtigen, überwältigenden, pulsierenden, klirrenden und ächzenden Drone-Sound mit seinem Brummen und Grollen.

    Trotz aller experimentellen Elemente entwickelt das einen unglaublichen Sog, Lankum verleihen den Aufnahmen eine seltsame, treibende Qualität, die mich mitreißt.


    02) Lisa O'Neill - All of This Is Chance

    Irische Singer-Songwriterin mit ihrem bereits fünften Album. Für mich ist es aber die Premiere bei ihr.

    Sehr ergreifend mit bewegenden Geschichten. Und einer ganz eigenen Stimmfärbung, gleichzeitig rauh und zu Teilen schroff, dann aber auch wieder melodisch und warm. Der englische Begriff "unadorned" beschreibt die Platte vielleicht am besten.

    Erinnert mich manchmal etwas an Cinder Wells Album "No Summer" aus dem Jahr 2020, auch wegen der teilweise droneartig eingesetzten Geigen.

    Fesselnde Platte!


    03) Vincent Neil Emerson - The Golden Crystal Kingdom

    Produziert von Shooter Jennings.

    Hatte Vincent Neil Emerson bisher unverständlicherweise als nicht relevant für mich abgestempelt. Aber das neue Album packt mich: leise, aber intensiv köchelnd, lakonischer, zurückhaltender Gesang, teilweise recht harte Geschichten, die aber nicht in Bitterkeit umschlagen, sehr zugängliche Instrumentierung, alles mit großer Selbstverständlichkeit gespielt. Großartig.


    04) Rose City Band - Garden Party

    Wiederum großartig gelungenes neues Album von Ripley Johnson.

    Psychedelische Cosmic American Music mit wunderbar wimmernder Pedal Steel und Wurlitzer, die Weite und der freie Geist des amerikanischen Westens werden beschworen. Front Porch Music im besten Sinne, unbekümmert, lässig, unbeschwert. Wie ein Trip ins sonnige Kalifornien der späten 60er, was natürlich ein romantisiertes Bild ist, dem ich mich aber nicht entziehen kann.


    05) Lauren Barth - Stormwaiting

    California Folk aus Santa Barbara.

    Bereits ihr zweites Album, das erste Album "Forager" aus dem Jahr 2017 ist an mir vorbeigegangen. Ein schönes West Coast-Album, Einflüsse von David Crosby, Joni Mitchell und Tim Buckley sind zu hören, aber auch britischer Folk lugt um die Ecke. Von der Stimmung her erinnert mich allerdings erstaunlicherweise so Einiges an Bert Janschs 74er-Album "L.A. Turnaround".


    06) Kassi Valazza - Kassi Valazza Knows Nothing

    Schöne Mischung aus Country und Cosmic American Music mit leicht psychedelischen Einschlägen. Wunderbar gedämpft instrumentiert mit Telecaster Twang, Wurlitzer, Pedal Steel, Kornett und Trompete. Die Stimmfärbung von Kassi Valazza erinnert mich auf diesem Album erstaunlich oft an Karen Dalton.

    Sehr schöne Coverversion von Michael Hurleys "Wildegeeses" zum Ende der Platte, bei der Akustikgitarre, Fiddle und Kassi Valazzas Stimme wunderbar ineinandergreifen.

    Wächst mit jedem Hören.


    07) P.G. Six - Murmurs & Whispers

    Die erste Platte von Pat Gubler seit 2011.

    An der Grenze zwischen Folk und Psych mit einer deutlichen Verbeugung gegenüber englischem Weird Folk der Sechziger und Siebziger. Oft wird die Gitarre von der keltischen Harfe ersetzt. Subtile Elektronik sorgt für leichte Drone-Effekte, trotzdem überwiegt ein Gefühl der Leichtigkeit.


    08) Cinder Well - Cadence

    Amelia Bakers neues Album ist wieder wunderbar, packt mich aber nicht ganz so unmittelbar wie "No Summer" aus dem Jahr 2020. Etwas üppiger arrangiert als der Vorgänger – die Streicherarrangements stammen von Lankums Cormac MacDiarmada – elaborierter und vielleicht auch vielschichtiger, gehen der Platte diese stürmische Doom-Dringlichkeit und die Atmosphäre von Gefahr etwas ab, die auf "No Summer" omnipräsent waren.


    09) Spice World - There's No "I" in Spice World

    Jangle Pop-Gruppe aus Fremantle bei Perth mit ihrem Debütalbum.

    Manchmal mit leicht psychedelischen Einflüssen, verspielt, verschroben, zuweilen charmant wackelig. Mit einem unverkennbaren Down Under-Sound.


    10) Buddy & Julie Miller - In the Throes

    Überraschend rotzige und dringliche neue Platte mit einem wunderbaren, nach vorne gehenden Drive. Alles andere als ein gediegenes Alterswerk.

    Gestern wurde bekannt, daß der legendäre australische Singer-Songwriter, Pianist und Saxophonist Louis Tillett bereits am 6. August gestorben ist.

    Bekannt wurde er in den Achtzigern als Frontmann der Wet Taxis. Aber auch bei anderen australischen Bands wie Ed Kueppers Laughing Clowns oder den Celibate Rifles war er immer wieder als Gastmusiker aktiv. Zudem hat er sich natürlich unvermeidlich auch im Dunstkreis um Tex Perkins bewegt.


    Habe Louis Tillett mit dem 92er-Album "Letters to a Dream" kennengelernt, müßte so Mitte der Neunziger gewesen sein.

    Faszinierendes Album. Habe dann alles von ihm gekauft, was ich bekommen konnte. Besonders schön fand ich auch die beiden Alben "The Ugly Truth" und "Midnight Rain" mit Charlie Owen auf dem Return to Sender Label.


    64 Jahre ist ja eigentlich kein Alter.

    Es war mir wohl bekannt, daß er an einer chronischen Nierenerkrankung litt, daß es aber so schlimm um ihn stand, war mir micht bewußt.


    R.I.P., Louis Tillett.


    Louis Tillett war auch ein begnadeter Interpret von Songs anderer Musiker.

    Mein Lieblingscover von Louis Tillett ist wahrscheinlich seine Aufnahme von Allen Toussaints "On Your Way Down", erschienen auf seinem 87er-Debütalbum "Ego Tripping at the Gates of Hell".


    Louis Tillett – On Your Way Down


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    Rose City Band aus Portland, gestern in Hamburg.


    Feinster psychedelischer Country Rock, großartige Band!

    Auch am Dienstagabend war das ganz wunderbar:


    Rose City Band – 6.6.2023 – Schorndorf, Manufaktur


    Am Dienstagabend die Rose City Band um den Sänger und Gitarristen Ripley Johnson mit ihrer Cosmic American Music in der ganz gut gefüllten Schorndorfer Manufaktur. Die Vibes des zu Ende gehenden, sonnendurchfluteten Tags haben natürlich den perfekten Rahmen für die unaufgeregt spacigen Sounds der Rose City Band geschaffen.


    Zu Beginn benötigt die Band drei Songs, um in den Flow zu kommen. Spätestens mit dem vierten Song – dem grandiosen "Mariposa" vom neuen, im April erschienenen Album "Garden Party" – hebt diese so entspannt-unaufgeregte Mischung aus Countryrock und Psychedelia dann aber völlig ab.


    Im Vergleich zu den Platten nehmen die Keyboards und die überraschend präsent abgemischte Pedal Steel eine etwas prominentere Rolle ein, was einen dichteren, energetischeren Sound erzeugt, während auf den Platten eher dieses durch die Gitarre von Ripley Johnson geschaffene, luftige Wide Open Spaces-Gefühl vorherrscht.


    Im Konzert ist vor allem dieses organische, beiläufig-virtuose Zusammenspiel von Gitarre, Pedal Steel und Keyboards nichts weniger als faszinierend. Paul Hasenberg am Wurlitzer-Piano und Mellotron mit jazzigen, teils völlig abhebenden Läufen. Der großartige Barry Walker an der Pedal Steel sehr leichtfüßig, die Gitarre und den Gesang von Ripley Johnson sanft umschlingend. Die Pedal Steel agiert dabei oft nicht als Begleitinstrument im Hintergrund, sondern steht gleichberechtigt mit der Gitarre als Leadinstrument im Fokus.


    Das ergibt einen sich weit in die Lüfte schraubenden, umhüllenden Psychedelic Sound mit kleinen, subtilen Wendungen, der über den Konzertverlauf hinweg immer hypnotischer und losgelöster wirkt, während die Songs ihren entspannten Jamcharakter nie verlieren, was dann auch mehr als einmal Grateful Dead-Vibes aufkommen läßt.


    Ein ganz grandioses, viel zu früh endendes Konzert.

    Wie erst kürzlich bekannt wurde, ist Jack Lee, der zusammen mit Peter Case und Paul Collins bei der legendären, kurzlebigen Power Pop Band The Nerves spielte, bereits am 26. Mai im Alter von nur 71 Jahren gestorben.


    Obituary aus dem San Francisco Chronicle: S.F. street musician who wrote Blondie hit dies at 71


    R.I.P., Jack Lee.


    The Nerves – Hanging on the Telephone


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    So sieht's bei mir aus:


    01) Simon Joyner – Songs from a Stolen Guitar

    Sehr schön produziert mit der Begleitung durch elektrische Gitarre, Vibraphon, die Tupfer vom Klavier, die kratzige Viola, das oft mit dem Besen gespielte Schlagzeug, die immer im Hintergrund bleiben, aber der Platte dadurch eine gedämpfte, aber sehr warme Atmosphäre geben und für das richtige Maß an Spannung sorgen. Aber mit sparsamsten Mitteln und zwei oder drei Akkorden ganze Landschaften heraufzubeschwören ist Simon Joyner ja nicht fremd. Dazu der kratzende, schabende Gesang, die wie immer tollen Songs.

    Sehr schöne Platte eines meiner alten Favoriten.


    02) Abigail Lapell – Stolen Time

    Bereits das vierte Album der kanadischen Singer-Songwriterin. Wunderbare Balance zwischen schön-reduzierten, intimen Songs und einer facettenreichen instrumentalen Umsetzung mit Gitarre, Piano, Lap Steel, Harmonika, aber auch Bratsche oder Waldhörnern. Sehr atmosphärisch, von der Stimmfärbung manchmal an Natalie Merchant erinnernd. Genau das richtige Maß an Retro-Einflüssen, die für einen verführerischen Seventies Folk Vibe sorgen.


    03) King Hannah – I'm Not Sorry, I Was Just Being Me

    Tolles Debütalbum! Ein Duo aus Liverpool, das aber einen sehr amerikanischen Sound hat: dunkel, psychedelisch, geheimnisvoll und unterschwellig bedrohlich und unheilvoll. Mazzy Star, Cowboy Junkies, Portishead, P J Harvey und ganz stark die von mir sehr geschätzten She Keeps Bees schimmern durch.


    04) Jake Xerxes Fussell – Good and Green Again

    Das neue Album von Jake Xerxes Fussell – sein viertes seit dem Jahr 2015 und wieder auf Paradise of Bachelors veröffentlicht – ist erneut hervorragend gelungen. Produziert von James Elkington, etwas üppiger arrangiert als die Vorgänger, aber auch dieses Album ist wieder ein langer, ruhiger Fluß, mit dieser so warmen und einnehmenden Stimme, die Ruhe und Seele vermittelt, irgendwie aus der Zeit gefallen.


    05) Friendship – Love the Stranger

    Alt-Country Band aus Philadelphia/Pennsylvania, die ich erst mit dieser Platte kennengelernt habe, obwohl das offensichtlich schon ihre vierte Platte ist. Schön warmer Sound, oft mit Pedal Steel und Wurlitzer im Hintergrund; nichts ist hier gehetzt, alles mäandert mit ausreichend Raum und Zeit leise vor sich hin, ein Album der kleinen Momente.


    06) Dawn Riding – You're Still Here

    Wieder ein wunderbarer Sound mit den reduzierten Arrangements, den leichten Tupfern von Bläsern und Pedal Steel und den dezent eingesetzten Rückkopplungen. Eine sehr seelenvolle Platte, nur knapp hinter "Last Spring" aus dem Jahr 2019.


    07) Nina Nastasia – Riderless Horse

    Unglaublich starke Rückkehr nach 12 Jahren. Ein beunruhigend rohes und spärliches Album, das aber gerade dadurch so eindringlich und kraftvoll ist.


    08) Ian Noe – River Fools & Mountain Saints

    Sehr gutes Album, mit einem sehr warmen und vollen Sound, instrumental vielseitig und im Vergleich zum tollen Vorgänger eher ausproduziert. "Between the Country" in seiner schmucklosen Eindringlichkeit steht mir dann aber doch noch etwas näher.


    09) S.G. Goodman – Teeth Marks

    Wieder produziert von Jim James (My Morning Jacket). Der Sound dieses Mal etwas geradliniger, aber auch vielfältiger als beim großartigen, kargeren 2020er-Debütalbum "Old Time Feeling". Ihre Soutern Roots quellen aber nach wie vor aus jeder Ritze.


    10) Melissa Carper – Ramblin' Souls

    Vollständig aus der Zeit gefallen mit seiner Mischung aus Western Swing, Rockabilly und Country. Schöne Vibes, und die Hooks und Melodien packen mich von der ersten Note an.

    Heute ist Mimi Parker von Low gestorben.

    Sehr, sehr traurig.


    Kommenden Dienstag hätte Low eigentlich in der Manufaktur in Schorndorf gespielt.

    Das Konzert war aber schon vor längerer Zeit abgesagt worden.

    Da hatte ich dann auch das erste Mal von ihrer Krankheit erfahren. Das Statement von Alan Sparhawk klang zum damaligen Zeitpunkt für mich aber noch ganz hoffnungsvoll, jetzt im nachhinein gelesen vielleicht eher weniger:

    Zitat

    "Friends, thank you for your kind words, thoughts, and gifts recently for Mimi. Words cannot describe the sublime light that is in every message and gesture. We were hoping she would be healthy enough to do the UK/Europe tour we had planned for November, but it is clear that we should stay home and continue with treatment and care as she is still struggling with ovarian cancer.

    There have been difficult days but your love has sustained us and will continue to lift us through this time. Our hearts go out immediately to others in similar situations but who don’t have as many people sending such love and healing wishes. Find someone who is alone who needs a chat and give them your time and love.

    With tears, we say thank you and hope to see you soon.


    -Alan from Low"


    Obituary des Guardian: Low drummer and vocalist Mimi Parker dies aged 55


    Ich konnte Low leider nur einmal live erleben.

    Im November 2013 war das, in der Schorndorfer Manufaktur. Tolles Konzert. Und dieser schon auf Platten so eigene, mit nichts anderem vergleichbare Sound war live nochmals packender.


    R.I.P., Mimi Parker.


    Low – Lullaby


    Ein Track von ihrem 94er-Debütalbum „I Could Live in Hope“.


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    Ruhe in Frieden, Robert Gordon (29. 3.1947 - 17.10.2022)

    Nach einem langen Kampf gegen die Leukämie heute mit 75 Jahren verstorben.


    Angefangen hat er in den Siebzigern in der Punk Rock Band Tuff Darts.

    Dort wurde Richard Gottehrer auf ihn aufmerksam und hat dann seine ersten Soloplatten produziert. Aufgenommen hat Robert Gordon u.a. mit Link Wray, The Jordanaires und Chris Spedding.


    R.I.P., Robert Gordon.


    Anbei eine schöne kleine Fingerübung, Robert Gordons Hommage an Gene Vincent.

    Der Closing Track der A-Side seines 1979er-Albums „Rock Billy Boogie“, in dem es Robert Gordon schafft, nicht weniger als 18 Songs unterzubringen, die von Gene Vincent geschrieben oder aufgenommen wurden, als da wären: Bop Street, Pink Thunderbird, Be-Bop-a-Lula, Cat Man, Teenage Partner, Crazy Legs, Brand New Beat, Double Talkin‘ Baby, Pretty Pretty Baby, Woman Love, Five Feet of Lovin‘, Wear My Ring, Lotta Lovin‘, B-I Bickey Bi Bo-Bo-Go, Gonna Back Up Baby, Blue Jean Bop, Race with the Devil, I Sure Miss You.


    Robert Gordon – The Catman


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    Nostalgische Gefühle kamen auf, war ein LP 12 doch Ende der 80er jahre des letzten Jahrhunderts mein erstes sog. HighEnd Laufwerk. Gekauft bei 2 netten Amateuren in Stuttgart, Herrn Schrem und Pfitzinger, die rückten in Neckarsulm an und bauten einen LP 12 mit Linn Ittok III Arm und Linn Karma Tonabnehmer auf.

    Da trügt Dich Deine Erinnerung ganz leicht, Costa.

    Bei den beiden dürfte es sich um Albert Pfitzer und Harald Schrem gehandelt haben, die damals gemeinsam das Metronom in der unteren Augustenstraße betrieben haben.


    Weiß eigentlich jemand, was aus den beiden geworden ist bzw. was sie heute machen?


    Das Metronom müßte so gegen Ende 1996 / Anfang 1997 geschlossen haben.

    Kurz danach ist Dali Beric mit dem Crescendo in die Räumlichkeiten eingezogen, was aber auch nicht von langer Dauer war.

    Vor ein paar Jahren bin ich mal zufällig vorbeigelaufen. Wenn ich mich richtig erinnere, war damals ein Friseursalon in dem Laden drin.

    RIP, Mark Lanegan (25.11.1964 - 22.02.2022)

    Sehr, sehr traurig.


    Toller Musiker mit einer so charakteristischen, bewegenden Stimme.

    "Whiskey for the Holy Ghost", "Scraps at Midnight" und "Field Songs", allesamt tolle Platten. Auch seine Kollaborationen mit Isobel Campbell gingen sehr an mich. In den letzten Jahren hatte ich ihn allerdings zunehmend aus den Augen verloren.


    Großartig finde ich auch seine Coverplatte "I'll Take Care of You". Mein Lieblingstrack daraus ist wahrscheinlich "Creeping Coastline of Lights", ein wunderbarer Song der Post Punk-Band The Leaving Trains aus Los Angeles/Kalifornien, der aus meiner Sicht von Mark Lanegan geradezu genial gecovert wurde.


    Live durfte ich Mark Lanegan zweimal erleben: im November 2004 auf der "Bubblegum"-Tour in der legendären, längst dahingeschiedenen Röhre in Stuttgart mit einem heftigen Konzert, und im August 2015 auf der "Phantom Radio"-Tour im brütend heißen Stuttgarter Universum mit einem Konzert, das zwischen den Polen unfaßbar großartig und weitgehend belanglos changierte.


    Ruhe in Frieden, Mark Lanegan.


    Mark Lanegan – Creeping Coastline of Lights


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    Am Sonntag ist Norma Waterson gestorben.


    Eine Legende.

    Billy Bragg sagte gestern: „… one of the defining voices of English traditional music.“

    Dem ist nichts hinzuzufügen.


    Stay strong, Martin Carthy.

    Rest easy, Norma Waterson.


    Norma Waterson – Flower of Sweet Strabane


    Von ihrem famosen Album „Bright Shiny Morning“, im Jahr 2000 auf Topic Records erschienen.

    Martin Carthy an Gitarre und Banjo.


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    Bei mir sah das im Jahr 2021 folgendermaßen aus:


    01) Valley Maker - When the Day Leaves

    (Frenchkiss Records)

    Das neue Album von Austin Crane ist sein bisher bestes. Wer atmosphärischem Songwriter-Folk, akustischem Fingerpicking, das im Hintergrund von dezent verzerrten elektrischen Gitarren begleitet wird, und einem eher unspektakulären Americana Approach etwas abgewinnen kann, sollte hier vielleicht mal ein Ohr riskieren.


    02) Riddy Arman - Riddy Arman

    (La Honda Records)

    Großartiges Debütalbum der Countrysängerin aus Montana. Reduzierte, akustische Instrumentierung, sehr pur und schmucklos, was den Songs eine gewisse Sprödigkeit und auch Dringlichkeit gibt. Veröffentlicht auf dem Label La Honda Records, das auch Colter Wall in seinen Reihen hat, was als weitere Referenz dienen kann.


    03) The Pink Stones - Introducing...

    (Normaltown Records)

    Cosmic Country aus Athens/Georgia, bei dem nicht nur einmal Gram Parsons um die Ecke schaut. Ihre Debüt-LP.


    04) Michael Hurley - The Time of the Foxgloves

    (No Quarter Records)

    Eine sehr warme und warmherzige Platte des Altmeisters. Einfach arrangiert mit einer sehr beruhigenden Wirkung, als würde man bei ihm auf der Veranda sitzen und ihm beim Gitarrespielen und Singen zuhören. Ganz wunderbar.


    05) Jim Ghedi - In the Furrows of Common Place

    (Basin Rock Records)

    Songwriter und Gitarrist aus Yorkshire mit einem teilweise rein instrumentalen Album, das beinahe so gut ist wie "A Hymn for Ancient Land" aus dem Jahr 2018. Folk, der sich zu weiten Teilen auf die Tradition stützt, aber weit davon entfernt ist, ein romantisches Loblied auf vergangene Zeiten zu singen.


    06) Thalia Zedek Band - Perfect Vision

    (Thrill Jockey Records)

    Tolle Platte der ehemaligen Frontfrau von Come. Würde fast behaupten, ihre beste seit "Liars and Prayers" aus dem Jahr 2008. Die wütend-krachige Wucht der vorherigen Platten wird hier etwas zurückgeschraubt zugunsten ausgefeilterer Arrangements, rauh und gleichzeitig melodisch.


    07) Rose City Band - Earth Trip

    (Thrill Jockey Records)

    Soloprojekt des Gitarristen Ripley Johnson von Wooden Shjips. Bereits sein drittes Solo-Album. Sparsame Riffs, dezente Vocals und leicht wattierte Pedal Steel-Läufe. Wide Open Spaces.


    08) Israel Nash - Topaz

    (Desert Folklore Music Records)

    Eigentlich alles wie immer: schöne Mischung aus Soul-Country und psychedelischem Folk-Rock, verziert mit klagender Steel Guitar, souligen Bläsern und manchmal gar Gospelchören.


    09) Chris Eckman - Where the Spirit Rests

    (Glitterhouse Records)

    Schönes Album eines meiner alten Favoriten (ex-The Walkabouts) mit seinen typischen, dunklen Folk-Hymnen.


    10) Esther Rose - How Many Times

    (Father/Daughter Records)

    Schöne Mischung aus Alt-Country, Folk-Pop und Americana.

    Chris Eckman – 10.10.2021 – Geislingen, Rätsche


    Mein erstes Konzert seit Dezember 2019, und das gleich mit einem meiner alten Favoriten, Chris Eckman von den Walkabouts.


    Chris Eckman spielte zusammen mit Žiga Golob am akustischen Baß und dem sehr variantenreichen Blaž Celarec an den Drums vor ca. 50 Besuchern in der Geislinger Rätsche.


    Für die ersten beiden Songs kam Chris allerdings solo auf die Bühne. Los ging's mit dem großartigen "The Stopping-Off Place" von der Walkabouts-Platte "Devil's Road" (das kein geringerer als Townes Van Zandt in seinen letzten Tagen gecovert hatte); das Timing am Anfang eher unsicher, Chris mußte sich erst in den Song hineintasten. Gefolgt von "Early Snow" – dem Opening Track des neuen Albums "Where the Spirit Rests" – bei dem sich dann auch die Anspannung löste.


    "This Curving Track" – ein weiterer Song vom neuen Album – folgte dann als erster Song mit Bandbegleitung. Mit "Eyes" und "Ransom" gab es sogar zwei Songs vom eher unbekannten Album "The Last Side of the Mountain", auf dem Chris Eckman Gedichte des slowenischen Poeten Dane Zajc vertonte. Dann "Bone Dry Road", ein unveröffentlichter Song aus den Sessions zu "Where the Spirit Rests". Vom vorletzten Album "Harney County" war mit "Nothing Left to Hate" leider nur ein einziger Song vertreten. Highlight des Abends dann für mich das sehr intensiv und mit Verve gespielte "Cabin Fever" vom neuen Album.


    Für die letzten beiden Songs des regulären Sets wechselte Chris Eckman dann zur E-Gitarre, einer phantastisch aussehenden und großartig klingenden Gretsch. "Drinking in America" vom neuen Album hatte mit dieser Gitarre eine wunderbare Attacke, aber dennoch einen sehr warmen, einnehmenden Sound. Als Closer des regulären Sets dann Jonathan Richmans "Don't Let Our Youth Go to Waste", ganz langsam und zart beginnend, dann immer dichter und furioser werdend, am Schluß aber leider auch etwas zerfasernd.


    Das Konzert endete dann im Zugabenblock mit "Where the Spirit Rests", dem Titeltrack des neuen Albums.


    Großartig, nach derart langer Zeit endlich mal wieder Livemusik erleben zu dürfen.


    Schönes Konzert, auch wenn es die Magie des Auftritts vom April 2014 an gleicher Stelle nicht ganz erreichte.

    Wie seine Familie heute morgen mitteilte, ist der englische Folk-Singer-Songwriter Michael Chapman gestern im Alter von 80 Jahren verstorben.


    Ein großartiger Gitarrist und Songwriter, den ich erst recht spät für mich entdeckt habe.

    Mit "True North" aus dem Jahr 2019 – produziert von Steve Gunn – ist ihm nochmal ein sehr schönes Album gelungen.


    "The Aviator", der Opening Track von "Fully Qualified Survivor", mit dem wunderbaren Cello von Paul Buckmaster und der Violine von Johnny Van Derek wird wohl für immer mein Lieblingstrack von ihm bleiben.


    R.I.P., Michael Chapman.


    Michael Chapman – The Aviator


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    oder die Koolkings (mit u.a. Musikern von Lorette Velvette und Kristof Hahn, der jetzt bei den Swans ist)

    Nicht der einzige Berlin-Bezug bei Alex Chilton.


    Die Lolitas (die erste Band von Françoise Cactus, die später mit Stereo Total ja einigen Erfolg haben sollte) haben 1988 ihr viertes Album "Fusée d'Amour" in den Ardent Studios in Memphis aufgenommen. 1989 auf dem Vielklang Label erschienen.

    Produziert wurde die Platte von Alex Chilton, der auf einem Track auch am Piano zu hören ist. Auch eine weitere Memphis-Legende hatte die Finger im Spiel: der großartige Jim Dickinson ist auf einigen Tracks ebenfalls am Piano mit eingestiegen.


    Lolitas - Tu Me Plais


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    man könnte ja sogar einen eigenen Thread eröffnen mit Platten, an denen Alex Chilton als Produzent oder Musiker mitgewirkt hat

    Vor allem Ende der 80er und Anfang der 90er hat Alex Chilton eine beachtliche Anzahl an Platten produziert.


    Mir fallen da zum Beispiel The Gories ein, eine Blues Punk Band aus Detroit.

    Deren zweite Platte "I Know You Fine, But How You Doin'" wurde in den Easley-McCain Studios in Memphis aufgenommen, und dann in den Ardent Studios in Memphis gemastert.

    Erschienen 1990 auf dem französischen New Rose Label. Produziert von Alex Chilton.


    The Gories - Six Cold Feet


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    Ich habe auch ein wenig gebraucht um mit der Platte warm zu werden, gönn ihr also noch ein paar Runden auf dem Dreher.

    Werde ich tun.

    Habe sie bisher tatsächlich erst dreimal gehört, und da ist sie für mich an die ersten beiden Platten nicht herangekommen.


    Frazey Fords alte Band The Be Good Tanyas spricht mich sehr an. Schade, daß die Platten so prohibitiv teuer sind ("Blue Horse" und "Hello Love") bzw. gar nicht auf Vinyl existieren ("Chinatown").