Frequenzen bei Schallplatten

  • Hai...


    Ich kann mir vorstellen das diese Frage schon sehr oft gestellt worden ist aber ich habe in der Suche leider nichts gefunden...


    Also...:-)


    Ich würde gerne wissen welcher Frequenzgang bei Schallplatten möglich ist...also nicht das was meistens im Laden zu haben ist, sondern was vom Material, Technik, ect möglich ist...


    besten dank


    Lapje

  • Hallo lapje,


    das kann man nicht mit so genau beantworten wie du vieleicht möchtest. Die untere Grenzfrequenz ist nahezu nur vom Tonabnehmer abhänig. Die obere Grenzfrequnz ist vom Tonabnehmer (bzw. Nadelschliff) und besonders von der Amplitude abhängig. Es begrenzt hier die maximale Steilheit die das Signal annehmen kann (slew rate). Kurz, je geringer die Auslenkung desto höher die dabei maximal verzerrungarm reproduzierbare Frenquenz.
    Das alles ist natürlich wiederum abhängig davon ob ich gerad innen oder aussen abtaste.


    Mit sehr "scharfem" Nadelschliff sind bei geringer Amplitude (so -20db) Frequnzen bis über 60kHz reproduzierbar. Das ist auch schon ausgenutzt worden. Bei Quadro (4-Kanal) -Schallplatten sind die beiden hinteren Kanäle frequnzmoduliert mit 35kHz (oder waren es 40kH) zusammen mit dem "normalen" nicht modulierten Stereo Signale geschnitten. Quadro brauch somit mindesten 50kH bis 55kH Bandbreite (wenn die beider hinteren Kanale auf 15 kHz begrenzt sind).


    Andererseits ist es mit einem Rundnadelabnehmer nicht möglich 20kHz mit Vollaussteuerung zu reproduzieren. Entsprechend "leise" 20kHz mit geringer Amplitude sind kein Problem.

    Man sollte dabei bedenkten das praktisch kein Instrument eine Grundwellen von über 10kHz erzeugen kann. Daher ist alles über einige kHz Oberschwingungen mit im Vergleich geringer Ampitude. Kein "normles" Musiksignal enthällt irgendetwas was die max. mögliche Steilheit überschreited. In der Regel nicht mal bei einem Rundnadelabnehmer.


    Der Praktisch nutzbare Frequenzgang ist von dem Tonabnehmer abhänig, je nach Modell werden bis zu 50kHz angegeben.


    grüsse Jörg

  • Hallo,


    erstmal herzlich willkommen hier im Forum! Deine Frage ist nicht so einfach zu beantworten, dazu braucht's einige theoretische Erklärungen über die Schnitttechnik, Aufzeichnungskennlinie und Wiedergabeentzerrung etc. Wenn Du Dich für das Thema ernsthaft interessierst, kann ich Dir ein Buch empfehlen:


    Phonotechnik von Peter Zastrow
    Erscheinungsjahr: 1984
    ISBN: 3872340948


    Leider kann man es z.B. bei Amazon nur noch gebraucht vorbestellen. Dieses Buch umfaßt nicht nur die Nadeltontechnik, sondern auch die Magnetbandaufzeichnung und allgemeine Grundlagen der HiFi-Technik. Es wurde ursprünglich für die Ausbildung von Radio- Fernsehtechnikern geschrieben. Trotzdem ist es so verfaßt, daß es nicht nur "Fachleute" verstehen.


    Gruß, Norbert

  • Hi,


    übrigens, Koetsu spezifiziert seine Systeme mit einem Frequenzbereich von 20Hz bis 100kHz, gibt dabei aber nicht die 3dB-Grenzfrequenzen an.


    Gruß,


    Thorsten

  • Hallo,


    die Frequenzumfangangaben von Tonabnehmern dürften zum größten Teil Unfug sein. Genauso wie die Frequenumfang von Tunern bis 25 kHz oder so - wo der maximale Bereich von UKW bei 15 kHz endet.


    Die meisten Platten werden spätestens beim Schneiden bei 19 kHz gekappt - nicht selten auch schon bei 17 kHz.


    8) Uwe

  • @ Uwe:


    da muss ich Dich korrigieren: es wird KEINESFALLS IMMER bei 19 kHz gekappt....


    wenn es nicht wirklich nötig ist, wird überhaupt kein Tiefpass eingesetzt, wenn es denn nötig ist, dann entsprechend dem Material, kann also von 21 kHz bis 18 kHz sein.


    Eher arbeitet man schon mit frequenzselektivem Limiting (DE-Essing), das macht meist mehr Sinn, damit werden dann nur einzelne Pegelspitzen in den Höhen begrenzt.


    Aber auch hier gilt: nur soviel wie unbedingt nötig, um eine einwandfreie Abtastung zu gewährleisten.


    Es geht ja hier die ganze Zeit um hohe Frequenzen, aber das muss ich mal loswerden:


    Wir haben mal zu Testzwecken tieffrequente Signale geschnitten, und das tiefste Signal, das wir auf die Folie bekommen haben war:


    3 Hz, in Worten: drei Hertz


    Ich war ganz schön erstaunt! Danach haben wir erst mal nen Highpass bei 10 Hz eingebaut!


    Gruss,


    dubmaster