Alles anzeigenHallo,
dieser Post könnte wahrscheinlich auch unter Plattenspieler stehen, aber hier soll es vornehmlich um den Bauer Audio Tonarm gehen.
Nachdem ich seit ca. 20 Jahren zu vollster Zufriedenheit mit einem Bauer DPS 3 höre, habe ich mir jetzt noch einen gegönnt.
Mein erster, ausgestattet mit einem Naim Aro, hat mich immer überzeugt. Nachdem ich dann mit externen Tonarmen erweitern konnte (erst ein RF, dann zwei Analogschmiede mit entsprechender Basis), wurde es irgendwie eng. Also musste ein weiterer Dreher her. Wirklich lange überlegt, was ich machen sollte, und dann dachte ich, warum was anderes ausprobieren, wenn du so zufrieden bist? Dann, wie es der Zufall wollte, flog mir ein weisser DPS 3 zu. Schöner Kontrast zum anderen, schwarz, damals Kundenwunsch und der erste schwarze, den Willi jemals gebaut hat. Also praktisch ein Einzelstück.
Der weisse kam mit Bauer Tonarm und nem Dynavector 20x2l. Den Tonabnehmer brauchte ich eigentlich garnicht, aber - kurzer Exkurs - hat mich ziemlich schnell überzeugt, weswegen er bleiben darf. Dafür muss mein 103 bald gehen.
Der Aufbau: Grundsätzlich ist ein Bauer Dreher sehr einfach aufzustellen und zu justieren. Das kann eigentlich jeder. Aber der Tonarm. Eieiei. was für ein fimschiges Dingen. Nun ja, die Verarbeitung ist excellent, das Problemchen sind die TA Kabel, die wirklich extrem dünn sind. Das Design ist so gewählt, dass die Basis praktisch nur mit den Kabeln zum Arm verbunden wird und wenn man da nicht aufpasst sind die jaanz schnell durch. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt bei der Montage. Letztlich alles gut, der Arm steht dann auch sehr solide (nachdem man das Öl eigefüllt hat).
Klang: Oder besser (damit Andreas @Sansui929 nicht wieder meckert) klangliche Auswirkung des Arms. Ein Arm sollte ja bekanntlich nicht klinge(l)n...
Ich bin tatsächlich mehr als positiv überrascht. Ich liebe meinen Aro für das was er ist, aber der Bauer, das ist was ganz feines. Nun habe ich ja inzwischen auch ganz gute Vergleichsmöglichkeiten (RF, AS 10.5, 12", Well Tempered). Der Bauer ist mit 13,5gr eff Masse praktikabel aufgestellt, viele TA sollten hier zurecht kommen. Beim Naim mit 11gr etwas schwieriger.
Tonal extrem ausgewogen, für einen Einpunkter extrem guter, tiefer und auflösender Bass, auch das andere Frequenzende wird sehr fein durchleuchtet. Der Naim spielt hier etwas nervöser und vielleicht nicht ganz so breitbandig. Wenn ich hauptsächlich im Vergleich auf den Naim eingehe, so liegt das daran, dass auch dieser auf der Zarge montiert ist, alle andere Arme (bis auf den WT) stehen neben den Drehern.
So stelle ich auch fest, dass der Bauer tonal eher auf der Seite meines RF liegt - das ist ein großes Kompliment. Könnte vielleicht an der Bedämpfung liegen, ich weiß es nicht. Die beiden AS gehen da schon in eine deutlich andere Richtung. Mehr Attacke, vielleicht etwas mehr Detail, aber auch etwas grober.
Den Bauer habe ich bisher noch nie auf einem anderen Dreher als dem DPS3 gesehen, was ich inzwischen als Versäumnis betrachte. Für 2.600,- und das was er bietet im Umfeld der heute teilweise unbezahlbaren Arme wirklich eine Alternative die es lohnt auszuprobieren.
Vielleicht werde ich nochmal meine anderen TA drunterschrauben um zu sehen was er wirklich kann, aber bisher bleibt das DV drunter, mit diesem habe ich auch alle Test gemacht.
p.s. Mein Arm ist die aktuelle, überarbeitete Variante.
Grüße Merten.
p.p.s: man kann auf dem Foto die dünnen Drähte erkennen
Hallo Merten
hast Du da einen zweiten Tonarm am DPS dran?
Viele Grüße
Christian