• Der Faden zieht aber zu Beginn senkrecht am Hebelarm, dann zunehmend schräg. Damit verkürzt sich doch der wirksame Hebel und das resultierende Drehmoment wird kleiner, je weiter der Tonarm sich zur Plattenmitte bewegt..?

    Nein, da es sich physikalisch nicht um einen Hebel sondern um einen Flaschenzug mit nur einer Umlenkung handelt. Hier ist die Zugkraft, natürlich abhängig von der Reibung, immer gleich.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Nein, da es sich physikalisch nicht um einen Hebel sondern um einen Flaschenzug mit nur einer Umlenkung handelt. Hier ist die Zugkraft, natürlich abhängig von der Reibung, immer gleich.


    Die Zugkraft bleibt gleich, das ist klar. Aber sie wirkt eben auf einen Hebel und bewirkt damit ein Drehmoment. Und dieses resultierende Drehmoment ist abhängig vom Winkel, mit dem diese Zugkraft auf den Hebel wirkt.
    Daß es sich um einen Hebel handelt, sieht man schon daran, daß die Antiskatingkraft durch Einhängen des Fadens in unterschiedliche Abstände vom Drehpunkt variiert wird. Drehmoment ist Kraft mal Hebelarmlänge. Ob diese Kraft von einem Flaschenzug ausgeübt wird, ist irrelevant.
    Gruß
    Jürgen

  • Der Faden zieht aber zu Beginn senkrecht am Hebelarm, dann zunehmend schräg. Damit verkürzt sich doch der wirksame Hebel und das resultierende Drehmoment wird kleiner, je weiter der Tonarm sich zur Plattenmitte bewegt..?


    Ich gehe mal davon aus, daß die Vorichtung so aussieht:




    http://www.vinylengine.com/php…php?pic_id=8252&full=true




    Wenn der Faden dann schräg am Hebelarm zieht, ist die Kraftkomponente senkrecht zum Arm (denn auf diese kommt es an) kleiner als zu beginn, wenn der Faden senkrecht am Hebelarm zieht, nämlich F x cos alpha (wobei alpha bei Schrägstellung °). Also wird nicht der Hebelarm kleiner, sondern die Kraft.




    Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von KlausR. ()

  • Ich gehe mal davon aus, daß die Vorichtung so aussieht:
    http://www.vinylengine.com/php…php?pic_id=8252&full=true


    Wenn der Faden dann schräg am Hebelarm zieht, ist die Kraftkomponente senkrecht zum Arm (denn auf diese kommt es an) kleiner als zu beginn, wenn der Faden senkrecht am Hebelarm zieht, nämlich F x cos alpha (wobei alpha bei Schrägstellung °). Also wird nicht der Hebelarm kleiner, sondern die Kraft.
    Klaus


    Ja, so sieht es aus.


    Ob man die senkrecht wirkende Kraftkomponente berechnet oder die effektive Hebellänge(also sozusagen die Hebellänge, die senkrecht zur Kraft steht), bleibt sich im Ergebnis gleich.
    Auf jeden Fall scheint es klar, daß bei dieser Einrichtung die Antiskatingkraft zur Mitte hin abnimmt.


    Was mir jetzt zu denken gibt: wenn innen auf der Platte geringere Skatingkräfte herrschen als außen, wegen der geringeren Geschwindigkeit, dann müßte es genau so einen Unterschied geben zwischen 33er und 45er Platten...


    Gruß
    Jürgen

  • Was mir jetzt zu denken gibt: wenn innen auf der Platte geringere Skatingkräfte herrschen als außen, wegen der geringeren Geschwindigkeit, dann müßte es genau so einen Unterschied geben zwischen 33er und 45er Platten...




    Darauf wurde schon eingegangen, siehe Beitrag 12 und 15. Meinen Artikel zum Thema aus Analog Aktuell kann ich per email schicken.




    Klaus

  • Hallo klausR,
    schick mir bitte auch den Artikel.


    Steh im Moment etwas auf dem Schlauch..


    Besteht denn Einigkeit darüber, daß in der Innenrille geringere Skatingkräfte auftreten, als in der Außenrille? Muß doch so sein, sonst würde es ja keinen Sinn machen, daß bei manchen Tonarmen die Antiskatingkraft zur Mitte hin abnimmt...?


    Und falls es so ist, daß die Skatingkraft in der Innenrille geringer ist, an was kann das liegen? Doch allein an der geringeren Geschwindigkeit der Innenrille, denn nur hierdurch unterscheidet sie sich doch von der Außenrille.


    Und wenn also die Geschwindigkeit der Rille eine Rolle spielt, dann muß es doch auch einen Unterschied in der Skatingkraft zwischen 33er und 45er Platten geben.


    Komme jetzt wirklich nicht dahinter, wo ich einen Denkfehler gemacht haben sollte..


    Gruß
    jürgen

  • Nein Jürgen. Du hast noch die unterschiedlichen Radien.


    Radius der Rille dürfte aber aus Sicht des nahezu punktförmigen Diamanten keine Rolle spielen. Und wenn, dann sogar umgekehrt: bei kleinerem Radius ist die Reibung größer, somit die Kraft, die die Nadel nach vorne zieht, und somit auch die daraus resultierende Skatingkraft. Auswirkung ist aber sowieso mit Sicherheit unmeßbar gering.


    Geringere Skatingkraft wegen des kleineren Radius? Das kanns nicht sein...


    Gruß
    Jürgen


  • Hallo Klaus,
    ich glaub jetzt hab ichs. Es ist nicht die Geschwindigkeit, sondern der Spurwinkel (Tracking Angle). Der wird nämlich zum Platteninnern hin kleiner. Ganz innen nimmt er zwar wieder zu, aber annähernd haut es hin.
    Demnach könnte man 45er Platten tatsächlich mit der gleichen Antiskatingeinstellung abspielen.
    Danke auch noch für den Artikel. Schade, daß Du ihn nicht direkt hier einfügen kannst.
    Vielleicht gings über die Foto-Galerie..?
    Gruß
    Jürgen