AUTOPSY: Severed Survival (1990) + Mental Funeral (1991)
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Irgendwo habe ich AUTOPSY immer gemocht, aber nie so richtig ernst genommen. Ihr räudiger DeathMetal mit übelst-fiesen Texten, war mir nie ein tiefes Eintauchen wert, sondern diente eher als morbide Hintergrundbeschallung. Ich dachte auch bis vor kurzem, dass die "Severed Survival" mein Fave von ihnen wäre, da sich mein absoluter Lieblings-DeathMetal-Track "Ridden With Disease" darauf befindet. Doch es sollte wie so oft, ganz anders kommen.
Peaceville veröffentlichten nämlich (u.a.?) die zwei ersten Alben wieder auf Vinyl. Ein Grund meine CD-Versionen um die LP's zu ergänzen. Vor allem, weil "Severed Survival" wieder mit dem ursprünglich indizierten Original-Cover verkauft werden darf. Wer das Artwork kennt, wird sich wohl etwas verstört am Kopf kratzen, denn da gibt es echt abscheulichere Hämmer.
Auf jeden Fall machen beide Klassiker auf Schallplatte viel mehr Spaß. Bei der "Severed Survival" ist noch das Poster des harmloseren, aber wie ich finde, sehr viel besseren Covers dazu gelegt. Meine "Mental Funeral" kam im Klappcover und erklingt aus rotem Vinyl. Beide Platten laufen Peaceville-typisch richtig gut, wobei die Artworks etwas grisselig aussehen, was mich aber nicht wirklich stört.
Bandkopf von AUTOPSY ist Drummer und Grunzer Chris Reifert, welcher auch auf dem Debüt von DEATH zu hören ist. Markenzeichen der Kapelle ist äußerst räudiger, oft schleppender DeathMetal mit markantem Bass und einer eher rumpeligen Rhythmik. Doch erst mit Auflegen der LP ist mir vor allem bei "Mental Funeral" aufgefallen, wie gut die Songs komponiert sind. Durch das morastige Riffing ziehen sich feine Strukturen und richtig tolle Melodien. Beschämenswert, das mir das jetzt erst auffällt, obwohl beide Alben über Jahre immer mal wieder im Player landeten. Vielleicht wurde mir diese Qualität auch jetzt erst richtig bewusst? Egal, denn besser spät als nie, erkenne ich den einzigartigen Status von "Mental Funeral", welches durch rohe, morbide Gewalt mit einer gewissen Genialität glänzt.
Das Debüt "Severed Survival" ist da schon brachialer und besitzt vor allem diesen extrem plätschernden Basssound. Obwohl ich den Nachfolger mittlerweile mehr schätze, hat auch der Erstling tolle Songs. AUTOPSY hatten hier schon ihre unverwechselbaren Trademarks und klangen von Anfang an, wie sonst keine andere Band. Dieser eigenartige Sound ist schon was für perverse Feinschmecker und mit "Severed..." und "Mental..." wird man bestens bedient. Danach gefielen mir die Sachen nicht mehr so, doch vielleicht sollte ich denen mal wieder eine Chance geben.
Unbestreitbar ist allerdings das es sich hier bei beiden Alben um astreine Klassiker des U.S.-Todesbleis handelt! Vielleicht sind sie etwas in Vergessenheit geraten, doch solche Schätze wieder zu entdecken kann eine wahre Freude sein! Die ReIssues kann ich jedenfalls uneingeschränkt empfehlen!