Standlautsprecher Infinity Kappa 8

  • hallo zusammen,


    hat jemand einen Tipp, die entstehende Niederohmigkeit der Kappa 8 bei höheren Lautstärken auszugleichen, eventuell durch anbringen einer Impedanzlinearisierung??? :meld: 8o und wenn ja mit welchen Werten????
    Meine Kappa 8 werden mit einer Vor-Endstufe von Marantz betrieben und bei höherer Lautstärke werden die LP so niederohmig, dass die Endstufe abschaltet. Ich habe mal gehört, dass man eine Impedanzlinearisierung parallel zu dem Lautsprecheranschlussklemmen anschließen kann. Hat das schon mal jemand versucht und damit hoffentlich gute Erfahrungen gemacht??????????
    :merci: erst mal im voraus für hoffentlich gute Tipps.

  • Au weia, da hast Du Dir ja nicht gerade das pflegeleichteste Monster ins Haus geholt ...


    Ohne jetzt sarkastisch oder demoralisierend zu sein, aber ich glaube die Kappas sind nicht zu linearisieren und auch nicht zu retten ...


    Sicherlich kann man einfach einen Widerstand davorsetzten, oder einen hochohmigen Schwingkreis für die hohen Frequenzen dazumachen ... aber dadurch wird der Pegel im Hochton natürlich kleiner ... will auch keiner !


    Glaub mir, wenns dafür ein adäquates, einfaches Mittel gäbe bzw. gegeben hätte dann wäre es bekannt ... und einige tausend abgerauchte und abgefackelte Endstufen weniger, würden es danken ...


    Viele Grüße
    Marcus


    PS: Du kannst natürlich eine potente Rohrenendstufe mit ca. 250 Watt aufwärts dranhängen ... die schaltet wenigstens nicht ab :D

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus67 ()

  • Hallo Schmackshorn.



    Die Kappa 8 ist auch bei niedrigen Pegeln im Bassbereich niederohmig, aber da ist die Verlustleistung noch nicht so groß, die die Endstufe "verbraten" muss. Deshalb schaltet sie da noch nicht ab.



    Das Imp-Minimum der Ur-Kappas wird durch einen 12dB Hochpass verursacht, der zur Bassanhebung im Tieftonzweig sitzt. Im "Normal"-Modus wird er noch etwas entschärft, aber bei Nutzung des "Extended"-Schalters geht die Impedanz dann heftig in die Knie.
    Die Kappa 8 habe ich noch nicht gemessen, aber bei der Kappa 9 sind es zB 0,8 Ohm bei 33Hz mit "Extended"-Schalter. Ohne immer noch 1,5 Ohm.



    Kappa9, Impedanzgang mit/ohne Extended:
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/43083/







    Kappa9, Amplitudengang Bassbereich mit/ohne Extended:
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/43085/



    Edit: Hier gibt es auch eine Impedanzmessung der Kappa8. Impedanzminimum 1,6 Ohm um 40 hz. Allerdings wird nicht klar, ob das mit oder ohne "Extended" gemessen wurde.
    Infinity-Seite von Herrn Trümper.



    Leider hilft da eine Impedanzlinearisierung gar nicht weiter. Natürlich könnte man über eine Schaltungsänderung das Impedanzniveau in unkritische Bereiche bringen, aber das hat dann Bassverlust zur Folge.



    Der Preis für eine Ur-Kappa liegt eben nicht nur beim Lautsprecher selbst, sondern auch bei der Endstufe, die sie treiben kann.
    Krell, Parasound, Rotel, Vincent...



    Gruß
    Rainer

    Tradition ist Bewahrung des Feuers und nicht Anbetung der Asche
    Gustav Mahler


    "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

    Immanuel Kant



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    3 Mal editiert, zuletzt von ton-feile ()

  • danke zunächst für Eure Beiträge ;)
    übrigens Monster - stimmt, sind schon groß, bald zu groß, dafür klingen sie aber hervorragend. Werde sie wohl zunächst etwas vernachlässigen müssen.
    Hey - ton-feile - guter Tipp mit dem Extended-Schalter und dem Link auf die Infinity Seite zu kommen.
    Ich werde jetzt einfach mal verschiedene Möglichkeiten durchprobieren. Wenn sich eine Verbesserung einstellt, melde ich mich wieder.
    danke
    Schmackshorn

  • Hallo Schmackshorn,


    Ich werde jetzt einfach mal verschiedene Möglichkeiten durchprobieren.


    Welche Möglichkeiten siehst Du denn noch, abgesehen vom dickeren Verstärker?
    Einen Widerstand vor den Lautsprecher zu schalten, kannst Du vergessen, denn dann prägt sich der Impedanzgang dem Amplitudengang auf und "verbiegt" ihn entsprechend.


    Aus meiner Sicht gibt es zwei Möglichkeiten.
    1. Den originalen Tieftonzweig passiv modifizieren. Dazu würde man den Tieftöner erst "nackig" messen, dann die originale Weiche simulieren und sie mit möglichst wenig Bassverlust in verträgliche Impedanzregionen bringen.


    2. Den Hochpass komplett aus dem Tieftonzweig werfen und die Entzerrung aktiv zB per EQ realisieren. Dazu müsste man den Tieftöner erst mit Schaltung messen und diese Messung dann als Zielfunktion für die Entzerrung verwenden. Das Ergebnis wird imO keiner von einer originalen Kappa 8 an einem "ihr gewachsenen" Amp unterscheiden können.


    Gruß
    Rainer

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    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    die Klangmeister in Lemgo bauen die Weiche um, bei der Kappa 9 scheint das gem. diverser Berichte ganz gut zu funktionieren.
    Ich persönlich würde mir aber einen passenden Verstärker kaufen wenn ich den nicht schon hätte 8)



    Gruss,
    Christoph

    AAA Mitglied

  • ein kleines bischen bringt auch noch ein LS-Kabel das
    mehr Widerstand hat , das _stuetzt_ ein wenig , ist aber
    eigentlich nur Notbehelf .


    Gruss
    Juergen

  • Hallo,
    hatte jahrelang auch ne Kappa 8 (zwar die 8a, die ein bisschen gnädiger war). Für mich ist klar, dass 1. Marantz mit Infinity nicht gut klingt und 2. eine Marantz Vor-/ Endkombi nicht genug Saft für die LS hat. Mein Tipp ist deshalb auch: anderer Verstärker oder die LS wieder verkaufen. Bei der Kappa mit "A" sagte man damals schon: Wer A sagt muss auch B sagen, sprich ordentliche Elektronik davor setzten. Dann hat man aber richtig und lange Spaß damit.
    Gruß,
    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von asche ()

  • Hallo Christoph,



    die Klangmeister in Lemgo bauen die Weiche um, bei der Kappa 9 scheint das gem. diverser Berichte ganz gut zu funktionieren.


    Das Problem ist eben, dass es dann nach dem Umbau ein komplett anders abgestimmter Lautsprecher ist, der aussieht wie eine Kappa 9.
    Abgesehen von der Impedanzproblematik ist die Kappa9 allerdings in meinen Ohren recht gut abgestimmt.
    Den EMIT würde ich aber zumindest auf "Min" stellen, damit es tonal oben herum nicht zu viel Brillanz hat und dann nach weiterem Hörcheck evtl. auch den SEMIT.
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/43226/



    Mir kommt es so vor, als wäre die Kappa 8 der eigentliche Prototyp für die Serie gewesen und dann, später, hat es unbedingt noch ein größeres Modell -die Kappa 9- mit einem Weg mehr geben müssen.
    Ich würde gerne mal eine 8-er hören und messen. :)



    Gruß
    Rainer



    Edit: Messung beigefügt und Text angepasst.

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    4 Mal editiert, zuletzt von ton-feile ()

  • Hallo,
    hatte jahrelang auch ne Kappa 8 (zwar die 8a, die ein bisschen gnädiger war). Für mich ist klar, dass 1. Marantz mit Infinity nicht gut klingt und 2. eine Marantz Vor-/ Endkombi nicht genug Saft für die LS hat. Mein Tipp ist deshalb auch: anderer Verstärker oder die LS wieder verkaufen. Bei der Kappa mit "A" sagte man damals schon: Wer A sagt muss auch B sagen, sprich ordentliche Elektronik davor setzten. Dann hat man aber richtig und lange Spaß damit.
    Gruß,
    Andreas

    ich hatte mal die infinity kappa 9a in meinem besitz und war zufrieden nur wenn man die richtigen verstärker nimmt! ansonst :24:
    die lautsprecher sind nicht unbedingt das beste :whistling: besseres gibts....nach 4 jahren betrieb hat sich dann der SEMIT sich mit magnetfrass verabschiedet und die
    weiche auch langsam REST IN PEACE.. empfehlen würde ich diese lautsprecher nicht da sie verstärker-kritisch sind!!!! ausser man hat monster monos und die im BI-AMPING betreibt,beim bass sollte man schon eine 500 watt verstärker und beim hochton mindestens 150 watt rauf nehmen.genauso sieht es mit den ersatzteilen aus, man bekommt keinen EMIM,EMIT und SEMIT in fabrikneuem zustand mehr! :thumbdown: Polygraph und Polydome musst du im wald die fee fragen wo man die noch finden kann...
    die bässe sind das einzige unkritische in reparatur und beschaffenheit genauso wie die weiche die man wursteln oder original neu machen kann werden dann aber nicht mehr so tönen wie im ur-zustand...

  • Hallöchen mal wieder,
    erst mal danke für die vielen Tipp´s. Habe die LP mit meinem Denon AVR betrieben, bin aber wohl zu zögerlich an die Sache rangegangen, jedenfalls ist nichts weiter passiert. Habe jetzt mal von der Infinity-Seite den richtigen Schaltplan der Weiche heruntergeladen, hatte wohl vorher eine falsche Weichenschaltung. Die Kappa 8 sind ja hochpassgefiltert, sogn. GHP, wie ich es aus HobbyHiFi kenne. 1400µf Elko vor dem Tiefpass mit 6mH und 250µf. Was ich gar nicht erklären kann ist die parallel liegende Spule mit 12,5mH und der Schalter mit Widerstand 5Ohm.
    Ist das der berüchtigte Extender Schalter??
    Ich nehme mal an, ich könnte diese parallel liegende Spule mit Schalter einfach herausnehmen, denn diese Kombination scheint mir eher ursächlich für die eintretende Niederohmigkeit zu sein. Da ist ja der Kurzschluß vorprogrammiert wenn der Schalter schließt.
    Ist es das, was Du mit dem Hochpass meintest Ton-Feile ???
    Die Funktion der Spule mit dem Schalter erschließt sich mir einfach nicht. Manuell bedienbar ist der Schalter auch nicht, obwohl der Bedienungsanleitung nach ein Schalter rechts oberhalb der Anschlußfeldes sein soll. Bei meinen LP ist das nicht der Fall
    Ein Hochpass kann es nach meiner Ansicht nicht sein
    . Habe schon andere Kabel an der LP-Seite mit vier Stecker und die Überbrückungsstreifen an der Klemmen rausgenommen. Soll ja eh so besser sein.
    Habt Ihr da eine Erklärung ???????
    Ich habe es bisher vermieden, an den LP etwas zu verändern, aber ich sehe schon, dass ich da nicht umhin komme.


  • Hallo,


    Die Kappa hat einen 12dB Hochpass, bestehend aus dem 1400µF Kondensator und der 12,5mH Spule. Der Extended-Schalter überbrückt den 5 Ohm Widerstand, der in Reihe zur Spule liegt und mildert deren Wirkung so im "Normal"-Modus ab.


    Bei Dir müsste der Schalter rechts oberhalb der Terminalplatte in der Gehäuserückwand unter einer runden Plastikabdeckung sitzen.


    Gruß
    Rainer

    Tradition ist Bewahrung des Feuers und nicht Anbetung der Asche
    Gustav Mahler


    "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

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    2 Mal editiert, zuletzt von ton-feile ()

  • Zitat

    Habe die LP mit meinem Denon AVR betrieben


    ??? Du meinst LSP ?




    Der Schalter ist "versenkt" montiert und mit einer schwarzen, runden Plastikkappe abgedeckt.



    hoch = Ext. , unten = Norm.

  • Hallo Christoph,

    Das Problem ist eben, dass es dann nach dem Umbau ein komplett anders abgestimmter Lautsprecher ist, der aussieht wie eine Kappa 9.

    Abgesehen von der Impedanz-Problematik ist die Kappa9 allerdings in meinen Ohren recht gut abgestimmt.
    Den EMIT würde ich aber zumindest auf "Min" stellen, damit es tonal oben herum nicht zu viel Brillanz hat und dann nach weiterem Hörcheck evtl. auch den SEMIT.
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/43226/
    Gruß

    Rainer

    So ist es. Auch bei meiner Umbauversion ist das so. Ich lege die komplette Frequenzweiche für den Bass tot und führe die Kabel vom Basslautsprecher direkt nach außen, um diesen direkt an eine Endstufe anzuschließen die wiederum von einem aktiven Tiefpassfilter mit variabler Trennfrequenz gespeist wird - siehe

    https://www.diyaudio.com/forum…roject-5.html#post6108658.

    Das bewirkt i.d.R. eine deutliche Verbesserung, besonders dort, wo vorher die Box zum Dröhnen neigte.

    Manchmal wird es aber gegenüber vorher auch als Verschlechterung empfunden (ausgedünnter Bass), besonders dort, wo eine unerwünschte Bassfallen-Funktion vorliegt und die Boxen weit im Raum bzw. weit weg von den Ecken stehen.


    Für diesen Fall bräuchte man innerhalb der Aktivweiche eine selektive Bassanhebung, dessen Übertragungsfunktion bei Sammlern, die großen Wert auf den Original-Klangcharakter legen, auch der Original Passiv-Version entsprechen muss.

    Mit einem parametrischen oder 30-Band Grafik-Equalizer geht das mit Sicherheit.

    Hat das aber schon mal jemand gemacht durch eine entsprechende Schaltungserweiterung innerhalb der Aktivweiche bzw. dem aktiven Tiefpassfilter ?


    Übrigens - die Idee per passiver Frequenzweiche eine Bassanhebung um 50Hz zu bewirken, ist eine absolute Fehlkonstruktion, die dazu führte, das wegen der entstehenden Minimalimpedanzen die ausgefallensten Endstufen im Markt auftauchten wie z. B. die Krell MRA.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    Einmal editiert, zuletzt von A.K. ()