Super OEM oder nicht?

  • Guten Morgen Leute [Blockierte Grafik: http://www.hifi-forum.de/images/smilies/1.gif]


    Ich fange mal von Anfang an, ich habe eine ganze Weile meine Brötchen mit dem Auflegen (digital) von Techno verdient. Inzwischen aber eigentlich aus der Szene raus.
    Jetzt möchte ich mir für meinen Privatgebrauch einen Plattenspieler zulegen. Hören möchte ich damit jedoch keinen Techno, sondern primär eher Hip Hop. Jedoch habe ich recht wenig Ahnung, was das analoge angeht, deshalb brauche ich eure Hilfe [Blockierte Grafik: http://www.hifi-forum.de/images/smilies/5.gif] (andere Frage, was bedeutet Super OEM eigentlich? )
    Wenn ich einen meiner (ehemaligen) Kollegen frage, bekomme ich nur frech gesagt ''1210er oder gar nix!''. Jetzt bin ich jedoch ehrlich und finde die Preise, die momentan für Technics verlangt werden einfach zu hoch.
    Ich habe zwei Angebote von Leuten aus meinem Bekanntenkreis bekommen:
    2x Reloop Rp-4000 für 200€ (inkl. 2 Kanal Mixer, aber No-Name)
    2x Reloop Rp-6000 für 400€ (inkl. Ortofon Electro)
    Bei beiden Angeboten sind sowohl Systeme als auch die Nadeln dabei.
    Ich habe irgendwo gelesen, dass man beim Rp4000 noch einen Vorverstärker braucht. Stimmt das? Da wäre ich dann ja auch locker nochmal 100€ los -.-
    Lohnen sich die Angebote meint ihr? Oder soll ich evtl sogar bei beidem zuschlagen und einiges wieder verkaufen (evtl ist da Gewinn drin?) ?


    Oder würdet Ihr mir etwas ganz anderes ans Herz legen? Preislich hätte ich so an max. 300€ gedacht [Blockierte Grafik: http://www.hifi-forum.de/images/smilies/5.gif]


    Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße [Blockierte Grafik: http://www.hifi-forum.de/images/smilies/1.gif]

  • Moin!


    Super-OEM bezeichnet mbWn Technics-Klone besserer Qualität.
    Es stellt sich nur die Frage, was man braucht. Der Technics 1210 ist ein sehr guter Plattenspieler, und aufgrund seiner Robustheit sehr verbreitet.


    Man kann aber auch mit anderen Plattenspielern durchaus glücklich werden, von der Qualität sind die Reloops eigentlich gar nicht soo schlecht für den Anfang.
    Die Einsatzmöglichkeiten eines Mixers enziehen sich mir aber im "Wohnzimmerbereich".
    Welche Qualität allerdings der eingebaute Vorverstärker des 6000ers hat, kann ich nicht einschätzen.


    Tip: Probehören!


    Falls man bei den direktangetriebenen Technics-Klonen bleiben mag, könnte man sich auch die Audio-Technica-Plattenspieler ansehen, die bieten eine vergleichbare Ausstattung wie die Reloops.


    Ansonsten kann man aber eigentlich mit jedem "Dreher" ab einer gewissen Qualität glücklich werden.
    Das würde ich nichtmal an einer speziellen Marke oder einem Antriebskonzept festmachen, da hier zu viele Faktoren reinspielen, als daß man aus der Ferne eine konkrete Kaufempfehlung abgeben könnte.

    Mit bestem Gruß - Stefan

  • Es kommt ja immer drauf an, was man vor hat und was einem gefällt.


    Wenns ums reine Hören von Musik geht, sind die Anforderungen ganz anders als beim Auflegen für Parties oder gar dem Einsatz in der Disco.


    Die Technicse sind tolle Dreher, keine Frage, aber inzwischen doch stark im Preis.
    Wenn nur "gut" (also ähnlich wie ein Technics) aussehen soll und passabel klingen, empfehle ich gern den Dual JTD 301, der ist sehr günstig und bietet:
    Phono-Vorverstärker und USB Soundkarte eingebaut, einen Arm mit Standard-Geometrie (also passend für Concorde und Co.) sowie einen robusten, kräftigen Motor. Wird bei den Audiotechnica nicht anders sein.


    Für den DJ- Einsatz sind diese Klone aber ungeeignet. Das halten die Arme (bzw. deren Lager) nicht lange aus. Folge sind dann Spiel an den Lagern und somit schlechterer Klang und verstärkter Verschleiss an Nadeln und Platten.


    Wenns ums reine Musikhören geht, also Seite für Seite, dann empfehle ich nur gebrauchte Geräte aus den 80ern:) Damit hat man einfach am meisten Freude. Die damalige Qualität ist heute kaum mehr zu bekommen und wenn, dann sündhaft teuer (der 1210er ist so ein Beispiel, nur dass siene Kollegen alle viel billiger sind). Mit den meisten direkt-getriebenen Geräten aus der Ära kann man nix falsch machen. Ich werfe da Hitachi, Pioneer, etc. in den Raum.

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • Top, danke für die rasche Antwort.


    Ich hatte bereits zwei Plattenspieler, einen von Telefunken, welcher keinen Vorverstärker hatte und deshalb direkt zurück ging. Und ein so ein billiges Lenco Teil, welches von der Abspielgeschwindigkeit so unregelmaßig war, dass auch dieser TT wieder zurück ging.


    Hat der 4000er einen Vorverstärler? Wenn nicht, frage ich mich, wie viele leute eben mit diesem Auflegen^^ Ich habe das letze mal versucht den TT OHNE Vorverstärker an meinen Allen & Heat Xone42 (Phono UND Linie probiert) angeschloßen und es kam kein Sound, bzw. Signal.


    Den Mixer aus dem Set bräuchte ich nicht, da ich damit ja nicht auflegen möchte.
    Wie viel sollte ich denn noch für gebrauchte 4000-er, bzw 6000-er ausgeben? Meine Bekannten verkaufen nur im Komplettpaket, aber ich würde den TT, den ich dann 'übrig' habe, einfach per eBay wieder verkaufen.

  • Ein Verkauf in der Bucht kann aber auch in die Hosen gehen. Gut möglich, daß Du da draufzahlst. Dazu kommt, daß beide oben genannten Plattenspieler wohl DJ-Systeme haben, die zum reinen Musikhören auch mehr schlecht als recht sind.
    Ich würde auch dazu raten, einen guten Gebrauchten zu kaufen. Entweder hier im Biete-Bereich oder auch mal im www.dual-forum.de schaun. Da gibt's immer wieder gute (und restaurierte / gewartete) Dreher für vergleichsweise schmales Geld. Oft ist ein Tonabnehmer drauf, der Originalausstattung war, den kann man ja auch mal austauschen und was Besseres montieren.
    Achte drauf, daß man an den Tonarm normale Halbzoll-Schraubbefestigungs-Tonabnehmer montieren kann. Das war nicht immer selbstverständlich und verschiedene Hersteller haben da eine eigenartige Form von "Kundenbindung" betrieben... So zum Beispiel auch Dual, die es zweimal mit Sonderbefestigungen versucht haben. Aber es gibt von Dual auch hervorragende Dreher, die zu 100% empfehlenswert sind. Z.B. 1219, 1228, 1229, 704 etc.
    Einen Vorverstärker hatten damals die allerwenigsten Dreher eingebaut. Damals war es selbstverständlich, daß ein ausgewachsener Verstärker da war, der selbstverständlich auch mindestens einen Phono-Eingang hatte. Da wirst Du in jedem Fall einen externen Vorverstärker dazukaufen müssen.


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Mahlzeit!


    Wenn schonmal die "Schwarzwälder Präzision von Weltruf" im Raum steht:


    An die Duals kann man rel. einfach einen TVV (Hausbezeichnung von Dual für Phono-Vorstufen) anschließen (und in der Zarge verstecken), oftmals spart man sich noch einen Stromstecker, da der "Saft" vom Dreher abgezweigt werden kann.
    Das ist bis zum 1229/1228 (auf einen ruhigen Lauf ohne Störgeräusche achten!) möglich. Bei den späteren Sechs-und Siebenhundertern ist der zusätzliche Stromanschluß meist entfallen, müsste man gucken, wie man den anschließt. Zur Not über Stecker an der Steckdose.


    (was die Qualität der TVVs angeht: m.E. können die "alten Schachteln" durchaus bis in die 150€-Klasse mithalten, ist aber wie immer eine Geschmacksfrage)


    Man kann die Empfehlungsliste noch um die Modelle 604, 621 und 721 erweitern (was die DDs angeht), bei den Reibrädlern sind die 1218 und der 1019, und die riemengetriebenen 510, 521 und 601.


    Als Laie sollte man lieber 10 oder 20 € oder mehr ausgeben, wenn man dafür einen gewarteten Plattenspieler erhält - nichts ist frustrierender als ein "Knallfrosch", der beim ersten Einschalten nach Jahrzehnten hochgeht oder ein permanentes Rumpeln im Signal...

    Mit bestem Gruß - Stefan

  • Hi panglowitz,


    der 6000er ist ein richtig guter Dreher, der 4000er doch ein bisschen klapprig. Bei 200 € für 2 würde ich die nehmen, einen verkaufen und mir dafür eine ordentliche gebrauchte Phonovorstufe gönnen.


    Grüße von Tom