History: Schallplatte aus Karton?

    Hallo!

    Wusste nicht genau, wo ich diese Frage hin packen soll. Ich versuch‘s mal hier - sonst gerne verschieben…


    Ein Freund hat mir folgendes Bild geschickt und gefragt, was das für eine Art von Schallplatte sein könnte, welche Materialien verwendet worden sind und wie das in die Historie passt.

    Es muss wohl eine Art Karton sein, der mit einem schwarzen Material beschichtet ist und in der deutschen Nachkriegszeit verbreitet war - könnte also so eine Art Schallplattenersatz gewesen sein.


    Wisst ihr mehr oder habt ihr vielleicht sogar einen passenden Link zu diesem Teil der Schallplattenhistorie?


    Vielen Dank, Jörg


    IMG_6836.jpg

    Tiefer, Tiefer, irgendwo in der Tiefe gibt es ein Licht

    Danke für eure Erklärung. Ich kann mich erinnern an dünne, sehr flexible Schallfolien, die einseitig bespielt waren und Anfang der 70er immer mal wieder Zeitschriften beigelegt waren. Ist das das gleiche oder etwas anderes?

    Tiefer, Tiefer, irgendwo in der Tiefe gibt es ein Licht

    Moin,


    bei der abgebildeten Platte aus Stuttgart handelt es sich um einen "Selbstschnitt" mit 78 rpm.

    Es wurden "Blank´s", also Rohlinge für einen "Direktschnitt", geliefert, die mit einer Schneidmaschine bespielt wurden.

    Diese Rohlinge gibt es mit einem Aluminiumträger der eine recht weiche bzw. schneidfähige Beschichtung hat. Stichwort "Acetat".

    Decelith diente in den 4oiger Jahren dem gleichen Zweck, hat aber keinen Kern und stinkt fürchterlich.

    Aus Kostengründen hat man für Tonstudios oder den Privatgebrauch schon in den 4oiger Jahren Rohlinge mit Pappe als Trägermaterial hergestellt.


    Es standen halt noch keine oder in größerer Menge Band- bzw. Drahtmaschinen zur Verfügung.


    Schellackplatten mit einem Kern aus Pappe gab es neben England auch in Frankreich und weiteren Ländern.


    Torsten

    Wow, ich bin immer wieder beeindruckt, welch großes Wissen hier im Forum versammelt ist. Vielen Dank für Eure Antworten!

    Tiefer, Tiefer, irgendwo in der Tiefe gibt es ein Licht