Schumann Klavierkonzert, a-moll, op.54

  • Hallo zusammen,
    suche von der Interpretation her interessante Aufnahmen des e.g. Werkes, welche sich auch klanglich nicht verstecken müssen. Das Format ist erst mal sekundär, gleichwohl eine LP zugegeben bevorzugt würde.
    Für Anregungen danke ich schon jetzt.
    Grüsse Oliver

    Meine Meinung ist gewachsen, aber nicht unumstößlich ;)

  • Hallo Oliver,


    ich rate zu Fleisher/Szell, die z.B. als ebay-Artikel Nr. 380034641523 gerade angeboten wird. Es jedoch unbedingt auf eine Epic-Pressung zu achten, gegen die die deutschen CBS-Ausgaben stark abfallen.


    Genaueres dazu später, sobald ich wieder zu Haus bin.


    Gruß
    Gerd

  • Hallo,


    die von Gerd genannte Fleisher/Szell-Einspielung kenne ich nicht, mir gefällt die bei Decca erschienene Aufnahme mit Katchen und dem IPO unter Kertesz recht gut. Gibt es als SXL 6028 oder auch als Sonderversion für den Deutschen Schallplattenclub. Die SXL ist meiner Meinung nach von der Pressqualität her besser und meist auch nicht wesentlich teurer, insofern würde ich direkt diese kaufen.


    Die bei DGG erschienene Einspielung mit Richter und den Warschauer Philharmonikern unter Wislocki finde ich ebenfalls gut, allerdings ist zumindest mein Exemplar klanglich eher enttäuschend.


    Gruß,
    Niko

  • So, ich habe in die Fleisher/Szell nochmal hereingehört.


    Eine Aufnahme, die mit sehr straffen Zeitmaßen arbeitet und daher romantischen Gefühlsdunst gar nicht erst aufkommen lässt. Dadurch gewinnt die Musik etwas, was schon auf Brahms veweist, dabei Beethoven und Mendelssohn nicht vergisst.
    Das Klavier ist deutlich vor das Orchester geholt, aber zum Glück nicht zu weit. Der Orchesterklang weist eine gewisse Zweiteilung auf, die wegen guter Tiefenstaffelung aber genug Details hörbar macht. An Dynamik fehlt es ganz gewiss nicht.


    Die B-Seite mit dem unvermeidlichen Grieg-Konzert ist ähnlich musiziert, rauscht aber vernehmlich.


    Gruß
    Gerd

  • Die Empfehlung Szell/Fleisher ist sicher schon mal nicht verkehrt.


    Ansonsten möchte ich noch anmerken, dass es von Richter auch eine EMI-Aufnahme mit dem Dirigenten Lovro von Matacic gibt (ASD 3111).


    Wer keine Ausgaben scheut und einen gewissen Jagdtrieb hat, der kann sich auch auf die Suche nach der frühen white/gold mit Solomon und Herbert Menges machen (ASD 272).


    Gruß,
    Markus

  • Hallo


    Da fallen mir zwei interessante aber unterschiedliche Interpretationen ein:


    1. Géza Anda am Klavier mit der Berliner Phil. unter Rafael Kubelik, DGG 138 888 (Vinyl) für mich vielleicht die beste Einspielung, Spannung, Rhythmus. Romantik, Poesie.


    2. Und Van Cliburn am Klavier mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Fritz Reiner :D erschien bei Living Stereo LSC 2455-B (Vinyl), sehr schöne Klangfarben!


    Gruss
    Pierre

  • Das -B haben die Originalausgaben aber nicht, oder?


    Hast Du eine deutsche Pressung?


    Gruß,
    Markus

    So ist es, aber meine Pressung ist einwandfrei, die original US Pressung ist schon schwieriger zu finden und vermutlich kaum bezahlbar!


    Gruss
    Pierre

  • Hm, Heiner,


    Lipatti/Karajan ist gewiss großartig (ebenso wie Mozarts KV 467), aber der Threadstarter hat wohl auch gut Klingendes erfragt. Von daher scheidet die wohl aus, nicht?


    Gulda/Andreae kenne ich noch nicht. Wie spielt Gulda das denn und wie klingt's?


    Gruß
    Gerd

  • Danke für die interessanten Beiträge. Habe nach der ein oder anderen Aufnahme mal die Fühler ausgestreckt. Lipatti habe ich übrigens bereits (allerdings die 1950er Aufnahme mit Ansermet - SDD 267).
    Grüsse Oliver

    Meine Meinung ist gewachsen, aber nicht unumstößlich ;)

  • Hi!


    Die besagte Lipatti-Karajahn-Aufnahme entstand 1948,also 2 Jahre vor seinem Tode.Ich würde sagen! Eine historische Aufnahme.


    Gruß


    Dierk aus Cuxhaven

  • Das ist mit der SDD nicht anders. Klingt halt eher wie aus einem Grammophontrichter. Ich möchte die Aufnahme wegen Lipatti's eindringlichem Spiel aber dennoch nicht missen. Inzwischen ist die erste "Jagdbeute" eingetroffen - eine LSC 2455 shaded dog aus USA. Klanglich bislang die beste Aufnahme in meinem Bestand - Bühne und Farben satt. Dank an Pierre für die Empfehlung. Bin mal gespannt was sich noch so findet in den kommenden Monaten.
    Grüsse Oliver

    Meine Meinung ist gewachsen, aber nicht unumstößlich ;)

  • Super! :thumbup:


    Grosse Bühne (Viel Raum) und farbenfroh ist ein allg. Merkmal bei LSC


    Gruss
    Pierre

  • Ja der gute, inzwischen alte, van Cliburn. Er ist nach seinem Sieg im Tschaikowsky-Wettbewerb gnadenlos auf den Showbühnen verheizt worden. Sowohl seine b-moll-Aufnahme, seinen Rachmaninow d-moll, wie auch den Schumann kann man jedoch bedingungslos wegen seiner wunderbaren Musikalität- auch klanglich - empfehlen. Lipatti/Karajan ist vielleicht noch mehr "aus einem Guss", aber eben historisch.


    Niels

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo


    Vielleicht sollte für Interessierte in diesem Zusammenhang noch kurz erwähnt werden, dass es auf RCA Red Seal die legendäre Tschaikowsky Aufnahme, das Klavierkonzert in b-moll, mit Van Cliburn und Kiril Kondrashin gibt.
    (RCA Victor Living Stereo LSC 2252)


    Gruss
    Pierre

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  • Hallo Markus,


    das "B" der deutschen TelDec ist ein Preiscode, die Platten haben 21DM anstelle von 25DM gekostet (so wie die 136 xxx LPs der DGG auch nur 21 und die 183 xxx 25DM gekostet haben).
    Gruß


    Ingo