Was bedeutet der Begriff Azimut eigentlich?

  • Hallo!


    Ich habe auch seit 20 Jahren einen Hifi-Kassettenrecorder Sk3930 von RFT aus der ehemaligen DDR .


    Dieses gerät muss mal am Kassettenteil so einiges ersetzt bekommen ,damit es noch weitere Jahre funktionieren kann .Als ich die orirgnal Service Anleitung vor kurzem gelesen habe ,las ich darin auf Seite 19
    im Punkt Kassettenteileinbau ,dass dieses mit Kassetten ein gemessen werden muß (was ja auch klar ist ) .


    dies steht dort unter punkt9.2.2 Allgemeine Hinweise


    -Meßkassetten :


    HiFi Bezugsband 4,75cm/sek (FE)
    HiFi Bezugsband 4,75cm /sek ( CR )
    Testkassette Gleichlauf 3150 Hz
    Testkassette Bandgeschwindigkeit
    Testkassette Azimut 10 Khz
    Chromdioxid-Kasette ( ORWO )
    Eisenoxid-Kassette ( ORWO )


    dazu habe ich folgende fragen :
    Was bite bedeutet das Wort Azimut ? Was muss ich mir darunter vorstellen ?
    Und wo Bekomme ich preiswert die passenden Meßkassetten her ? Welche Firma produziert noch Meßkassetten ?
    :)


    MFG:
    Marcel

    2 Mal editiert, zuletzt von marcel ()

  • Azimuth bezeichnet den Winkel des Kopfspalts zum Bandlauf, er sollte im besten Fall dazu einen rechten Winkel auf die Bogensekunde genau, von 90° bilden. Überprüfen tut man das mit einen 10Khz (Gibt auch andere) Messband auf dem beide Kanäle exakt und auch absolut Phasengleich aufgezeichnet ist. Diese Bänder werden normalerweise auf einen offenen Wickelteller, und um exakt richtige Phasenlage sicher zustellen, von rückwärts bespielt und dann in Gehäuse eingespult. Da jedes Band eine Vorzugsrichtung hat, wie das Fell eines Tieres, einen sogenannten Strich, sind diese Bänder auch nur einseitig zu verwenden, um höchste Genauigkeit sicher zu stellen. Je hochwertiger das Gerät je eher fallen "schlechte" Messbänder auf.


    Die besten und günstigsten (ca.50€ per Stk, im Bundle gibts Rabatt ! ) Bänder bietet zur Zeit Alex Nikitin, der ehemalige Chefentwickler von Creek an. Zu erreichen über seine Homepage :


    http://www.ant-audio.co.uk/


    Habe gerade gesehen, das er jetzt auch eine 4in1 anbietet, das wäre doch mal günstig.... :rolleyes:


    Daneben gibt es noch den ehemaligen Cheftechniker vom US Nakamichi Service, der auch gute und günstige Bänder vertreibt. Zu erreichen im Tapeheadforum unter seinen Nick "Nakdoc"



    http://www.tapeheads.net/index.php


    Wobei ich mit günstig nicht billig meine..... ;)
    .


    PS: Von wild kopierten Wald und Wiesen-, und sonstwie selbstgefertigten Krempel sollte man Abstand halten, das reicht allerhöchstens für Märchenkasseten..... ;(


    Warnen muss man auch vor diesen spanischen Ebay-verkäufer, das ist absoluter Müll, bei auch noch unzuverläsiger Lieferung, wie ich von vielen gebeutelten aus dem Tapeheadforum weiss. :thumbdown:

    8 Mal editiert, zuletzt von luckyx2 ()

  • ... wobei man hier aber dazu sagen muß, daß eine Einstellung am Tonkopf der letzte Schritt einer Laufwerksüberholung ist. Vorher ist es vertane Mühe
    Wenn man den Tonkopf nicht mit tauscht, weil kein Ersatz beschaffbar ist, sollte man nicht großartig dran rum drehen, weil der Tonkopf dann schon eingeschliffen ist.


    MfG
    DB

  • ...na ja. Ein Tonkopf verstellt sich recht schnell, insbesondere durch die meist sehr "hart" anziehenden LW's Magnete. Deshalb hat Nakamichi dort zB. einen sanften mechanischen "Rollmechanismus" (Silent Mechanism) eingesetzt. Da hält das normalerweise ein Recorderleben lang. Leider ist das fast nur bei den Nakas der Fall. Selbst mein B215S wird durch das dauernde "KLAACKKKK" (da wackelt das ganze Regal) nicht besser.... :S


    Deshalb ist ein nachjustieren im allgemeinen nach jährlicher Überprüfung notwendig. Bei Quickreverse Laufwerken von Doppeldecks muss man das bei entsprechender Nutzung, noch öfter kontrollieren. Dann können sie auch mit "normalen" Autoreverse Decks gut mithalten. Das Tonköpfe von Recordern schnell einlaufen, wird gern von Tonbandfreggels erzählt. Dem ist aber nicht so. Anders als bei Bandmaschinen ist die Geschwindigkeit niedrig, die Köpfe alle gehärtet. Eingelaufenen Köpfen kann man mit einen Zahnarztspiegel und Lupe gut auf die Spur kommen. Ist aber eher selten und beruht auf sehr hohen Nutzungsverschleiss, der dem Gerät dann auch äusserlich anzusehen ist.


    Im allgemeinen sind auch die Werkseinstellungen mit wenigen Ausnahmen, eher mässig. Sony's liegen da einsam an der "Negativspitze", da hatte ich schon vollkommen schief in Richtung Band gekippte, gesehen, "original" versiegelt..... :thumbdown:
    Wenig oder gar nicht nachstellen musste ich bisher bei Aiwas, Kenwood und Pioneer. Meine Nakas waren fast alle von den Vor-Besitzern vergurkt...aber deshalb waren sie ja auch meist sehr günstig zu haben.....hat eben nicht jeder ein paar gute Messbänder zu Hause :rolleyes:

    3 Mal editiert, zuletzt von luckyx2 ()

  • ...na ja. Ein Tonkopf verstellt sich recht schnell, insbesondere durch die meist sehr "hart" anziehenden LW's Magnete. Deshalb hat Nakamichi dort zB. einen sanften mechanischen "Rollmechanismus" (Silent Mechanism) eingesetzt. Da hält das normalerweise ein Recorderleben lang. Leider ist das fast nur bei den Nakas der Fall. Selbst mein B215S wird durch das dauernde "KLAACKKKK" (da wackelt das ganze Regal) nicht besser.... :S


    Deshalb ist ein nachjustieren im allgemeinen nach jährlicher Überprüfung notwendig. Bei Quickreverse Laufwerken von Doppeldecks muss man das bei entsprechender Nutzung, noch öfter kontrollieren. Dann können sie auch mit "normalen" Autoreverse Decks gut mithalten. Das Tonköpfe von Recordern schnell einlaufen, wird gern von Tonbandfreggels erzählt. Dem ist aber nicht so. Anders als bei Bandmaschinen ist die Geschwindigkeit niedrig, die Köpfe alle gehärtet. Eingelaufenen Köpfen kann man mit einen Zahnarztspiegel und Lupe gut auf die Spur kommen. Ist aber eher selten und beruht auf sehr hohen Nutzungsverschleiss, der dem Gerät dann auch äusserlich anzusehen ist.


    Im allgemeinen sind auch die Werkseinstellungen mit wenigen Ausnahmen, eher mässig. Sony's liegen da einsam an der "Negativspitze", da hatte ich schon vollkommen schief in Richtung Band gekippte, gesehen, "original" versiegelt..... :thumbdown:
    Wenig oder gar nicht nachstellen musste ich bisher bei Aiwas, Kenwood und Pioneer. Meine Nakas waren fast alle von den Vor-Besitzern vergurkt...aber deshalb waren sie ja auch meist sehr günstig zu haben.....hat eben nicht jeder ein paar gute Messbänder zu Hause :rolleyes:

    Hi Jungs danke für die infos! :D :on:

  • Hallo Marcel,
    Testcassetten bekommst Du mit etwas Glück auch in der Bucht. Ich habe dort zum einigermaßen günstigen Preis mal eine 12,5kHz-Azimutcassette von BASF erstanden, es gibt auch 10kHz von BASF.


    Die Einstellung des Azimuths erfolgt gleich nach der Einstellung der korrekten Geschwindigkeit (vorzugsweise mit 3150Hz). Erst danach die Bandeinmessung, weil sonst die Frequenzpegel im Hochtonbereich nicht passen. Stellt man den Azimut als "letztes" ein, justiert man sich im Kreise herum. Deutlich eingelaufene Kopfspiegel müssen ggf. nachgeschliffen werden, kommt ganz auf den Zustand an.


    Ggf. muß auch die Spurlage mit einer Spiegelcassette überprüft werden.


    Es stimmt, die Produktion mußte schnell gehen, daher wurden ab Werk die Werte nur näherungsweise eingestellt. Daheim mit Ruhe und Zeit geht da immer noch was. Ich bekomme meine Decks synchron in Azimut und Geschwindigkeit. D.h. ich kann eine Cassette auf einem anderen Deck als aufgenommen genauso gut abspielen. Das ist dann immer eine Bestätigung, das die Justage so daneben nicht sein kann... ;)

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Danke! Aber was meinnst Du mit Bucht?

  • Wenn man genau hinschaut, wird man ein Originallabel und Einleger der Kassette kennen. Ich hatte jedenfalls Originalcassetten erhalten. Von anderen Dingern würde ich auch eher die Finger lassen.


    Azimut und Bandgeschwindigkeit sind neben Pegel die Cassetten, die man als Originalbezugsband haben muß. Kopieen kopieren nur Fehler hinein.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Danke ! aber in meinem fall handelt es isch um ein Fabrikat aus der ehemaligen DDR . Den hersteller VEB Sternradio Sonne Berg den gibt es seit fast 20 jahren nicht mehr .


    ich war da auch schon beim Fachhändler bei mir im Ort ,es gibt da eine recht große Auswahl an Herstellern welche noch Hifi Bezugsmeßkassetten noch herstellen . Da es sich um einen Hifirecorder Typ SK3930 welcher Bestandteil der Hifianlage SR3930 ist handelt möchte ich mal fragen ob hier mir jemand sagen kann ,wo etwa die passende Bandsorte entsprcehend der Bänder von ORWO noch produziert wird?


    MFG:
    Marcel

  • Die Orwobänder entsprachen m.W. letztlich auch den IEC-Normen, also TypI und ggf. noch TypII. Hergestellt werden sie bestimmt nicht mehr, denn ORWO ist als Chemiehersteller abgewickelt. Auch BASF, TDK und Maxell produzieren nicht mehr. TDK hat seine Produktion nach Korea ausgelagert ("Life on record") und produziert dort noch die SA und D. Von Maxell und Sony gibt es nur noch Restposten in TypI. Am ehesten wirst Du noch bei Ebay und Flohmärkten fündig, dort zumeist aber gebrauchte Cassetten. Beim Müllermarkt z.B. findest Du noch TypI Restbestände von Maxell, Sony und TDK, solllen es neue Cassetten sein.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Die Orwobänder entsprachen m.W. letztlich auch den IEC-Normen, also TypI und ggf. noch TypII. Hergestellt werden sie bestimmt nicht mehr, denn ORWO ist als Chemiehersteller abgewickelt. Auch BASF, TDK und Maxell produzieren nicht mehr. TDK hat seine Produktion nach Korea ausgelagert ("Life on record") und produziert dort noch die SA und D. Von Maxell und Sony gibt es nur noch Restposten in TypI. Am ehesten wirst Du noch bei Ebay und Flohmärkten fündig, dort zumeist aber gebrauchte Cassetten. Beim Müllermarkt z.B. findest Du noch TypI Restbestände von Maxell, Sony und TDK, solllen es neue Cassetten sein.

    Danke Andre für den Tipp , aber Hifibezugsbänder ( Kalibrierungskassetten ) werden wohl nur auf Anfrage noch hergestellt ,zumindest hat
    man mir das im Fachgeschäft vor kurzem gesagt . Ich werde mir wohl eine solche Kassette bestellen müssen ,da bei meinem Gerät sowas damals nicht mitgeliefert worden ist . :thumbup:



    MFG:


    Marcel

  • Bezugskassetten waren für Servicewerkstätten gedacht und kosteten damals zwischen 150-300DM/Stück. Im normalen Handel wurden die praktisch nie angeboten, wer sollte die auch sonst kaufen wollen? Die bekommst Du mit etwas Glück gelegentlich in der Bucht angeboten. Da habe ich meine auch größtenteils her. Die sind von BASF, andere Hersteller werden nur selten angeboten. Hergestellt werden auch diese Cassetten nicht mehr. Die Maschinen dazu sind längst abgeschrieben und verkauft.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Hier mal die Messcassette von BASF, entworfen von Klaus Goetz, extra für die grossen Major Label und Brands entwickelt, um die ständigen Beschwerden über Azimuthprobleme bei Musicassetten abzustellen. In den nächsten 6 Monaten nach Auslieferung dieser damals 1000$ teuren Sets sank die Quote dramatisch ab..... ;)



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/56297/





    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/56298/





    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/56295/





    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/56296/

    Einmal editiert, zuletzt von luckyx2 ()

  • Nabend, Marcel !


    Azimuth beim Tonkopf = Sonne im Zenit.


    Meines Wissens heißt das nicht anderes, als daß die Magnetspalte des Lösch- und / oder Aufnahme- und / oder Wiedergabekopfes eines Bandgerätes exakt im 90 Grad-Winkel zum Tonband stehen.


    In der Realität gibt es nur angenäherte Werte.


    Klingt jetzt böhse, aber bevor Du mit dem Gerät weiter Deine kostbare Lebenszeit verschwendest, würde ich einmal nach Sonnenuntergang die nächste orangefarbene Tonne füttern gehen.


    Just my 2 cents,
    Kaubeu

  • Zitat

    In der Realität gibt es nur angenäherte Werte.


    ...wenn das auch deine traurige Realität ist, solltest du deinen Schrott besser auch in die Tonne kloppen ! (Nicht böse gemeint) ;)

  • tut mir leid aber der SKR3930 ist kein schrott sondern er hat nur Altersbedingte leichte Abnutzungen am Antrieb !



    MFG:
    Marcel :meld:

  • ...wenn das auch deine traurige Realität ist, solltest du deinen Schrott besser auch in die Tonne kloppen ! (Nicht böse gemeint) ;)

    Seit wann schmeisst man Dinge weg die mit leichter reparatur wieder wie Neu funktionieren?


    MFG:
    Marcel :24:

  • Na ja, wenn man das gewissenhaft angeht, geht noch was und zwar so genau, das es mehr als nur "näherungsweise" ist. Eben, gute Geräte gehen ins heimische Regal, nicht in die Tonne.


    @kaubeu
    Warum so unentspannt?

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.