Große frontloaded Hörner - Kritiker gesucht

  • Hi Chrono,


    das Biegen war nicht so sehr das Problem. Ich habe 8mm Biegesperrholz verwendet und kann das jedem, der sich mit dem Gedanken trägt, Hörner zu bauen, sehr empfehlen. Trotzdem: Charles Bukowski hätte den Raum verlassen, so habe ich geflucht! Das lag in erster Linie daran, dass in die Kante jeweils zweier Hornflügel nicht in die Nut der anderen Flügel reinbekommen habe. Übrigens waren wir beim Zusammenleimen / Tackern zu dritt. Anders wäre es nicht gegangen.


    Deine Teile sehen ja aus als hätten sie beim Juwelier im Schaufenster gestanden und im Hornmund hätten, auf einem roten Samtkissen, die Kronjuwelen gelegen. 5th Avenue. Meine Güte! Hast Du irgendwas mit Kunst-Tischlerei zu tun? Chapeau!!


    Gruß, Niko

    Restauration = Wiederherstellung früherer gesellschaftlicher, politischer Verhältnisse

  • Hi,
    ich habe vor 25 Jahren mal Bau- und Möbeltischler gelernt, bin seitdem aber im Staatsdienst mit Bürotätigkeiten betraut.
    Man hat halt so seine Hobbies.
    Hast Du denn auch 8mm genutet? Dann wird es knapp werden, weil Du durch die Biegung eine breitere Nut haben musst.

    Gruß
    Linus
    Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.
    Khalil Gibran (1883 - 1931)

  • das interessante für mich an deinen hörnern ist , das sie hinten offen sind :thumbup:


    lg otto

  • Hi Niko,


    scharfe Teile hast Du da gebaut !


    Gut finde ich, dass die irgendwann nicht mehr als Lautsprecher (Kiste) wahrgenommen werden, sondern eher wie ein "Objekt".


    Mich interessieren die Horn-Parameter, also Mundfläche, Halsfläche und Länge. Über den Verlauf wurde ja schon diskutiert.
    Magst Du diese Daten teilen ?


    Danke.

    Beste Grüße
    Jörn :thumbup:

  • Hi Niko


    Mich interessieren die Horn-Parameter, also Mundfläche, Halsfläche und Länge. Über den Verlauf wurde ja schon diskutiert.
    Magst Du diese Daten teilen ?


    diese Teile gehen mir nicht aus dem Kopf.... bitte Dich noch mal um die Hornparameter.


    Und:
    Welchen Hochtöner benutzt Du und wie ist der beschaltet ?
    Und läuft der Tieftöner "frei" oder ist der ebenfalls beschaltet ?


    Danke.
    Jörn

    Beste Grüße
    Jörn :thumbup:

  • Hi Jörn,


    hier ein paar Maße:


    Hornmund: 100 x 100 cm
    Halsfläche 18,6 x 18,6 cm
    Hornlänge: ca. 50 cm
    Länge einer gebogenen Fläche: 65,5 cm


    Als Hochtöner benutze ich einen Fostex T90A, mit 0,5uF davor und einem Fostex AT-50H Poti. (Edit: Für die, die den HT und den Pegelsteller kennen: Position 5 passt lautstärkemäßig für meine Ohren).


    Die Tieftöner sind inzwischen zu viert, also vier mal 18 Zoll, jeweils auf 52 x 52 cm Bretter geschraubt und je zwei Tieftöner Rücken an Rücken in einem offenen Kasten montiert. Die Tieftöner laufen frei, die Übernahmefrequenz liegt laut Thommessen Aktivweiche bei rund 50 Hz. Der Raum ist schwierig, was die Basswiedergabe anbelangt. In den Ecken sammelt er sich, in der Raummitte ist Bassflaute. Dadurch, dass ich jetzt zwei Basseinheiten habe, kann ich diesen Zustand vielleicht einfacher überwinden. Hat jemand Ideen hierzu?


    Nach wie vor gilt, dass Interessierte gerne mal vorbeikommen können. Es lohnt sich!


    Grüße, Niko

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  • schöne sachen abut ihr da;)



    Aber warum OB.Mit einer guten Rückkammer kann man doch noch mehr erreichen oder?



    Hab noch den FE203EN-Sigma.Den würde ich gern mal in sowas einbauen.



    Wie tief kommen eure OB Hörner?



    Das Phlillips horn interessiert mich sehr;)



    Gruss Gino

  • Hallo Niko,



    die versprochene Berechnung des Tractrix-Hornes im Vergleich kann ich Dir leider nicht so ohne weiteres geben.
    Dazu müsste ich mich noch einml richtig in die Materie eindenken und diverse Formel umstellen. Das ist leider komplizierter als ich dachte und im Ergebnis unspektakulär <img src=" height="23" srcset="http://www.analog-forum.de/wbboard/cms/images/smilies/emojione/1f62e@2x.png 2x">
    Aber......
    ich habe mal das Horn nach diversen Konturen berechnet. Wobei die Hornmundfrequenz bei ca 96 Hz liegt. Lamda/1 vorausgesetzt. Boden, Rückwand und Seitenwand dienen als Spiegelfläche und würden theoretisch jeweils halbiert werdn.
    Da Du aber das Horn frei stehen hast, gilt Lamda = 1



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/56616/



    Wie Du unschwer erkennen kannst, ist die einzigste Konstante, die einigermaßen zuverlässig ist, durch die Hornmundöffnung gegeben.
    Je länger das Horn, desto später fällt FU ab.
    Die Tiefste abzustrahlende Frequenz ist aus HM und Konstante zu errechnen, wenn Du willst <img src=" height="23" srcset="http://www.analog-forum.de/wbboard/cms/images/smilies/emojione/2753@2x.png 2x"> Um hier aber eine zuverlässige Aussage zu treffen, solltes Du der Frequenz aber beibringen, welche Kontur sie gerade folgen soll.Die Freuenz ist aber manchmal etwas ...Orientierungslos? :D
    Fazit:
    Tractrix ist schwer zu berechnen, kompilziert umzusetzen, Horn ist recht kurz, FU fällt schnell ab.
    Exponetiell ist einfach zu berechnen, leicht umzusetzen. Horn ist etwas länger, dafür stabiler im Bass .
    Klangliche Unterschiede liegen im Bereich der Märchenwelt und sind durch "nicht Vergleichbarkeiten "der einzelnen Parameter wie Horn/ Treiber/ Matrial/Konstruktion/Ankopplung/usw....verschuldet.



    Fazit 2
    Horn Berechnungen sind einfach <img src=" height="23" srcset="http://www.analog-forum.de/wbboard/cms/images/smilies/emojione/1f60d@2x.png 2x">



    LG
    Kay


  • Aber warum OB.Mit einer guten Rückkammer kann man doch noch mehr erreichen oder?

    Habe Nikos Horn mal grob simuliert um nur den Effekt einer Rückkammer zu zeigen:analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/56866/



    Ohne Rückkammer wird der Pegel unterhalb von ca. 250Hz mit ca. 6-8db/oct abfallen.
    Gleichzeitig vergössert sich kräftig der Membranhub


    Mit Rückkammer von ca. 5 Liter fällt der Pegel erst unter 150Hz ,jedoch mit ca .18 db/oct, ab.
    Der Memranhub verringert sich deutlich.


    In beiden Fällen ist eine Basserweiterung sinnvoll:
    Ob ohne Rückkammer, kombiniert mit einem OB-Bass ,-oder mit Rückkammer,ergänzt durch ein 18db/oct Subwoofer-Modul, sollte dann Niko nach Geschmack "austesten".



    Im Pegeldiagramm lässt sich auch gut erkennen, dass oberhalb von ca.1000Hz das Horn nicht mehr "laden" kann.
    Ab da übernimmt aber das Chassis als Direktstrahler (leider stark bündelnd)


    Hier bieten aber MH-Töner mit etwas breiterem Abstrahlwinkel genügend "Spielwiese".
    Guckst Du hier:Das Satohorn .
    .LG Dietmar

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  • Heute früh habe ich Dietmar folgende email geschickt:


    Hallo Dietmar,
    >
    > Frage an Deinen Instinkt:
    >
    > Wenn Du für die Treiber auf diesen Hörnern
    >
    > Große frontloaded Hörner - Kritiker gesucht
    >
    > rückwärtige Kammern bauen würdest, wieviel Liter würdest Du aus dem Bauch
    > heraus für einen Versuch nehmen?
    > Würden diese Kammern geschlossen oder ventiliert sein?
    >
    > Grüße!
    >
    > Niko


    Dietmar schlug gerade vor, dass ich diese Frage doch gleich hier posten sollte, weil sich ja auch andere für Frage und Antwort interessieren könnten.


    Dietmar: Bitte übernehmen. Danke!


    EDIT: Dietmar war schneller ...

    Restauration = Wiederherstellung früherer gesellschaftlicher, politischer Verhältnisse

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  • Es klingt grausam mit der Kammer auf'm Buckel.
    Verfärbt und Gepresst, ohne Grundton. Dazu war keine Hörsitzung notwendig, das war nach fünf Sekunden objektiv ohrenfällig.


    Das Volumen der Kammer beträgt ca. 8,7 Liter, wenn man das Volumen ders Lautsprechers abzieht, müssten es an die 5 - 6 Liter sein.


    Für diese Art Treiber auf diesem Horn gelten ganz offensichtlich andere Gesetze.


    Es war allemal einen Versuch wert. Danke Dir also trotzdem, Dietmar!


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/9368069tqd.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/9368087iyp.jpg]

    Restauration = Wiederherstellung früherer gesellschaftlicher, politischer Verhältnisse

  • Hallo Niko,



    -reactance anulling-
    das ist hier Theorien und Literatur über Lautsprecher in Pos 14 sehr gut beschrieben.
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/21867/.



    Beispiel hierfür ist als Basslautsprecher bis max 400 hz das Klipsch Eckhorn zu betrachten.
    Als Beispiel für den MHT Bereich sind diverse Druckkammerlautsprecher, wie z.B. für das Sato-Horn ganz nett.
    Beispiele für Breitbandlautsprecher kenne ich nicht.
    Lowther hat so etwas aber mit dem TP1 oder Audiovector gelöst. Hier ist ein FL mit einem BL Horn kombiniert.

    Zitat

    Es klingt grausam mit der Kammer auf'm Buckel.
    Verfärbt und Gepresst, ohne Grundton.

    Bau den P25 doch mal nur in einem zu kleinen Gehäuse ein. Ohne Horn . Das kann nur einen Schuss in den Ofen geben.
    Ihn dagegen in ein ca 42 -50 L Gehäuse einzubauen hat schon eine andere Qualität. Ist aber mit der Dämmung etwas schwierig.





    LG
    Kay



    PS.
    Isophon schlägt ein Gehäuse von 100l vor, welches auch gut ist.
    TSP für den P 25A liegen nicht vor. Peter Krips hat aber für den P25C folgende Werte ermittelt:
    FS ca 70HZ
    VAS ca 50-60l
    QTS ca 1
    http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-20144.htm

    Einmal editiert, zuletzt von Kaspie ()

  • Verfärbt und Gepresst, ohne Grundton.

    Das hast Du schon richtig gehört,
    ...fehlender Bass liess sich ja schon aus dem geposteten Pegeldiagramm lesen .
    Das wird aber durch einen richtig angekoppelten Bass, wovon ich ausging, wieder kompensiert .
    War wohl ein Missverständniss
    Da Dein LS(ohne Rückkammervolumen) sich unterhalb von 200Hz wie eine Schallwand von ca 120x120cm verhält, kannst Du nur durch (in Grenzen) aktives Anheben mehr Bass rauskitzeln.
    LG Dietmar

  • Das wird aber durch einen richtig angekoppelten Bass, wovon ich ausging, wieder kompensiert .


    Hi Dietmar,


    der korrektest angekoppelte Bass hätte da nichts reissen können. Der Haken hängt wo anders.
    Kaspie wird schon recht haben damit, dass man ein solches Chassis niemals in so einem kleinen Volumen verwenden kann, ob mit oder ohne Horn. Ich hatte von vorne herein meine Zweifel, habe aber meinen masochistischen Empiriker-Stiefel durchgezogen ...


    Morgen kommt jemand zum Hören vorbei. Bin gespannt was der zu sagen hat.


    Grüße, Niko

    Restauration = Wiederherstellung früherer gesellschaftlicher, politischer Verhältnisse

  • Ihn dagegen in ein ca 42 -50 L Gehäuse einzubauen hat schon eine andere Qualität.

    Da hat Kay natürlich recht .
    Wird nun aber ein Horn, das auf Grund seiner Grösse erst ab 200Hz ca. 6db verstärken kann, davor gesetz,- so wird der Bassanteil wieder "unterbelichtet" klingen.
    LG Dietmar

    Einmal editiert, zuletzt von Dietmar ()

  • Hallo Niko





    Ich hatte von vorne herein meine Zweifel, habe aber meinen masochistischen Empiriker-Stiefel durchgezogen ...

    Klasse :D



    Du hast mit diesem Versuch mehr gelernt als manche, die schon an die 6000 Postings hinter sich haben <img src=" height="23" srcset="http://www.analog-forum.de/wbboard/cms/images/smilies/emojione/1f44d@2x.png 2x">



    Hallo Dietmar

    Zitat

    Wird nun aber ein Horn, das auf Grund seiner Grösse erst ab 200Hz ca. 6db verstärken kann, davor gesetz,- so wird der Bassanteil wieder "unterbelichtet" klingen.

    womit Du ganz einfach die Schwierigkeiten solcher Hornkonstruktionen darstellst. Aber Gleichzeitig auch die Möglichkeiten aufzeichnest, diese zu lösen!
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/56846/



    Gino,
    ein passender Basstreiber sollte sich finden lassen, der in einer OB passt.
    RFT hat 30 cm BB gebaut,die hervorragend geeignet wären und mit dem P25 harmonieren würden.



    LG
    Kay