Compliance / Nadelnachgiebigkeit bei Audio Technica

  • Kann mir jemand helfen, die Compliancewete von Audio Technica
    in ein Verhältnis zu den Werten der anderen Hersteller zu setzen:
    AT gibt die statische und dynamische Compliance bezogen auf 100 Hz an.
    Wenn ich nicht irre geben die meisten anderen Hersteller ihre Werte bezogen auf 10 Hz an.
    Was bedeutet nun eine Wert von 10 x 10 - 6 cm /dyne (100Hz) für die dynamische Compliance
    und 40 x 10 - 6 cm / dyne (100 Hz) für die statische Compliance?

    Gruß Peter


    Womit ich höre könnt Ihr im Steckbrief lesen

    Einmal editiert, zuletzt von mike48 ()

  • Hallo, Peter,
    je höher die Frequenz, umso schneller ist die Auslenkung und umso "härter" zeigt sich das Gummi der Nadelaufhängung. Deshalb ist die Nachgiebigkeit bei höheren Frequenzen niedriger. Die Resonanzfrequenz, die sich aus Nadelnachgiebigkeit und dynamischer Masse ergibt, kann sich auf den Bassbereich auswirken, deshalb geben die meisten Hersteller den Wert bezogen auf 10 Hz an.
    Laut mehreren Aussagen ist die Nachgiebigkeit bei 100 Hz mit etwa 1,75 zu multiplizieren, um den Wert für 10Hz zu erhalten. Demzufolge hat der von dir angesprochene Tonabnehmer eine Nadelnachgiebigkeit von 17,5 x 10hoch-6 cm/dyne bei 10 Hz.
    Dieser Umrechnungsfaktor ist jedoch nur als "Daumenregel" zu verstehen, wiel nicht alle Materialien gleich verhalten. Außerdem beinflusst das Alter des Gummis die Nachgiebigkeit.
    Viel Erfolg!
    Konstantin

    Thorens TD-535, Sumiko MMT.
    Audio Technica AT-OC9XSL und AT-33Mono, Nagaoka MP150, Ortofon MC30super, General Electric VRII.

    SAC gamma, Onkyo, ASW, Sennheiser, Stax

  • Tag,
    zunächst bitte nur angemerkt, dass nach Lage der Dinge die große Mehrzahl von Herstellern (wenn denn eine Bezugsfrequenz genannt wird) die Frequenz von 100 Hz nennt (übliche japanische und amerikanische Messplatten sind so geschnitten), siehe im Zweifel auch die Datenlisten in der Cartridge Database der Vinylengine. - Sodann - im Hinblick auf AT und viele andere Hersteller - kommt man einem tatsächlichen Wert bei 10 Hz dynamisch und Ausgangswert bei dynamisch 100 Hz nahe, setzt man einen Faktor von 1,5-2,0 an. Was bedeutet, 10 µm/mN (100 Hz) entsprechen (praktisch tauglich eingeschätzt) einem Wert von 16-20 µm/mN (10 Hz). Die Übersetzung im Falle des statischen Wertes (d.h. Bezugsfrequenz 0 Hz) führt nach einer Teilung des statischen Wertes durch den Divisor 2 zu gut passenden dynamischen Größen. Im Falle der genannten statisch 40 µm/mN ergibt sich so der Wert von 20 µm/mN dynamisch. Die Zuordnung vertikal oder horizontal sollte sich aus den Spezifikationen entnehmen lassen.
    Freundlich
    Albus

    2 Mal editiert, zuletzt von Albus2 ()

  • Peter: Was zusätzlich nicht schadet, ist ein Blick auf die Auflagekraft - gerade wenn man nur einen Compliance-Wert zur Verfügung hat, und womöglich zudem nicht erkennbar ist, um welche Art genau es sich handelt. Zumal sich bei einigen Händlern auch diverse Herstellerangaben und eigene Schätzungen zu mischen scheinen. Insofern ist die empfohlene Auflagekraft da eigentlich immer ein recht guter Plausibilitäts-Check.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • lini
    AT ist da manchmal sehr großzügig z.B 0,75 - 1,75 g (die Mitte läge hier bei 1,25g)
    das AT 33 EV mit gleicher Compliance wird mit 1,8-2,2 g angegeben

    Gruß Peter


    Womit ich höre könnt Ihr im Steckbrief lesen