Wie weit kommt man mit einem Reibrad-Dual (z.B. 1229)?

  • Sowei ich mich recht erinnere, könnte man die Tonarmbasis auch mit der Hand hoch und runter bewegen. Die zwei Positionen werden mit zwei Kugeln, welche mit einem Gummiring belastet sind, gehalten. Diese Kugeln drücken in eine Nut, wodurch sich der Arm in der entsprechenden Höhe/Position hält.
    Erstmal musst du alles saubermachen. Der Gummiring wird vermutlich auch hin sein, bzw. kurz davor. Da gibt es Ersatz im Baumarkt. Quetschdichtungen, welche sich in diesen Kabelverschraubungen befinden. Ich weiß bloß grad die Größe nicht! Versuche den alten heile rauszubekommen und nimm ihn als Muster mit. Diese Dichtung musst du dann noch mit einer scharfen Klinge auf die passende Länge zuschneiden.
    Alles mit Flutschi wieder einsetzen. Dann musst du diese Führungsschiene, welche sich hinten im Bereich der Tonarmbasis (Unterseite der Platine) befindet, so einstellen, dass der Arm sich in der Horizontalen frei bewegen kann. Das ist alles bisschen fummelig, ist aber zu schaffen.
    Dann kannst du den Dual zumindest im Single-Play benutzen.


    An deiner Stelle würde ich aber erstmal genauer nachschauen, was denn überhaupt kaputt gegangen ist. Dann sehen wir weiter...


    Ich drück dir die Daumen!

    Ohja...in nächster Zeit werde ich wieder sehr viel Optimismus brauchen,
    um nicht manchmal den Mut zu verlieren, für den ich so lange gekämpft habe...
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    Dual 1219 mit Shure V15 Typ III; Dual CR1780 mit Dual CL730 und so einiges anderes...

  • Wie weit bist du denn mit Deinem 1229? Oder hast die Lust verloren!? :(

    Ohja...in nächster Zeit werde ich wieder sehr viel Optimismus brauchen,
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  • Hallo Manfred,


    Die Begeisterung für den 1229 hat nun einen kleinen Rückschlag erlitten. Nachdem nun der Motor leise ist, das Tellerlager neu geschmiert und der ganze Dreher optisch wieder gut aussieht hat es innerhalb des Mode Selector einen Knacks gegeben und jetzt springt immer der Arm nach oben und die Automatik ist komplett durcheinander. Irgendwie hab ich keinen Nerv, diese ganze Mechanik durchschauen zu wollen.


    Uuups, das hört sich nicht gut an ;( - der äußere Tonarm-Lagerring hat unten zwei Zapfen, die in den entsprechenden Führungen in der Tonarmbasis die Höhenverstellung ermöglichen. Wenn nun der Mode Selector verharzt ist (nach bummeligen 40 Jahren der Normalfall) und man die Mechanik dennoch bewegt, dann können diese Zapfen abbrechen.


    Damit die Automatik bei den 12x9 vernünftig funktioniert ist es aber unbedingt notwendig, den Mode Selector auseinander zu nehmen, zu reinigen und neu zu fetten, da ansonsten nicht gewährleistet ist, dass der Arm in der richtigen Höhe arretiert ist. Als Ersatz für das marode Gummi kann man eine Quetschdichtung aus der Sanitärabteilung nehmen. Danach würde ich den Mode Selector nie wieder benutzen - der Tonarm kann an den Zapfen schon angerissen sein und das etwas zu stramm sitzenden Gummi macht die Sache auch nicht besser.


    Bei meinem 1229 sind die Zapfen auch gebrochen, aber ich konnte diese mit Uhu Endfest 300 kleben - die Automatik läuft nun wieder hervorragend und meine Wechslerachse wurde in den Ruhestand geschickt. Wenn Du schon dabei bist, am Tonarm zu schrauben, würde ich auch gleichzeitig den Lift neu mit Silikonöl entplumpsen.


    Gruß Roland

  • Nein, aufgegeben habe ich (noch) nicht!


    Wie oben beschrieben waren tatsächlich die Zapfen gebrochen. Nur wurden die an diesem Arm schon mal geklebt, da war nix mehr zu machen. Ich hab mir nun mit einer zurechtgefeilten Messinghülse zwischen Segment und Liftplatte beholfen die den Arm fix auf Höhe hält. Er ist jedenfalls seit Sonntag abend wieder freigängig und auch die Automatik funktioniert wieder weitestgehend, muß das noch final justieren.


    Beim Wiederanlöten der Anschlußkabel ist aber was schief gegangen, jedenfalls habe ich nur ein Signal auf dem rechten Kanal. Na ja, das ist jetzt nur noch eine Kleinigkeit.


    Bei der Demontage des Arms ist mir aber wieder richtig klar geworden daß es entgegen der gängigen Behauptungen keine völlige Entkopplung zwischen Automatik und Arm gibt und es klanglich sicher nicht schaden würde, diese zu entfernen. Im Moment bleibt es jetzt mal so, eigentlich finde ich die Automatik ganz cool: man legt die Platte auf, startet den Dreher und sitzt beim ersten Ton schon wieder auf dem Sofa.


    Ursprünglich wollte ich ja am Wochenende die Zarge fertig stellen, leider kam nun diese Armgeschichte dazwischen. Die Zarge wird jedenfalls so, daß ich noch einen 2. Arm montieren kann, mit schwebt was mit 12 Zoll vor. Ich hab auch schon Ideen für eine wirklich ultimative Dual Zarge.


    So robust diese Dual Spieler sind, haben sie doch auch ihre Schwachpunkte und diese Tonarmgeschichte bein 1229 ist vermutlich ein weit verbreitetes Problem so daß man hier beim Erwerb genau aufpassen sollte. Auch von 40 Jahren wurde an einigen Stellen Plastik verwendet wo man es besser nicht getan hätte.


    LG
    Manfred

    2 Mal editiert, zuletzt von mannitheear ()

  • Hallo,


    schön, dass Du den Dual nicht aufgegeben hast :thumbup:.


    Bei der Demontage des Arms ist mir aber wieder richtig klar geworden daß es entgegen der gängigen Behauptungen keine völlige Entkopplung zwischen Automatik und Arm gibt


    Im Betrieb gibt es aber nur die Abstellschiene, die vom Tonarm nach innen geschoben wird. Die Reibung auf einer Kugel ist meiner Meinung nach aber zu vernachlässigen und beeinflusst sicherlich den Klang nicht.


    Auch von 40 Jahren wurde an einigen Stellen Plastik verwendet wo man es besser nicht getan hätte.


    Sicherlich - aber ich möchte nicht wissen, wie viele der heute produzierten Audio-Geräte (IPod?) in vierzig Jahren noch laufen werden und mit einer Messinghülse repariert werden können :D .


    Hast Du Bilder von der Reparatur?


    Gruß Roland


  • Hallo Roland,


    ich könnte mir vorstellen, daß über die Abstellschiene Geräusche auf den Arm übertragen werden.


    Bilder hab ich leider keine gemacht.


    LG
    Manfred

  • Der Dual läuft soweit wieder. Trotz Keramikkugeln und Gummiplättchen habe ich Druck im Bass ohne Ende, aber schön konturiert. Nur obenrum fehlt etwas Luft, leider kann ich den Arm in der Höhe nicht verstellen, eine Anhebung um ein, zwei mm täte vermutlich gut.


    Die Laufgeräusche sind mit den Keramikkugeln eher mehr geworden. Vermutlich mache ich die Stahlkugeln wieder rein.


    LG
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    um auf Deine Ausgagsfrage zurückzukommen: seeeeeehr weit. Ich habe seit einiger Zeit einen Lenco und jetzt einen 1019 am Start - vermisse ich z.B. meinen Sony TTS-4000/PUA combo - nein, definitiv nicht :D ! Also viel Spaß weiterhin mit Deinem Dual.


    VG Wolfram

    VG Wolfram

  • Hallo Wolfram,
    die selben Dreher stehen auch bei mir momentan neben einander. So ein Maschinchen wie der 1019 ist schon was Feines.


    Ich wollte den 1019 hier schon einmal verkaufen. Doch ein paar technische Probleme haben mich dann ausgebremst und abgehalten.


    Jetzt hatte ich etwas Zeit und habe den 1019 fertig bekommen und Probelaufen lassen .... neben dem L75. UND ... den darf man nicht weggeben. Das ist das absolutes Kultlaufwerk aller erste Güte. Richtig Druck und gut aufgearbeitet ohne Geräusche und für die nächsten 20 Jahre betriebssicher.


    Mit dem richtigen System die Fuss-Wipp-Maschine schlecht hin.


    Ja ... die ollen guten Dual`s machen richtig Spaß und das auf hohem Level. Ja ... und es gibt Besseres ... ob mit soviel Spaßfaktor .... hmmm ... ?


    Gruß Thorsten

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

    Einmal editiert, zuletzt von TLS ()

  • Hallo Wolfram,


    ich habe mich nun ein paar Wochen mit einem 1019 beschäftigt aber so richtig glücklich bin ich nicht mit ihm geworden.


    Ich hatte immer Probleme mit nervigen Sibilianten/Zischlauten, die ich nicht in den Griff bekam. Ich habe mehrere Systeme getestet, ein Ortofon 520 MKII, ein Goldring 1042 mit Shibata und ein Original Shure System.


    Das ganze an einem Norbert Dreimaster.


    Mit einem Thorens TD-125 MKII habe ich da gar kein Problem, von daher habe ich das Problem eindeutig dem Dual 1019 zugeschrieben. Mache ich da was falsch?


    Gruß
    Joshi



    Hallo Manfred,


    um auf Deine Ausgagsfrage zurückzukommen: seeeeeehr weit. Ich habe seit einiger Zeit einen Lenco und jetzt einen 1019 am Start - vermisse ich z.B. meinen Sony TTS-4000/PUA combo - nein, definitiv nicht :D ! Also viel Spaß weiterhin mit Deinem Dual.


    VG Wolfram

  • Mit einem Thorens TD-125 MKII habe ich da gar kein Problem, von daher habe ich das Problem eindeutig dem Dual 1019 zugeschrieben. Mache ich da was falsch?

    Den VTA hast du ausgeglichen? Der 1019 ist als Wechsler mit erhöhtem Tonarm konstruiert; erst ab der 3-4 Scheibe hat man eigentlich den richtigen VTA.

    Mit bestem Gruß - Stefan

  • Zu 100% sicher nicht, aber ich hab ein Kunststoffplättchen untergelegt, welches vorne schmaler als hinten ist.


    Damit war VTA einigermaßen im Soll.


    Ich kann ja mal drei alte Schlagerplatten unterlegen und nochmal testen :)

    Einmal editiert, zuletzt von Joshi ()

  • Hallo Joshi,
    diesen Umstand kenne ich auch.
    Sowohl vom 1219 als auch vom 1019.
    Der 1219 hatte schon ein gutes Phonokabel verpasst bekommen.
    Aber sauber hat er nie geklungen. Auch bei mir die Sibilanten und Zischlaute.
    Gehört mit Shure M75, 91, V15III, Linn K5 , K9, Ortofon OM10.
    Jeder Mensch hört anders. Der Eine hört nur auf den Punch und den Spaßfaktor. Andere, so wie ich haben andere LW als Vergleichsmaßstab.
    Jeder soll so Hören wie es ihm gefällt.
    Mich haben diese Beinträchtigungen gestört und stören mich am 1019 immer noch.
    Den 1219 hat jetzt mein Sohn.

    Viele Grüsse


    Volker


    --black is no colour, it's a philosophy-- 8)
    --you are lucky, if you live twice.....

  • Hallo Volker,


    dann machen wir beide gemeinsam was falsch :D


    Sorry, so viel Anspruch stell ich schon an einen Dreher, daß ich stressfrei ein "S" hören kann....und ich denke den meisten geht es genauso.


    Sprich, ich denke, daß andere mit ihren Duals das Problem nicht haben und ich etwas falsch mache.

  • Bei meinem 1019 hab ich eigentlich kein Problem mit Zischlauten; da ist der 601 (die Diva) schlimmer.
    Der 1019 hat zusätzlich ja noch einen recht kurzen Arm, was u.U. noch besondere Einstellungen erfordert.
    Momentan hab ich am 1019 ein Nagaoka OS300MP, mit 4°-Keil ausgeglichen und nach DIN ausgerichtet.
    Bin recht zufrieden damit; im direkten Vergleich zischelt der 721 mit AT12XE genauso wenig...oder viel...

    Mit bestem Gruß - Stefan

  • was meinst Du konkret damit?


    Ich stelle mein Auflagegewicht und Antiskating ein und kontrolliere mit der Feinwaage.


    Justage des Systems mache ich per Schön Schablone.


    Was wären denn die besonderen Einstellungen im Falle des 1019?


    Gruß
    Joshi


    Der 1019 hat zusätzlich ja noch einen recht kurzen Arm, was u.U. noch besondere Einstellungen erfordert.

  • Was wären denn die besonderen Einstellungen im Falle des 1019?

    Kurz zusammengefasst:


    - Justage nach DIN; Schön hab ich noch nicht ausprobiert, kann mir also hier kein Urteil bilden
    - "scharfe" Schliffe sind in meinen Ohren nicht die Stärke des 1019; das OS300MP ist schon das höchste der Gefühle...
    - das System sollte nicht zu leicht (unter 8-10g), die Nachgiebigkeit nicht zu hoch sein (über 25 cu würd ich nicht gehen) . Wobei mir das Shure M91 mit "GD-Nadel" auch recht gut gefällt...
    -der Azimuth passt auch?


    Ansonsten würde ich (persönlich) unsaubere Abtastung ehr der Nadel bzw. der Justage als dem Laufwerk anlasten.

    Mit bestem Gruß - Stefan

  • Hallo Stefan,
    das hört sich doch interessant an .... nach Din. Hast du ggf. Werte für uns. Innerer Punkt , äußerer Punkt und Überhang? Das würde mich sehr interessieren. Beim 1019 habe ich bisher nur nach Schön #1 eingestellt. Ich überlege schon seit geraumer Zeit, ob ich mir nicht mal eine Schblone für den 1019 selbst baue mit den richtigen Pukten und nach den passenen Daten.


    Vielen Dank im Voraus.


    Gruß Thorsten

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

  • Ich habs gerade nochmal verglichen.


    Am Dual mit drei testweise untergelegten Scheiben und dem M75MG und 1 Gramm Auflagegewicht ein nerviges Gezerre, beim TD-125 alles wunderbar frei und klar mit einem Goldring 1042.


    Ich kann mir nicht vorstellen, daß durch die DIN Schablone da der Barthel noch den Most holt.


    Der Motor ist nicht gewartet worden von mir, allerdings höre ich da auch kein Rumpel ohne sonstige Nebengeräusche.


    Gibt's was am Arm zu tun?

  • Also bei mir zischelt es nicht - und auf verzischelte Laute reagiere ich durchaus - ist dann wie Zahnarzt.....
    Fűr mich sind solche Zicken auch eher TA bezogen - am Dual liegt das m.E. nicht.
    VG Wolfram

    VG Wolfram