First Watt - HPA Clone (Wayne Colburn, Nelson Pass) auch WHAMMY genannt (GB)

  • Hallo zusammen,

    nachdem ich in diversen Foren bzgl. Whammy Werdegänge mitverfolgt habe, und ich dank einiger Begleitumstände Zeit hatte, baute ich ein paar Whammies. 1x Original, und 2x für eine balanced/differential Ausführung. Und ich muss sagen, die symmetrische Variante gefällt mir, in Kombination mit einem Sennheiser HD800s, ausgesprochen gut. Quelle ist ein DAC Holo Audio Spring 2 Level 2. Der symmetrische Whammy schlägt sich gegen einen McIntosh MHA 100 wirklich sehr gut. Wobei der McIntosh "nur" einen SE-Ausgang hat (1/4" Klinke), aber symmetrische Eingänge.

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    Abweichend vom Bild habe ich über 47k Widerstände je Kanal das "Poti" noch geerdet - zur knackfreien Lautstärkeregelung. Und die beiden gestapelten Platinen unten links sind zwei Symmetrierer von Thel, die ich für die Symmetrierung der RCA-Eingänge verwende - m. M. eine sehr wertige klangliche Lösung zur Symmetrierung. Der Eingang (balanced/RCA) erfolgt über einen vierpoligen Kippschalter auf der Rückseite des Geräts.

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    Und hier die Rückseite:


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    Und hier im Rack meiner KHV-Anlage:

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    Hat Spaß gemacht und danke für die Inspiration aus dem Forum!

  • Hallo hellas,

    ich habe OPA627BP verwendet, also je Kanal 2x mit entsprechenden Adaptern.

    Klingt für mich natürlich, sehr ausgewogen und transparent. Die Tiefbass-Fähigkeit ist beeindruckend. Ich habe bei meinem SE-Aufbau mit einigen Dual-OpAmps experimentiert,

    aber mich dann für die OPA627BP entschieden. Als Referenzen habe ich den McIntosh herangezogen. Der Malvalve ist anders - den nutze ich nur mit Stax, und dann ist zuviel "anders" - nicht besser oder schlechter, sondern wirklich einfach anders.

    Aber der Whammy ist symmetrisch betrieben wirklich eine Ansage: Wayne Colburn hat bzgl. Grundkonzept ganze Arbeit geleistet!

  • Der symmetrische Aufbau ist eigentlich eine richtig gute Idee. Wieso bin ich da nicht früher drauf gekommen? Ich glaube das muss ich nachholen. ;)

    "Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren."
    -- John F. Kennedy

  • Hallo beetle,


    ja, ich kann's nur empfehlen. Es ist ein anderes Niveau.


    Wobei ich über den unsymmetrischen Kopfhöreranschluss lange nachgedacht habe:

    Mich hätte ein Übertrager an der Stelle aus technischer Sicht interessiert - es ist doch schade die Leistung zur Verfügung zu haben, aber nicht an den Anschluss bringen zu können.

    Aber, da auch ein nicht genutzter Übertrager eine gewisse Dämpfung bewirken kann, und ich einen zusätzlichen Wahlschalter nicht wollte, habe ich darauf verzichtet.


    Stand heute habe ich einfach die beiden rechten Kanäle mit beiden "Ground" an dem unsymmetrischen Kopfhörerausgang aufgelegt.


    Aber das Thema Übetrager zur Desymmetrierung für einen Kopfhörerausgang wäre schon interessant - gibt's da Meinungen bzw. Erfahrungen?

    Oder liege ich da mit meinen Gedanken total daneben?

  • Wenn ich das richtig verstehe, nutzt du die beiden Platinen links an der Rückwand zum Symmetrieren nicht symmetrischer Signale, oder? Bei symmetrischen Signalen ist ja eigentlich nichts weiter notwendig, außer die aufwändigere Lautstärkereglung, wenn man eine haben will.

    "Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren."
    -- John F. Kennedy

  • Ja, genau - einfach symmetrieren.

    Das war bei mir aber technische Neugier und ich wollte auch "hören" ob ich Unterschiede erkennen kann. Und es war für mich sehr überraschend, dass sich diese Lösung auf sehr hohem Level bewegt. Ich habe mir die Bausätze besorgt - man könnte an klangkritischen Stellen hochwertigere Widerstände nutzen, habe ich aber nicht getan.


    In Summe sehe ich für die symmetrische Variante im wesentlichen die Lautstärkeregelung. Bei mir ein Muss, weil ich aus dem DAC nach einer (DIY) Switchbox in die KHV gehe.


    Ich habe mich damals für den vierfach Attenuator von Khozmo entschieden (Shunt, mit sehr hochwertigen Eingangswiderständen) - 50k Ohm.


    Bei der Eingangs erwähnten SE-Variante des Whammy habe ich einen Stereo Attenuator von EIZZ verwendet. Bis auf den Umstand, dass er weniger Stufen hat wie der Khozmo, finde ich, auch eine sehr gute und preiswerte Lösung (wobei sich der jeweilige Widerstand im Signalweg befindet), also nicht Shunt. Aber dieses Thema will ich nicht strapazieren - ob eine Quelle mit nur einem seriellen Widerstand oder einem seriellen (Festwiderstand) und unterschiedlichen Spannungsteilern besser zu Recht kommt, hängt m. E. von der Quelle ab).


    Beides funktioniert sehr gut. EIZZ hat auch einen "Balanced Attenuator" im Programm - und der kostet ca. 1/3 des Khozmo. EIZZ hat eine "goldene Serie" mit qualitativ besseren und Widerständen mit engerer Toleranz. Aber ich denke man bewegt sich da schon so weit über dem Standard der normalen Poti, dass man es nicht übertreiben sollte.


    Bei den symmetrischen Whammies habe ich die 10 Ohm Widerstände zu den Spannungsreglern durch 15 Ohm Typen ersetzt und gematcht (1/10 Ohm genau), einfach weil ich den Gain nicht brauche und mir eine maximale Kanalgleichheit wichtig war.


    Und bei der Kanalgleicheit spielt natürlich das Poti / Attenuator wieder eine Rolle. Zumal man bei vier Kanälen, die nicht weitgehend gematcht sind, wirklich verrückt werden kann, also ich zumindest. Ich reagiere auf Kanalungleichheit bei Kopfhörerwiedergabe sehr sensibel, darum an geeigneten Stellen lieber öfters mal messen und ggf. nachbessern bevor das "dicke Ende" kommt.

  • Hallo mrbbean,


    welchen OPA 627BP hast Du genommen? Da gibt es die Burr Brown Chinateile für nen Eurofufzich oder aber den Texas Instruments für ca. 34 € pro Stück (bei den einschlägigen Distributoren). Bei diesen Preisunterschieden glaube ich ja schon wieder ,daß die Burr Brown nicht das halten was draufsteht.


    Gruß Bertram

  • Hallo Bertram,

    ich habe die OPA627BP von Mouser verwendet. Ja, nicht billig, aber wirklich gut!

    Ich habe die ganzen Elektronik-Teile von Mouser und Digikey bezogen.

    Gruß, Bernd

  • Ja, das ist leider die Crux, auf die viele vermeintliche Schnäppchenjäger bitter reinfallen werden. Die Angebote aus China können erfahrungsgemäss nur Fakes sein. Ich werde mir mal den Spass machen und ein paar dieser preiswerten Kollegen ordern und Sie zu Richard schicken, der diesen dann mal ordentlich einheizt und dokumentiert, was in Ihnen tatsächlich steckt.


    Wenn ihr sehen wollt, wie ein echter BurrBrown 627AU von innen ausschaut,

    dann schaut mal hier vorbei:


    https://www.richis-lab.de/Opamp22.htm


    Ich habe zwei dieser Edelkäfer geopfert und Richard geschickt, weil ich Gewissheit haben wollte. Er konnte mir bestätigen, dass es sich in beiden Fällen um echte BBs handelt. Der Hintergrund war der, dass beide Chips unterschiedliche Aufdrucke hatten. Der eine in Siebdruck, der andere scheinbar gelasert. Das hatte mich irritiert. Aber meine Sorgen stellten sich als grundlos heraus.


    Ich habe meine 627 auf SMD-Adapterplatinen gelötet. Sowohl einzeln, als auch platzsparend übereinander im Doppelpack. Wen das interessiert, kann mir ja eine PN schicken.

    Kontaktaufnahme nur per E-Mail. Eigene Adresse ist mitzusenden.

  • Ist nun also fertig. Ist was die Auflösung anbetrifft ein wenig besser als der KH Ausgang der Universal Audio Kiste. Keine Welten, aber ist gut.



    Pass Whammy


    Pass Whammy und UA Apollo



    Habe dann zufällig noch zwei Cardas RCA Terminals gefunden. Die waren bei den hässlichen Plastikstecker.


    Pass Whammy hinten

    "Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren."
    -- John F. Kennedy

  • Hallo Leute,


    der Whammy spielt jetzt auch seit ein paar Wochen bei mir und ich bin recht zufrieden damit. Ich verwende ich jedoch nur direkt am Audio Out vom iMac. Trotzdem habe ich etwas mit unterschiedlichen OpAmps herumgespielt. Vor allem, weil mir Burton Audio einen V6 Vivid und einen V6 Classic - jeweils Dual - zur Verfügung gestellt haben. Original hatte ich den OPA2604 drinnen. Jeder der beiden Bursons war ein grosser Schritt nach vorne. Einerseits was Auflösung und die saubere Trennung von Instrumenten anbelangt. Am Ende bin ich dann beim Classic geblieben. Da hatten Instrumente und auch Stimmen mehr "Körper" und es war auf Dauer angenehmer damit zu hören.


    lg, tom

  • Im DIYAudio Forum sah ich einen Post von "Carlos" von Burson Audio. Sie hatten einer gewissen Anzahl an Forenmitgliedern die OPAmps zum Testen überlassen. Ich hatte Glück und war auch dabei.


    lg, tom

  • Dann gehört dieser Teil des Op Amp Tests der Vollständigkeit halber auch dazu:


    https://www.audiosy.net/2020/06/10/op-amp-rolling-revisited/


    Im ersten Link hat mir nämlich der OPA627 in der Liste gefehlt. Die SMD-Version auf Adapterplatine in Doppelbestückung (Sandwich) hinterlässt im Whammy klanglich nämlich einen sehr guten Eindruck und sollte man unbedingt mal probehören.

    Kontaktaufnahme nur per E-Mail. Eigene Adresse ist mitzusenden.

  • Moin,


    für mich ist der OPA627 auch der am besten klingende. Ich habe allerdings den Whammy in Mono-Platinen-Version realisiert und setze diesen auch in einer meiner Vorstufen ein. 8)


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • OPA627 hat einen Nachfolger ... den OPA 828


    Das Datenblatt zum OPA828 findet man dann hier ... OPA828 Low-Offset, Low-Drift, Low-Noise, 45-MHz, 36-V JFET-Input, RRO Operational Amplifier


    Mouser schreibt dazu:


    Texas Instruments OPA828 Operationsverstärker mit JFET-Eingang

    Der Texas Instruments OPA828 Operationsverstärker mit JFET-Eingang ist ein OPA627 und OPA827 Operationsverstärker (OPV) der nächsten Generation, der eine hohe Geschwindigkeit mit einer hohen DC-Präzision und AC-Leistung kombiniert. Dieser Operationsverstärker liefert eine niedrige Offsetspannung, eine niedrige Drift über Temperatur und ist mit einem Rauschen von 60 nVRMS bei 0,1 bis 10 Hz rauscharm. Der OPA828 wird über einen großen Versorgungsspannungsbereich von ±4 V bis ±18 V mit einem Versorgungsstrom von 5,5 mA/Kanal (typisch) betrieben.

    Mit AC-Eigenschaften, einschließlich eines Verstärkungs-Bandbreitenprodukts (GBW) von 45 MHz, einer Anstiegsrate von 150 V/µs und Präzisions-DC-Eigenschaften ist der OPA828 eine ausgezeichnete Wahl für den Einsatz in zahlreichen Systemen. Dazu gehören Datenerfassungssysteme mit hoher Geschwindigkeit und hoher Auflösung, wie z. B. 16-Bit- bis 18-Bit-Mischsignalsysteme. Dies umfasst auch Transimpedanz-Verstärker (I/V-Umwandlung), Filter, ±10-V-Präzisions-Frontends und Sensorschnittstellen-Applikationen mit hoher Impedanz.

    MERKMALE

    • Niedrige Eingangsspannungs-Rauschdichte: 4 nV/√Hz bei 1 kHz
    • Eingangsspannungsrauschen: 0,1 Hz bis 10 Hz: 60 nVRMS
    • Geringer Eingangs-Bias-Strom: 1 pA
    • Eingangs-Offset-Spannung: 50 μV
    • Eingangs-Offset-Drift: 0,45 µV/°C
    • MUX-freundliche Eingänge
    • Verstärkungsbandbreite: 45 MHz
    • Anstiegsrate: 150 V/µs
    • 14-Bit-Einschwingzeit: 120 ns
    • Überlastungs-Leistungsbegrenzer
    • Großer Eingangsspannungsbereich: ±4 V bis ±18 V
    • Gehäuse: 8-Pin-SOIC


    Gruß Wolfgang

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