Der Rundnadel Thread

Zitat

Es ist aber auch eine Tatsache, als dass die Rundnadel immer eine runde Kontaktfläche zur Seitenflanke bietet im Gegensatz zu nicht-Rundnadeln (=langezogene Diamantformen) den der Nadelträger bewegt sich ja kugelmantelförmig.

Tatsache ist aber auch, dass die Rundnadel nur im Neuzustand eine runde (punktförmige) Kontaktfläche zur Seitenflanke hat, mit zunehmendem Verschleiss entsteht eine Fläche, die erheblich grösser werden kann als mit jedem elliptischen oder sonstwie "scharfem" Schliff. Ich empfehle jedem mal eine etwas verschlissene Rundnadel unter dem Mikroskop anzuschauen, da entwickelt sich eine geradezu riesige Kontaktfläche.

So gut viele Rundnadeln im Neuzustand auch spielen, umso problematischer entwickelt sich diese unter Verschleissbedingungen. Da ist dann jeder andere Schliff gnädiger.

Zitat

Würde man Verzerrungen hören, dann hätte ich die Systeme schon lange ausgetauscht.

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Das Gesagte kann ich durchaus unterschreiben, es stimmt ! Wenn man hinten etwas höher stellt (= VTA wird größer und die Nadel sitzt etwas nach vorne geneigt in der Rille) ergibt sich ein etwas lebhafterer, schnellerer und spritzigerer Klang, und die Bässe werden "kürzer".

Natürlich hört man Verzerrungen. Dieses lebhafte, schnellere, spritzige ist nichts anderes, man empfindet es nur noch nicht als solche. Das Problem ist nur, man hört es immer, bei jeder LP, als gewissermaßen Grundsound, als Stempel, welcher der eigentlichen Aufnahme überlagert wird.
Im Grunde stimmt die ganze Geometrie, zumindest Azimuth und VTA/ SRA nicht mehr. Der VTF ändert sich je nach dicke der LP auch stärker. Resultat ist, die Stellung des Nadelträgers, Spule zum Magnetfeld ist falsch.
Desweiteren frage ich mich, wenn die Rundnadel so gut sein soll, warum hört man mit Systemen mit schärferem Schliff soviel genauer, einfach mehr Informationen, Raum, Luft, etc.? Das hat nichts mit einem helleren oder analytischen Klang zu tun. Das kann ebenso musikalisch, farbig sein, wenn man nicht diese überzogenen Systeme und am richtigen Arm, LW verwendet.

Gruß John

Zitat von westbahnkarl

"Desweiteren frage ich mich, wenn die Rundnadel so gut sein soll, warum hört man mit Systemen mit schärferem Schliff soviel genauer, einfach mehr Informationen, Raum, Luft, etc.? Das hat nichts mit einem helleren oder analytischen Klang zu tun. Das kann ebenso musikalisch, farbig sein, wenn man nicht diese überzogenen Systeme und am richtigen Arm, LW verwendet."

Vorstellungen bestimmen unser Leben.

Hmmm...ich höre mit meinem Plattenspieler lieber mehr Musik als "Informationen, Raum, Luft" daher nehme ich am liebsten das SPU mit Rundnadel...das modernere Systeme mit "scharfen Schliffen" auch musikalisch klingen können, bezweifle ich jedoch nicht, da ich solche auch schon früher in Benutzung hatte.

Ron, wer sagt den, das man mit anderen Schliffen weniger Musik hört?
Dogmatisch bist Du überhaupt nicht?

Gruß John

Zitat
Es ist aber auch eine Tatsache, als dass die Rundnadel immer eine runde Kontaktfläche zur Seitenflanke bietet ...

... und damit einen grösseren Flächendruck aufs Vinyl verursacht .

...und zu weniger Abtastfehlern führt.
~~WestbahnKarl~~ [/quote]

Na klar . Die meisten Hersteller sind ja soo dumm .

Zitat von westbahnkarl

Tatsache ist aber auch, dass sich die Lebensdauer von Runnadeln durch einfache Verfahren deutlich verlängern läßt.

Ach , erzähl mal .

Zitat von westbahnkarl

Na klar . Die meisten Hersteller sind ja soo dumm .

Dumm nicht, Geschäftstüchtig :)[/quote]

Ja , die Welt ist böse .

Zitat

Naßabspielverfahren.

Schon mal nen verrotteten Nadelträger oder Generator gesehen ? Ich schon .

Es darf doch jeder hören wie und mir was er will .

Nur nicht versuchen , ein veraltetes System mit angeblich "technischen Vorteilen" schönzureden .

Es kommt ja auch niemand auf die Idee die Dampfmaschine als das technisch bessere System zur Fortbewegung zu verkaufen .

Könnte man das Vollquotteln bitte mal unterlassen?

Zitat von spocky16

Ron, wer sagt den, das man mit anderen Schliffen weniger Musik hört?
Dogmatisch bist Du überhaupt nicht?

Gruß John

Ich habe ICH geschrieben, daher habe ich meine Aussage auch nur auf mich bezogen. Andere können machen was sie wollen. Dogmatik hast Du in meine Aussagen hinein interpretiert. Habe früher übrigens auch zufrieden mit dem einen oder anderen "scharfen" System gehört. Von daher sehe ich die ganze Sache schon mal nicht dogmatisch.

Jedoch habe ich das Gefühl, dass manche Leute dazu neigen, bei der Bewertung von Gerätschaften wenig auf die Musik zu achten sondern fokussieren sich auf Einzelaspekte, an denen dann eine Besser-Schlechter-Einteilung vorgenommen wird. Mit solch Betrachtungsweise wird man den Reiz bzw. die Vorteile, die z.B. eines SPU mit Rundnadel gegenüber vielen modernen Systemen hat, nicht vollständig erfassen können.

Zitat von westbahnkarl

Naßabspielverfahren.

Habe ich ca. 20 Jahre lang getan. Als ich dann vor 12 Jahren den Shure V15 mit der Bürste kaufte, war Schluss mit nass. Die Platten klangen grausig, bei den meisten schaffte Waschen mit Absaugung Abhilfe, einige aber waren rettungslos hinüber und für die Tonne.

Klaus

Zitat von xronx

Jedoch habe ich das Gefühl, dass manche Leute dazu neigen, bei der Bewertung von Gerätschaften wenig auf die Musik zu achten sondern fokussieren sich auf Einzelaspekte, an denen dann eine Besser-Schlechter-Einteilung vorgenommen wird.

Da will ich Dir nicht wiedersprechen. Mir gefällt auch nicht dieser, zwar hochauflösend und präzise, aber oft kraftlose, nüchterne, tote, Sound, welchen man oft mit schärferen Schliffen hört.
Das liegt aber nicht am Schliff, sondern am verwendeten System zuzüglich LW und Kette.
Ein schärferer Schliff schließt Homogenität, Geschlossenheit, Musikalität, Klangfarben nicht aus. Einzig das süffige eines SPU hast Du auch nur mit SPU.

Gruß John

Zitat

ich höre lieber technisch veraltete Röhren als Transistoren und technisch veraltet Analogtechnik statt Digitaltechnik

Das tue ich auch , suche mir aber das beste aus den zwei Welten alt / modern . Fahr ich irgendwie besser mit .

Hallo!

Zitat von westbahnkarl

Es ist aber auch eine Tatsache, als dass die Rundnadel immer eine runde Kontaktfläche zur Seitenflanke bietet im Gegensatz zu nicht-Rundnadeln (=langezogene Diamantformen) den der Nadelträger bewegt sich ja kugelmantelförmig.

Zitat von mottila

Tatsache ist aber auch, dass die Rundnadel nur im Neuzustand eine runde (punktförmige) Kontaktfläche zur Seitenflanke hat, mit zunehmendem Verschleiss entsteht eine Fläche, die erheblich grösser werden kann als mit jedem elliptischen oder sonstwie "scharfem" Schliff.

Beide Zitate muss ich leider als unsachlich bezeichnen. Auch eine scharfe Nadel hat natürlich eine Verrundung mit der abgetastet wird. Sobald die Verrundung dahin ist wird die Platte über das normale Maß der Abnutzung geschädigt, egal ob sphärischer oder elliptischer Schliff.

Zitat von doppelkopf0_1

Zitat
Naßabspielverfahren.

Schon mal nen verrotteten Nadelträger oder Generator gesehen ? Ich schon .

Kenne min. zehn Tonabnehmer die nass gespielt wurden. Verrottet war keiner.

Zitat von doppelkopf0_1

Es kommt ja auch niemand auf die Idee die Dampfmaschine als das technisch bessere System zur Fortbewegung zu verkaufen .

Was für ein Vergleich....

Zitat von KlausR.

Zitat von »westbahnkarl«
Naßabspielverfahren.

Habe ich ca. 20 Jahre lang getan. Als ich dann vor 12 Jahren den Shure V15 mit der Bürste kaufte, war Schluss mit nass. Die Platten klangen grausig, bei den meisten schaffte Waschen mit Absaugung Abhilfe, einige aber waren rettungslos hinüber und für die Tonne.

Mein Vater spielt seine Platten seit Erfindung des Lencosystems mit Ethanol (30%) und dest. Wasser (70%). Bisher waren alle seine Platten nach einer einfachen Wäsche mit der Knosti trocken abspielbar ohne Knistern. Es kommt scheinbar u.a. darauf an, welche Flüssigkeit man verwendet. Dies denke ich, da hier an anderer Stelle im Forum ja schon vieles über die experimentierfreudigen Giftmischer gelesen werden konnte. Was da so beim Waschen der Platten oder Nassfahren an Mittelchen auf die Platte kommt, ist beeindruckend und für mich in vielen Fällen fragwürdig.

Grüße,

Ingo