Erfahrung mit VPI Plattenspieler

  • Hallo liebe VPI-Besitzer,



    ich habe kürzlich den VPI-Classic gesehen, mit dem schnell auswechselbaren Tonarm 10.5i, usw. und hatte mich bis dahin noch nie mit VPI beschäftigt. Hören konnte ich ihn leider noch nicht. Ich bin neugierig geworden, daher meine Frage an die Besitzer von VPI Plattenspieler:


    Was war der Grund für Euch einen VPI (mit welchem System?) zu kaufen und welchen Plattenspieler hattet ihr davor?
    Haben sich die Erwartungen erfüllt und/oder zeigten sich später Schwachstellen (Resonanzen durch innenliegenden Antrieb beim Classic ?), blieben noch musikalische Wünsche offen?


    Ich würde mich sehr über ein paar Erfahrungsberichte freuen!


    Viele Grüße


    Jochen

  • Hallo Jochen,


    ich selbst besitze zwar keinen VPI, habe aber schon zwei Classic, einen Scout II und den neuen Traveller aufstellen und justieren dürfen. Speziell den Classic halte ich für einen "best buy". Die VPI´s zeichnen sich nicht nur durch geringe Gleichlaufschwankungen, sondern auch durch Einhalten der Solldrehzahlen (das scheint heutzutage wirklich ein Problem zu sein) OHNE Steuerung aus. Wobei eine externe Steuerun à la Dr. Fuß, VPI selbst, oder auch Willi Bauer nicht nur für exakte Drehzahlen sorgt, aber das ist ja nicht Bestandteil Deiner Frage :D . Ferner lassen sich die VPI-Dreher nur wenig z. B. von Körperschall (Schallreflexionen, die beim Musikhören auf den Dreher treffen) beeinflussen. Der Classic zeigte sich da insgesamt unempfindlicher, als die anderen beiden von mir erwähnten.


    Mir persönlich gefallen keine Einpunkter-Tonarme, aber mit den VPI´s könnte ich gut leben :D . In den Classic habe ich ein Ortofon Cadenza Blue und ein Clearaudio Talisman V2 eingebaut. Das Ortofon geht richtig gut in allen Bereichen, tendiert im Baß mehr in Richtung schlank. Genau da setzt das Talisman an: sehr konturierter, tiefer Bass, dafür Mitten und Höhen etwas zaghafter (von wegen "Klirraudio" :D ), gespielt an AMR77 Phono. Alles in allem Anpassungs- und Geschmackssache. Noch ein wesentlichr Unterschied Classic-Scout II: Beim Scout-Tonarm (JMW9) stellt man den Azimut und Auflagekraft mit ein und demselben Gewicht ein, beim Classic (JMW 10.5i) ist das komfortabler mit zwei Gewichten gelöst. Ich halte außerdem den 10.5 für den besseren Arm.


    Meines Erachtens machst du mit dem Classic nix falsch, außerdem ist alles dabei - inklusive sehr durchdachter Justageschablone, außer Tonabnehmer :D - um den Dreher zum Musike machen zu bringen :D


    Gruß


    Klaus

    “I don't know why but everybody has a hit in Germany. You know, David Hasselhoff had a hit in Germany, a number one. I had a number one in Germany. I guess they just don't know much about music over there.”


    Lee Majors

  • Hallo Jochen,
    ich bin seit 8/2010 stolzer Besitzer des VPI Classic. Meine Erwartungen sind mehr als erfüllt worden.
    Zur Zeit habe ich ein Ortofon Rondo Red mit Shibata Nadel von Herrn Schürholz montiert.Ich trage mich mit dem Gedanken eventl. ein Koetsu Black zu kaufen.


    Mein alter Thorens TD 320 MK nix tut weiterhin neben dem VPI seinen Dienst. Gewöhnen mußte ich mich an den Einpunkt Tonarm und an die komplett manuelle Bedienung.
    Das einzige Manko ist der Ein und Ausschalter .Der Ein und Ausschalter verursacht in den Boxen ein " Plopp " Geräusch. Ich schalte daher den Verstärker , vor dem wechseln der Platte, auf Kopfhörer um.


    Viele Grüße Michael

    den tigern entrann ich,die wanzen ernährte ich,aufgefressen wurde ich von den mittelmäßigkeiten. b.brecht

  • Hi Jochen,


    also mal der Reihe nach
    ich habe einen sehr alten JVC ... phasenweise gut eingestaubt ... ja und nachdem auch mich das Vinylfieber wieder packte
    gings los


    - wieviel Budget für die Baustelle und wie verteilen ???
    - Händler abklappern ... bis AAA in Krefeld besuchen ...
    - hier könnte ich weit ausholen ... aber das willst Du nicht alles lesen ?!?!?


    - erste (bittere) Erkenntnis
    das System ist das Mikrofon der Rille > es gibt nicht eins für alle Fälle gleich gut (wie im Studio mit den Micros eben auch)
    es wird also mehrere geben ...


    hier geht also schon mal das meiste des Budgets hin


    - zweite Erkenntnis ... mit dem Phonopre ists auch nicht so einfach ... auch hier geht ordentlicher Budgetanteil drauf


    nun habe ich einen VPI Scout und 3 Arme mit 3 unterschiedlichen Systemen
    - ein Grado ... Hans Theessink oder BAP auflegen und die Sonne geht auf ... Du denkst die Buben spielen bei Dir im Zimmer
    - ein VPI Soundsmith ... ideal für Frauenstimmen aber auch Angelo Branduardi ...
    - ein Lyra Delos ... deckt die Bandbreite guter Klassikplatten ab ... holt raus, was in alten Platten bisher verborgen blieb


    BEDINGUNG: Zeit und Geduld in die jeweilige Justage investieren !!!


    und nun lege ich eine Platte auf ... und suche mir das passende System (eben fertig vorjustiert) .... tja Arm dran 8o

    wohl mag es noch bessere Laufwerke geben und dazu noch bessere Arme ???
    aber den Löwenanteil am guten Klang haben System und PhonoPre


    weil aber irgendwann jedes Budget mal am Ende ist ...
    bietet mir der "einfache VPI Scout" sehr viele anpassungsmöglichkeiten
    ... und ich fühle mich meinem "Idealsound" verdamt nahe


    wünsche ein wohlklingendes Wochenende
    Ralf

    Der Ton macht die Musik - die Welt bräuchte mehr Musiker :rolleyes:

  • Zitat

    aber den Löwenanteil am guten Klang haben System und PhonoPre


    Wenn das System mit dem Arm partout nicht "will", dann nützt dir der beste Phonopre nichts mbMn, ganz unabhängig von der Resonanzfrequenz der Kombination.

    Zitat

    Das einzige Manko ist der Ein und Ausschalter .Der Ein und Ausschalter verursacht in den Boxen ein " Plopp " Geräusch.


    Stimmt. Es gibt auch was "negatives" zu berichten 8o . Das hatte ich bis dato bei allen VPI´s die mir unter die Adjust+ LP gekommen sind. Das KANN aber auch an der örtlichen 230V-Installation liegen.
    Demnächst ist ein Aries mit Lyra Skala zum untersuchen dran.


    Gruß


    Klaus


    edit hrmpf ...... Rechtschreibung ... :D

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    Lee Majors

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  • Frage an Ralf:
    Klappt der häufige Wechsel der Tonarme? Ich meine, bleibt die ursprünglich einmal fixierte Justierung erhalten oder ist doch gelegentlich ein nachjustieren erforderlich?


    Viele Grüße


    Jochen

  • Zitat

    Frage an Ralf:


    ..... ich antworte trotzdem :D
    Ja, Justierung bleibt erhalten, einzig Tonarmhöhe muß angepaßt werden. Es sei denn, man baut seine Abtaster mittels Abstandshalter so ein, daß der Abstand Nadelspitze - Headshell bei allen Tauscharmen gleich ist. Der Tausch des TA-Rohrs ist echt easy.


    Gruß


    Klaus

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    Lee Majors

  • Danke an alle bisherigen Antworten!


    Michael, was meinst Du konkret mit "gewöhnen mußte ich mich an den Einpunkt Tonarm"? Bin einfach neugierig! Reagiert der VPI Einpunkt TA z.B.bei welligen Platten hörbar schlechter?


    Viele Grüße
    Jochen

  • Hallo Klaus,


    du scheinst ja öfter mit verschiedenen Plattenspieler zutun zu haben. Hattest Du auch schon einmal Gelegenheit einen Klangvergleich mit einem Nottingham AcaSpacedeck 294 versus VPI Classic zu erleben?


    Viele Grüße


    Jochen

  • nochmal wegen


    bleibt die Justage erhalten

    ja bleibt sie ... aber wie schon berichtet ist die höhe immer wieder zu korigieren
    aber das ist ja auch schon mal bei unterschiedlichen Plattendicken sinnvoll


    hier geht das beim VPI ja besonders gut, Inbusschraube lösen und Rändelmutter verstellen
    ... ich mache das auch schon mal beim Abspielen um den optimalen Punkt zu suchen


    ein Punkt ist auch der Tonarmlift, auch der muß mit angepasst werden
    das ist vielleicht eher noch bisschen nervig ....


    hmm na ja, wir ham uns halt in diesem Fall gegen den CD-Player entschieden... :thumbup:


    Mit dem VPI habe ich halt einen Dreher für verschiedene Systeme
    ich hab nur Platz für 2 Dreher und eben nicht für 4 oder 5 ...


    nochmal Grüße
    Ralf

    Der Ton macht die Musik - die Welt bräuchte mehr Musiker :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Bricksounder ()

  • Zitat

    Michael, was meinst Du konkret mit "gewöhnen mußte ich mich an den
    Einpunkt Tonarm"? Bin einfach neugierig! Reagiert der VPI Einpunkt TA
    z.B.bei welligen Platten hörbar schlechter?

    Hallo Jochen,
    wellige Platten sind für den VPI kein Problem , die Plattenklemme ist sehr gut :) . Der Thorens hat einen kardanisch gelagerten Arm, den man mit der Fingerspitze in die gewünschte Position schieben kann ohne das dieser wackelt. Der Tonarm vom VPI muß angehoben und vorsichtig an der entsprechenden Stelle abgesetzt werden. Hier muß man einfach etwas vorsichtiger zu Werke gehen, weil dieser durch die Einpunktlagerung wackelt.


    Gruß Michael

    den tigern entrann ich,die wanzen ernährte ich,aufgefressen wurde ich von den mittelmäßigkeiten. b.brecht

  • Hallo Jörg,


    was ist "auswendiger, schwieriger" beim einpunktgelagerten TA einzustellen gegenüber dem kardanisch gelagerten Arm?


    Viele Grüße
    Jochen

  • was ist "auswendiger, schwieriger" beim einpunktgelagerten TA einzustellen gegenüber dem kardanisch gelagerten Arm?


    Wenn du die Auflagekraft veränderst ändert sich in der Regel auch der Azimuth. Diese Einstellerei ist in der Regel etwas fummelig.


    Ja, außer beim Nottingham!


    Ja, ich hätte "oftmals" schreiben sollen ;)

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



    Einmal editiert, zuletzt von Jörg K ()

  • Jetzt starte ich noch einmal einen Versuch und bringe den Thread nach oben. Gibt es im Forum wirklich so wenig VIP-Besitzer und hat dies einen Grund?


    Gruß Jochen

  • Hallo Jochen,


    betreibe einen VPI Aries III mit drei JMW 10,5i Memorial - Wechselarmen , Systeme: Phase Tech 1, Shelter 901, Miyabi Standard.
    Über eine separate Armbasis läuft am selben VPI noch eine Schick-Arm mit Ortofon SPU 90th Anniversary. (Suche:" Berliner Schick an VPI Aries")


    Die Wechsel der 10,5er Arme erweisen sich als problemlos und schnell. Die Einstellungen bleiben erhalten, lediglich die Tonarmhöhe muß über die Mikrometerschraube nachgeregelt werden.
    Von Dr. Fuß habe ich mir ein passendes Netzteil schneidern lassen.


    Mit dem Klang bin ich sehr zufrieden.


    Ein kleiner Tipp: Antriebsmotor und Laufwerk auf getrennten Basen unterbringen, dann herrscht absolute Ruhe !


    Gruße,
    Nils

    Einmal editiert, zuletzt von Nido ()

  • Hallo Jochen,


    habe seid zwei Jahren einen VPI Classic, der ersten Generation, mit Ortofon Rondo Blue. Bin sehr zufrieden, hatte vorher einen VPI Scout.


    Nebenbei läuft noch ein Thorens TD 320 MK2 mit TP 90 und Audio-Technica AT-F3.


    Und habe seid heute eine PlaWa von VPI - HW17.


    Meine Musik Richtung ist querbeet.


    Habe eine Cyrus 2 mit PSX - getunt von Clochwork - sowie die kleinen Harbeth mit Ständer. Für Phono einen NAD pp2 und eine Phonobox Selbstbau aus Köln Herr Heck.


    Auf jeden fall rockt der Keller und ich sitze mittendrin.


    hermann ^^

  • Hi,


    betreibe seid zwei Monaten einen Classik mit Koetsu Black bin wunschlos glücklich!! Eine zu Ende gedachte Konstruktion wie sie in der Hifiwelt leider selten geworden ist.


    Axel

  • Recht neu im Forum bin ich auf der Suche, meinem guten alten TD 146 einen neueren Dreher an die Seite zu stellen. Da bin ich auf den VPI gestossen, den ich mir kommende Woche in Hamburg bei den Norddeutschen HiFi Tagen ansehen und anhören möchte.
    Nun eine Frage: Wenn hier die Rede vom schnellen TA Wechsel ist, heisst das, dass die Betreffenden die TAs bei anderer Musikrichtung (etwa Diana Krall vs. Rock) jedesmal,wechseln? Fummeln kann ja ganz schön sein, aber das scheint mir doch zu viel Aufwand. Lohnt das tatsächlich? Ich lasse mich gern belehren.


    Reinhard

    Gruß Reinhard
    "Ich kann allem widerstehen - nur nicht der Versuchung." (Oscar Wilde)
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