Hallo zusammen,
ich würde gerne in diesem Thread meine und eure Erfahrung bzgl. der ADC Tonabnehmer aus der Feder von P. Pritchard diskutieren.
Bevor ich das aber mache möchte ich euch kurz meine klangliche Ausrichtung von "damals zu heute" skizzieren.
Ich habe in der Zeit in der ich hier im Forum proaktiv unterwegs bin oftmals von Leuten gelesen die sich der "Suche nach Informationsreichster und Auflösungsstärkster Wiedergabe" abgewandt haben. Mit der Argumentation das dies zum Schluss nicht glücklich macht, sondern gar auf Dauer anstrengend zu hören und mit einem hohem Maß von Unruhe verbunden ist.
Ich zähle mich selbst über einen langen Zeitraum zu denjenigen die immer mehr Auflösung und Transparenz am Rande der Sterilen Wiedergabe gesucht haben.
Mit meiner damaligen Kette, allen voran meine mod. Klipsch Heresy III konnte ich diesem Trieb auch maßlos folgen. Bis zu dem Zeitpunkt als ich an ein Paar Zu Audio Omen (Breitbänder mit Superhochtonhorn) kam. Diese bei mir platziert war ich Anfangs erst sehr ernüchtert, wie kann man mit solchen Lautsprechern bloß hören? Die Mitte schwach und die Höhen, naja, geht so. Ich gehöre aber eher zu der Fraktion die den Geräten gerne mal eine gewisse Eingewöhnungsphase und vor allem meine volle Aufmerksamkeit schenke. Nur so, wie ich finde bringt man ein gerät an sein Optimum. Ich distanziere mich regelrecht von Leuten die Lautsprecher plump in einem Raum positionieren und bei Nichtgefallen runter sprechen, dass selber zählt für Tonabnehmer (fast noch mehr), Tonarme oder sonst was, was Ausrichtung oder Einstellungen benötigt.
So, ich schweife schon wieder ab. Als ich die Omen mehrere Tage gehört habe und sie auch in meinen Augen optimal positioniert und den Bass mittels Spike Höhe eingestellt hatte, wechselte ich wieder auf die Heresy.
Die Heresy, viel zu hell und Blutleer, wie kann das sein? Hab ich die Aufstellung aller meiner Lautsprecher mit Laser ausgemessen und dokumentiert. Sie muss also identisch klingen wie ich es gewohnt bin.
Die Gewohnheit!
Dennoch stellte sich für mich durch den Wechsel heraus das die Mitten der Omen nicht richtig vorhanden waren. Als ich mich im Netz über die Omen informierte stellte ich fest, dass die größere Schwester mit selben Breitbänder seinen Hochton nicht wie die Omen bei 12000Hz ankoppelt sondern schon bei 9000Hz, zudem gab es auch für horrendes bessere Kondensatoren zu erwerben. Zufällig hatte ich passende Mundorf Surpreme Caps in der Schublade die mir auch noch ein Ankoppeln bei 9000Hz ermöglichten.
Das wars, die Omen machten durch die besseren Kondensatoren und der angepassten Trennfrequenz nochmals weiter auf und spielen zwischen hoch emotional bis feinauflösend alles ab. Klar der Mitteltonbereich wird immer ein leichtes Defizit haben, dass verzeiht man aber gerne aufgrund der Zeitrichtigen und vor allem emotionalen Vorstellung. Gerade dieser emotionale Bass (der Breitbänder hat keine Weiche im Signalweg) ist mir so noch nicht untergekommen.
So, da war ich nun, emotional gebunden, klanglich neu ausgerichtet mit hochauflösenden Tonabnehmern bestückt. Das macht schon Spaß. Ich wurde aber dann von einem netten Forumsmitglied auf die Liste von Lucky aufmerksam gemacht, als ich den Wunsch nach einem gutem MM äußerte. Als ich mir diese durchgelesen habe, bin ich auf den Trichter ADC Tonabnehmer gekommen. Erstens sehr preiswert (im Gegensatz zu meinen MC´s) und im Netz, teilweise als Geheimtipp gehandelt. Das erste das ich mir geschossen habe, war ein QLM 30mkIII NOS aus der Zeit von P.P. Das habe ich an meinen Schröder Clone ( 26 Gramm eff. Masse) und der Ampearl 1030 angeschlossen und eine Auflagekraft von 3.75 Gramm eingestellt.
Wuff, das hat mich mal direkt umgehauen, ich wollte nur kurz reinhören um dann zu meinen Kindern zurück zu gehen, blieb ich dann eine knappe Stunde an der Couch kleben. Sowas von emotional und räumlich, schier unglaublich. Das hab ich so noch nie gehört. seitdem läuft eigentlich nur noch diese Kombi. Ich schalte mal wieder zum E1 oder meinem Benz Micro L2 rüber, die auch klanglich super stark sind, und in manchen belangen auch besser, keine Frage. Aber diese Emotionalität und Räumlichkeit fesselt mich regelrecht. Ich suche nicht mehr nach "Glanz" in der Musik, ich schwelge mit Gänsehaut über die Titel hinweg und bin eigentlich nur noch gepackt.
Wenn ich hier so schreibe und parallel darüber nachdenke wieso sich meine Gewohnheit so geändert hat, dann glaube ich das durch diese Schrittweise Änderung in Richtung "vollem Klang" zu dem Ergebnis geführt hat. der Mensch ist ein Gewohnheitstier und redet sich auch bestimmte Dinge ein. Ich kann mittlerweile die Anfangs erwähnten Äußerungen anderer Forumskollegen nachvollziehen und bewege mich zumindest die nächste Zeit in dieser Ausrichtung. Ich bin auch gespannt ob sich das bei Zeiten wieder ändern wird!
Dieser Thread soll neben meiner Erfahrung und Wandel der Tonabnehmer dienen, die einen großen Teil dazu beigetragen haben.
Somit zum Thema:
Ich habe am Samstag ein ADC 25 inkl. aller 3 Nadeleinschüben und Ori. Verpackung bekommen. Dieses gestern am SME 3009 S2 Improved montiert spielt es mit der Elliptischen Nadel sehr offen und noch einen Tick feiner wie das QLM. Einfach ein tolles System. Gestern war es aber auch schon spät und ich neige bei dem ersten Hörgang immer dazu, zu genau zuzuhören. Was zur Folge hat, dass es mir zu anstrengend wird und ein verzerrter Eindruck entsteht. Ich bin auf heute Abend gespannt, wo ich mich voll und unbefangen dem Ganzen wittmen kann. Ich werde natürlich in diesem Faden berichten.
Zudem habe ich noch ein NOS XLM, wo ich nicht weiß ob ich das jemals montieren werde, da NOS und ein 550XE samt R20XE Nadel.
das spielt auch richtig schön, ist jedoch noch nicht an dem dafür passenden Tonarm (Thorens TP16 auf 12 Zoll Umbau).
Ich werde mich in nächster Zeit intensiv mit der ADC Familie beschäftigen und das hier auch kundtun.
Es wäre schön wenn sich ein paar Gleichgesinnte finden würden, die Ihre Erfahrung mit mir / uns teilen.
Nicht nur zum Thema ADC, sondern gerne auch bzgl. der Veränderung in der klanglichen Ausrichtung.
Puhh, ganz schön viel geschrieben.
Bis dahin und bleibt gesund,
Thomas