Cadenza Black oder Bronze?

  • Hallo Hubert,


    die tonale Ausrichtung, kann man je nachdem welchen Übertrager / PrePre / Phonostufe man verwendet noch trimmen.


    Ich merke das gerade ganz gewaltig, weil ich mein Jubilee nachdem ich es jahrelang mit eine XF-1L betrieben habe gerade mit einem PrePre nach Hiraga betreibe.

    Der PrePre ist einfach total schlackelos und unglaublich schnell, mit einem Punch den der FR nicht kennt, der liefert eher schöne Klangfarben, was auch schön ist.

    Mit einer XONO mit der ich es vor Jahren betrieben habe hatte es weniger Punch als mit dem PrePre und auch weniger Klangfarben als mit dem FR, aus meiner Erinnerung war es damit in der Mitte von beiden, was sehr gut funktioniert. Ich hab damals die zweite XONO verkauft, weil ich mir eine SXONO aufbauen wollte, wozu es nie gekommen ist, klanglich war das Top.

    Der Klang des PrePre den ich derzeit noch im Prototypenstatus mit leichten Mängeln teste, gefällt mir allerdings sehr gut. Gerade bei Rock und schlagzeugbetonter Musik geht sie dermaßen ab die Luzie, das hat definitiv was. Bin mal auf die finale Version gespannt...

    Achja, es ist halt immer auch eine Geschmacksache was man lieber hört, ich mag den Sound des Jubilee der in Richtung des Blacks gehen dürfte sehr, deswegen habe ich obwohl ich es, weil ich im Downsizing-Wahn war zwischendurch auch schon mal verkaufen wollte, letztendlich doch behalten...

    Ein System mit dem ich sehr zufrieden Musik hören kann...

    Beste Grüße


    Thomas

  • schon interessant die teilweise völlig entgegengesetzten Aussagen zum Black-Klang...der eine sagt, schiebt viel zu viel im Bass, der andere sagt, etwas dünn im Bass....wohl erklärbar durch unterschiedliche Hörgewohnheiten, Geschmäcker und Setups...was lernt man daraus ? Man muss es wohl im heimischen Setup selber ausprobieren....

    Ja muß man. Wenn der Bass zu dünn empfunden wird, dann wenn die Kette hell wiedergibt, denn den dominanteren Spektrumsanteil gibt man auch subjektiv die Hauptgewichtung. In meiner Kette war z.B. mir das Delos zu hell. Trotzdem war es aber alles andere als Baßschwach.

    Ich bin eher Elektronik-Fan, daher habe ich nur MC-Pre-Pre bzw. Headamps. Da kommen mir mehr Feinheiten rüber. Anderseit, gibt ein MC da etwas heller oder dunkler wieder, höre ich es auch sogleich. Von daher paßt das Bronze bei mir gut rein. Würde mal das Kleingeld reichen, könnte ich mir eines Tages eher ein PW Ti als ein Black vorstellen, denn ersteres vereint dann alle Features in sich. Aber das ist dann schon jammern auf sehr hohem Niveau. Mit dem Bronze kann ich auch alt werden.

    Gruß André
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  • Hallo Andre,


    der Charakter eines PrePre gefällt auch mir sehr gut und an so ein PW Ti habe ich auch schon gedacht, mal schauen wo die Reise hingeht, momentan bin ich sehr zufrieden, aber man weiß nicht was noch kommt...

    Beste Grüße


    Thomas

  • Schöner Bericht :thumbup:


    Mein Ortofon Venice spielte zuerst am Groovemaster Ebenholz Headshell, die Montage bzw. das Einstellen des Systems kann durch die drei Auflagepunkte zu einer regelrechten Tortur werden. Abhilfe brachte mir eine kleine DIY Aluplatte, die ich mir für das System passend angefertigt habe, sie bindet das System zwar vollflächig ans Headshell an, einen klanglichen Nachteil konnte ich aber weder messen noch hören. Einen leichten Zugewinn brachte der Wechsel auf das Orsonic AV-101 Headshell.


    Ein Vergleich des Bronze mit dem MC 30 Super II wäre noch interessant, da beide den gleichen Schliff und ich meine auch Nadelträger haben.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Captn Difool

    Klasse Bericht André. Bin sehr beeindruckt. Allerdings bringt er mich auch zum Grübeln. Mein Bronze hängt am Origin Live-Encounter MK II, mit 12,5 g effektiver Masse leider eher ein leichterer TA. Jetzt befürchte ich, dass ich das Potenzial des Bronze nicht ganz ausreize. Obwohl mir die klangliche Performance sehr zusagt denke ich: da geht vielleicht noch etwas. Was meint ihr, soll ich den Encounter irgendwelche Zusatzgewichte (welche?) spendieren oer habt ihr andere zielführende Tipps?

    "Music was my first love and it will be my last" - "Music" - John Miles


    Audiophile Grüsse

    Dirk

  • Eine Frage schiebe ich dann noch nach. Die Hompage von Ortofon gibt ja diesen speziellen Hinweis zum Bronze:

    STYLUS RAKE ANGLE (SRA)

    With a complex stylus shape like the Replicant 100, there must be special attention paid to positioning the diamond in the groove.

    The Stylus Rake Angle (SRA - see figure) is very important to the performance of the Replicant 100 stylus, and the long contact surface (the sharp edge) of the diamond should be almost perpendicular to the record surface when viewed from the side. The angle between the record surface and the cantilever is close to 23 degrees when SRA is 90 degrees.

    A perfect starting point is to set the tonearm parallel to the record surface and to use the recommended tracking force. The contact surface will be close to perpendicular to the record surface with this setting. The SRA can now gradually and carefully be changed be adjusting VTF and, if necessary, the tonearm height. The target should be an SRA around 92 degrees, determined by the listening experience. In other words, the point of the stylus should point slightly towards the tonearm base.


    André: hast du und wenn ja, wie hast du die 92 Grad hinbekommen?

    "Music was my first love and it will be my last" - "Music" - John Miles


    Audiophile Grüsse

    Dirk

  • ...durch genaues Beobachten mit meiner Nadellupe und Fotos. Ist man sich noch nicht ganz sicher, immer wieder hören und millimeterweise die Armbasis heben oder senken.


    Die effektive Masse kann man mit einer Testplatte derart ermitteln, in dem man den Tiefenresonanztest macht. Als Faustregel gilt der Korridor von 12-8Hz. Aber auch bis 6,5 Hz gehen noch, wenn die Aufhängung keine starken Schwabbelausschläge macht. Höher dagegen macht den TIefbass eventuell dünner, da die Auslenkungen dann nicht mehr voll sind.

    Gruß André
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  • Jetzt befürchte ich, dass ich das Potenzial des Bronze nicht ganz ausreize

    man sollte sich von theoretischen Berechnungen und harten Meinungen dazu nicht kirre machen lassen....in der Praxis hab ich z.b. schon viele TA an meinem sehr leichten 8 gr. Project 9cc Evo betrieben, wo rein rechnerisch eine Resonanzfrequenz von 6 oder niedriger rauskam...real mit Testplatte getestet waren es dann 9 -11...also völlig problemlos....


    Man muss auch bedenken (ich glaub das stand hier irgendwo schon) das das gewicht des TA ja auch in die Rechnung mit rein muss...und so ein Black ist schon schwer mit 10,7 gramm und die Compliance mit 16 angegeben. Verglichen mit einem Sumiko MM Amethyst Oyster mit 6,5 gr. und 12er compliance, was klasse an dem leichten 8,5 gr. Arm läuft müsste bei einem Cadenza Black dann die Sonne aufgehen...auch ein Bronze mit 12er Compliance müsste am 12,5 gr, arm noch gut gehen.....


    Besorg dir doch eine Testplatte und teste es aus...nur wenn da zu hoch oder zu tief bei raus kommt bestünde Handlungsbedarf..


    die hier funktioniert bei dem test sehr gut


    image hifi - Vinyl Essentials (image-hifi.com)

  • den Vergleich von MC30super 2 zum Cadenza Bronze hatte ich vor Jahren mal gepostet.

    Das Cadenza spielte bei mir eindeutig räumlicher und mit mehr Klangfarben. Das MC30s2 ist sehr neutral bis schon leicht langweilig im direkten Vergleich. Wie eben so viele Ortofon MC aus der Classic Linie.

    Beim MC 30 wird schon ein guter und auch teurer Übertrager benötigt von dem es auch profitiert . Das Cadenza dagegen spielte bei mir ohne Übertrager besser und einfach echter weil weniger verfärbt. Vielleicht lag es aber auch am ATA MCT-SPU Übertrager welcher zum MC30 besser passte als zum Cadenza. Diese wollen im MC Betrieb auch höher abgeschlossen werden. 200-500 ohm sind es meistens.


    Die Kombi aus MC30s2 und einer sehr neutralen Phonostufe wird sicher zu langweilig da steril klingen. Beim Cadenza passt es dageben in meinen Ohren perfekt. Nur im Bass war ich am Linn Akito Arm auch nie so richtig zufrieden und deshalb ist dann auch mein Zweitsystem AT33 PTG2 geblieben. Dies klang zwar minimal leiser aber am Ende doch druckvoller mit hoher Spielfreude.

  • Bin auch gerade stark am Cadenza Bronze interessiert, habe jedoch auch noch weitere Favoriten: Goldring Ethos oder Audio Technica ART oder das billigere AT-OC9XSL

    Spielt das Cadenza Bronze in einer anderen Liga? Würde es an meinem standart SL1210MKII betreiben und als Phonovorstufe ein Phonomopped MKII

    Gruß Chris

  • Am 1210 würde ich das Bronze nicht betreiben. Es wird zwar funktionieren, aber unter seinen Möglichkeiten bleiben. Da wäre es schade um das Geld. Dann schon eher ein MC 20 Super oder eben die ATs.

    Gruß André
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  • Die Kombi aus MC30s2 und einer sehr neutralen Phonostufe wird sicher zu langweilig da steril klingen.

    Mein MC 10 Super MkII aus dieser Serie spielt etwas hell. Kann man auch als "steril" bezeichnen, aber geht noch. Vorteil, etwas ältere Aufnahmen auf Standardpressungen klingen etwas frischer, da hat es seine Stärke. Aber bei wirklich guten Masterings hat es gegen die Natürlichkeit des Bronze keine Chance.

    Gruß André
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  • Am 1210 würde ich das Bronze nicht betreiben. Es wird zwar funktionieren, aber unter seinen Möglichkeiten bleiben. Da wäre es schade um das Geld. Dann schon eher ein MC 20 Super oder eben die ATs.

    ach das geht schon mit einen guten und schön schweren Headshell.

    Hauptsache der 1210 hat gepflegte Kontakte am Übergang zum Arm und nicht den üblichen Wackelkontakt hinten unter der Tonarmbasis. Beim Mk2 ist da praktisch jeder irgentwann von betroffen.

    Hatte das Bronze ja auch am MK2 und mit dem Phonomopped betrieben. Mein Tonarm hatte mit leisen MC Systemen aber immer leichte Störgeräusche von sich gegeben was ich am Linn Axis nicht hatte. Hier war es absolut brummfrei und so wanderte der Linn Akito Arm halt auf den Mk2 :) ich finds geil

    2 Mal editiert, zuletzt von Carsten R. ()

  • Ich hatte das Cadenza Black ca. drei Wochen zum Testen bei mir, wurde mir großzügiger Weise von einem Freund ausgeliehen. Während dieser Zeit durchlief es bei mir verschiedene Tonarme. Auf den Punkt brachte es das Cadenza erst am Groovemaster II mit schwerem AV-101 Headshell. Nicht das es an den anderen Armen nicht gut aufgespielt hat, ohne Vergleich hätte ich auch nichts vermisst. Mit meinem späterem Venice verhält es sich genauso, es spielt an der schweren Kombi viel offener und gelöster.


    Das MC 30 Super II, wie das Bronze mit Replicant 100 ausgestattet, spielt bei mir am Pioneer PA-5000, der mit VTA Lifter on the Fly ausgestattet ist. Den optimalen Winkel stelle ich mit einer 10x Fadenlupe ein, mit dem VTA Lifter lässt sich beim Abspielen sehr gut nachvollziehen, ob der Abtaster vom Winkel optimal in der Rille steht. Das Cadenza und auch das Venice spielen mMn. an einem zu leichten Arm weit unter seinen Möglichkeiten. Beide Systeme habe ich direkt an der Vorstufe und mit Übertrager, mit passendem Übertrager gefällt es mir persönlich besser.


    Das das MC 30 Super II neutral aufspielt, kann ich bestätigen, aber keinesfalls langweilig.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • langweilig spielt es bei dir nicht das du erstens einen Übertrager und zweitens das Phonomopped nutzt :) . Und dieses ist nunmal nicht langweilig wie so viele Transistorbestückte Phonostufen. Das passt halt wobei der T20 auch lange nicht das Beste für ein MC30s2 ist. Hatte das ganz genauso ca 1 Monat lang aber der ATA SPU Übertrager ist da noch ein schöner Schritt gewesen

    Einmal editiert, zuletzt von Carsten R. ()

  • Am T20 hängt ein MC 30 Super und das passt sehr gut, das MC 30 Super II spielt mit einem Sivercore, der Silvercore in Verbindung mit dem Phonomopped kitzelt das beste aus dem Super II und dem Venice.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
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  • Danke für deine Hinweise. Das beruhigt mich doch schon mal. :) Und ja, die image Testplatte lliegt bereits im Warenkorb. Habe an anderer Stelle schon gelesen, dass die empfehelnswert ist. 33 Euro sind absolut ok.

    "Music was my first love and it will be my last" - "Music" - John Miles


    Audiophile Grüsse

    Dirk