Fremderregte Lautsprecher oder Fieldcoil

  • Wer von Euch hat mit diesen alten Lautsprechern Erfahrungen und kann über ihre Beschaffenheit und klanglichen Eigenschaften berichten?
    Mich verwirren momentan Angaben über die Spannung der Feldspulen. Nach Angaben von Peter Paul werden WE Chassis mit ca 7 V betrieben. Deutsche Breitbandlautsprecher werden, wie ich aus unverlässlicher Quelle weiß, mit 200V betrieben?
    Welche Chassis gibt es und sind dokumentiert?
    Ich denke, hier wird es nicht viele Antworten geben, da mein Anliegen wohl zu speziell ist? Dennoch stelle ich die Frage und hoffe auch, ein paarAntworten zu erhalten und ihre Eigenarten zu erfahren.


    Lieben Gruß
    Kay

    Einmal editiert, zuletzt von Kaspie ()

  • Wer von Euch hat mit diesen alten Lautsprechern Erfahrungen und kann über ihre Beschaffenheit und klanglichen Eigenschaften berichten?


    Hallo Kay ,
    Ich kenne nur meine Eckmiller , die ich auf dem ETF mit hatte . Zum Klang lasse ich lieber Holger sprechen :


    http://www.holgerbarske.com


    Feldspulenspannung ist 220 Volt bei 100 mA , Impedanz 15 Ohm .


    Viele Artikel u.a. auch das Patent von Herrn Eckmiller hat Franck Joncheray hier zusammengestellt :


    http://klangfilm.free.fr/index.html


    .....unter Eckmiller O 15 "Documentations" and "Pictures" , aber das kennst du sicher alles schon :thumbup: .


    MfG , Alexander .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Allgemeingültige Angaben zu Betriebsspannungen wirst du kaum finden.
    Man kann die erforderlichen Magnetfeldstärken auf unterschiedliche Art und Weise erzeugen: Entweder mit hochohmigen Spulen (viele Windungen, dünner Draht) oder mit niederohmigen (dicker Draht, wenig Windungen). Im ersten Fall braucht's zur Versorgung dann hohe Spannungen und geringe Ströme, im zweiten geringe Spannungen und hohe Ströme. Die aufzubringende elektrische Leistung ist in beiden Fällen die gleiche.

    Keith, don't go.

  • Hi,
    200V habe ich auch in Erinnerung bei den Siemenschassis, die Frank Schröder in Berlin auf dem S.O.U.N.D betrieben hat. Die Teile, die er wie üblich mit einem Isolierband abgeklebt hat.
    http://www.theaudioeagle.com/columns/berlin_sound_2009.html


    Wolf von Langa hat bei den Vienna Vibes wenn ich mich recht entsinne seine Netzteile auf 24V(?) eingestellt gehabt. Bin mir aber nicht 100% sicher.
    Sind auf dem Bild mit den hochkannt stehenden Tischen zu sehen. Die Netzteil für die Feldspulen sind unten sichtbar. Man kann aber nix lesen.
    http://www.theaudioeagle.com/columns/vienna_vibes_2010.html


    Ist mir aufgefallen, weil ich den Wert von Franks Siemans in Erinnerung hatte.


    Tschau,
    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hallo Kay,
    eine interessante Frage, die Du auf wirfst. Ich habe einmal von einem deutschen Physiker namens Lutz Feld gelesen, und dachte eine zeitlang, er wäre der Erfinder des Feldlautsprechers. Kann er aber eigentlich kaum sein, er ist so weit ich weiss noch keine 50. Jetzt bin ich auf Antworten so gespannt wie Du. :thumbup:
    In dem Forum wurden ja felderregte Saba-Lautsprecher schon erwähnt, damit scheint es Erfahrung zu geben.
    Gruss
    Felice

  • Felice
    Vermittlungsversuch...


    NATÜRLICH gibt es auch unter den Agrar Ing. gewisse Feldversuche .


    Da spielt dann wohl eher die lukrative Fruchtfolge eine Rolle Hafer > Weizen > Bauplatz !!
    Wenn das dann nicht klappt ist jeder Bauer Feld erregt .


    Odrrr


    Pfidel


    Markus

  • Guten Morgen,


    aus den Antworten kann ich schon einmal etwas erkennen:


    USA hatte Niedervoltspulen, Deutschland Hochvoltspulen.


    Die HV -Spulen der Chassis, die auch als Siebdrossel für den Verstärker benutzt wurden, wurden von der Anodenspannung des Verstärkers entnommen. Zumindest in Deutschland wird es aber eine Norm gegeben haben :?:


    Im Breitbandthread werden auch andere Aspekte aufgeworfen, die mit den Elektrodynamischen Lautsprecher zu tun haben.Z.B. ist der mechanische Aufbau dieser Treiber zwar ähnlich moderner Konstrukte; unterscheiden sich aber doch in gewissen Kleinigkeiten, die heute noch Bestand haben:


    Z.B. die Zentrierspinne: Heute aus Textil, früher Pertinax.


    Beim Eckmiller unterlag dieses Element sogar besonderer Fürsorge der Entwickler.


    @Alex:


    Ja, ich kenne die Seite. Aber, wie das so ist, muss mann immer mit der Nase darauf gestossen werden :whistling:


    Der Eckmiller oder auch sein Pendant von Schulz sind wohl eine Sonderform des Lautsprecherbaus. Wenn man sich die Scanns aus der Funkschau ansieht, wird man doch etwas nachdenklich. Es lohnt sich wirklich, hier seinen Blick drauf zu werfen :)


    Wer aus dem Forum besitzt den noch Edym-Lautsprecher und mag sie mal mit Bilder und Texten vorstellen?


    LG


    Kay

  • Guten Morgen,


    bitte, nicht zu vergessen - Supravox et Fertin en France.


    Gruss


    Wolfgang

  • Hallo Kay,


    das Netzteil eines FC-Lautsprechers hat eine gewaltige Bedeutung. Ein FC speaker mit einem "common" PSU wird deutlich schlechter spielen als sein AlNiCo Bruder.


    Grüße,


    Oleg

    gewerblicher Teilnehmer

  • Hi Kay,



    ich bin mir nicht sicher, ob man den Einsatz von Hoch- oder Niedervoltspulen auf Deutschland und den USA herunterbrechen kann. Die amerikanischen Jensen Feldspulen-Bässe mit eingebautem Netzteil wurden beispielsweise mit 110 Volt betrieben. Da kann man für das Netzteil dann auch recht gängige Gleichrichterröhren einsetzen, weil nicht so viel Strom fließen muss. Die Western Electric 555 und 597A Treiber mit ihren 7V-Spulen ziehen hingegen richtig Saft aus der Dose :) HIer nochmal der Schaltplan für ein entsprechendes Netzteil mit Niedervolt Halbwellen-Gleichrichterröhren (wie ich es gerade baue):



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/35360/



    Und hier die verwendeten TUNGAR Bulbs:
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/39900/



    Wenn es eine Tendenz in Sachen Hochvolt- und Niedervoltspulen gibt, dann vielleicht eher Niedervolt für den Mittel-Hochtonbereich und Hochvolt für Bässe?



    Viele Grüße,
    Peter

    ///////////////////////
    Laut oder aus!

    Einmal editiert, zuletzt von trio_de ()

  • Hi Frank,
    Die fremderregten Siemens Treiber, die 2009 in Berlin am Start waren, laufen mit ca. 80V, ziehen dann die auf der Feldspule spezifizierten 120mA. Eine "Standard"-Spannung für die Versorgung deutscher Feldspulentreiber gibt es nicht.
    Im verlinkten Text findet sich noch ein Fehler bezüglich der verwendeten Hochtonhörner. Sie stammen von Joerg Schulz("Triome"), nicht identisch mit der ostdeutschen Firma Schulz(Hersteller von z.B. KSP215).


    Cheers,


    Frank Schröder

  • Wer von Euch hat mit diesen alten Lautsprechern Erfahrungen und kann über ihre Beschaffenheit und klanglichen Eigenschaften berichten?


    Hm. Ich hatte eine Menger Geräte in den Händen, bei denen elektrodynamische Lautsprecher (neudeutsch Field Keule) verwendet wurden. Sind nicht besser oder schlechter als permanentdynamische Exemplare.


    Mich verwirren momentan Angaben über die Spannung der Feldspulen. Nach Angaben von Peter Paul werden WE Chassis mit ca 7 V betrieben. Deutsche Breitbandlautsprecher werden, wie ich aus unverlässlicher Quelle weiß, mit 200V betrieben?


    Kann man nicht verallgemeinern. Eine ganze Menge dieser Lautsprecher lief parallel zur Anodenspannung, mithin also mit (200 ... 300)V. Eine mindestens ebensogroße Anzahl der Feldwicklungen wurde aber gleich mit als Siebdrossel verwendet und gab sich demzufolge mit einer Spannung von vielleicht (30 ... 60)V zufrieden.


    Welche Chassis gibt es und sind dokumentiert?


    Eine ganze Reihe, siehe eBucht. Damit wird es aber langsam dünne, weil die Asiaten so ziemlich jeden alten Lautsprecher gekauft haben, auch wenn er nicht NOS, auch nicht Vintage Klangfilm, Telefunken oder Saba war und nur für 100Hz ... 8kHz taugte.


    MfG
    DB

  • Hallo trio_de,


    das Netzteil solltest Du evtl. nochmal simulieren. 100mH kommen mir recht wenig vor, um die Röhren zu schützen.


    MfG
    DB

  • Hi DB,


    danke für den Hinweis! Aber schau doch nochmal, wieviel Strom da fließt: zunächst werden es zwei WE 555 in Reihe sein, die dann ca 1,5 A ziehen. Später kommen parallel dazu noch zwei G.I.P. 597, dann sind wir schon bei 3 oder mehr Ampere! Das wird eh 'ne dicke Siebspule :) Zur Glättung der Spannung müsste es aber reichen.


    Aber ist das nicht fast schon OT? Soll der Kay entscheiden...


    Viele Grüße,
    Peter

    ///////////////////////
    Laut oder aus!

  • Hallo Kay,
    meine v.Langa Bässe laufen bei mir zu meiner vollsten Zufriedenheit.
    Man kann sie in einem größeren Spannungsbereich nutzen, das kommt aber auch auf das Gehäusevolumen an,
    da mit steigender Magnetfeldstärke (also mehr Spannung) ein größeres Gehäuse benötigt wird (Resonanzfrequenz), aber da erzähle ich dir wohl nichts Neues, die Theorie kennst du ja.
    Wenn du auch mal Praxis erleben willst, komm gern mal bei mir vorbei, würde mich freuen.
    Der Klang lässt sich durch die verschiedenen Spannungen verändern und so auf Kette und Raum anpassen, das ist schon eine tolle Sache.
    Ich höre momentan mit 6,5V - 7,0V Spannung.

    Grüße,
    Jonas


    "Das Problem bei Zitaten im Internet ist, dass man nie weiß, ob sie authentisch sind." -Abraham Lincoln-

    Einmal editiert, zuletzt von jonas@psychedelic ()

  • Na Herrlich 2 Fremderregte Keulen dreschen aufeinander ein.


    Erntezeit ?


    Weitergebracht hat es mich pers. bis DATO nicht - sprich die Erfahrung mit "Strom , aufm Magnet ".
    Bereich Vintage Breitbänder > damit Musik zu hören.


    Ich denke aber das ich viele Fehler gemacht habe , und so wie Oleg schreibt die Stromversorgung exakt stimmen muß.


    Mit 2 - zwar hochwertigen Stelltrafos ( V+A > regelbar) wars wohl nicht die Bohne wert.


    Na denn , Feldkeule schwingen
    aber hallo
    Markus

    Einmal editiert, zuletzt von Rillenfreund ()

  • Hallo Markus, die FC-Spule muss auf ca. 200VDC berechnet und gewickelt werden. Netzteil: Heiztrafo Körting, Telefunken, Marconi....----> Gleichrichter z.B. aus der RGN-Serie, kann aber auch alter Britte oder Franzose sein ---> MP-Kondensator ab 8 mF (ab 45 mF hört auf zu brummen, stört mich aber nicht) und das war's. Für die Kundschaft ist es auf gar keinem Fall geeignet, da wirklich lebensgefährlich ist.
    Es gibt natürlich auch Alternative, Audio muss nicht unbedingt so extrem wie bei mir sein.
    Gestern habe ich mit verschiedenen Selen-Gleichrichter als PSU experimentiert. Beurteilen kann ich noch nicht, die ganze Laufrichtungen sollten angehört werden. Auf dem Video ist es Teil sichtbar, liegt vor dem Horn:
    http://www.youtube.com/watch?v=4zj1TYibQnE
    Grüße,


    Oleg

    gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Oleg ,


    ich muß wohl noch viel lernen was Fc anbetrifft.


    Natürlich auch mit Vorsicht - die historische Ware ist einzigartig - niemals wiederbringbar- und erregt selbst Fremde in der Fremde.
    Grüße


    Markus