Ein bisschen was zum Delos allgemein - leider bei mir nicht im Zusammenhang mit Omtec....
1. Geometrische Justage
Hier muss man absolut genau nach der jeweiligen Schablone des Armherstellers oder, wenn vorhanden ne passende Baerswald oder Lofgren Schablone, die zur Armgeometrie passt, justieren.
Dabei ist der Nadelträger an beiden Nullpunkten absolut in Deckung zum hoffentl. vorhandenen Strich durch den Nullpunkt zu bringen.
Wenn das System bei ner halbwegs sauberen Platte nach einer Seite hören dunklen Staub um den Austritt des Nadelträgers oder am Washi Papier aufweist, haben wir hier was falsch gemacht - das graue ist dann Vinylstaub.....
Bei der Ausrichtung des Systems ist zu bedenken, dass man die Nadel ganz knapp über der Schablone schweben lässt, so dass man beim Absenken genau den Punkt treffen würde - vorher senkt man so lange ab, bis man genau von der Seite die Spitze des Abtastdiamanten auf dem Nullpunkt hat - um den Zenith zu justieren bitte knapp über der Schablone schweben lassen, denn selbst mit Antiskating auf 0 haben manche Arme genug Rest Antiskating (SME V und Rega z.B.) dass der Nadelträger leicht verzogen wird - justiert man so, stimmt es am Ende nicht!!!
2. VTA
Hier ist wirklich mittels eines Plexiblocks mit parallelen Linien die Oberkannte des Systems von der Seite gesehen parallel mit den Linien unseres Plexiblocks sein.
Je nach Arm ist dann auch das Armtube parallel - aber eben nicht immer.
Kommt später die Stimme nicht genug nach vorn kann man in so einem Fall minimal hinten anheben - aber bitte nur minimal, das Delos reagiert sofort....
3. VTF
Mein ermitteltes Optimum ist einen Tick mehr als die vorgegebenen 1,75g - ich lande bei 1,77.
Manche Digi Waage muss man noch mal ausschalten und neu starten und dann nochmal messen - am Besten 2 oder 3 Messungen, wenn alle gleich sind ist alles in Butter.
4. Azimuth
Ich kenne kaum ein System, was so derart heftig auf leichte Azimuthfehler reagiert - das hat offenbar etwas mit dem neuen Dämpfungssystem zu tun...???
Wenn S Laute nicht haargenau aus der Mitte kommen (man muss natürlich ne Platte nehmen, wo die Stimme auch genau in der Mitte liegt), dann stimmt was nicht.
Zieht der S Laut nach re, so muss das System von vorne im Uhruzeigersinn gedreht werden, zieht das S oder gar die ganze Stimme nach li, dann muss gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden.
Bitte nur gaaaaanz minimale Korrekturen Stück für Stück - wenn es einrastet, dann kommt die Stimme so deramassen zwischen Die Augen und tritt wunderbar heraus.
Auch Räume, die symmetrisch sind (Snare z.B.) sind nun auch symmetrisch.
Das ganze Bild wird gross und die Ortung ist fantastisch.
Das ist ein gaaaaaaaanz wichtiger Punkt.
5. Atiskating
Erst jetzt kommt Antiskating - zum Azimuth justieren ist ne Unterkompensation hilfreich, damit man nicht durch ein brachial überkompensiertes System auf den Holzweg geleitet wird.
Das Delos brauch rel. wenig Antiskating, wenn der Azimuth und die Geometrie genau stimmen.
Wenn man die Nadel absenkt und mit der Lupe diesen Vorgang beobachtet, dann sollte sich der Nadelträger beim Aufsetzen nur nach oben bewegen, nicht aber zu einer Seite, egal, was der Abtasttest sagt!!!
Nur so bleibt die Symmetrie im Magnetfeld erhalten - sonst bringt die ganze Dämpfer Geschichte nix, wenn man am Schuss mit permanent nach re (von vorne gesehen) gezogenen Nadelträger abtastet, auch ist dann alles, was wir vorher eingestellt haben für den......
6. Abschluss
Wenn man eine Hybridkonstruktion a la Nagra BPS, VPS usw. hat, also nen Step up vor der RIAA, dann kann man das Delos offen fahren - das bedeutet keine Wiederstandsanpassung - das klingt dann unfassbar offen und dynamisch, sowie fantastisch räumlich - überhaupt ist der Match mit beiden Nagra Teilen sehr, sehr gut!!!
Wenn man ohne irgendwelche vorgeschalteten Step Up´s arbeitet, so sind 330 Ohm ein sehr guter Wert.
Das Delos, wie auch ein Argo I oder andere Lyra Systeme dürfen niemals hart oder spitz klingen, wenn das so ist, dann ist was nicht so, wie es sein könnte.
Was allerdings Beachtung finden sollte ist die Armwahl - Lyra Systeme schicken ne Menge Energie in den Arm und dieser muss damit fertig werden.
Ich persönlich finde so stark bedämpfte Konstrukte, wie einen SME V keine optimale Wahl - seltsamerweise spielt ein Lyra im SME immer irgendwie hart.
Arme, die hervorragend funktionieren sind meiner Erfahrung nach:
Schröder Magnetarme - allesamt, wenn die eff Masse stimmt, welche so um die 12g liegen sollte.
Diese Arme, egal ob ein No2 oder ein DPS oder gar ein Reference oder Ref SQ, klingen mit Lyra Abtastern unfassbar gut.
Immedia oder Spiral Groove - diese Arme werden mit Lyra Systemen entwickelt und der Match ist fantastisch.
Bauer Einpunkt Arm - ebenso ein Arm, der mit Lyra Systemen entwickelt wurde, so zumindest mein Kenntnisstand - und auch diese Kombi ist fantastisch.
Wenn der Arm Stress mit dem Lyra hat, dann klingt so ne Kombi harsch.
In so einem Fall kann man einige Dinge probieren:
1. Delrin Unterlegscheiben unter den mitgelieferten Inbusschrauben zum Headshell hin.
2. Messing oder Kupferschrauben mit oder ohne Delrin Scheiben
3. einen Isolator - das muss nicht der bekannte Isolator sein, es reicht oft ein Streifen dickeres Papier oder eine dünne Kupferfolie - wichtig ist hierbei, dass diese Zwischenlage nicht einen sauberen Azimuth verhindert!!!!
Immer falsch ist es, das System runterzudämpfen - wenn ein Lyra harsch und spitz klingt ist es ganz, ganz selten ein zu hoher Abschluss....
Wenn man wirklich sehr sorgfältig arbeitet und alle Justageschritte genau stimmen, so ist das Ergebnis superb.
Die Mähr von 50 Stunden und mehr einspielen kann ich nicht bestätigen oder glauben - ein Delos klingt nach wenigen Stunden schon so, wie es soll - nach 20 Stunden passiert gar nix mehr - ausser, dass der User sich an die Dinge gewöhnt.
Beste Grüsse
Ekki